[22.04.06] Paar oder nicht Paar? oder: Können Vampire lieben?[5]

Carola war geschockt. Fertig mit den Nerven.
Mist.....

Ian bitte....
Sie streckte die Hand nach ihm aus. Wollte ihn nicht gehen lassen.

Doch dann registrierte sie, dass alles sch schau war. Sie war erleichtert und sauer zugleich. Sie lies sich noch immer geschockt in den Arm nehmen. Die Umarmung war einfach nur schön. Er war so warm und es war ihm egal, dass sie jung war.
Sie hätte ihn am liebsten von sich gestoßen, doch ihr Ärger verflog als sie ihn Ians Armen lag. Es tat einfach nur gut. Ian verstand sie, ganz im Gegensatz zu anderen ihrer Art, die in ihr nur ein unerlaubtes Kücken sahn.
Gut, Ian wußte nicht, dass sie nicht erlaubt war, aber jetzt war sie ja das Mündel des Seneschalls, da spielte es keine Rolle mehr. Und das wußte Ian.

Ian...schock mich doch nicht so. Ich meine das ernst. Von den anderen Ventrues werde ich wie ein Kind behandelt. Ich wollte das du es weißt, weil ich wissen wollte wie du darauf reagierst.
Aber das du mich so aufs Korn nimmst.


Sie konnte nicht anders als ihm in die Seite picksen. Carola lächelte schon wieder.
 
Ian streichelte weiter ihre Haare. "Ich weiss doch, dass du das ernst nimmst. Mach dir nichts draus... so sind nun mal die älteren Ventrue!"
Jaja... so sind sie! Jeder einzelne schmückt sich mit jeder Minute, die er tot ist...
Du bist jung! Du bist nicht so... bleib so! Bitte...bleib so!
Er lehnte sich wieder an die Lehne des Sofas und sie rutschen wieder in Ausgangsposition.
Sie ist jung!... 11 Tage... das muss wirklich hart sein... vielleicht etwas zu hart für sie!... Ach was, für wen ist es denn nicht hart?...
Ian empfindete Mitgefühl. Sie hat einen starken Rückhalt. Ian stimmte dieser Umstand schon fast etwas traurig, aber blieb hart. So hatte er es gelernt, so hat er gelebt.

Sie schauten weiter zusammen den Film an.
 
Carola genoß es in Ians Armen zu liegen. Sie kuschelt sich an ihn. Nutzte die Zeit, die sie mit ihm hatte.
Es war 5Uhr, der Film war zu Ende. In einer Stunde würde die Sonne aufgehn. Carola kostete es schon ein wenig Überwindung, aber sie stand auf.
Ich geh dann mal die Zeitung holen.

Carola ging zur Tür, führ mit dem Fahrstuhl runter, um die Zeitung zu holen und dann wieder hoch. Mit der Zeitung setzte sie sich dann ins Wohnzimmer wieder zu Ian.

Na wollen wir mal sehn, was der Wohnungsmarkt so macht.
Carola seufzte.
 
Ian entspannte. Es tat gut nach diesem Tag zu entspannen. Carola holte die Zeitung und blätterte nach den Wohnungsannoucen.
"Häh? Warum Wohnungsmarkt? Eine Wohnung in einer solch schönen Lage ist doch..." Ian war sehr verwundert und leicht erstarrt.
 
Carola nickte.
Ja meine Wohnung ist auch schön. Und sie gefällt mir auch. Aber wenn ich hier wohnen bleibe, bekomm ich Ärger mit dem Seneschall. Das Problem ist nämlich, dass wir hier in der Domäne der Tremere sind. Und ich nuneinmal eine Ventrue bin. Ich finds auch nicht toll, ich würde am liebsten hier bleiben. Aber ich hab da keine Wahl, zumal der Seneschall mein Mentor ist oder ich sein Mündel wie er so schön meint.

