Skar schrieb:
Das erste Abenteuer aus dem deutschen Sichtschirm "Auf verfluchtem Boden" machte einen ganz guten Eindruck auf mich. Ich hoffe nur, dass es powermäßig nicht zu hoch angelegt ist.
Das "On Hallowed Ground"-Szenario war mein Einstieg in Deadlands als Spieler. Ein schönes Szenario mit viel investigativem Anteil, Shoot-Outs, Übernatürlichem, und einer moralisch-ethischen Fragestellung, die gerade meinen Prediger-Charakter (ja, den spiele ich immer noch

) zur Hochform hatte auflaufen lassen (inklusive Bekehrung von gewissen NSCs, einer flammenden Predigt und der kompletten Errettung aller bedrohten Seelen - manche davon mußte natürlich leider zur Rettung ins Himmelreich gesandt werden).
Skar schrieb:
Auf einen Verdammten hätte ich nämlich wenig Lust. Das Konzept des Verdammten als SC spricht mich eigentlich auch nicht so an.
Harrowed würde ich erst einmal als - zumeist subtil, dann aber auch gnadenlos menschenverachtend agierende - Bösewichte bringen. Im deutschen Epitaph gibt es ein Szenario "Rettet die Kinder!", mit welchem ich die besten Erfahrungen für einen "Erstkontakt" der Spielercharaktere mit Harrowed gemacht habe. Das Szenario gibt es auch auf dem Web (via Wayback-Machine) unter dem Titel "Suffer the Children". - Ansonsten ist es für den Spielleiter eine echte Herausforderung, da es hier viel zu beachten gilt. Der Spielercharakter erlebt ja schließlich die Hölle auf Erden. Einen Untoten in der Gruppe zu wissen ist für alle anderen SCs auch ein ständig drohender "Damokles-Revolver". - Andererseits wäre es nicht Deadlands, wenn nicht auch untote SCs herumspringen würden, nicht wahr?
Skar schrieb:
Aber davon abgesehen wollte ich mein Aufgebot gerne in den umstrittenen Gebieten ansiedeln. Wahrscheinlich in Denver. Das liegt daran, dass ich den Krieg der Eisenbahnbarone gerne als längerfristigen Plot mit in meine Story einbauen will.
Willkommen im Club. Meine aktuelle Kampagne ist Denver-basiert und thematisiert die Railwars. In Denver kommen ja die Denver-Pacific, Union Blue und ab und zu Wasatch Railroad zusammen. Gerade Wasatch führt heftige Kriege mit Automatons und Clockwork Spiders gegen Union Blue und andere. Nur gegen Denver-Pacific müssen sie stillhalten, da ihnen sonst ihre Waren aus Salt Lake City, welches ja ihr Stammsitz ist, aber nur von DP angefahren wird, von den Zügen gekippt werden.
Skar schrieb:
Das Konzept der Black River-Railway mit den Wichita Witches unter Violet Esperanzas Führung inspiriert mich ein wenig und ich könnte mir nette Geschichten dazu vorstellen.
Nur wo ist Wichita? Passt das örtlich dort hin, oder muss ich die umbenennen?
Wichita ist in Kansas (Bloody Kansas!). Es herrscht derzeit eine Art Stillhalte-Abkommen (das Abkommen von Dodge City) zwischen Black River und Union Blue. Mehr dazu findet man in DEM Verschwörungshandbuch für Deadlands "Black Circle".
Skar schrieb:
Am besten sollte die Startstadt irgendwo im mittelbaren Einzugsgebiet der besagten Black-River-Railway, der Union Blue und der Wasatch liegen. In Denver kann ich das ja alles hinkriegen. Und so habe ich keine Probleme Spannungspunkte herauszustellen.
Denver ist schon gut, aber für Black-River bietet sich eher Dodge City in Kansas an. Das ist - wie Denver - ein sehr gesetzlose Stadt, die noch viel mehr auch den Nord-Süd-Konflikt quer in der Bevölkerung trägt. Hier haben Union Blue und Black River ihre Bahnhöfe (nachdem Union Blue das Rennen nach Dodge gewonnen hatte).
Skar schrieb:
Bisher habe ich einen Huckster, einen verrückten Wissenschaftler und einen Revolverhelden in der Gruppe. Zwei weitere Charaktere stehen noch aus.
Siehe unten. (Vorgreifend: vielleicht noch einen Pinkerton "Man in Black Duster" hinzufügen?)
Skar schrieb:
Nur wie fange ich an? Ich habe wenig Lust das Aufgebot über ein Auftragsschreiben stolpern zu lassen. Viel besser fände ich ein Wettschießen (was wiederum nichts für alle Charaktere wäre), eine Kneipenschlägerei oder ähnliches, wo sich die Charaktere irgendwie hervortuen können. So dass sie als Begleitung für die Kutsche aus dem Abenteuer in Frage kämen.
