[22.04.04] - Fire in Paradise

traum

Grinsekatze
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Dimitri hockte in seiner Zuflucht. Diesesmal allerdings nicht im Keller, wo vor einiger zeit alles begonnen hatte. Als er einen Freund, einen Gefährten fand. Er saß oben auf einem alten Schreibtisch, welcher noch aus den Zeiten stammte als in diesem Gebäude an anderen Dingen gearbeitet wurde. Er hatte die mittlerweile schon leicht faulende Leiche des Strichers nach oben getragen und sie in diesen Raum geschafft. Gedankenverloren strich er über den Kopf des toten Körpers auf seinem Schoß. Die Beine der Leiche baumelten an der Seite vom Tisch und Dimitri hatte ihren rechten Arm schon an die Tischplatte geklebt, damit sie nicht herunter rutschte wenn er kurz nachdenken musste. Eigentlich sollte er mit Zacharii reden müssen. Irgendwie müsste er das bewerkstelligen können. Zacharii trug sein Blut, ihr Blut einige Jahre vor ihm in sich. Er würde einen Clansbruder nicht einfach verstoßen. Beim letzten Wort glitten Dimitris lange Finger in die Augenhöhlen der Leiche und drehten leichte Kreise im Kopf des ehemals attraktiven jungen Mannes. Sein Gesichtsausdruck war zwar erstarrt gewesen, doch Dimitri hatte ihm ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert, so dass er nebenbei damit begann das Haar der Leiche zu streicheln.

Out of Character
Das soll erstmal nur kurz mein Posting sein... falls ich noch lebe ;)
 
Lurker eilte durch die Regennassen Straßen. Er war langsamer als gewöhnlich, da er einige seiner bevorzugten, oberirdischen Strecken nicht nehmen konnte. An die Abkürzung über die große Baustelle war nicht zu denken, längst hatten sich die Sandberge dort in Schlammkuhlen verwandelt, die unpassierbar waren. Auch An Häuserwänden und über Simse hinweg war es gefährlich, da es überall so schlüpfrig war, das nicht einmal er mit seinen Fingern halt zu finden vermochte.
Doch schlußendlich erreichte er das östliche Industrieviertel und bog in die Straße ab in der Dimitris Zuflucht lag. Die Umrisse des Gebäudes zeichneten sich undeutlich durch den Regen ab. Langsam näherte er sich und schob dann leise die Türe auf. Im Inneren war es dunkel, aber als Lurker seinen Kopf vorsichtig hinein schob, sah er im hinteren Bereich diffuses Licht durch eine angelehnte Türe in die Halle fallen. Es war also jemand hier. Er schlüpfte durch die Türe und wieselte durch die staubige Luft hinüber. Nachdem er sich vergewissert hatte das es auch wirklich Dimitri war, der im Inneren wartete, klopfte er sachte an und öffnete die Tür ganz.
Brenda saß auf dem Boden und schien in eine Zeitung vertieft. Sie sah hoch und lächelte leicht entrückt als sie ihn erkannte. Er strich ihr im vorbeigehen durch die Haare. Dann trat er zu Dimitri an den Tisch.
Sein Blick fiel auf den Leichnam in den Händen seines Freundes. Er hatte eine Menge Geschichten gehört, über die Unholde und ihre Experimente an Lebenden und Toten. Alle diese Geschichten strotzten vor Wahnsinn, Gebeinen und Fleisch. Lurker hatte das seltsame Bedürfniss zu schlucken, aber das wäre eine Sinnlose Geste gewesen. Etwas in ihm beschloß so zu tun als gäbe es den Körper in Dimitris Händen überhaupt nicht. Vielleicht verschwand dieses widerwärtige Detail so einfach aus seiner Realität.

Dimitri.. ist alles in Ordnung ? Ich habe am Hotel gewartet.. Ich glaube das Ritual soll noch heute vollzogen werden...

Er sprach noch leiser als sonst, seine Stimme klang schabend und kratzig.
 
Dimitri lächelte Lurker an als dieser durch die Tür hereintrat. Er war also wiedergekommen, Dimitri wusste doch dass auf ihn verlass war. Dimitri kratzte grade an den Innenseiten der Augenhöhlen und neben ihm standen die zwei Augäpfel des Mannes in einem Glas auf dem Tisch. Es wirkte als würden sie noch immer etwas beobachten. Dimitri wischte seie Finger an einem Brillenputztuch ab und warf es in eine kleine Mülltonne in der Ecke des Raumes. Dann wandt er sich wieder Lurker zu.