Carola schaute ein wenig traurig. Es änderte sich nun alles in ihrem Leben, seit dem sie nun...das hier war. Es fiel ihr schwer loszulassen.
 
Ian nickte. Ihr markiert euer Gebiet wie reudige Hunde!... Die Entscheidung machte ihn bei dem Anblick, den Carola bot, traurig. Unfassbar warum man Carola verbieten sollte in ihrer Wohnung zu bleiben. Irgendswann muss sie mal umziehen. Da hatte sie immer noch die Möglichkeit in das Gebiet der Ventrure zu ziehen. Und wieder war dieser Seneschall an allem Schuld.
...Mündel? Du Mentor? Du hast es nicht verdient dich als Carolas Mentor zu schimpfen... Du bist ein Tyrann und hast dazu noch keinen Style, du... du Freak!... schrie er in Gedanken den Seneschall an. Ian musste durchatmen. "Da kann man nichts machen..." Ian war sichtbar darüber aufgeregt. Er sah sich um, als schien er etwas zu suchen. Dann stand er auf.
"... sag mir aber bitte Bescheid, solltest du den Seneschall mal sehen, wie er sein Beinchen hebt und sein Revier makiert..."
Uhhh... war Ian sickig. Anders kann man es nicht beschreiben. Vielleicht war es ein Fehler das vor seinem Mündel zu sagen. Aber war Carola nicht für Ian mehr? Mit der Gewissheit, dass sie nicht petzen gehen würde, machte er sich in Richtung Tür auf.
Ian wusste das Carola sich undrehen und fragen würde, warum er ging, deshalb antwortete er noch bevor Carola zum fragen kam: "Ich brauch jetzt Musik!"
Musik, ein Ventil, das ihm in vielen Situationen blieb. Er ging in sein Zimmer und suchte in seinem Rucksack nach seinem MP3-Player. Ihm fiel eine CD auf, die er dabei hatte und die er, damit Carola auch was davon hat, auflegen könnte.
Ihm schossen einige Ideen durch den Kopf. Ich bin vielleicht nicht mehr lange hier... muss ich deshalb in das Brujah-Gebiet oder kann ich bei Carola bleiben? Ich bin immerhin nach ein Gast bei ihr, aber... tja... ihr 'Mentor' ist ja nun mal für'n Arsch... Ja, da brauchst du garnicht so zu grinsen... Ian sah vor sich das Gesicht des dauergrinsenden Seneschalls und sprach ihn in Gedanken mit dem letzten Satz an. Dabei musste er grinsen.
Er nahm beides, die CD und den Player, mit zurück ins Wohnzimmer. Noch in der Tür fragte er: "Soll ich eine CD auflegen oder magst du jetzt keine Musik?" Ian wusste nicht einmal, ob ihr die Musik, die er hörte, gefiel.
 
Carola schaute Ian hinterher...da schwirrte er ab.

Wieso regt Ian sich denn so auf? Ist doch meine Wohnung...

Sie blätterte noch in der Zeitung. Haus in schöner Lage. Stadtnah.
Wieso steht da eigentlich nie eine Adresse bei? Mh...muss ich morgen wohl ersteinmal rumtelefonieren.

Dann kam Ian auch schon wieder.
Klar, mach ruhig an.

Und Ian.
Ich mag den Seneschall auch nicht wirklich. Ok, er kann ganz nett sein. Aber vertrauen scheint der zu keinem zu haben. Ich durfte als wir neulich bei ihm waren erstmal von ihm trinken...

Carola schüttelte sich leicht.
Irgendwie widerlich das ganze.

Es schien Carola wirklich zu ekeln, aber da war noch was....sie hatte sich damit abgefunden. Es war nuneinmal nicht mehr rückgängig zu machen, dass sie nun so war.
 
