- Registriert
- 11. September 2003
- Beiträge
- 14.991
Als wäre sie ein gewöhnlicher Mensch, schläft Meyye einfach im Bett; wenn auch über den Tag anstatt des Nachts. Ein wenig hat das mit Gewohnheit zu tun, andererseits wohl auch damit, ein gewohntes Bild zu liefern, auch wenn kaum jemand hier rein kommt. Obwohl es bei ihr eigentlich keinen ihrer Nachbarn gewundert hätte, wenn sie jeden Tag voll angezogen in der Badewanne verbringen würde. Sie haben es inzwischen schon fast aufgegeben, sich über das Asylantenkind, das wohl das Geld vom Staat überreichlich in die Tasche gesteckt bekommt (man kennt das ja!) das Maul zu zerreißen, aber ganz können sie davon eben doch nicht lassen. Dass sie nie Probleme wegen der Miete hat, der Vermieter aber regelmäßig zu ihr in ihre fast gänzlich fensterlose Kellerwohnung kommt um sie zu besuchen, läßt viele nur noch vielsagend und vordergründig auch total empört einander zunicken. Sollten sie. Sie wissen es inzwischen besser, als ihr persönlich auf die Nerven zu gehen, und was diese Spießer ohne jede Ahnung von den wirklichen Gegebenheiten hinter ihrem Rücken über sie reden geht ihr am verlängerten solchen vorbei.
Ohne zu blinzeln schlägt sie die Augen auf. Sie atmet auch nicht durch oder gähnt. Das ist einer der Momente, der sie jede Nacht daran erinnert, was sie jetzt nicht mehr ist. Kein Lebewesen mehr, das träge aus einem Zustand der Ruhe heraufdämmert und den beruhigenden eigenen Atemzügen lauschen kann, die Wärme genießend für die es selbst verantwortlich ist. Für sie ist es jetzt wie ein gewaltsames Herauskämpfen aus eisigem Wasser, einer bleiernen Schwere, von der sie den Eindruck hat, dass sie sie nur zu gerne im Würgegriff behalten, sie weiter hinunterziehen würde in den Tod, wo sie eigentlich hingehört. Keine Ruhe. Kein Atem. Keine Wärme.
Sie erhebt sich und zieht sich an. Wenigstens kann sie sicher sein, dass die Sonne untergegangen ist, sonst wäre sie noch nicht wach. Dann sperrt sie das Zimmer auf (sie verschließt es immer von innen, wenn sie schläft... eine eher trügerische Sicherheitsmaßnahme, aber besser als nichts) und verläßt ihre Wohnung, um erstmal nach der Post zu sehen. Niemand begegnet ihr, wenigstens ein guter Anfang.
Der Flyer vom Mexican zieht ihre Mundwinkel nach oben. Die richtige Gelegenheit, sich mal wieder in Erinnerung zu bringen und aus dem Vollen zu schöpfen. Ein wenig nackte Haut und schon ist das Haus rappelvoll, und sie kann sich vor Bewunderern kaum noch retten. Es verspricht eine einfache Nacht zu werden.
Der Brief bringt sie erstmal zum Stirnrunzeln. Dann reißt sie kurzerhand das Kuvert auf und liest die Notiz, die Unmut auf ihrem Gesicht sichtbar werden läßt (ihr Mienenspiel hat durch ihren Übergang kaum gelitten, eher im Gegenteil). Na toll! Anstatt ins Mexican muß sie also zur besten Zeit in dieses idiotische Kunstmuseum (wo steht das überhaupt?) gehen um sich von diesen blasierten Stumpfzähnen blöd anmachen zu lassen. Dummerweise kann sie nicht einfach absagen ("Ich hab was anderes vor. Viel Spaß auch beim Bingo, oder was auch immer.") und kann daher nur hoffen, dass es nicht allzu lange dauert. Ein halblautes Knurren entringt sich ihrer Kehle und sie wirft einen Blick auf ihre Uhr. Zeit ist noch genug.