"Ja. Es ist alles in Ordnung. Ich wurde...", er machte eine kurze Pause "aufgehalten. Sowas kommt vor.", er lächelte und ging ein paar Schritte durch den Raum. "Ich hatte eine Nachricht von Wolf bekommen und war dort als sie dort waren. Nur leider waren schon zwei Ghule der Camarilla dort, welche jetzt ein Dasein im Jenseits fristen müssen. Ich war leider nicht mehr dazu in der Lage den Vampir, den Ventrue, zu fangen, aber ich habe Raphael mitgebracht." Dimitri lächelte. "Ein Geschenk für dich."

Dimitri tippte Brenda auf die Schulter und bedeutete Lurker ihm zu folgen. "Komm.", sprach er kurz und freundlich. Öffnete die Türe zur Halle und ging dort mit den Beiden die Treppen in den ersten Stock hinauf, schloss eine Tür auf und ließ beide eintreten. Raphael lag dort mit dicken Seilen an einen Heizkörper gefesselt. "Schau nur Lurker. Du kennst ihn doch, oder?", Dimitri verschränkte die Arme vor der Brust.
 
Der seltsame, fremde Akzent in Kombination mit Dimitris vertauter Stimme wirkte auf Lurker beruhigend. Er starrte ein wenig in die Augen auf dem Tisch und seine Kopfhaut prickelte kalt.

Das ist nicht normal... ganz sicher ist das nicht normal...

Aber er war sich absolut bewußt, das er auch nicht unbedingt ein normales Aussehen hatte. Blut trinken war auch keine normale Angewohnheit, verdammt nochmal nichts war normal, also was sollte es.

Mit deinem Charisma solltest du nicht zu pingelig in der Wahl deiner Freunde sein mein Lieber Lurker

Er grinste schräg und mußte sogar lachen. Ein leises Glucksen rann ihm von den Lippen, dann zwinkerte er den Augen auf dem Tisch zu und ließ sich von Dimitri aus dem Raum führen. Das Bild des toten Körpers, der von Dimitri fallengelassen am Tisch baumelte, den einen Arm auf der Platte fixiert, brannte noch einen Moment in seinem Geist nach.

Sie gingen hinauf und er Lurker nickte bedächtig, als Dimitri ihm erzählte was sich zugetragen hatte.
Raphael, ja, natürlich erinnerte er sich an Raphael. Jede Faser in ihm erinnerte sich an Raphael... oder besser, an seinen Geschmack. verrucht und süß, verboten und verheißungsvoll. Ein Geschenk ?
Lurker spürte wie sich eine Schicht blutigen Speichels in seinem Mund bildete und aus dem Spalt seines Mundwinkels hervortrat. Schnell wischte er ihn beiseite, aber der Gedanke an den jungen Mann war einmal geweckt und er hatte ihn bereits gekostet, zumindest ein wenig von ihm.

Als Dimitri die Türe öffnete und ihm den Gefangenen präsentierte vermochte er nur hektisch zu nicken. Die Seile hatten sich in das Fleisch gedrückt und dort Blutergüsse angestaut. Ein weiterer blutiger Faden landete auf Lurkers Brust, aber diesmal ließ er ihn wo er war und starrte nur den Menschen vor ihm an. Es tat ihm gut zuzugeben das er diesen Mann dort haben wollte, es wäre auch gar nicht möglich gewesen das zu leugnen.
 
Raphael erwachte aus seinem Wachkoma als die Tür sich öffnete und schaute auf die Gestalten die den Raum betraten.
"Du hättest mich wenigstens fragen können ob ich mitkommen will!" stieß er aus heiserer Kehle hervor und lächelte aus einem Schiefen Mund dessen Lippen bedeckt waren mit einer festen Blutkruste.
"Dann hättest du wenigstens einen Grund für das hier gehabt!"
"N' neuen Freund was? Mieser Ersatz!"

Was hatte er schon zu verlieren, sterben würde er sicher so oder so...
 
Dimitri lachte leise als er an Raphael heran trat. "Du hast doch keine Ahnung von dem was wir dir bieten können.", sprach er leise. "Du wolltest doch sicher einer von uns werden, oder? Dimitri hockte sich neben Raphael nieder und biss ihm ein großes Stück Fleisch aus dem Hals, bevor er direkt begann das Blut aufzusaugen welches aus seinem Hals troff. Aber er trank nicht viel davon, nur so viel dass er einen Teil seines Hungers stillen konnte, auch wenn es ihm wahnsinnig schwer fiel. Raphael schrie zwar wie ein angestochenes Schwein, doch es war noch nie leicht gewesen zu sterben.

