22.4.04 - Tanzabend: Flammenroter Flamenco

Nightwind

Erzketzer
#StandWithUkraine
Registriert
11. September 2003
Beiträge
14.992
"Drauf und dran, Spieß voran
setz aufs Klosterdach den roten Hahn."


Oder fang von unten an. Nicht das Dach, eher der Keller des Klosters ist nämlich ihr Ziel an dem sie zündeln will. Und als untote Pyromanin von heute begnügt sie sich auch nicht mit Benzinkanister und Streichhölzern, nein, bei ihr muß es schon ein in einen Rubin gebundener Feuergeist sein. Sie hat schon immer daran geglaubt, dass der direkteste Weg nicht der falsche sein kann. Und direkter als das gehts ja wohl kaum noch.

Sie versucht sich kurz zu erinnern, wann sie dieses komische Mittelalterlied mal aufgeschnappt hat, während sie auf das Kloster zugeht, aber es ist nicht wichtig. Die Radfahrt durch die Stadt war derselbe Alptraum in Wasserblau und Leichenweiß wie immer seit ein paar Nächten. Sie hat wieder etwas zu Trinken gefunden, die Frau muß noch gar nicht lange tot gewesen sein... aber lange kann sie das nicht mehr machen. Sie hat stets die Gewissheit gebraucht, dass ihre Opfer danach noch weitermachen können, durch sie keinen unwiderbringlichen Schaden genommen haben. Jetzt, im Nachhinein, spürt sie zwar dass sie kurz vor der Schwelle war, wo es ihr egal geworden wäre, wo sie sich gedacht hätte: Ach was solls... ein bißchen mehr, der wird das schon überstehen. Wenn Tatjana nicht gekommen wäre.

"Jemand zuhause?" spottet sie um sich Mut zu machen, als sie die Klostertüre aufstößt und sich umsieht. Jetzt so schnell wie möglich in den Keller. Auch sie macht nicht alle zwei Nächte oder so ein Attentat auf einen mächtigen Geist... nur diesmal. Sie ist mal gespannt ob sie ihm begegnet, ob er sie hindern will oder er das Ganze übersteht und sie dann im Umbra stellt. So oder so, der Tanz mit dem Feuer hat schon begonnen...
 
Das Spotten vergeht ihr auf dem Weg schnell wieder... die Toten liegen immer noch hier, und obwohl es eigentlich nicht hereinregnet, wirken sie für Meyye wie aufgedunsene Wasserleichen. Und aus irgendeinem Grund läuft sie auch nicht siegessicher einfach durch sondern schleicht eher vorsichtig und lauscht immer wieder auf Geräusche... vielleicht kann sie den ein oder anderen Geist ja hören. Wer weiß schon, ob nicht diverse dieser Mönche hier auch schon herumgeistern.

Jedoch kommt sie unbehelligt im Keller an und schaut sich um, am Ort ihrer Erkenntnisse, die darauf hinauslaufen noch jemanden zu töten weil der alte Tzimisce es so will... aber nicht, wenn es nach ihr geht. Darum tritt sie an den Brunnen heran und schaut in die Tiefe, zu ihrem Ziel. Talen fallenlassen und weglaufen? Nein, wohl eher nicht. Sie muß den Stein sehen. Unheiliges Rot flammt in ihren Augen (glüht schonmal vor für das Inferno, das sie entfachen will) und sie mustert die Brunnenwände, ob sie sich wohl gut zum Hinabklettern eignen würden. Tiberius ist einfach gesprungen... aber das will sie nicht unbedingt ausprobieren.

Out of Character
*schubs* ;)
 
Es war tatsächlich sehr ruhig im Kloster. Der rote Schimmer war immernoch vorhanden und lag schwer in der Luft. Es gab nur zwei Wassergeister, die ihren Weg von weitem kreuzten, sie aber nicht sahen.

Beim Brunnen war es ruhig ... gespenstisch ruhig. Kein Zacharii ... keine Geister ...