Ian beugte sich grade nach vorne und öffnete das Cd- Fach, als sie davon berichtete, dass sie ein Blutsband empfing. Ian stockte, seine Augen blitzen schlagartig - jedoch kaum bemerkbar - in Richtung Carola auf ohne den Kopf dafür zu drehen. Sein Stocken wurde in den Beinen abgefedert und dort wieder in Bewegung umgewandelt. Er steckte die CD in das Fach, es fuhr zu und die CD wurde geladen.
Ob sie weiss, was das Blut macht?
Sie ist jung und sicher wird der Seneschall nicht so blöd sein und ihr ihre aufgezungene Gefangenschaft auf die Nase binden...
Soll ich es ihr sagen? Ich muss es ihr sagen! Sie muss aufpassen, zu viel Blut von anderen Vampiren machen einen high... Sie drehen durch, werden wahnsinnig... wahnsinnig nach dem Blut!...
Verdammt! Was mach ich nur? Der Seneschall ist so... so... berechenbar. Dieser Ventrue...
Das erste Lied wurde abgespielt und wie sollte es anderes sein, es war R&B. Ruhige, rhythmusreiche Musik, die sich für so gut wie jeden Zweck eignete. Zumindest jeden Zweck, an dem Ian für gewöhnlich teilnehmen würde. Marco war heute Abend schon ungewöhnlich. Hätte Ian wirklich noch auftreten sollen, wäre es sicher noch ungewöhnlicher gewesen.
Das Lied begann, während ihn schon wieder Zorn auf den Seneschall erfüllte. Er hielt die CD-Hülle so fest in der Hand, dass sie einen Riss bekam. Ein kurzes, leises Knacken, das verschluckt von dem Bass wurde.
Er schloss einen Moment die Augen und richtete sich mit einem lächeln wieder auf. Einem gespielten Lächeln. Ian wollte sich nichts anmerken lassen. Er ging rüber zum Sofa und setzte sich interessiert neben Carola. "Ja, widerlich! Kann ich verstehen!" Ian wollte auf die Person des Seneschalls hinaus. Er grinste breit.
"Kann ich dir irgendwie helfen?"
 
Carola schaute von der Zeitung auf und Ian an. Sie legt die Zeitung erstmal zur Seite.

Nein, eigentlich nicht. Es sei denn, du stehst tagsüber auf und vereinbarst schon einmal einen Termin zur Wohnungsbesichtung am Abend.

Sie lächelte ihn verträumt an.
Mh? Was ist denn jetzt mit ihm? Aber irgendwie süß.

Naja es gibt da schon eine Kleinigkeit die du tun könnest.

Carola beugte sich vor und ihre Lippen nährten sich denen von Ian.
 
Ian legt seine Arme auf Carolas Schultern und lässt sich langsam mit ihr in die Lehne der Couch sinken. Ihre Lippen kommen immer näher und er lächelte noch über diesen Vorschlag. Oh, treffend er war und wie rechtzeitig er doch war.
Langsam legten sich ihre Lippen auf seine. Es dämmerte schon leicht und das Zimmer wurde deshalb in ein sehr schwaches gelb gedacht an diesem wunderschönen Frühlingsmorgen, der Gefühle brachte für die er so bekannt war und sie selbst denen schenkte, die sie eigentlich nicht mehr kannten.

Langsam wurde es Zeit sich um den Schlaf zu kümmern, den die Müdigkeit, die der Tag brachte stieg ebenfalls ganz langsam auf. Langsam... natürlich nur langsam... erstmal galt es belebenderes zu tun.
 
Carola genoß die innige Umarmung. Fühlte das Leben in ihr, dass er erweckte. Der Schmerz den sie seit ein paar Tagen empfand war dahin - zumindest für den Moment. Gut, dass ihre Couch groß war. Sie lies sie sich zurücksinken, während Ian über sie gebäugt war und sie küsste. Sie hatte die Augen geschlossen. Wozu sollte sie sie auch öffnen? Alles war wichtig war fühlte sie auch so. Und es waren schöne Gefühle.

