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"Großen Mist gebaut...", wiederholte Tanja langsam...

Sie sollte sie nicht für ein Monster halten...? Was konnte es sein, was Delilah so sehr bedrückte... Wofür sie sich selbst Vorwürfe machte und das sie niemandem erzählen konnte...? Tanja fiel da nur eine Sache ein... Für die Delilah sicherlich nichts konnte...

"Hast du... Hast du die Beherrschung verloren und das... Das Monster in dir ist... durchgedreht und... du hast einem Menschen geschadet... oder... ihn... getötet ?"

Tanja sah sie aufmerksam an... Etwas schlinmmeres konnte sie sich nicht vorstellen... Aber selbst dafür könnte Delilah nichts... Denn sie war es ja nicht selbst gewesen... Als sie sah, wie sehr die Toreador ihr Angebot mitnahm, drückte sie sie kurz. "Hey... Es tut mir leid.. .ich wollte keine alten Wunden aufreissen... Vergiss, dass ich gefragt habe... Ich bin nur ein unwissendes Kind, denke ich mal... Entschuldige."



Tanja lachte. "Mir fällt wirklich niemand ein... Ich freu mich richtig drauf, von dir zu lernen."

Vor der Tür des Malers, stellte Tanja sich sorgsam grade hin, um ein gutes erstes Auftreten bemüht... Und wartete ab...
 
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Out of Character
Puh... so viel an einem Abend... naja, spielen wir mal, bis ein SL meckert...
Ich würde es Zeitlich gerne so einrichten, das ihr nach den ganzen Vorstellungen und vor Cat kommt...


Der Maler war noch nicht lange aus dem blauen Salon in sein Atelier gegangen, als es klopfte...

War er gerade noch in Gedanken bei den diversen Anliegen der Neuankömmlinge in Finstertal, so riss ihn dieses bekannte Geräusch rasch aus seinen Überlegungen.
Seinem geschulten und sehr empfindlichen Gehör war dieses Klopfen nur zu bekannt.
Nicht dieses dumpfe Hämmern oder forsches Schlagen. Aber auch kein zu zögerliches, schüchternes pochen.
Leicht, aber nicht schwach. Man hörte geradezu die gezügelte Ungestümheit...
Delilah...

Er war auf dieses sich anbahnende Gespräch wenig vorbereitet. Gerne hatte er all die offiziellen Angelegenheiten vorgeschoben, hatte sich lieber mit Gästen und Neuankömmlingen herumgeschlagen als sich bei den Seinen, Delilah im speziellen, zurück zu melden.

Es war viel vorgefallen in dieser Nacht in Mexico.
Und der Maler war untröstlich, nicht mehr ausgiebig mit Delilah darüber sprechen zu können, bevor er die Stadt verlassen musste.
Und obwohl er in diese Zeit nicht unbeschäftigt war, kehrten seine Gedanken stets zu ihr, und dem was er ihr sagen sollte zurück.

Er hatte in dieser Nacht einen Fehler begangen. Einen Fehler, der nun nicht mehr rückgängig zu machen war. Und dessen Auswirkungen Delilah nun bis ans Ende ihrer Existenz würde ertragen müssen...


Es dauerte eine ganze Weile, bevor sich der Maler wieder fing.

Komm nur herein, Delilah sprach er laut, und Delilah müsste wohl schaudern, das er sie bereits durch die geschlossene Türe erkannt hatte.
 
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Out of Character
Ich denke nicht, dass es da von unserer Seite Probleme gibt... Im Notfall schmeisst du uns raus und wir kommen morgen nochmal... *g*


Tanja indess war es, die die Toreador mit großen Augen ansah... Wow... Konnte der alte Vampir vieleicht Gedanken lesen ?

Als sich indess dann die Tür öffnete, konnte der Maler, nachdem Delilah aus dem Sichtfeld getreten war, sehen, dass sie wohl noch eine zweite Person mitgebracht hatte, welche zögerlich wirkend hinter der Türschwelle stehen geblieben war und ihn beinahe scheu anlächelte...

Das Mädchen war für einen Menschen von wahrlich strahlender Schönheit. Wallendes blondes Haar, das in exakt der richtigen Länge sanft wie Wasser über ihren Rücken floss, umrahmte ihr jugendliches Antlitz, rosige, ja menschlich wirkende, zarte Haut, welche nicht einen einzigen Makel aufwies unterstrich ihre Vollkommenheit am ganzen Körper noch. Lange, hauchdünne Wimpern, die dennoch nicht gekünstelt wirkten, ein fein geschwungener Mund mit zartroten, ungeschminkten Lippen... Wie auch sonst rein gar nichts unnatürlich wirkte. Die langen Finger schiene zart, zerbrechlich, ja gradezu filigran und zierlich...
Die Augen von einem strahlenden Blau, das schien als wäre es direkt vom Himmelszelt genommen worden... Das Gesicht als Gesamtes gesehen schien auf Anhieb sympathisch... Wie konnte es auch nicht, hatte die ganze Erscheinung doch trotz des schwarzen Abendkleides etwas kindliches, etwas unschuldiges, ja sogar engelhaftes an sich... Insgesamt mochte der Maler das junge Mädchen wohl auf 17 oder 18 schätzen... Eine wunderschöne Blume, die zumindest äusserlich wirkte wie ein vollendetes, perfektes menschliches Wesen...

Sie schwieg und sah dann aus dem Augenwinkel zu Delilah... Selbst jene leichte Bewegung hatte eine Art von Eleganz und Audrucksstärke wie man sie nicht jeden Tag sah...

Tanja war ein Wesen, das unweigerlich alle Blicke auf sich zog, wenn es den Raum betrat und dennoch dabei natürlich wirkte,
ohne zu verkrampfen. Es war nicht ganz leicht auf Anhieb zu sagen, woher das rühren mochte... Vieleicht aufgrund ihrer Jugend...

Hoffentlich ist er wirklich so, wie Delilah gesagt hat... Besser ich sage nichts, bis ich nicht dazu aufgefordert werde, sonst trete ich noch in ein Fettnäpfchen... Hoffentlich mag er mich... Und er ist also so ein Ahn... So ein uralter Vampir ?