Sag mal ... du hast da eine halbe Atombombe in der Hand ... warum willst du dort hinunter? Schmeiß das Ding einfach hinein. Ich will hier nicht länger bleiben als nötig. Also hatten auch Geister Angst um ihre Existenz.
 
Und Meyye war schon halb daran, in den Brunnen zu steigen. Atombombe? Der Geist ist ja schon ganz schön herumgekommen. Sie überlegt, schaut abschätzend hinunter und zuckt die Schultern, stellt sich wieder mit beiden Beinen auf den Kellerboden. "Wenn du das sagst." meint sie und holt den Rubin aus der einen Jackentasche. "Dein Auftritt, Hothead." sagt sie, hält den Arm über den Brunnen, schaut, zielt in etwa auf den Stein... und läßt ihn fallen. "Burn it, baby!" stößt sie dabei laut hervor und greift nach ihrem Umbra-Fetisch. Jetzt!
 
Da kannst du Gift drauf nehmen!! Schon war sie im Umbra. Die Feuerexplosion bekam sie nicht mit ... Auch nicht, dass Zacharii auf der stofflichen Welt auftauchte und zu schreien und zu keifen anfing. Er ärgerte sich maßlos über seinen zerstörten Brunnen ... aber eine Sache war nicht schlecht ... Der Stein war verschüttet, der Brunnen zusammengebrochen ... Er beschützte sich also von alleine.

Wer auch immer hier mit Feuer etwas ausrichten wollte ... er hatte ihm einen Gefallen getan.
 
Meyyes verkniffenes Gesicht grimmiger Erwartung entgleist, als sie im Umbra einen unversehrten Brunnen mit leuchtendem Grundstein vorfindet. Als Zacharii auftaucht, hört sie zumindest etwas von einem zerstörten Brunnen und ist verwirrt. Vielleicht braucht das ja eine Weile, bis es im Umbra auch so sichtbar wird... oder steht hier jede Ruine noch als ganzes Gebäude da? Zum Glück hält sich der verdammte Geist in der materiellen Welt auf, nicht im Umbra. Ob er sie sehen kann? Er war schließlich schonmal hier. Aber er verhält sich nicht als könnte er es... heißt das, er ist jetzt geschwächt... es hat geklappt?! Könnte sie ihn jetzt mit den Klauen angreifen und hätte eine reelle Chance?

Unruhig tigert sie im Schattenbild des Kellers hin und her. "Hat's geklappt oder nicht? Soll ich reingehn und dich alle machen?" fragt sie sich selbst und ist plötzlich unsicher. Vorher war ihr alles egal... und jetzt, wo sie sozusagen einen Streifen am Horizont sieht, will sie auch dafür Sorge tragen, dass sie wieder rauskommt. Vielleicht hätte sie den anderen bescheidsagen sollen, denkt sie plötzlich. Aber denen hätte sie die Talens und Fetische erklären müssen. Die werden Augen machen wenn sie herkommen und den Brunnen sehen. Derweil bleibt sie stehen und denkt daran, die Klauen zu bilden... und sich dann wieder in die reale Welt versetzen zu lassen. Bereit, Geist? Keine Sorge, wenn er hin ist bring ich dich in den Wald.
 
Der Geist zog an ihrer Kette. Nein, du musst raus hier. Der Stein im Brunnen wurde nicht zerstört ... sieh doch. Und dann sie die Wassergeister ... ein duzend tauchten aus dem Brunnen heraus auf. Sie waren nicht besonders schnell ... aber sie gingen stetig auf Meyye zu.

RAUS aus dem Kloster!!
 
"Oh." ist ihr erster Kommentar auf die Aussage des Geistes und das Erscheinen der Wassergeister, während sie schon ein wenig zurückweicht, sich bei der freundlichen Aufforderung doch noch herumwirft und die Treppe hinaufrennt. Die Geister können sie sehen... warum hat dann Zach sich so zurückgehalten? Wer weiß ob sie das je erfahren wird.
 
Zurück
Oben Unten