Aber mit der Zeit die sie so dalagen, eng umschlungen, bahnte sich die Sonne immer mehr ihren Weg. Und mit ihr kam die Angst vor der Sonne. Carola wußte, dass es noch früh genug war, dass sie Zeit hatte, dass sie nur ein paar Schritten gehn musste. Aber es lag einfach in der Natur eines Vampirs Angst davor zu haben.
Hinzu kamen noch die wenigen Strahlen die ins Zimmer fielen. Es war ihr irgendwie unangehnem. Sie taten noch nicht weh, es war schließlich nur Dämmerung, aber sie kribbelten leicht auf der Haut.

Daher konnte Carola schon fast nicht anders als Ian schließlich mit einem sanften Händerdruck von sich runter zu bucksieren.
Tut mir leid Ian, dass ich das hier unterbrechen muss, aber ich glaube ich mach lieber die Jalousien runter und dir Vorhänge zu. Dann können wir gerne da weitermachen wo wir stehn geblieben sind.
Ihre Stimme klang verführerisch. Sie wollte einfach weitermachen. Die Zeit mit Ian geniesen. Denn auch sie wußte, dass er in 10Tagen fort musste. Was dann war? Daran wollte sie lieber nicht denken. Also verbannte sie dererlei Gedanken einfach aus ihrem Kopf.

Carola stand also auf, lies die Jalousien herunter und schloß die Vorhänge. Ian tat es ihr gleich mit den anderen Fenstern. So drank kein Licht mehr in das Zimmer, außer dem der Deckenleuchte. Der Weg in ihre Zimmer war nun frei und unbeleuchtet von Sonnenlicht. Küche- und Badezimmertür waren geschlossen. Und Ians und Carolas Zimmer waren eh abgedunkelt. Sie waren sicher.

Während Ian noch dabei war die Vorhänge zuzuziehen, nährte Carola sich Ian von hinten. Sie umarmte ihn und küsste seinen Hals.
 
Sein Blick wollte Carola nicht loslassen, so schön auch der Ausblick nach draussen war. Er schloss die Vorhänge.
Carolas Hände umfassten seinen Oberkörper und Carola musste sich hoch zu seinem Hals strecken, um ihn zu erreichen. Ian lächelte und legte seine Hände auf die ihren. Sie waschelten ein paar Schritte zurück zum Sofa. Er drehte sich um und ließ sich rücklinks mit Carola auf Sofa fallen.
Da lagen sie nun wieder und Carola brauchte nicht mehr besorgt sein, dass die Sonne kommt.
 
Carola quietschte kurz auf, als Ian sich fallen lies und sie mitzog.
Kurz darauf lag sie über ihm. Ihre Haar umrahmten Ians Gesicht. Sie beugte sie runter und küsste ihn. Ihre Lippen berührten seine warmen Lippen. Mit der Hand fuhr sie im sanft über das Gesicht, bevor sie sich neben ihn auf die Seiten fallen lies.
Sie kuschelt sich in seine Armbeuge und legte ihren Kopf auf seine Brust. Ein leises erleuchtertes Seufzen war von ihr zu hören.
Sie droht einzunickten.
Es war noch nicht der Schlaf, den sie tagsüber hatte, nur ein leichtes Dösen. Und so schreckte sie hoch, bevor sie völlig einschlief.

Sie lächelte Ian an.
Ich glaube wir sollten ins Bett, bevor wir hier gänzlich einschlafen.

Ian nickte. Carola küsste ihn noch einmal und während Carola schon zu Bett ging, schaltete er noch die Musik aus und ging dann auch zu Bett.

Im Zimmer zog Carola sich um und kroch ins Bett. Bevor sie einschlief, fiel ihr Blick noch einmal auf Franks Bild.
Ich vermiss dich. Aber ich werde mich auch ohne dich irgendwie durch diese Welt schlagen. Versprochen! Ich geb nicht auf!
 
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