28.3.04 - Streetwork

Nightwind

Erzketzer
#StandWithUkraine
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11. September 2003
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Draussen vor dem Haus stellt sie das Fahrrad ab, das sie gerade aus dem Keller heraufgeschleppt hat und nimmt nochmal das Handy heraus. Ein Weilchen starrt sie es an, als ob es ihr die Frage beantworten könnte, die ihr im Kopf herumgeht. Soll sie oder nicht? Eigentlich ist sie davon überzeugt, dass sie ihn überhaupt nicht brauchen kann. Andererseits, im Licht der gestrigen Ereignisse...

Sie ruft die Nummer von Alexander Stahl auf und wartet darauf, dass er abhebt. Vielleicht kriegt sie ja heraus, ob er sie im Mexican gesehen hat oder nicht.

"Hey, hier ist Meyye, du weißt schon. Stadtpark, vorgestern. Ich will immer noch wissen wer der Typ war, der da gelegen hat, und wenn du noch mitziehen willst, komm zur Sternstraße, nicht weit vom Park, nördlich davon. Ach ja... ich versuchs gleich nochmal bei ihm, aber wir müssen vielleicht ohne Viktor auskommen."
 
Es ertönt ein paar mal das Freizeichen am anderen Ende... ein paar mal zu viel, nach deiner Meinung. Gerade willst du auflegen, als die Alexanders Stimme am anderen Ende der Leitung vernimmst.
Alexander Stahl hier?
Ahh..Meyye! Natürlich will ich auch wissen, wer der Kelr war, aber im moment habe ich keine Zeit. Ich werde aber nachkommen, wenn es dir nichts ausmacht. Habe noch wichtige Geschäfte zu erledigen.
 
Meyye zuckt die Schultern und fügt hinzu, da Alexander das ja nicht sehen kann:
"Alles klar."
Dann unterbricht sie und ruft Viktors Nummer auf... und während sie darauf wartet, dass er vielleicht rangeht, schiebt sie ihr Rad schonmal vor zur Straße.
Wenig später fährt sie los, erstmal in Richtung Stadtpark, da ihr von dort aus die Orientierung am leichtesten fallen wird. Die Straße hat sie auch bald gefunden. Entgegen ihrer Gewohnheiten bremst sie herunter und fährt ganz gemächlich hinein, um sich im Vorbeikommen die Hausnummer 47 mal anzusehen.
 
Alexander nacht-schwarzer Mazda schiesst in die Sternstrasse hinein und drosselt dann sein Tempo. Alexander guckt sich nach Meyye um.
So. da bin ich, und wo bist du nun, Kätzchen?
Wahrscheinlich ist sie garnicht mehr hier.. ich werde es mal am Stadtpark versuchen

Er gibt wieder Gas, sodass sich die Reifen quietschend durchdrehen und eine Spur verbrannten Gummis auf der Strasse zurück bleibt...
auf zum Stadtpark...
 
Das Haus war ein kleines Einfamilienhaus. Dieses hatte ein Erdg- und ein Obergeschoss. Es lag direkt an der Straße und es gingen ein paar Stufen hinauf bis vor die Eingangstür. Der Vorgarten war ordentlich angelegt. Man konnte sogar ein paar Kellerfenster hinter den gestutzten Büschen erkennen. Die Polizei war wohl noch nicht hier gewesen ... zumindest sah es nicht danach aus. Keine Plakette und auch kein Absperrband ... irgendwie kam dies Meyye seltsam vor.

Hinter den Fenstern konnte sie Vorhänge erkennen. Dieses Haus sah wirklich so aus, als würde hier ein nettes Pärchen oder zumindest ein wirklich netter Mann mit geregeltem Einkommen wohnen. Vor dem Auto stand ein recht gepflegtes rotes Caprio (Beattle. Mit geschlossenem Verdeck)
 
Wie war das noch mit dem geschenkten Gaul und seinem Maul... aber merkwürdig ist es trotzdem. Hat die Polizei ihren Toten etwa noch nicht identifiziert? Schwer vorstellbar, irgendwie. Er war ja nicht besonders unkenntlich. Auch wenn sie seinen Ausweis hat, das kann doch nicht so lange dauern. Oder doch? Von Polizeiarbeit hat Meyye nunmal leider keine Ahnung.

