28.03.2004 - Angriff zum Umbau der Schlosser-Bar

Nungut.. er war beim Du.. aber wenn er es ihr anbietet.. und eigentlich hat er ja recht, sie hatte ihn bereits geduzt.. also nickt sie nur kaum merklich, den Blick weiter auf sein Gesicht gerichtet. Eine Bar mit Palmen und Körben.. hmm Ihr Gedanke und das Zuhören werden plötzlich durch die Hand auf seinem Mund unterbrochen.. auf der glatten Stirn bilden sich kleine Falten Was haben sie? Das Du wird in dem Moment auch einfach vergessen Geht es ihnen gut? Der wird doch jetzt hier nicht umfallen oder so.. zumindest macht er eine Geste als müsse er sich übergeben.. Vorsichtshalber schiebt sie das Wasserglas zu ihm rüber.. alles sehr seltsam.. als er sich dann aber wieder zurücklehnt sieht sie ihn etwas unsicher an. Eine.. ne Cocktailbar hört sich gut an meint sie etwas verwirrt, aber das findet sie wirklich Aber Sie.. Du..solltest vielleicht für heute Schluss machen? Sehr gut siehst du nicht aus.. Ein wenig Besorgnis schwingt in ihrer dunkleren Stimme mit, und die Stirn ist noch immer leicht in Falten gelegt.. Und in dem Moment denkt sie auch nicht an eine Cocktailbar, sondern wirklich daran dass er sich vielleicht ins Bett legen sollte. Nicht dass es ihr um seine Person gehen würde.. bei jedem anderen würde sie vermutlich genauso reagieren
 
Dank, geht wohl schon wieder. Mir ging nur ein Träum von letztens noch mal durch den Kopf, versuchte er abzulenken.
Von ihrer Gutherzigkeit angetan muss er sogar wieder lächeln und kann die Vorstellungen von frischem Blut, welches angeboten wird noch etwas zurückdrängen. Und ja, ein wenig Cocktail, ein wenig Tanz, ein wenig etwas neues. Das dritte wird das Schwierigste. Wie gesagt fehlt noch die zündende Idee.
Nur einen Augenblick braucht er, bevor er sich wegen einem großen Problem an sie wendet: Es gibt da noch etwas. Damit das ganze hier möglichst schnell vonstatten geht und nicht unnötig in die Länge gezogen wird, bräuchte ich wohl ein bisschen Hilfe. Das war die Untertreibung des Jahrhunderts. Zwar stehen mir Geld und die Vision von etwas zur Verfügung, aber nicht unbedingt die ganze Zeit dafür. Jemand müsste Preise vergleichen und sich verschiedene Angebote angucken. Bisher sieht es so aus, als müsste ich die Angelegenheit über einen Anwalt oder so was erledigen lassen. Auf jeden Fall keinen Innenausstatter formulierte er den Satz in Gedanken zuende. Was mich zu dir führt. Du könntest das übernehmen und damit schon etwas wenn nicht gar mehr Geld verdienen.
Ja, ja. Das liebe Geld. Irgendwie hatte er den Eindruck gewonnen, sie wäre ein Teeny mit zuviel Freizeit und der sich deswegen etwas Extrageld verdienen wollte. Also konnte er sie darüber vielleicht locken bestimmte Sachen zu tun, wie etwa ein paar Tagesaktivitäten zu übernehmen.
Und am Ende hatte er sich tatsächlich wieder gefasst. Er stand gar nicht darauf, wie ein Weichei zu wirken.
 