Dimitri winkte Lurker herbei, während er mit der linken Hand die durchtrennte Halsschlagader von Raphael fest hielt.

"Mach ihn zu einem von uns!", waren Dimitris Worte. Sein Gesicht war ohen jede Regung. "Gib ihm das ewige Leben und das, was er verdient hat."
 
Erschrocken blickten Raphaels Augen zu Lurker, seine Lieder flackerten vor den geweiteten Pupillen. Das Schreien hatte aufgehört einzig ein Röcheln und der Ausdruck in Raphaels Augen zeugten von dem Leid welches ihm wiederfuhr... seine Antwort wäre nein gewesen... aber war es wirklich eine Frage?
 
Dimitri hielt noch immer die offene Schlagader zwischen den Fingern. Mit der anderen Hand strich er Raphael über den Kopf, aber es ging nicht anders, es musste sein. "Lurker, schnell! Sonst ist er tot!", das Blut wollte herausschießen, doch Dimitris Finger hatten die Ader abgetrennt. Eine Kugel voller Blut wuchs langsam am Ansatz der Ader.
 
Ein letzter, flehender Blick traf Lurker... aber was genau wollte Raphael damit sagen? Eigentlich wollte er sagen... lass mich Verrecken Hackfresse lass mich einfach verrecken... aber für Lurker sah es sicher so aus als würde er darum flehen nicht sterben zu müssen... es war ja auch immer sein Wunsch gewesen, einer von IHNEN zu werden... selbst Schuld! Die Ohnmacht begrüßte Raphael mit einem verhängnisvollem Lächeln, strecihelte ihn seicht über den Kopf und gewährte ihm Einlass ins Land der Träume... hoffentlich hieß dieser Traum Tod und Raphael würde tief genug schlafen... auf das ihn niemand wecken würde.
 