Eine Lücke mit einem schmalen Weg zwischen zwei Gartenzäunen trifft sich hervorragend, um ihr Rad darin abzustellen. Fluchtbereit, mit laufendem Motor. Haha. Während sie das tut hört erst ein Auto und dann quietschende Reifen. Ein wenig verwundert schaut sie heraus. Aber der schwarze Wagen ist schon wieder am Abzischen. Na, wenn das der Ventrue war, ist das gerade mit dem Teufel zugegangen, dass er sie verpaßt hat. Und ein geduldiger Sucher ist er auch nicht gerade...

Gemächlich spaziert sie von ihrem Rad wieder zum Haus Nummer 47 zurück. Keine Nachbarn im selben Haus, das trifft sich schonmal gut. Die Gartentür probiert sie erst gar nicht aus, sie schwingt sich gleich über den Zaun und geht zur Eingangstür. Erstmal einfach ganz dreist versuchen, ob die offen ist, dann wird weitergesehen.
 
Oben an der Eingangstür fiel ihr der Fußabtreter mit den freundlichen Worten "Herzlich Willkommen" sofort ins Auge. Auf der Klingel und am Briefkasten standen die Worte: H. Berger. Also war sie wohl richtig ... Die Tür hatte keine Klinke, nur ein Knauf und ein Schlüsselloch. Die Türe war allerdings verschlossen.
 
Naja, es war einen Versuch und ist jetzt noch ein Schulterzucken wert. Sie tritt ein wenig zurück und schaut sich um... nicht, dass irgenwelche zufälligen Beobachter, womöglich noch aus den Fenstern benachbarter Häuser in typischer Manier besorgter Bürger die Bullen rufen weil da so eine asoziale Ausländerin um das Haus herumlungert...

[dice]
Out of Character
Wahrnehmung+Aufmerksamkeit mal wieder ;)


Dann schlendert sie mal langsam um das Haus herum und betrachtet genau jedes Fenster... sowohl die Kellerfenster als auch die in Augenhöhe und die im ersten Stock. Balkon wäre auch ne nette Sache. Eine Scheibe einschlagen würde sie wirklich nur ungern, mal sehen ob es nicht anders geht...
 
Meyye konnte nichts und niemanden erkennen ... es war ja auch schon recht spät ...(*böses Grinsen*) Es gab tatsächlich auf der Rückseite des Hauses einen kleinen Balkon. Allerdings schien dort die Türe auch geschlossen zu sein. Allzu unversichtig schien der Kerl doch nicht gewesen zu sein. Selbst die Kellerfenster schienen alle geschlossen zu sein. Da Meyye immernoch nicht das Gefühl hatte, dass sie beobachtet wurde, ging sie noch einmal hinter das Haus. Sie besah sich ein Fenster etwas genauer.

(Mach doch bitte nochmal Wahrn. + Aufmerk. Schwierigkeit 8 8)
 
Na, wenn es keine verdächtigen Lichter hinter Fenstern, sich bewegende Schatten in der Umgebung oder aufleuchtende Halogenscheinwerfer und losbrüllende Polizeitmegaphone gibt, kann sie sich die Sache genauso gut ein klein wenig erleichtern, und eine ihrer Lieblingsfähigkeiten einsetzen. Sie könnte zwar nicht sagen, wie es genau funktioniert, sie ist ja keine Biologin (wenn die Biologie bei ihresgleichen überhaupt noch was zu sagen hat), aber ihre Augen stellen sich um, so dass ihr die Nacht zum Tage wird... von dem roten Leuchten ihrer Augen sieht sie selbst nichts, aber sie weiß dass es da ist.

Und irgendwie ist da dieses dumme Kribbeln im Nacken... mit ihrem 'Blick des Nachtsichtgeräts', wie sie das mal jemanden scherzhaft hat sagen hören, sieht sie sich nochmal um... vielleicht hat sie ja was übersehen? Das soll ihr nicht nochmal passieren.