sie hört ihm schweigend zu, aber so langsam hebt sich erst die linke, dann die rechte Braue.. Du gehst also doch zu meinem Chef und sorgst dafür dass ich frei bekomme? meint sie dann aber schmunzelnd. Mit zu viel Freizeit, das könnte schon sein.. je nachdem wie man es sieht. Einen Job hat sie dennoch, den sie nicht einfach hinwerfen kann weil ein Barbesitzer Hilfe braucht, den sie nichtmal kennt.
Ich weiß nicht genau. Du kennst mich nicht und willst dass ich dir helfe, genauso ist es andersherum.. Ich könnte dir die schlimmsten Angebote überhaupt raussuchen.. Wenn man es gewöhnt ist, immer nicht perfekt genug zu sein, dann ist man bei so etwas eben mißtrauisch.. Ich habe mit so Angebotszeug noch nie etwas gemacht, und Naja.. andererseits.. wenn sie alles raussucht.. dann wäre es fast wie eine eigene Bar.. oder so.. natürlich spricht sie den Gedanken nicht aus, das sind nur Träume die man sich behalten hat. Wenn auch in diesem Fall nicht in anderen Welten.
Mit den Fingern trommelt sie über die Tischplatte und an ihrem Gesicht sieht man wohl wie es arbeitet.. Ich mach dir einen Vorschlag meint sie dann -ganz Geschäftsfrau- Du zeigst mir zwei Abende lang wie das geht, wenn ichs danach nicht kann gehst du zu deinem Anwalt. Wenn doch, helf ich dir, zwei Stunden am Tag, jeweils gegen Abend.. ich muss noch zur anderen Arbeit, und dazwischen sollte ich vielleicht etwas Zeit für mich haben. Und wenn du mich über den Tisch ziehst hmm.. dann bringe ich dich um.. sie grinst beim letzten Teil.. natürlich würde sie niemanden umbringen
 
In Ruhe ließ Alexander sie machen und beobachtete dabei, wie sie mit sich rang. Es war nun mal ein bestechendes Angebot, eine Verführung pur, dass wusste er nur zu gut. Einerseits verlangte das recht viel von Melody, andererseits konnte sie sich vielleicht selbst darin verwirklichen. Und das machte wohl den Reiz an der ganzen Sache aus. Es war eine Art Venusfliegenfalle.
Was ihm Sorgen dabei bereitete, war der Umstand, dass er mit ihr zusammenarbeiten musste, ohne dass sie etwas über sein wahres Wesen erfuhr. Schier unmöglich und laufend musste er sie vermutlich belügen.
Gegenvorschlag: begann er und dachte sich dabei das übliche, zu spät, ich bin schon tot. Für mein Vorhaben brauche ich Korbstühle. Such dir ein paar Möbelhäuser oder so was raus, die drei Dutzend innerhalb von vier Wochen günstig liefern können. Mir die Teile in Katalogen anschauen kann ich auch. Du sollst nur gucken, ob die auch etwas taugen. Mit Ergebnissen von Stiftung Warentest wäre mir sicher auch schon gut geholfen. Aber man kann ja nicht alles haben. Also, wäre das was für dich oder soll ich die Sache lieber meinen Anwalt machen lassen?
 
Meinst du dein Anwalt setzt sich auf die Stühle? Sicher, für Geld tun manche einiges.. sie grinst und nickt dann wieder leicht.. einen Moment braucht sie, um den lauwarmen Kaffe zur Hälfte zu trinken, dann wird die Tasse wieder auf den Tisch gestellt. Ist gut, ich denke das dürfte ich schaffen. Aber ich bin ja eigentlich nicht hergekommen um Korbstühle zu kaufen. Was ist mit dem Tanzen? Sie stützt ihr Gesicht in beide Hände und die Ellebogen auf den Tisch. Ok Korbstuhlkaufen ist sicher nichts aufregendes, aber wenn sie sich dabei gut anstellt.. vielleicht kann sie dann noch andre Dinge machen. Und dass er hier Hilfe braucht sieht man ja. Wenn er den Laden noch länger so lässt, kann er ihn bald ganz zu lassen.
Fragend sieht sie ihn an, überlegt aber gleichzeitig dass der Kerl sie schon das zweite mal in eine komische Situation bringt. Irgendwie hat er etwas lustiges an sich, vielleicht die unkonventionelle Art, die einen manchmal schon fast an "trottelig" denken lässt. Sie grinst bei dem Gedanken
 