Er kam sich seltsam abwesend vor, so als nähme er nur aus sehr großer Entfernung an diesem Geschehen teil. Die Szenerie vor ihm war vollkommen stumm, denn jedes Geräusch das ihn hätte erreichen können, wurde übertönt von dem lautem Dröhnen in seinem Schädel.
Es war das aufwallen des gestohlenen Blutes in seinem totem Leib das er hörte und auch spürte. Geraubtes Blut flutete um seine abgestorbenen Nerven und entriß ihnen so ein schwaches Flackern. Er schüttelte den Kopf um die Benommenheit loszuwerden.
Das erste was er hörte als sein Bewußtsein zurück kehrte, war der Spott des wunderhübschen, zerschlagenen Engels.
Die Gier und der Hunger in ihm stachelten seine Wut an, er fletschte knurrend seine gelblichen Zähne, die nun von Schlieren blutigen Speichels überzogen waren.
Dimitri ging hinüber zu dem Schönling und hockte sich neben ihn, aber was er sagte war für Lurker ungeheuerlich. Bevor er jedoch protestieren konnte, hatte der Tzimisce seinen Mund unnatürlich weit aufgerissen und mit seinen spitzen Zahnreihen eine riesige Wunde in den Menschen gerissen. Blut Geruch wallte auf und sofort klaffte das blutige Loch in Raphales Hals verführerisch auf.
Lurker wurde von seinem Verlangen vorwärts gerissen, aber nacktes Entsetzen stoppte ihn nach wenigen Metern. Das konnte er nicht tun. Er starrte auf seine Hände hinab, mit ihren langen fingern die wie die Beine einer riesigen Spinne aussahen, knotige Gelenke an dünnen Gliedern. Er tastete über sein Gesicht, seinen missgestalteten Schädel, seine hervorstehenden Scheidezähne und seinen aufgeworfenen Lippen. Was er hier tat war eine Strafe, er hatte dies alles immer gehaßt. Er haßte diese widernatürliche Existenz, er haßte seinen Herrn, der ihm dies angetan hatte. Er haßte wie er aussah, er haßte es ein Monster zu sein, das einzige das ihn stets begleitet hatte seid der Mensch der er war sein Leben verloren hatte war Haß.
Aber das konnte er nicht tun. Er hatte lange gegen die Monster hinter seinen Augen angekämpft und erst in der letzten Zeit begonnen sie hinzunehmen, sich ihnen sogar hinzugeben, aber wenn er das jetzt tat, wenn er seine Strafe auf diesen armen Menschen übertrug, dann würde er sich selber opfern. Er spürte es genau, das was er da tun sollte war böse.
Aber er konnte nicht leugnen das es da auch Kratzer auf der Oberfläche gab. Monster nannte man ihn, häßlich hieß man ihn. In den Kanälen sollte er leben. Und hier war also der gefallene wunderschöne Engel, er hatte Dimitri betört und war dann doch den Torreador gefolgt, hatte sich mit Dumont eingelassen, hatte mit den Schönen gespottet über seine abartigkeit. Er hatte sich seinen Fluch nicht ausgesucht, warum sollte die Welt zu diesem Raphael Wicht gerechter sein als zu ihm ? Zu Lurker ?
Dieser Mensch war nicht besser als er. Er selber hatte dieses Schicksal ebenso wenig verdient wie das Menschenkind, aber es hatte ihn dennoch getroffen. Würde er es nicht genießen zu sehen wie der Fluch sich nun Raphale holte ? Wie er dessen ebenmäßige Züge brutal griff und verzerrte und verschob.
Dimitri hielt ihn zur Eile an, aber immer noch konnte er es nicht tun. Verzweifelt klammerte er sich an fest an seinem Willen das er niemals jemandem dasselbe antun würde was man ihm angetan hatte.
Aber dann stob die Wolke des Blutgeruches auf. Raphaels Blut, der Fluß aus Wonne der durch das Paradies strömte. Er spürte wie das Verlangen und die Gier durch seine Glieder kroch, meinte sogar erkennen zu können wie sich seine Haut wölbte, wo jener Teil von ihm durch seinen Körper kroch der das Monster war. Sein Hunger stemmte schmutzige Klauen in die Risse der Oberfläche seines Verstandes und riss sie auf.
Es gab nur noch das Blut des Menschen, er mußte es haben. Verzweifelt weinend und bettelend klammerte sich dieser kleine Teil von ihm der widersprach fest, aber er begann langsam ab zurutschen. Wieder und wieder schlug das Monster auf ihn ein, tobte immer wütender umher und warf seinen Körper beinahe um. Dann war das Ende seiner Kraft da. Er konnte sich nicht mehr festhalten. Er bat um Vergebeung, aber er hatte alles versucht. Mit einem Brüllen wurde er fortgerissen, hinab die dunkle Schlucht in ihm.
Lurker warf sich wild fauchend auf den Menschen und Dimitri entließ den Blutstau den er dort gesammelt hatte. Das wunderbar warme Blut klatschte in Lurkers Gesicht und Mund und belohnte süß sein Versagen. Er packte den Körper seiner Beute und mit einem hieb durchtrennten seine schwarzen, langen Fingernägel das Seil, damit er Raphael besser greifen konnte. Dann schlang er sich um den Menschen, wand sich immer fester und fester und krallte in das Fleisch. Sein Gesicht war tief in der Wunde am Hals des Mannes vergraben und er schmatze und glupschte laut.
Das war nicht einfach nur Blut, das war purer, völlig unverwässert. Es war reines Leben, der Duft von tausend Verheißungen, der Geschmack aller Sünden, das Versprechen der Ewigkeit.
Lurker trieb auf dem Strom des Glücks und tanzte dabei mit Raphales Herzschlag. Es lief so bereitwillig in ihn hinein, er hätte noch nicht einmal schlucken müssen. Lurker fraß und fraß immer weiter, liebkoste die Wunde und trieb sich weiter in das Fleisch.
Das Donnern des Herzes wurde zu einem sanfterem Schlag, immer sachter und lieblicher. Schließlich war es nur noch ein Wispern in der Brust des Menschen.
Mit blutunterlaufenen Augen sah er auf, er war über und über mit Raphaels Blut besudelt und er leckte seine Finger ab. Ein wenig ratlos hockte er vor dem Körper, der ganz langsam starb, wie ein Kind das Vaters Uhr kaputt gemacht hatte und nun nicht wußte wie sie wieder in Gang zu setzen war, saß er auf dem Boden und sein verständnissloser Blick traf den warmen Schimmer in Dimitris Augen. Der Andere wußte was zu tun war, sanft, ganz vorsichtig, griff er nach Lurkers dürrem, krummen Arm und zog ihn mit ein wenig Druck an den starren Zähnen des Nosferatu entlang.
Ein länglicher Schnitt öffnete sich an Lurkers Unterarm, der Schmerz war scharf und wunderbar klar, so wie eiskalte Luft an einem Wintermorgen.
Dann führte er den Arm zu Raphael und legte ihn auf die bläulichen, zu einem Schrei der niemals gekommen war verzogenen Lippen des Menschen. Langsam lief das Blut in den Mund verschwand dann plötzlich in Raphael als der Schluckreflex einsetzte. Langsam, ganz schleichend kam Bewegung in den Toten. Seine Finger zuckten und seine Lippen schlossen sich allmählich über der Wunde aus der er trank. Lurkers Finger legten sich um den Kopf des Mannes und zärtlich stützte er ihn, zog ihn an seine Brust und streichelte ihn beruhigend, während er ihn säugte.
Beide hatten die Augen geschlossen und schienen völlig abwesend und glücklich in ihrer kleinen Welt, die nur aus Raphael und Lurker bestand. Ein zufriedenes Lächeln lag auf den Lippen des Vampires.
Irgendwann jedoch faßte Dimitri ihn und trennte sie, immer noch sanft, aber dennoch mit Nachdruck. Lurker war noch nicht bei Verstand und versuchte kurzzeitig Raphael wieder zurück an sich zu drücken, doch die vertraute Stimme seines Bruders führte ihn weg von seinem Kind und so ließ er von ihm ab und kroch ein wenig zurück von ihm. Er war wunderbar müde, zufriedene Erschöpfung lag auf seinen Gedanken, lief durch seine Glieder. Er bemerkte nicht wie sich der Schnitt an ihm langsam wieder schloß. Er sah zu Rahpael und Dimitri hinüber.
Lurker war glücklich.
 
