[27.4.2008] Ain't no sunshine when you're gone

Nightwind

Erzketzer
#StandWithUkraine
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11. September 2003
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Julian. Um ehrlich zu sein, dass das ihr erster Gedanke nach dem abendlichen Aufwachen ist, ist gar nicht mal so selten. Nur in dieser Eindringlichkeit, mit diesem eher furchterregenden Gefühlsgemisch der heftig schwankenden Art kommt das eher nicht allzu oft vor. Und Meyye könnte auch gut und gerne darauf verzichten. Es ist wie die Nächte zuvor... wo ist er? Geht es ihm gut? Kann sie überhaupt noch hoffen? Soll das mit Prag wirklich ein Hinweis sein? Und wenn ja... ist er dort in Sicherheit, oder in Gefahr? Was soll sie tun? Wie könnte sie noch etwas erfahren? Die Fragen, Gedanken, Ängste, Hoffnungen drehen sich ständig im Kreis und Meyye hat den Verdacht, dass sie das auch während ihres Tagschlafs getan haben - sie hat es nur nicht gemerkt.

Sie steigt aus dem Bett und zieht sich an. Sie geht raus und schaut in den Briefkasten. Sie checkt ihr Handy auf Nachrichten, die tagsüber gekommen sein könnten. Sie starrt aus dem Fenster und fragt sich, was sie noch tun könnte, was sie noch nicht ausprobiert hat... jetzt mal außer zur Bank zu schauen, einen Haufen Geld abzuheben und nach Prag zu fahren, auf gut Glück und in der Hoffnung, dass der Sabbat sie nicht erwischt, wenn sie dort ist... oder sich an die Ruine anzuschleichen und mal die Defenses der neuen Septe anzutesten, weil Julian ja auch dort gefangen sein könnte... was natürlich ein One-Way-Ticket wäre. Wie das nach Prag auch, vermutlich. Also erst noch weiter nachdenken. Was könnte sie tun...?
 
AW: [27.4.2008] Ain't no sunshine when you're gone

Eine Möglichkeit wäre, ans Telefon zu gehen.
Denn das begann plötzlich die Stille zu zerreisen und eifrig und heftig nach Aufmerksamkeit zu verlangen.
War das etwa Julian? Wie immer wallte Hoffnung auf.
Doch wie immer würde sie entäuscht werden. Aber immerhin, der Anrufer war ein Schritt in die richtige Richtung.
"Hey Meyye, hier ist Nara. Meinst du wir können uns treffen?"

Zwar hatte die Werkrähe immer noch berechtigten Zweifel an Meyyes Einstellung, aber was nützte das, wenn sie nichts unternahm? Irgendwann musste sie einfach mal ausprobieren, was passierte. Und selbst wenn sie sich verbrennen würde, es war die einzige Möglichkeit hier etwas zu erreichen.
 
AW: [27.4.2008] Ain't no sunshine when you're gone

Telefon? Klar! Stille ist ja eher etwas Absolutes... das wird auch durch das Nebengeräusch der Vibration zerrissen, nicht nur durch nervige Klingeltöne (auch wenn Meyyes Geräuschpalette eher durch diverse Swingbeat- und Houserhythmen gebildet wird, auch wenn sie sie seit Jahren nicht mehr eingestellt hat). Ein Blick auf das Display, denn so ein Handy ist schnell hervorgeholt, könnte ihr dann auch voraussagen, wen sie da sprechen wird.. oder auch nicht, falls Nara Grund sieht, genauso vorsichtig zu sein wie sie letzten Morgen mit Erika Hamm.

"Klar können wir." erwidert sie sofort nach der Meldung. "Wann und wo?" Nur keine Zeit verschwenden... am Telefon jetzt mit Fragen überzusprudeln wie ein Geysir wäre eher kontraproduktiv. Ob sie Nara wirklich trauen kann...? Sie hat kaum eine andere Wahl, nicht wahr?
 
AW: [27.4.2008] Ain't no sunshine when you're gone

Nara blickt von dem Notizblock auf.
"Ich bin in einer guten Stunde wieder in Finstertal, dann können wir uns in einem Café treffen. Am Stieed?"
Meyye kann deutlich Fahrgeräusche hören. Scheinbar ist Nara gerade unterwegs.

Draußen zieht die graue Welt vorbei. Es regnet stark und Nara ist froh, dass sie den Bus noch bekommen hat, andernfalls hätte sie wohl ewig warten müssen.
Sie hat einige Informationen eingeholt, hat sich erkundigt und hat letztendlich doch wieder schlechte Nachrichten bekommen. Deswegen muss sie auch mit Meyye reden. Aber das muss diese ja nicht gleich wissen.
"Also wenn du später Zeit hast, komm doch ins Café Choclete, ist relativ gemütlich dort."
Wahrscheinlich hat Meyye noch nie von dem Café gehört. Es gehört eher zur gehobeneren Sorte. Und außerdem gibt es so viele Cafés im Stieed.
 
AW: [27.4.2008] Ain't no sunshine when you're gone

"Okay." Stieed, warum auch nicht, ihr ist alles recht. Und alte Treffpunkte wie der Tierpark wären ja nicht mehr unbedingt so empfehlenswert. Wahrscheinlich ist eines von x-beliebigen Cafés am Stieed sogar noch deutlich besser als einer der Orte, die sie eher mag. Stadtpark? Hatte schon früher Garou-Präsenz aufzuweisen. Wald? Noch viel mehr. Hovel? Oh, please. Und am besten noch Jenny über den Weg laufen. Nein... Café Choclete klingt schon gut, zumal sie nicht wüsste, dass irgendein Kainit dort rumgurkt und den Chef spielt. Was aber andererseits nichts heisst, weil sie ahnt, dass sie so einiges nicht weiß.

Tatsächlich kennt sie den Namen dieses Etablissements noch nicht, aber in einer guten Stunde wird sie es wohl schaffen, es zu finden. "Alles klar, ich werd da sein." sagt sie daher ruhigen Gewissens. Wenn sie sich irrt, kann sie sich halt die Peinlichkeit nicht ersparen, Nara wieder anzurufen und sie um Weginstruktionen zu bitten. "Bis später."

Sie verliert keine Zeit und legt noch eine Lage Kleidung an, inklusive Schuhe. Das Wetter ist ja noch mieser als gestern, darum wird es die kapuzenbewehrte Jacke, mit der sie dann aus dem Haus geht und sich auf ihr Bike schwingt.
 
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