Ja, das würde sein Anwalt sicher tun. Zumindest, sobald er genug Blut des Kainskindes inne hatte um von dem Handeln überzeugt zu sein. Es würde dennoch das alles hier wohl verzögern. Unnötig verzögern.
Ja, ich weiß. Du bist wegen dem Tanzen hier. Und ich würde dich auch gerne sofort damit beschäftigen. Nur bringt das ja, wie du siehst derzeit nichts. Deswegen eben das Angebot dich selbst da mit einzubringen. Ansonsten würde ich mich halt melden, wenn ein Termin für die Neueröffnung ersichtlich wäre. Das machte wohl alles klar. Oder zumindest fast. Also ergänzte er das ganze noch. Ich hatte diese Idee mit der Tanzanimation und bin noch am selben Abend zur Tanzschule gefahren, wo ich deine Mutter aus dem Schlaf geklingelt hatte. Es war eben erst mal nur so eine Idee gewesen und wollte eben gucken, ob die nicht nur in meinen Augen etwas taugt.
 
Sie nickt wieder leicht und trinkt den Rest ihres Kaffees
Gut, Ich denke das mit dem Tanzen könnte man einbringen.. irgendwie.. auch wenn ich es mir in dieser Umgebung nicht vorstellen kann.. aber du willst es ja ändern. Das mit den Möbeln mach ich gern. Naja, soweit wäre wohl dann alles geklärt, oder? Gibts sonst noch etwas zu klären? fragt sie lieber vorsichtshalber nochmal nach. Kurz blickt sie zu dem anderen Typen an der Bar.. wirklich viel los ist hier ja nicht.. im Grunde ist hier niemand, der nicht bestellt wurde. Da liegt sicher ein gutes Stück Arbeit vor Alexander.
 
Vorläufig erst mal nicht, begann er. Alexander sah das ganz genau so wie Melody. Da gab es noch sehr viel zu tun. Die Frage war nun, ob er mit seinen Finanzen alles umsetzen konnte, was er sich vorgenommen hatte. Klar, konnte man in gewissen Dingen sparsam sein. Aber Klasse und Stil durften nicht zu kurz kommen. Andererseits konnte er vielleicht noch Investoren gewinnen. Bis er jedoch zu diesen Mitteln greifen wollte, würde er alle anderen ihm erdenklichen Möglichkeiten versuchen. Ein zweites Raubtier wollte er unter gar keinen Umständen in seinem Geschäft. Es sei denn natürlich, du hast noch fragen.
Er überlegte kurz, und kam zu dem Entschluss, dass er doch noch etwas sagen müsste. Vielleicht. Allerdings... Innerlich mit sich ringend, war er sich sicher, dass er erst mal ihre Antwort abwarten würde.
 
Sie hmmt leise und sieht kurz auf die Tischplatte Ich muss wegen Korbstühlen schauen, in Katalogen und Möbelhäusern am besten. Da gibt es ja nicht viel was man missverstehen kann. Nein, ich denke nicht. Ich werde einfach morgen mal sehen wie weit ich komme mit den Stühlen. Im Katalog sieht sowas ja auch immer irgendwie anders aus, also fahre ich gleich in die Möbelhäuser.. wenn ich weiß ob die sowas überhaupt haben.. Wenn mein Hintern dann dick gesessen ist vom testen, dann werd ich einen gefunden haben.. sie lächelt. Bequemlichkeit ist was ziemlich wichtiges bei einer Bar oder einem Café zum Beispiel.. wenn die Stühle nicht bequem sind bleibt niemand lange sitzen. Ich würde sagen ich ruf dich dann einfach an. Und die Bezahlung?Achso.. hmm vielleicht doch noch eine Frage. Was bekomme ich dafür? Nach Bezahlung zu fragen ist nie angenehm, aber wer arbeitet schon einfach für andere, damit es denen besser geht und ohne an sich selbst zu denken. Sie ganz sicher nicht.. zumindest nicht bei einem Fremden.
 