[dice]

Out of Character
Yay... das war knapp :))
 
Meyye stand bei einem der größeren Fenster (musste wohl das Küchenfester sein). Hinter ihr stand ein Busch. Angestrengt sah sie sich das Fenster genauer an. Ganz leise hörte sie plötzlich neben sich eine junge Mädchenstimme. "Möchtest du da auch rein?"
 
Eiswasser! Ein ganzer Kübel, perfiderweise auch noch mit hohem Salzgehalt weit unter den Gefrierpunkt gebracht! Genau das ist gerade über ihr ausgeschüttet worden! Unwillkürlich blinzelt sie und genauso unbewußt, fast wie im Reflex, erlischt das unheimliche Glühen in ihren Augen, noch bevor sie herumfährt und die Urheberin der Stimme jetzt leider äußerst ineffektiv anstarrt.

Dann erst registriert sie gänzlich, wie sich die Stimme eigentlich angehört hat. "Wer... bist denn du?" fragt sie, immer noch etwas konsterniert und innerlich auch ärgerlich über sich selbst, dass sie sich so hat überrumpeln lassen. Ruhiger betrachtet sie den heutigen Überraschungsgast, soweit das Sterne, Mond und die Straßenlaternen in der Ferne zulassen.
 
Meyye stand vor einem ca. 17 jährigen Mädchen, dass sie freundlich anlächelte. Sie hatte schulterlange schwarze Haare, war sehr unauffällig (auch in schwarz) gekleidet und streckte ihr dann eine Hand entgegen. Sie hüstelte etwas "Entschuldige bitte, wenn ich dich erschreckt haben sollte ... wollte ich gar nicht." Das breite Grinsen in ihrem Gesicht strafte sie Lügen ... "Ich heiß Tatjana ... und du? Ach ja ... und bevor du lange fragst ... ich bin mitten in der Nacht hier, weil ich in das Haus rein will." Dann sah sie zum Balkon hoch. "Wie wärs? Steigen wir ein?" Die Kleine griff an ihre Taille. Schnell wickelte sie sich ein Seil von der Hüfte und grinste Meyye an.
 
Ein wenig ungläubig ist ihr Blick, als sie Tatjana so ansieht, doch sie beschließt, auch diesem Gaul nicht ins Maul und so weiter. Sie nimmt die Hand und schüttelt sie leicht.
"Hallo auch. Seltsamer Zufall. Nenn mich..."
Wie wärs mit nem Tarnnamen? Andererseits... ihrer Beschreibung nach könnte sie noch mit wievielen Einwohnern Finstertals verwechselt werden? Genau.
"...May. Was willst du denn in der Wohnung? Machst du sowas öfters?"

Die letztere Frage, halblaut gewispert wie alles was sie so sagt mitten in der Nacht in einem Wohngebiet, wird von einem deutlichen Blick gen des Seils begleitet, das die Kleine gerade entrollt.
"Wie auch immer... ich bin dabei."
Worauf läßt sie sich da wohl wieder einläßt...
 
Tatjana schwang geziehlt das Seil nach oben über den Balkon. Es hakte sich in einer der Metallspitzen ein. Sie zog daran, um zu überprüfen, ob es der Belastung standhalten würde. "Ich bin nur sehr neugierig ... und ich mach sowas ... manchmal. Außerdem muss ich üben." Wieder grinste sie recht frech und kletterte gekonnt und schnell das Seil hinauf. Oben sprang sie über das Geländer, ging gleich in die Hocke und blickte sich um. "Du kannst nachkommen." wisperte sie leise hinunter.

(Geschick und Sportlichkeit *g*)
 
"Üben, soso..."
Für eine Karriere als die Katze auf dem heißen Blechdach, wie? Aber warum auch nicht... sie schaut dem Mädchen nach, als es das Seil erklettert und ergreift es selbst, als von oben das Okay kommt. Klar kommt sie nach, was denn auch sonst!