Derlei Gedanken glitten durch den Kopf der jungen Vampyrin, während der ersten Sekunden die sie dort stand, noch immer nicht die Türschwelle übertretend...
 
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Delilah schmunzelte, als der Maler sie rief, ohne sie gesehen zu haben. Es gab ihr das Gefühl, noch immer etwas Besonderes zu sein. Aber, dass das nur eine Lüge war, wusste sie. In Wirklichkeit wusste sie nichtmal, ob der Maler sie überhaupt noch unter ihre Augen treten lassen wollte. Daran hatte vorherh überhaupt nicht gedacht.

Mit gesenktem Haupt betrat sie das Zimmer. Die Toreador glänzte in einem roten Abendkleid und raubte dem Maler den toten Atem. Wen sollte er nun zuerst anschauen? Delilah? Oder doch lieber die geheimnisumwobene Fremde. Letztlich müsste es doch Delilah sein, denn ihre Gabe der Aufmerksamkeit wirkte auch, wenn sie nichts machte - das wusste sie.
Mit fließenden Bewegungen trat sie durch die Tür und sah den Maler nun aus matten Augen an. Nein, nicht matt. Der Maler erkannte, dass sie Angst hatte. Dieses Geschöpf des Himmels hatte Angst.

"Hallo." begann sie dann langsam, mit fester, jedoch undurchdringlicher Stimme. "Ich... Wir sind hier, um eine etwas... delikate Angelegenheit zu klären. Das hier ist Tanja. Sie ist ein Küken. Meyye und ich haben uns ihrer angenommen. Derzeitig wohnt sie bei mir." Delilah konnte nicht anders, als so formal zu sprechen. Ihr Unbehagen lies es nicht zu, dass sie wärmere Worte für ihn fand. ER hatte alles gesehen und nichts gesagt, seitdem sie dort unten in diesem Keller waren. Nicht zu ihr...
"Das schwierige an der Situation ist, dass Tanja von einem Tzimiscen geküsst worden ist. Sie konnte sich gerade eben noch retten und in unsere Stadt flüchten." sie lies den Hammer erstmal sacken und fuhr dreist fort. Sie wollte Tanja nicht mehr hergeben. Sie wollte nicht, dass irgendjemand sonst sie verderben würde. Niemand sollte ihre Fähigkeiten ausnutzen.
"Ich schlage vor, sie bleibt in meiner Obhut. Ich werde ihr alles beibringen, was es zu wissen gibt. Wir haben uns schon kennengelernt und wir verstehen uns blind, würde ich mal sagen." Delilah holte den, hoffentlich auch vorhandenen, bestätigenden Blick von Tanja ein und fuhr fort. "Es ist, simpel gesagt, das beste für Tanja, wenn sie bei mir bleibt."

Jetzt war der Moment gekommen, in dem Delilah betete, dass es nicht zu schwer werden würde, den Maler zu überzeugen.
 
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Der Blick kam von Tanja tatsächlich... Sie mochte Delilah, ja... Und auch wenn sie vermutlich noch gar nicht ermessen konnte, wieviel Glück sie gehabt hatte, an Delilah und Meyye zu geraten statt jemandem, der... drastischer auf solcherlei reagierte. Still lauschte sie, während Delilah ihre Geschichte schilderte... Allerdings eher die Reaktion des Malers versuchend einzuschätzen.

Er hatte bisher nichts gesagt...
 
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Der Maler ließ sich Zeit, auf Delilahs Worte zu antworten.
Er sah die beiden nur an.
Die Sekunden schienen zu unendlichen Zeitspannen gedehnt, es wurde eine schier unerträgliche Spannung aufgebaut.
Die Situation wurde für die Anwesenden mit jedem Augenblick dramatischer.
In den Köpfen von Delilah, aber wohl auch Tanja, bauten sich wohl die schlimmsten Szenarien auf. Wären sie nicht längst tot, würde man vielleicht ihr Herz hämmern hören können...

Um die theatralik des Augenblickes noch zu steigern, wand sich der Maler plötzlich von den beiden ab, und ging wortlos ein paar Schritte zum Fenster.
Er schaute sehr lange hinaus, ergriff aber dann, plötzlich und unerwartet das Wort.
Als würde er Delilahs Worte gänzlich ignorieren begann er, immernoch aus dem Fenster schauend:
Es ist viel vorgefallen... In Mexico, und wie ich sehe auch in den Tagen meiner Abwesenheit...

Wieder eine lange Pause.

Dann drehte er sich jäh zu den Beiden um und sah sie an.
Delilah, Tanja, dann wieder Delilah.

Aber was passiert ist, lässt sich nicht ungeschehen machen. Du wirst zu deinen Taten stehen müssen, so wie ich zu den meinen...

Er wollte noch viel mehr sagen, aber seine Worte wären zu intim gewesen, als das er sie in Anwesenheit Tanjas an Delilah richten würde....
Vielleicht später...


Aber nun gut, wollen wir von anderen Dingen reden...
Die strenge wich sichtlich aus seinem Gesicht.
Sein Blick ging wieder zu Tanja.

Ich freue mich sehr, ihre Bekanntschaft zu machen, Madmoiselle Tanja.
Und sie als Seneschall in Vertretung des Prinzen in unserer schönen Stadt willkommen zu heißen....
Ich sehe keinen Grund dies nicht zu tun, auch wenn ihre Herkunft tatsächlich etwas... Delikat ist...

Allerdings werde ich einige Bedingungen für ihren Aufenthalt zugrunde legen.

Zunächts verbiete ich es ihnen, in der Stadt ihre clanspezifischen Kräfte zu nutzen.
Ich möchte kein Gerede, daher sollten sie auch mit ihrer Herkunft nicht hausieren gehen.
Halten sie sich im Hintergrund und lehrnen sie.

Zudem werde ich sie nicht in der ausschließlichen Obhut Delilahs und Meyyes belassen.
Beide haben Aufgaben, durch die sie nicht die nötige Zeit aufbringen können, sie ausreichend auf das nun vor ihnen liegende... Leben vorzubereiten. Abgesehen davon sind die Beiden selbst nicht annähernd alt genug, um die dafür nötige Erfahrung zu besitzen.


Der Maler wollte Tanja nicht unnötig vergräulen, aber so leicht würde er sich von Delilah nicht um den Finger wickeln lassen...
 