Er nickt kurz als sie meinte, sie würde Anrufen, wenn sie soweit wäre. Sprach ja nichts dagegen. Nur besser nicht morgen Nacht. Ich bin da auf einem Maskenball eingeladen. Er überlegte kurz. Vielleicht konnten sie ja noch ein wenig unternehmen. Dann würde er sicher zu einer Entscheidung finden, ob er sie als Begleitung mitbringen würde oder nicht. Dass es vielleicht völlig unpassend wäre, auf die Idee kam er gar nicht.
Mit ihrer Frage nach dem Geld zerriss Melody wohl die etwas unangenehme Stille und riss Alexander damit aus seinen Gedanken. Ein Schmunzeln zog kurz über seine Lippen. Es war bestimmt extravagant sie für so was heranzuziehen. Allerdings hatte er das Gefühl mit ihr besser zu fahren, als mit seinem hiesigen Personal. Kurz überschlug er wie viel Zeit sie vermutlich maximal da hineininvestieren würde multiplizierte die Stunden mit zehn und schlug Zehn Euro Extravaganz drauf. Fünfzig Euro würde ich dafür erst mal vorschlagen.
 
Du gehst auf einen Maskenball.. soetwas gibt es noch? Oh.. Maskenbälle sind etwas zum träumen, zum verstecken und entdecken.. Und wenn man sie kennt, dann aus Filmen von früher oder aus amerikanischen Highschoolfilmen.. Die Schulbälle hier kann man ja nicht als Ball sehen. Sie kann das nicht. Sie lächelt nach der Frage und den Gedanken leicht, nickt dann aber wegen dem Anrufen schließlich.
50 Euro für ein wenig im Katalog blättern und zu dem ein oder anderen Möbelhaus zu fahren sind okay, also nickt sie auch dazu. Ist gut.
Da sie nicht auf die Idee kommen würde ihren "Chef" zu fragen ob man noch etwas unternimmt, trinkt sie den Rest der Cola in zwei großen Schlücken dann leer um dann aufzustehen
 
Auch Alexander stand wieder auf und erklärte: Ja, Maskenbälle gibt es noch. Vielleicht sogar bald hier. Er grinste. Als er ihr die Hand hinstrecken wollte, hielt er auf halben Wege inne. Da war ja noch eine Frage zu klären.
Ich überlasse es meinem Personal, solange es nicht zu groß ist, ob sie ihren Chef kennen lernen wollen oder nicht. Für dich steht das gleiche Angebot. In kurzer Blick auf die Uhr. Wir könnten also noch zum Schloss fahren, wenn du willst, bevor ich weiter muss.
 
Sie sieht ebenfalls auf die Uhr, als er meint sie könne noch mit zum Schloss kommen. Er ist wirklich nicht die normale Art von Chef , überlegt sie sich. Aber was spricht dagegen.. ausser natürlich dass er fremd ist. Diese Tatsache spricht wohl auch mehr dafür, denn so ist er es bald nicht mehr. Also nickt sie leicht. Okay, wer kann da schon nein sagen.. sie grinst und nimmt ihre Tasche, um sie sich über die Schulter zu hängen. Gleich darauf greift sie anstatt nach seiner Hand nach dem Tablett mit den Sachen drauf und geht schon in Richtung Theke um es dem Kerl dort zu geben. Machs gut, und lass dich nicht von den Gästen ärgern meint sie mit einem Zwinkern zu ihm und wartet dann auf Alexander..
 
Alexander führte die angefangene Geste scheinbar zuende und machte den Griff zum Handy und rief seinen Anrufbeantworter in seiner Zuflucht ab. Nur das übliche Werbezeug. Das passte ihm gut. Immerhin war sein Terminplan voll, wenn das mit der Bar schnell laufen sollte, und genau das versuchte er ja zu bewirken.
Während er dem heruntergeleierten Text der Werbefuzzies lauschte, dachte er daran, wer da wohl widerstehen konnte. Eigentlich hatte er fest damit gerechnet, dass sie nein sagte. Das taten die meisten. Entweder, weil sie lieber Geschäft und Privates trennen wollten, gerade was den Chef anging, oder weil Alexander zunächst noch ein Fremder war. Manche tauten da bei den kleinen privaten Anlässen auf, die er für die Angestellten gab. Aber eben nur manche.
Als das Gelaber fertig war, legte er auf und stellte fest, dass Melody schon auf ihn wartete. Er eilte zu ihr und erklärte kurz: Ich hab mein Auto fünf Minuten zu Fuß stehen. Danach führte er sie zu dem alten BMW, der sicher irgendwann mal modern gewesen war. Im Notfall war allerdings der Kofferraum geräumig und zudem Lichtdicht.
 