Am einfachsten einen Law Dog, US Marshall, Pinkerton, etc. hinzugeben. Dem einen Auftrag zu verpassen ist am einfachsten, und er kann sich dann selbst sein Aufgebot zusammensuchen. Ich habe da mit Pinkertons die besten Erfahrungen gemacht. - Ansonsten: ein Pokerturnier in Pawnee Rock, jemand heuert die Charaktere als Reisebegleitung an (vielleicht sogar einer der anderen Charaktere - ein Tinhorn aus dem Osten vielleicht?). Möglichkeiten gibt es viele. Ich habe die Erfahrungen gemacht, daß die besten Setups für das Aufgebot aus der Motivation der Charaktere selbst kommen, also klassische Auftragsmotivationen nicht für alle Charaktere nötig sind. Z.B. mein Prediger hat eine Cousine. Ja, die Pinkerton-Agentin. Und ja, er hat schon mehr als einmal ihr Cover platzen lassen, weil er sie irgendwo entdeckt hat und sie ganz naiv begrüßt hat. Bei Pawnee Rock ist er als Klette einfach mitgekommen - zumal er meinte, das Wort des Herrn auch in solch einer Stadt verkünden zu müssen. Den Glücksspieler (Huckster) wollte/will er zurück auf den schmalen, geraden Pfad der Tugend bringen, und am Wissenschaftler faszinierte ihn die Technik (inzwischen hat er ja selbst sein eigenes Dampf-Veloziped). So bekommt man ein loses Beziehungsnetzwerk hin, das dann die weiteren Szenarien über dichter wird.
Überhaupt: laß in der Runde vorab erklären, warum diese Charaktere gerade miteinander herumziehen. Nur wenn Du One-Shots spielen willst, würde ich darauf verzichten. Es ist nämlich ziemlich motivationserschwerend, wenn man eine Gruppe hat, in der die Charaktere auseinanderlaufen müßten (z.B. Pinkerton Agent, Texas Ranger, Whateley-Blood Mage, Mad Patchwork-Scientist, Alter Weg Schamane, Harrowed Gunslinger, Werwolf-Trapper - das geht irgendwann hoch wie eine Bombe).
Du könntest natürlich als Pretitle-Sequenz das
Last Stop-Szenario durchziehen. Da kommen alle per Bahn an und es gibt einen außerplanmäßigen Halt mitten auf der Strecke. So habe ich meine Denver-Gruppe zusammengebracht. Die SCs müssen sich nicht vorher kennen, das Zusammenwachsen kommt im Laufe des Szenarios eher zwangsläufig (Vorsicht bei den Patchwork-Coyoten, die sind ECHT gefährlich!). Da ist für Mad Scientists was dabei, für galante Huckster, für harte Gunslinger, für Law Dogs, für Prediger, für Agency Operatives etc. (Wenn ich keine Link zu Last Stop finde, dann kann ich Dir das auch schicken.)
[Edit]=> Pinnacle baut seine Verlags-Homepage gerade um und der Link ist tot. Wenn Last Stop wieder im Web verfügbar ist, dann gebe ich Bescheid. - Ansonsten: Mailadresse her, das PDF ist unter 2MB groß.)[/Edit]
Skar schrieb:
Und wo bekomme ich eine schöne Stadtkarte für meine Startstadt her? Gibt es irgendwo welche zum herunterladen? Diese isometrischen Ansichten aus den Deadlandsbüchern find ich schon ganz nett. Ein bischen größer wäre noch gut...
Für Denver gibt es da nichts schönes, da Denver im Weird West nie en detail beschrieben wurde (für Hell on Earth gibt es zwar einen eigenen Regionenband dazu, aber das Denver nach der Bombe ist "anders"). Es gibt aber eine Fan-Beschreibung in drei Teilen
"Things to do in Denver, when you're Undead". Sehr gut aufgemacht. Ist auch die Grundlage meiner Denver-Kampagne. Vielleicht finde ich noch einen Link darauf...
Falls Du in Dodge City spielen willst - und bei Black River würde ich das empfehlen - dann besorge Dir die Dime Novel "Independance Day". Das spielt dort und bringt auch ein Aufgebot - ein echtes! - als Low Dogs zusammen. Die Charaktere werden während der zu erwartenden Unruhen am Independance Day in Dodge von Wyatt Earp angeheuert und sollen sich als "Peacekeeper" bewähren. Nur haben sie nicht mit Ärger von GANZ anderer Seite rechnen können...