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Tanja hatte den Worten des Malers still gelauscht, wenngleich ihr bei einigen der Anweisungen und Worte flau im Magen geworden war...
Die junge Vampyrin zwang sich, das ganze als Unterredung zu sehen, als Diskussion, wie bei einem Vortrag in der Schule, wo es galt den anderen zu überzeugen... Jedoch war hier noch zusätzlich diplomatisches Fingerspitzengefühl gefragt.

Out of Character
Charisma+Empathie um den Maler zu beeindrucken und zu überzeugen... Schwierigkeit durch Bezaubernde Stimme und Freundliches Gesicht von 6 auf 3 reduziert.

[dice0]
 
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Out of Character
Spezialisierung Charisma - überzeugend, Nachwurf der beiden 10er
[dice0]

Out of Character
Insgesamt 8 Erfolge - Bin ich überzeugend oder bin ich überzeugend ? *g*


Tanja begann zu sprechen... Und ihre Stimme kam derr äusseren Schönheit nicht nur nahe... Sie übertraf sie beinahe...
In den Ohren des Malers musste es klingen wie der Gesang eines Engels, so rein und hell war die Stimme, wie ein Glockenklang am Morgen...

Sie bemühte sich sichtlich... Und jetzt konnte Delilah aus erster Hand miterleben, dass es etwas gab, dass man Tanja nicht beibringen musste, man musste es nur zum Vorschein bringen... Einen lupenreinen, wunderbaren Auftritt hinzulegen.
Alles was sie sagte geschah mit Höflichkeit und eine gradezu liebevollem Lächeln, gleichzeitig aber mit einer Inbrunst und Leidenschaft in jedem der Worte, welche man einem jungen Menschen (oder Kainskind) so vermutlich nicht zugetraut hätte.

"Auch ich möchte euch höflichst begrüssen und freue mich euch kennen zu lernen, ehrenwerter Seneschall...
Ja... Delilah und Meyye haben mich beide bereits... darauf hingewiesen, dass es für jemanden meiner Abstammung ungewöhnlich ist, der Camarilla an zu gehören."

Himmel, hoffentlich habe ich dieses Camarilla jetzt richtig ausgesprochen...

"Ich... verstehe, dass ihr nicht wollt, dass jemand wie ich, der noch rein gar nichts über seine Kräfte weiss, sie ohne Kontrolle einfach so anwendet... Ich... werde keine der... Disziplinen... anwenden, ohne vorher eure Erlaubnis eingeholt zu haben, oder auch meine Kräfte zeitweise durch Blut aufzubessern..."

Da hatte Tanja offensichltich etwas falsch verstanden, sie ging davon aus, dass er ihr ihre gesamten Kräfte verboten hatte... Aber woher sollte sie jetzt auch riechen, was er mit "clansspezifisch" meinte...
Um so höher war es anzurechnen, dass sie auf alles verzichten wollte, ohne zu protestieren... Andererseits, was wäre ihr auch anderes übrig geblieben.

"Was... Meine Herkunft angeht, so kennen sie ausser euch bis jetzt noch Viktor Thorson, Alexander Stahl, natürlich Meyye und Delilah, sowie Herr Romero... Ich... Werde sie alle bitten meine Herkunft für sich zu behalten, aber ich kann es ihnen natürlich nicht befehlen... Was... Soll ich dann angeben, wenn man mich nach meinem... Clan fragt ?"

Die letzte Sache indess schien ihr dann mehr als wichtig zu sein.

"Ich möchte euch nicht wiedersprechen, aber... Delilah und Meyye sind zu zweit und können so mehr Zeit erübrigen als es eine Einzelne könnte... Sie haben mir erklärt wie ich meine Kräfte kontrollieren kann, was die Traditionen sind, wie und warum wir uns vor den Menschen verbergen. Was für Clans es gibt, in Grundzügen was die Camarilla und was der... der Sabbat ist. Delilah hat mir beigebracht wer ihr als Seneschall seid und was der Prinz tut, auch der Hüter des Elysiums...
Ich weiss was ein Ghul ist und was uns schadet... Und Delilah hat mir.... das Vertrauen wiedergegeben. Das Vertrauen in Andere, dass ich vor einigen Tagen fast vollständig verloren hatte. Sie hat mich bei sich aufgenommen und war für mich da und..."

Sie holte tief Luft und benutzte Gesten um ihre Worte zu unterstreichen.

"Ich weiss, ihr seid ungleich älter und erfahrener als ich und ich weiss nur wenig über eure... unsere Welt...
Ihr seid ein Ahn, ihr existiert bestimmt schon dutzende Mal so lange, wie ich das von mir sagen kann...
Ich bin ein Küken wie ihr es nennt, hineingestossen in eine Welt die ich nicht kenne...
Und ich schäme mich nicht, zuzugeben dass mich ein Teil davon sehr ängstigt...

Doch bitte ich euch von ganzem Herzen darum, mich nicht von Delilah fort zu holen...
Ich möchte... nicht schon wieder jemanden verlieren... Oder jemandem übergeben werden, den ich nicht einmal kenne..."

Sie senkte den Kopf.

"Ich habe nichts was ich euch geben könnte... Darum... Bitte ich euch darum."

Die letzten Worte waren leise, beinahe geflüstert... Sie hatte gesagt und getan was sie konnte...
Jetzt musste sie hoffen.

Bitte... Bitte lass es ihn verstehen...
 
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Die Rede Tanjas beruhrten fast des Malers Herz, wäre es nicht schon vor Jahrhunderten zu einem toten Klumpen verdorrt...
Ihre worte klangen so reihn, so schön...
Und auch ihre Argumente waren durchaus nachzuvollziehen.

Aber sie war zu jung, um die Geserte der Nacht zu kennen, wie sie eindrucksvoll bewies.

Tanja.... Ich möchte nicht verhelen, das ich in vielen Dingen nicht völlig entgegengesetzter Meinung bin.
Ich kann eure Haltung verstehen.
Allein in der Nacht, voller Angst vor der unbekannten Welt, in die ihr so grob hineingestoßen wurdet.
Und dann Delilah und Meyye, die sich wie rettende Engel fast selbstlos um dich kümmerten. Dich in Ansätzen Aufklärten und dir Schutz und Halt anbieten....