Die Tulpe hatte sie noch vom Tisch genommen, und als Alex dann zu ihr kommt und die beiden die Schlosser Bar verlassen, deutet sie auf ihr kleines, dunkelblaues Auto, was nur einige Schritte vom Gebäude entfernt steht. "Mein Auto steht da, ich kann dir auch einfach nachfahren" So muss er sie später nicht wieder hierherbringen, und sie kann auch jederzeit gehen wenn es isr zu langweilig oder komisch wird. Ohne seine Antwort groß abzuwarten geht sie in Richtung des eigenen Autos "Ich warte hier".. dann steigt sie ein und lässt alles andere auf den Beifahrersitz fallen. Er will Maskenbälle in der Bar machen? Wow.. aber so ganz vorstellen kann sie sich das nicht. Noch einmal sieht sie auf ihre Uhr.. Naja.. eine Stunde oder zwei, dann ist es wohl spät genug um heim zu gehen.
Der Blick wird wieder auf die Straße vorne und den Rückspiegel nach hinten gerichtet -abwechselnd versteht sich. Als dann sein "moderner" Wagen neben ihrem kurz hält und Alex ihr zuwinkt, startet sie den Motor und folgt ihm

Out of Character
Habs nu einfach mal so geschrieben dass sie im eignen fährt. Hoffe das is ok ;)
 
Out of Character
Kein Problem. :D


Letzten Endes fuhr er also voraus und parkte den Wagen auf dem Parkplatz am Schloss. Während der Fahrt lauschte er eventuellen Nachrichten. Er hatte das Radio praktisch immer laufen. Aber eigentlich nur wegen eben diesen Nachrichten. Beim Aussteigen blickte er sich kurz um und wartete bis auch Melody ausgestiegen war.
Es muss ja nicht immer der Central Park sein, in dem man die Sonne begrüßt. Auch wenn mir heute wohl nicht so viel Zeit bleibt. Er grinste kurz und wandte sich dem Schloss zu um einen der Fußgängerwege einzuschlagen. Du sagtest ich müsse deinen Chef mal anrufen. Was ist denn deine Arbeit? fragte Alexander dann nach kurzer Pause, in der er auf den Kies unter seinen Sohlen lauschte.
Irgendwie war er sich immer noch nicht schlüssig, was er tun sollte.
 
Sie fährt ihm die ganze Zeit nach, immer fein langsam und trommelt zur Musik die Finger auf das Lenkrad.. als er dann schließlich parkt, stellt sie ihren Wagen neben seinem ab, sofern das möglich ist
Ich hatte nicht vor, hier die Sonne zu begrüßen.. den Mond sollte man nicht vor sich schlafen gehen lassen.. sie schmunzelt leicht.. Chef kennenlernen bei Sonnenaufgang.. wäre ja noch schöner Die Hände hinter dem Rücken verschränkend folgt sie ihm, auch das leichte Grinsen behält sie auf den Lippen
Ich arbeite in einem kleinen Zeitungsverlag.. Meistens schreibe ich nur kleine Berichte.. Korrekturlesen gehört mit zu meinen Aufgaben.. Das zusammenstellen von Texten.. je nachdem was gerade anfällt. Manchmal koche ich auch Kaffee.. Ein Job der Geld bringt. Sie blickt von der Seite her zu ihm Und wie bist du dazu gekommen im Rotlichtviertel ein Restaurant zu eröffnen.. oder die Schlosserbar zu übernehmen?
 