Also wirft sie sich für den geplanten Besuch des Mexican in Schale. Was eigentlich übertrieben ist; und ganz bestimmt nicht so aussieht, wie sich eine Toreador wohl vorstellen würde. Ihr angestrebtes Image ist ja auch ein anderes: Wer ihr ihre Wildheit noch nicht an der Nasenspitze ansieht, wird durch die mehrfach eingerissenen Jeans auf den richtigen Gedanken kommen. Markenturnschuhe (Puma, was sonst für eine Gangrel?), ein schwarzes, bauchfreies Top und eine weiße Stoffjacke vervollständigen ihr Outfit. Halt, Moment, noch nicht ganz. Das silberne Halskettchen fehlt noch. Nicht, dass es echtes Silber gewesen wäre...
Die Kapuze der recht dünnen Jacke auf, schwingt sie sich schließlich auf ihr geländetaugliches Bike und macht sich auf den Weg in die Innenstadt... trotz allem ist sie doch ein wenig neugierig, was der Prinz von ihr will.
Ohne zu blinzeln schlägt sie die Augen auf. Sie atmet auch nicht durch oder gähnt. Das ist einer der Momente, der sie jede Nacht daran erinnert, was sie jetzt nicht mehr ist. Kein Lebewesen mehr, das träge aus einem Zustand der Ruhe heraufdämmert und den beruhigenden eigenen Atemzügen lauschen kann, die Wärme genießend für die es selbst verantwortlich ist. Für sie ist es jetzt wie ein gewaltsames Herauskämpfen aus eisigem Wasser, einer bleiernen Schwere, von der sie den Eindruck hat, dass sie sie nur zu gerne im Würgegriff behalten, sie weiter hinunterziehen würde in den Tod, wo sie eigentlich hingehört. Keine Ruhe. Kein Atem. Keine Wärme.
Sie erhebt sich und zieht sich an. Wenigstens kann sie sicher sein, dass die Sonne untergegangen ist, sonst wäre sie noch nicht wach. Dann sperrt sie das Zimmer auf (sie verschließt es immer von innen, wenn sie schläft... eine eher trügerische Sicherheitsmaßnahme, aber besser als nichts) und verläßt ihre Wohnung, um erstmal nach der Post zu sehen. Niemand begegnet ihr, wenigstens ein guter Anfang.
Der Flyer vom Mexican zieht ihre Mundwinkel nach oben. Die richtige Gelegenheit, sich mal wieder in Erinnerung zu bringen und aus dem Vollen zu schöpfen. Ein wenig nackte Haut und schon ist das Haus rappelvoll, und sie kann sich vor Bewunderern kaum noch retten. Es verspricht eine einfache Nacht zu werden.
Der Brief bringt sie erstmal zum Stirnrunzeln. Dann reißt sie kurzerhand das Kuvert auf und liest die Notiz, die Unmut auf ihrem Gesicht sichtbar werden läßt (ihr Mienenspiel hat durch ihren Übergang kaum gelitten, eher im Gegenteil). Na toll! Anstatt ins Mexican muß sie also zur besten Zeit in dieses idiotische Kunstmuseum (wo steht das überhaupt?) gehen um sich von diesen blasierten Stumpfzähnen blöd anmachen zu lassen. Dummerweise kann sie nicht einfach absagen ("Ich hab was anderes vor. Viel Spaß auch beim Bingo, oder was auch immer.") und kann daher nur hoffen, dass es nicht allzu lange dauert. Ein halblautes Knurren entringt sich ihrer Kehle und sie wirft einen Blick auf ihre Uhr. Zeit ist noch genug.
Also wirft sie sich für den geplanten Besuch des Mexican in Schale. Was eigentlich übertrieben ist; und ganz bestimmt nicht so aussieht, wie sich eine Toreador wohl vorstellen würde. Ihr angestrebtes Image ist ja auch ein anderes: Wer ihr ihre Wildheit noch nicht an der Nasenspitze ansieht, wird durch die mehrfach eingerissenen Jeans auf den richtigen Gedanken kommen. Markenturnschuhe (Puma, was sonst für eine Gangrel?), ein schwarzes, bauchfreies Top und eine weiße Stoffjacke vervollständigen ihr Outfit. Halt, Moment, noch nicht ganz. Das silberne Halskettchen fehlt noch. Nicht, dass es echtes Silber gewesen wäre...
Die Kapuze der recht dünnen Jacke auf, schwingt sie sich schließlich auf ihr geländetaugliches Bike und macht sich auf den Weg in die Innenstadt... trotz allem ist sie doch ein wenig neugierig, was der Prinz von ihr will.