All das ist aus einer... menschlichen Perspektive durchaus einleuchtend und überzeugend.
Leider aber geht es auch um Politik. Eine Politik die sich all zu oft nur sehr Wenig um die Gefühle der Jüngeren und Schwachen schert...

Siehe, der Prinz der Stadt, Oliver Buchet, ist derzeit nicht in Finstertal. Wann er zurückkehrt ist im Moment noch fraglich.
Somit bin ich zwar meines Amtes wegen so eine Art Stellvertreter, habe aber nur obligatorisch die Rechte eines souveränen Regenten.
Würde ich also eurer Bitte so ohne weiteres nachkommen, könnte und würde man mir dies als Bevorzugung meiner Vertrauten Delilah auslegen.
Es würde zu Streitigkeiten führen, und schon aus Prinzip würden einige Ahnen diese Entscheidung missbilligen.
Da es aber im Moment äusserst Wichtig ist, die Vertrauensbasis im Rat zu erhalten und zu festigen, müsste ich so oder so nachgeben.
Somit wäre eure Verbindung endgültig entzweit...

Also muss man etwas subtiler vorgehen.
Das ist eine der wichtigen Lektionen, die du für dein Unleben lehrnen musst.

Delilah und Meyye werden kaum die intiganten Überlegungen der Ahnen en detail verstehen oder gar vorraussagen können.
Immer wenn man denkt, die Verhaltensweisen der Anderen durchschaut zu haben, sind diese bemüht eine neue Finte zu schlagen.
Das ist das Spiel, der Djihad, der Krieg der uns vor dem Wahnsinn der Ewigkeit schützt.
Und bedenkt, es gibt viele, die dieses Spiel seit Jarhunderten und Jahrtausenden spielen...

Durch das,was dein Erzeuger dir Angetan hat, manche nennen es das Geschenk des Kusses, andere sprechen vom Fluch Kains, bist du nun ein Teil des Spiels geworden. Ein ganz, ganz kleiner Spielstein, den die Spieler nach belieben über das Feld ziehen und für ihre Ziele einzusetzen versuchen.
Zumal du durch deine Abstammung ein gefundenes Fressen bist, da du niemanden hast, der dich rechtmäßig beschützen kann.

Ich will ehrlich sein. In anderen Städten wärst du bei deiner Entdeckung bedenkenlos vernichtet worden.
Der Sabbat, Feind der Camarilla und verhasste Vereinigung von Mördern, Psychpathen und Monstern, ist bekannt dafür, in Kriegszeiten wahre Horden von Neugeborenen zu Zeugen, nur um die Ordnung der Camarilla durch Wellen von Kanonenfutter zu stören.
Wird ein solches Sabbat-Küken entdeckt, zumal schutzlos und alleine, ist eine sofortige Vernichtung nahezu obligatorisch.
Nicht nur zum Schutz der Maskerade und zur Bewahrung der Traditionen und Gesetzt, nein, auch aus Mitleid dem armen Wesen gegenüber, das ohne Liebe gezeugt und ohne Erziehung in den sicheren Tod geschickt wurde. Einer solchen Existenz ein Ende zu setzen ist oftmals der humanste Gefallen, den man ihr tun kann.

Du hattest Glück, Tanja.
Obwohl deine Abstammung dich als einen von ihnenkennzeichnet, einen Sabbat der tief im Feindeslan gestrandet ist, bist du nicht von einemSheriff oder derGeißelaufgegriffen worden, sondern in die liebevollen Hände von Delilah und Meyye gelangt.
Dies war ein Geschenk des Himmels für dich, schließe aber daraus nicht, das dir das Glück auch weiterhin so hold sein wird.
Die Nächte sind Kriegsschauplätze. Und auch wenn wir versuchen, unsere Gefechte etwas subtiler auszutragen, sind sie nicht weniger Tödlich....

Ich glaube, Delilah kann dir dazu einiges erzählen...

Somit ist es wichtig, dich, wie ich bereits ausführte, im Hintergrund zu halten. Sollte es die Runde machen, das wir Sabbatanhängern in der Stadt den Aufenthald gewährenund gar den Umgang mit unsergleichen tollerieren, ist der Teufel los.
Im Schlimmsten Fall würden Achonten in die Stadt kommen und auf dich und deine Helfer eine Blutjagt ausrufen...
Und niemand würde dich nach deinen Ansichten betreffs deiner Abstammung und deiner Stellung zur Camarilla fragen. Dein Blut wäre Grund genug, dich und alle anderen in deiner Umgebung zu vernichten.
Weder Delilah noch Meyye hätten auch nur den Hauch einer Chance, dich zu beschützen und würden selbst dem Mob zum Opfer fallen.
Dein Überleben kann nur gesichert werden, wenn sich ein sehr viel Einflußreicherer vor dich stellt. Jemand der die Reputation besitzt, dich im Zweifelsfall auch verteidigen zu können.

Wie du siehst, geht es hier nicht darum, dich bei deinen Lebsten zu belassen oder nicht, sondern deine Zukunft zu sichern.
Und es ist ja auch gar nichtmeine Absicht dich von den Beiden absolut und endgültig zu trennen.
Nur kann ich zwei Neugeborenen nicht erlauben, dich sozusagen als kindesstatt anzunehmen, dich Auszubilden und in den vampirischen Traditionen zu unterrichten.
Dies ist zum einen ziemlich eindeutig in den Traditionen unserer Zunft festgehalten worden, zum anderen kenne ich die Beiden selbst zu gut um nicht zu wissen, das Delilah, und in gewissem Maße auch Meyye, selbst noch in der Phase der Unterweisung stecken...
Es wäre so, als würde ein Zweitklässler einen Schulanfänger unterrichten wollen, weil er das Alphabet schon bis E schreiben kann...


Der Maler hoffte, diese erste kleine Lektion würde verstanden werden und war gespannt auf die Erwiederungen der Beiden...
 
AW: [30.05.06] Home again?

Die Worte hallten durch Delilahs Kopf: Die Nächte sind Kriegsschauplätze. Und auch wenn wir versuchen, unsere Gefechte etwas subtiler auszutragen, sind sie nicht weniger Tödlich. Ich glaube, Delilah kann dir dazu einiges erzählen...