[dice]

Sie mag nicht ganz so gekonnt und auch nicht ganz so schnell sein, aber es ist schließlich ihr erster richtiger Einbruch. Schon komisch... sie, die Menschen anfällt und ihr Blut raubt hat sowas läppisches wie einen Diebstahl in einem leeren Haus noch nie gemacht. Tja, wie das Unleben so spielt.
"Wo kriegt man sowas her?"
fragt sie, mit einer Hand über die Metallspitzen am Seil streichend, nachdem sie oben ist und sich die Tür ansieht.
"Du hast sicher auch gleich nen Glasschneider dabei, oder?"
fragt sie, nur halb spöttisch.
 
Tatjana lächelte "Nein ... ich habe keinen Glasschneider ... aber etwas anderes." Sie wirkte etwas geheimnisvoll. Von aussen war an der Tür ein Hebel zu sehen. Sie griff an diesen und zögerte einen Augenblick. Dann sah Tatjane Meyye etwas schief von der Seite an. "Ach was solls ... wir werden uns eh nicht wieder sehen." Es reichte eine pure Berührung an dem Griff. Das Mädchen konzentrierte sich und die Glastür sprang wie von Geisterhand auf. Dann schlüpfte sie in das Wohnzimmer hinein.
 
Meyye zieht die Brauen hoch zu einem 'Na da bin ich ja mal gespannt...'-Ausdruck, als sich Tatjana geheimnisvoll gibt, umso genauer schaut sie hin. Ihr entgeht das Zögern nicht und sie sieht die Kleine an, erwidert ihren Blick. Dann will sie eigentlich fragen, was denn diese Bemerkung jetzt zu bedeuten hat, aber das vergeht ihr. Schon zum zweitenmal innerhalb weniger Minuten fühlt sie sich überrumpelt. Das gefällt ihr nicht. Das Tier in ihr knurrt auf. Nein, es gefällt ihr wirklich nicht.
"Was zum..."
beginnt sie, doch Tatjana läuft schon hinein, und sie folgt ihr erstmal, lehnt die Tür auch wieder an, bevor sie sich zu der Fremden umdreht. Von leuchtendem Rot sind ihre Augen erfüllt, und zu schmalen Schlitzen verengt, wie ein Raubtier das seine Beute fixiert.
"Also gut... ich will jetzt wissen, was hier gespielt wird, wer du bist, was du bist und was du hier suchst."
verlangt sie mit knurrendem Unterton zu wissen. Es klingt bedrohlich. Zumindest ein normaler Mensch empfände die Situation wohl so.
 
Tatjana war schon an der ersten Kommode. Als sie den knurrenden Ton in der Stimme hörte drehte sie sich langsam um. Ihr Lächeln war aus dem Gesicht verschwunden. Sie sah Meyye recht lange forschend, aber nicht ängstlich an. "Ich sagte bereits ... ich bin Tatjana und das stimmt auch ... wohl im Gegensatz zu dir ... May. Sonst hättest du nicht so lange bei dem Namen gezögert. Ausserdem kann ich dir die gleiche Frage stellen, denn nicht jeder läuft mit rotglühenden Augen in der Nacht rum. MAY! Ich wollte dir helfen ... mehr nicht. Ich kann es halt nicht lassen und bin sehr neugierig. Aber weißt du was? Ich lass mir nicht gerne drohen ... du solltest das sein lassen. Ich reagiere darauf manchmal etwas allergisch. Durchsuch lieber die Wohnung!" Sie lies nun Meyye nicht aus den Augen und fixierte sie. Ihr Körper war angespannt.
 
Alexander fährt einige Male um den Stadtpark herum...
Verdammt... wo steckt die kleine denn? Verarschen lasse ich mich nicht.
Alexander dreht noch eine Runde um den Park. Dann fährt er zurück zur Sternstrasse. Dort angekommen stellt er seinen wagen am Strassenrand ab und steigt aus. Er lehnt lässig an seiner Fahrertür und wartet...
Vielleicht taucht sie ja doch noch auf...
 
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