Kurz schweifte sein Blick ab und schien einen Baum weiter voraus zu fixieren. Seine Erinnerungen drifteten jedoch zurück, wie er damals angefangen hatte. Ich wollte nicht in einer Mülltonne enden. Seine Gedanken kehrten wieder in die Gegenwart zurück und er grinste sie an. Irgendwann hatte ich es einfach gewusst. Ich musste einfach ein Lokal aufmachen. Als ich anfing hatte ich noch nicht viel Geld, deswegen fing ich im Rotlichtmilieu an. Irgendwie habe ich es da geschafft keine Probleme mit Schutzgelderpressern zu bekommen. Daher hatte ich irgendwann einfach genug Geld um über eine Erweiterung nachzudenken. Da kam dann eben die Schlosser-Bar ins Spiel. Sie sollte auch mein erster Schritt weg von dem Rotlicht sein um meinen Ruf etwas zu verbessern. Alexanders zuckte einmal kurz mit den Schultern. Allerdings habe ich auch festgestellt, dass das mit der Erweiterung nicht ganz so einfach ist, wie erwartet.
Nach einer kurzen Pause lenkte er noch mal auf ein anderes Thema: So was Aushelfsmäßiges habe ich auch mal machen müssen, bevor ich nach Finstertal kam. Bis hierher habe ich es geschafft und eigentlich habe ich auch vor noch weiter zu kommen. Mag es auch schwer werden. Aber in einer Mülltonne will ich nicht Enden, zusammen mit einer Flasche Whiskey die mir den Rest gegeben hat.
 
Also willst du das Restaurant dort aufgeben wenn das mit der Bar so klappt wie du es dir vorstellst? Immerhin sagt er ja er möchte weg vom Rotlichtmilieu. Sie geht einfach weiter neben ihm her, nur kurz schweift ihr Blick über die nähere Umgebung um sie herum, ehe er wieder auf seinem Profil zum liegen kommt. Naja so eine Erweiterung kann schnell nach hinten losgehen wenn man auch nur einen kleinen Fehler macht.. aber wenn du es im Rotlichviertel geschafft hast, warum sollte es unter . hmm normalen Umständen nicht auch klappen.. sie grinst kurz und hebt dann leicht beide Schultern an. die Hände hat sie mittlerweile in die Taschen gesteckt. Ich habe Bürokauffrau gelernt, aber das macht gar keinen Spaß. Ich wollte einfach etwas gelernt haben.. Meine Eltern wollen dass ich ein Abendgymnasium besuche, aber ich setz mich sicher nicht nochmal ein paar Jahre auf die Schulbank.. sie schüttelt für sich selbst leicht den Kopf Tja und jetzt mach ich eben die Sache im Verlag und suche für Mülltonnenkandidaten Korbstühle aus..
 
Alexander grinste. Nein, ein Mülltonnenkandidat war er ja nicht mehr. Er fand auch die Vorstellung interessant, dass so etwas mit ihm geschehen sollte. Nein, als Kainskind war er mehr, hatte mehr Möglichkeiten sich selbst zu verwirklichen. Er würde herausstechen aus allen, die vor ihm kamen und die nach ihm kamen. Oh ja.
Ich habe Elektrotechnik studiert, weil ich recht annehmbar damit umgehen kann. Zumindest theoretisch. Mal sehen, ob ich damit nicht wenigstens die Lichtanlage der Bar installieren kann. Es gibt mir etwas, dass ich habe, sollte ich mit der Bar so hart auf der Nase landen. Erst nach kurzem Zögern gestand er dazu noch: Und nein, ich habe nicht vor das Restaurant abzugeben. Es läuft gut. Ich will nur nicht den Ruf nicht mehr los werden können, gerade mal gut genug für die untere Schicht der Stadt zu sein. Eine Kneipe am Stadion wäre sicher gut gelaufen. Aber das wäre wieder das gleiche gewesen. Ich hoffe, du verstehst das.
Leicht melancholisch wirkte er, als er fragte: Könntest du dir ein Leben in ewiger Finsternis vorstellen? Ohne einen Sonnenaufgang? Dummes Kind. Er war nun mal jung genug um so sterblichen Dingen nachzuhängen, wie dem Betrachten eines schönen Sonnenaufgangs.
 
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