Delilah blieb sprichwörtlich die Spücke in Hals stecken, als sie die Ausführungen des Malers hörte. Warum lässt er Tanja für meine Fehler leiden? Er sollte es doch besser wissen.
Sichtlich erbost holte Delilah Luft. "Tanja? Könntest du bitte vor der Tür warten? Ich habe kurz etwas unter vier Augen zu besprechen." Während der kompletten Zeit hielt sie mit eiserner Miene dem Bilck des Malers stand. Ich will nicht, dass Tanja mitbekommt, was hier gesprochen wird. Es ist scheinbar mehr erklärungsbedarf, als ich gedacht habe. Warum kann das andere denn nicht warten?
Tanja schaute zunächst zweifelnd, stellte jedoch sehr schnell fest, dass Delilah es ernst meinte. Sie wich nach hinten, schaute sich nocheinmal hilfesuchend um und ging hinaus.

Delilah hatte stumm gewartet, bis das Küken den Raum verlassen hatte. "Ich habe...." Die Toreador rang nach ihrer Fassung, um nicht zu explodieren. "Ich habe bereits für meine Taten gebüßt. Ich war persönlich bei Prinz Buchet und habe ihm alles gestanden." Es schien, als wolle die Toreador platzen. Sie sprach sehr langsam und unter größter Anspannung. "Ich habe eine Strafe erhalten und sie auch erfolgreich überwunden."
Sie machte sich nicht die Mühe, eventuelle Tränen zu verbergen. Es war das erste Mal seit Mexico, dass sie nicht aus Verzweifelung weinte, sondern aus Enttäuschung. Langsam aber sicher sammelten sich erste Tränenansätze in den wunderhübschen Augen der Toreador, doch es war ihr egal.
"Was ist los?" fragte sie plötzlich. "WAS?" Sie starrte den Maler fragend und unverstanden an. "Ist der Vorfall in Mexico Grund genug, mich dermaßen zu hassen und mir mit so einer Eiseskälte entgegenzukommen? Bin ich so ein Unmensch?" Sie wurde lauter und mittlerweile rannen ihr dicker Tränen über die Wangen. "Bin ich so angsteinflößend für dich, dass du dich so verhalten musst? Glaubst du, ich will dir gleich an den Hals fallen?!?" Die sonst so energische Toreador setzte sich an eine Wand und fing an bitterlich zu weinen. Markerschütternde Laute wichen ihrer Kehle, sodass selbst die Toten in den Gräbern sich umgedreht hätten, wenn sie in der Nähe gewesen wären.
"Warum muss denn Tanja darunter leiden, nur weil ich..." Delilahs Stimme versagte und war nunmehr nicht mehr als ein Krächzen. Was auch immer jetzt geschehen mochte, schutzloser und angreifbarer würde sie sich wohl so schnell nicht wieder geben.
 
AW: [30.05.06] Home again?

Der Maler warf Delilah einen fast schon mitleidigen Blick zu...

Du hast nichts, aber auch überhauptnichts verstanden meine Kleine...
Glaubst du, es wäre damit getan, zum hiesigen Prinzen zu gehen, dich kleinlaut zu entschuldigen und deine Strafe zu empfangen?
Hier geht es um etwas sehr viel fundermentales als eine geringe Gentgleisung im Feindesland...
Das was du getan hast, wozu du dich hast durch dein Tier hinreißen lassen, war, ist das schlimmste Verbrechen, zu dem ein Vampir fähig ist. Ein Verbrechen das schon geächtet wurde, als so etwas wie die Camarilla und ihre Traditionen noch nicht einmal angedacht war.
Es gibt kein Verbrechen, das einer Diablerie auch nur annähernd gleichkommen kann, ganz egal wie amoralisch es auch ist.
Da profane töten von Menschen oder Kainskindern wird mit der Zeit so selbstverständlich werden wie es die Jagt für ein Raubtier halt nun einmal ist. Mag man sich auch noch so ziehren, sich aus menschlich-moralischen Gründen versuchen zurück zu nehmen, es ist ein Teil unseres Daseins.
Es ist die bittere Asche, von der wir uns aufgrund unseres Fluches ernähren müssen...

Was du aber getan hast, ist etwas anderes.
Du hast dich verleiten lassen.
Du hast dich hingegeben deinem Tier und das denkbar schlimmste Verbrechen begangen, das ein Vampir einem anderen antun kann.
Du hast nicht einfach nur Getötet, Vernichtet aus Notwehr, nein, du hast deinem Gegner sein Selbst, seine Seele geraubt. Du hast dich über Gott erhoben und eine Tat begangen, die dir niemand vergeben kann. Weder Ich noch der Prinz noch sonstwer.
Und warum?
Wofür?

Diese Augenblicke der Unbeherrschteit werden dich deine gesammte Existenz begleiten... Sie werden den Makel der Diablerie für jeden, der erkennen kann, offen sichtbar sein.
Und niemand wird dich fragen, Wer dein Opfer war und welche Umstände es haben dazu kommen lassen. Man wird nurnoch das Mal der Schande sehen. Von Jetzt an bis ans Ende deiner Zeit....

Und du willst mir sagen, es sein OK? Deine Schuld wäre durch Buchet vergeben?
Ich aber sage dir, diese Schuld kann durch niemanden vergeben werden!

Du hast von der verbotenen Frucht gekostet. Und du hast ihre verführerische Süße geschmeckt.
Es hat dich verändert. Und wenn du schon selbst nicht den Eindruck hast, so ist es Unterbewusst doch so.
Du bist nicht mehr dieselbe wie jene Delilah die mit nach Mexico aufbrach.

Du wirst fortan mit dieser Schande leben müssen, so wie ich damit leben muss, dich in der Situation nicht zurückgehalten zu haben.

Jedesmal wenn ich dich sehe, so sehe ich mein Versagen...


Aber hasse ich dich dafür?
Nein, sicherlich nicht.
Vielleicht bin ich endtäuscht. Von mir vielleicht noch mehr als von dir.
Vielleicht habe ich Mitleid, weil ich gesehen habe, was dieses Mal der Schande auf manchen Parketten unserer untoten Gesellschaft für Auswirkungen haben kann.
Und vielleich habe ich auch angst, weil niemand sagen kann, wann dein Tier das nächste mal obsiegt, und dich der Heißhunger auf den süßen Geschmack der Diablerie übermannt. Und wer dann dein nächstes Opfer werden wird.

Aber ich hasse dich nicht...


Sicher, Delilah war erbost, glaubte sie für sich, ihren Fehler in Mexico überwunden zu haben.
Aber das zeigte nur, das sie sich der Tragweite ihrer Tat nicht annähernd bewusst war.
Es gab Kreise, die ihr nun für alle Zeiten unzugänglich waren.
Und jene, die alt genug waren, die Traditionen der Camarilla für neumodisches Gewäsch zu halten, würden doch ihr Verbrechen erkennen und ächten.
Die Diablerie war das Fürchsterlichste, das ein Vampir tun konnte.
Aber es war auch das Höchste, das er emfinden konnte.

Und irgendwann würde sich Delilah an diesen Geschmack erinnern. Irgendwann würde si sich dieses Gefühl, diesen Geschmack wieder herbeisehnen.
Und dann würde ihr Tier wieder stark werden. Unberechenbar. Und Gefährlich...


Und glaube nicht, das meine Entscheidung Tanja betreffend eine direkte Reaktion darauf ist.
Ich bitte dich....
Da müsstest du mich aber besser kennen.

Was glaubst du, erweckte es für einen Eindruck für die Ahnen der Stadt, wenn ich den jüngsten, unerfahrensten plötzlich erlauben würde, sich ein Kind zu halten?
Und das gerade jetzt, wo der Prinz, und somit die höchste Instanz der Stadt, nicht da ist?
Zumal wenn es sich dabei um einen Sabbat handelt?

Verdammt, du hast dich um das Elysium zu kümmern.
Und Meyye wird in den nächsten Nächten auch viel zu tun bekommen.

Und da wollt ihr euch intensiv um die Erziehung einer Neugeborenen kümmern?

Und ich will garnicht davon anfangen, wie oft ihr beide in jüngster Zukunft bewiesen habt, das ihr weder die Weisheit noch die Erfahrung habt, dies zu tun.

Du kommst hier zu mir und bittest mich wie ein Kind, das ein neues Spielzeug haben möchte.
Aber Tanja ist kein Spielzeug, keine einfache neue Freundin.
Wenn dir tatsächlich etwas an ihr liegen würde, würdest du darum bitten, sie in die besten, stärksten und weisesten Hände geben zu dürfen, derer wir für sie Habhaft werden können.
Sie ist ein Tzimisce. Ein verfluchter Sabbat. Und dann auch noch ein unbeholfenes Küken.
All dies alleine kann ausreichen, das man sie ohne weiter zu Überlegen vernichtet.
Und was würdest du dagegen tun können?


Der Maler sah Delilah scharf an...
 
AW: [30.05.06] Home again?

Delilah hörte dem Maler bei seinen Ausführungen zu und traute ihren Ohren kaum .War der Maler nicht sonst der verständnisvolle Vater für sie gewesen? So fürsorgsam, wie er sie vorher behandelt hatte, umso grausamer arbeitete er jetzt. Natürlich hörte Delilah den mahnenden Ton in des Malers Worten. Nein, sie wollte es so hören. Wie früher klang es fast sogar. Demütig senkte sie den Kopf. Lange Zeit geschah einfach nichts. dann fing sie jedoch an zu reden. "Ich habe doch gar nicht gesagt, dass ich darüber hinweg bin. Und ich habe auch nicht gesagt, dass mein Schuld durch Buchet vergeben wurde. Ich habe lediglich seine Strafe erduldet." Ihre Stimme klang ruhig und bedacht. Scheinbar hatte sie sich während der Ausführungen des Malers etwas gefangen. "Ich behaupte doch gar nicht, dass mich Mexico nicht verändert hat. Nur wenn nicht die Chance besteht, dass ich diese Tat nicht nocheinmal begehe, frage ich mich: WARUM BRINGT MICH NIEMAND UM? Ich kann verstehen, dass manche mir dafür den Tod wünschen. Aber sie wünschen mir den Tod nicht, weil sie die Tat verachten..." Delilah machte eine Pause. Sie war sich sicher, dass der Maler wusste, was folgen würde. "Sie haben Angst um sich selbst. Sie haben Angst, dass ich in der nächsten Nacht an ihrem Bett stehen könnte - sabbernd und geifernd, weil ich den Verstand verloren haben könnte.

ABER SO IST ES NICHT. ICH werde nicht wieder morden. Ich werde keine Waffe mehr anfassen oder Blut eines Vampirs zu mir nehmen. Ich habe einmal in einem ungünstigen Augenblick die Kontrolle verloren. Ich habe das schlimmste getan, was ich mir vorstellen kann - und ich bin mir nicht sicher, dass meine Vorstellung davon auch nur in die Nähe der Wahrheit gelangt. JA, aber ICH KANN ES NICHT UNGESCHEHEN MACHEN. Ich würde es gerne, aber es geht nicht. Jetzt bleibt die Wahl: Ich sterbe und erleide die Strafe, die manche dafür fordern. Oder ich lebe damit und BEWEISE, dass die Diablerie nicht ein Monster aus einem macht. Eine andere Wahl habe ich nicht." Delilahs Stimme war nun etwas gefasster. "Diese Tat wird mir niemals jemand vergeben. Diese Tat KANN mir niemand vergeben. Warum sollte ich also nach Vergebung suchen? Ich war bei Prinz Buchet, weil ich damit gerechnet habe, dass er weise genug ist, zu entscheiden, ob ich es verdiene, mein Leben weiterzuführen." Es folgte ein Moment der Stille. "Er hat mir die Entscheidung abgenommen. Und hier stehe ich nun. ICH WERDE MIT DIESER SCHANDE LEBEN.

Ich kann jedoch sagen, wofür ich das gemacht habe. Ich habe von dem Vampir getrunken, weil ich Blut brauchte. Ich kann schließlich nicht behaupten, dass ich im Mexico viel Hilfe bei körperlichen Auseinandersetzungen hatte. Letztendlich war es ein Fehler. Ein Fehler, dessen ich mir erst bewusst war, als es vorbei war. Ich bin nicht zu ihm hingegangen und habe gesagt: Hey, du siehst so aus, als ob ich dich diablerieren kann. Das habe ich nicht. Ich wollte ihn nichtmal leertrinken. Aber das eine ging mit dem anderen Hand in Hand. ICH HABE IHN VERDAMMT NOCHMAL NICHT VORSÄTZLICH DIABLERIERT. Das konnte und kann ich immernoch nicht. Ich bin kein Monster. Und ich werde auch keins." Die kleine Toreador sprach sich alles von der Seele. Er musste doch verstehen, dass sie nicht dafür verantwortlich gemacht werden konnte. Niemand hatte ihr gesagt, dass Vampirblut einen fast zur Raserei treibt. Und nun sollte der mangelnde Punkt in ihrer Ausbildung Grund werden, ihr jegliches Recht auf das Leben zu verwehren?

"Bei der Sache mit Tanja..." begann sie, als sie sich etwas beruhigt hatte. Die Tränen liefen nicht mehr. Delilahs Konzentration hatte sie über sich hinaus wachsen lassen. "Ich will nicht, dass jemand anderes sie erzieht. Wer kann ihr denn besser menschliche Werte vermitteln, als jemand, der alle Höhen und Tiefen selbst erlebt hat und trotzdem Mensch bleibt? Ich kann nicht zulassen, dass jemand ihre zarte Seele missbraucht, weil sie gerade da ist und gut ins Spiel passt. Sie ist nicht nur ein Küken. Sie ist noch ein Kind! Kindern bringt man nicht bei, wie man Schach mit Menschen spielt. Man muss ihnen Liebe und Geborgenheit geben, damit sie zu dem werden können, was in vielen von uns droht, den Funken zu verlieren. Wer kann das denn bitte? Wem vertraut Tanja denn? Meyye und mir. Und wo wir gerade bei Meyye sind: Sie hat bereits erfolgreich bewiesen, dass sie sehr wohl in der Lage ist, ein Kind aufzuziehen. Nikita ist schließlich ihre Tochter und mittlerweile auch nicht mehr im Status eines Kükens. Tanja und ich, wir ergänzen uns. Sie ist der Teil, der mich menschlich macht und ich bin ihr Teil, der ihr Liebe und Wärme gibt. Wenn es sein muss, lege ich mein Amt nieder. Sofort. Solange sie bei mir bleibt.

Wenn du uns trennen willst frage ich dich: Welcher Grund käme dafür in Frage, außer, dass du mich hasst?
Politik?" Sie sprach das letzte Wort abfällig aus.

Delilah wusste, dass sie schwere Geschütze auffuhr, jedoch war ihr Tanja der Kampf wert. Umso mehr tat ihr der Maler in der Situation leid. Sie bombardierte ihn mit Argumenten, die allesamt andeuteten, dass er ein hartes Herz hatte. Aber wenn er die beiden trennte, wusste die Toreador nicht mehr, was sie machen sollte. Und die Mittel dazu hatte Delilah nicht, dem komplett aus dem Weg zu gehen und sich dem Maler derart zu widersetzen. Aber versuchen würde sie es.

Der Maler taxierte Delilah mit einem scharfen Blick und kaum hatte er seine Frage ausgesprochen, wisperte sie ihre Antwort. Ihre Kräfte waren verbraucht. "Sie ist nicht ein verfluchter Sabbat. Tanja ist in erster Linie ein Mensch. Und nur ihre Blutlinie berechtigt niemanden, sie zu töten, auch wenn die Camarilla anderer Meinung ist. So unbeholfen, sie jetzt auch sein mag, desto stärker wird sie aus ihrer Ausbildung hervorgehen. Und falls jemand versuchen würde.... ihr das Leben, das ihr geblieben ist, zu nehmen," Delilah schluckte. "würde ich mein Leben geben, um sie zu retten." Spätestens jetzt war klar, dass Delilah in Tanja sich selbst sah. Niemand und nichts in der Welt würde es schaffen, Tanja fortzureißen, ohne mit Delilah zu kämpfen - in einem Kampf auf Leben und Tod.
 
AW: [30.05.06] Home again?

Der Maler wartete noch eine Weile ab, bis Delilah sich wieder vollends gefangen hatte, soweit das im Augenblick möglich war...

Daa senkte er den Kopf und schüttelte ihn kaum merklich.
Delilah...Kleines... Gerade jetzt hast du alle Unzulänglichkeiten an den Tag gelegt, die ich dir in diesen Zusammenhang vorwerfe...
Du bist Jung und zügellos. Unbedacht. Forsch. ...Und du überdenkst die Situation nicht bis zum Schluss.
Um ein Kind in seine neue Existenz zu begleiten braucht es ein hohes Maß an Weisheit, Erfahrung, Geduld und Demut.

Nichts davon hast du in großen Mengen....


Der Maler wendete sich wieder von Delilah ab und ging stumm zum großen Fenster wo er in die Dunkelheit hinaus blickte.

Es gab so vieles, was er Delilah noch sagen wollte, so vieles das sie nicht wusste, so vieles das er ihr mit auf den Weg geben wollte.
Aber er spührte das da etwas zerbrochen war.
Die Sache in Mexico hatte einen zu großen Keil zwischen sie getrieben.
Er konnte Delilah nicht in die Augen blicken, ohne sein eigenes Versagen zu sehen.
Letztendlich war es seine Schuld, das Delilah sich hat so gehen lassen. Er hatte sie nicht vorbereitet. Nicht genug. Und er ward danebengestanden und hat nichts getan...
Es wäre seine Aufgabe gewesen, Delilah vor dem, was sie tat zu beschützen.

Er hatte sie geliebt. Wie sein eigenes Kind, das er nie hatte.
Ihre Lebhaftigkeit, ihre Menschlichkeit....
Und ihre Menschlichkeit ist genau das, was sie verloren hatte.
Sie ist so jung schon einen so großen Schritt in die Verderbnis gegangen, die sie am Ende alle erwartet.

Und es war seine Schuld....


Ohne seinen Blick vom Fenster abzuwenden sprach er zu Delilah:
Nun gut. Ich werde dein Anliegen vor den Rat bringen.
Und ich werde ihnen deine Argumente vortragen.

Sollen die Erstgeborenen entscheiden.


Und leise setzte er in Gedanken hinzu:
...Ich kann dir nicht mehr helfen...

Der Maler spührte, wie ihn erneut die Einsamkeit aus der Dunkelheit ansah.
Der Weggefährte so vieler Jahrhunderte.
Und er grinste sinister.
Als wolle er sagen: Du hast doch nicht geglaubt, mich los zu sein? Du wusstest doch, das du versagen würdest. Sie verlieren würdest. Wieder einmal. Und es ist wieder deine Schuld...hahahahaha....

Und die Einsamkeit hatte Recht.
Es war die stete Wiederholung seiner Nemesis.
Und in all den Jahrhunderten war er es, der nicht lehrnte...

Stets war es das selbe.
Seine Sehnsucht nach der Jugend, die ihm selbst von seinem Erzeuger genommen wurde.
Der Wunsch nach Leben, nach Lebhaftigkeit. Unbeschwertheit. ...Menschlichkeit.
Jener Tugenden, die seinen toten Körper schon vor so langer Zeit verlassen hatten.
Und immer wieder ließ das Schicksal ihn eine Person treffen, die ihm diese schmerzhafte Lücke auszufüllen schien.
Und das Schicksal war stets so grausam, sie zusammen zu führen.
Seine Vaterinstinkte zu wecken.
Ihn lieben lassen.

Und ihn dann wieder alles in seinen Fingern zerinnen zu lassen...

Delilah, Marco, Regeane.... Die Liste war noch viel länger...

Und weiter grinste ihn die Einsamkeit aus der Dunkelheit heraus an.


Eine blutige Träne rann über sein Gesicht als er schlißlich zu Delilah sagte:
Und nun... geh bitte...
 
AW: [30.05.06] Home again?

GEH BITTE.. hallte es in Delilahs Kopf. Sie wusste nicht, wie sie das zu verstehen hatte. Gehen? Der meint doch nicht etwa..? Delilah öffnete sprachlos den Mund und schloss ihn wieder, als sie bemerkte, dass keine Worte folgen würden.

Ohne einen weiteren Ton von sich zu geben, sorgte Delilah dafür, dass man keine Folgen des Streits auf ihrem Gesicht sehen würde, wenn sie erstmal den Raum verlassen hatte. Sie würde wiederkommen und dem Maler beweisen, dass sie nicht verloren war- dass sie kein Monsster geworden war.

Sie näherte sich ihm langsam und blieb stehen, noch bevor sie die Träne hätte bemerken können. "Danke." wisperte sie dann und drehte sich um, um aus der Tür zu gehen.

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Angespannt sah Tanja, wie die Tür sich öffnete und eine makellos schöne, wenngleich auch angespannt wirkende Delilah heraustrat. Sie blies Luft aus nachdem sie die Tür geschlossen hatte. "Lass uns gehen." Die Töne kamen wahrschienlich kälter rüber, als es gemeint war, jedoch schien die Toreador gerade in einer anderen Welt zu sein.
 
AW: [30.05.06] Home again?

Tanja, die unruhig vor dem Raum hin und her gegangen war, steckte grade ihr Handy wieder in die Tasche... Sie blickte zu Delilah, dann auf die geschlossene Tür... In Anbetracht der Tatsache, was sie durch die Tür und vor ihrem Herausgehend gehört hatte, schien es ihr besser, nichts zu sagen... Vorsichtig ergriff sie Delilas Hand... Sie wusste nicht recht ob sie es tat um selbst irgendwie Halt zu finden oder ihn Delilah zu bieten... Fazit blieb, dass sie es tat. Ansonsten folgte sie der Toreador wiederstandslos.
 
AW: [30.05.06] Home again?

Delilah ergriff Tanjas Hand und lächelte matt, während sie soetwas wie "süß von dir.." murmelte.
Sie verließen die Akademie und gingen in Richtung Delilahs Wohnung.
Viele Momente später, als sie schon die Hälfte des Weges entlanggeschlendert waren, ergriff Delilah das Wort. "Ich hab getan, was ich konnte. Ich denke aber nicht, dass ich viel Erfolg haben werde. Der Maler wird meinen Vorschlag, dich zu erziehen, dem Ältestenrat vortragen. Er wird meine Argumente vortragen und dann schauen wir, wieviel Glück wir haben." Sie machte eine lange Pause. "Falls nicht... werden wir uns etwas anderes einfallen lassen müssen."
Delilah war geschafft für diesen Tag und wollte nurnoch nach Hause.
 
AW: [30.05.06] Home again?

Tanja nickte nur und schwieg dann ebenfalls länger, bis sie schon beinahe Delilahs Tür erreicht hatten...

"Es tut mir leid, wenn du wegen mir Ärger hast, Delilah...", muremlte sie dann leise... Beinahe wie zu sich selbst.
"Bitte... Schade dir nicht selbst, nur wegen mir. Ich möchte dir nicht noch mehr Schmerz zufügen..."
 
AW: [30.05.06] Home again?

Delilah blickte auf. "Dich trifft keine Schuld, Süße. Die anderen Vampire wollen einfach nicht schnallen, dass du eine andere Ausbildung brauchst, als die älteren Küken." Delilah bemühte sich, Tanja zuversichtlich anzuschauen. Dabei sah sie doch recht geschafft aus.

"Weißt du was? Weißt du, warum ich mich mit dem Maler gestritten habe?" Ihre Stimme klang weich und ungewöhnlich entspannt für ihre Situation. Es schien sie zu befreien, darüber zu sprechen. "Er will nicht akzeptieren, dass du Unterricht brauchst, der deine Menschlichkeit beibehält. Und ich kann dir das geben... Aber soweit ich weiß... kein anderer.. Vielleicht Meyye.. Versteh mich nicht falsch, aber fast alle hier in Finstertal haben Fehler gemacht, die nicht zu verantworten sind und sie sind den Folgen psychisch erlegen. Da würd ich doch drum wetten! Frag doch mal Meyye, inwieweit sie da schon Konflikte hatte." Natürlich war das glatt geraten. Delilah vermutete nur, dass Meyye ständig gegen irgendwen kämpfte und damit auch den Konflikten ausgesetzt war. Dass Meyye nur wenige Tage zuvor einen Menschen getötet hatte, wusste sie natürlich nicht...
 
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