Dimitri stand auf und entfernte sich ein Stück von Raphael. Wenn es stimmte was man sich erzählte, würde jetzt gleich der Fluch über Raphael kommen, Glieder und Knochen würden sich verschieben und die Verwandlung würde einhergehen mit unheimlichen Schmerzen. Dimitri entschloss sich Raphel schnell wieder an die Heizung zu binden, damit er in Hungerraserei nicht über sie herfallen konnte. Er zurrte das Seil sehr fest und ging dann zu Brenda um ihr die Augen zuzuhalten. Sie sollte nicht sehen was mit Raphael passieren würde.

Er nickte Lurker stolz zu. Es war vollbracht. Raphael hatte seine Strafe erhalten.
"Ich hoffe du bist mir nicht böse,", sprach er zu Lurker "aber es gab keine andere Möglichkeit für ihn."
 
Lurker schaute von seinem Kind weg und zu Dimitri, der Brenda festhielt.
Er sah ihn ein paar Augenblicke verständnisslos an, dann nickte er ganz sachte.

Ich bin nicht böse. Wenn du denkst es wäre richtig... allerdings weißt du schon das die Strafe sehr sehr hart ist. Ich hoffe sie ist gerechtfertigt.

Er befühlte wieder sein eigenes Gesicht. Vielleicht war er nun ja erlöst. Er würde zwar immer noch dieses Antlitz tragen, aber vielleicht gingen die Qualen nun ganz fort ?
Sie waren schon gelindert worden, seit Dimitri ihn lehrte sich selbst und seine Existenz zu akzeptieren, vielleicht hatte er nun alles weitergegeben ?
Er war dankbar für die klamme Müdigkeit in ihm, er fürchtete das sein alter Begleiter die Schuld ihn wieder übermannen würde.
Er durfte diese Gedanken nicht zu lassen.
Schließlich bemerkte er was Dimitri mit Brenda tat.

Was tust du denn da mit ihr ?

Mit einem Kopfnicken deutete sein Bruder auf Raphael, der noch immer zwischen Tod und Leben zu hängen schien.
Scheinbar machte sich der Andere Sorgen über den Anblick. Lurker winkte ab.

Keine Sorge, unser Raphael wird sich ganz langsam, im Laufe der Woche....

Es fiel ihm kein Wort ein das zu beschreiben vermochte was mit dem armen Mensch geschehen würde.

.. Also es geht nicht sofort.. ein paar Tage wird es dauern. Wir sollten ihn ab morgen Nacht in den Keller schaffen. Er wird einige Nächte hnidurch schreien. Eine Woche... wenn er es übersteht. Einige von uns... schaffen es nicht... weißt du ?

Er fragte sich ob das verdrehen und verzerren des Körpers den Tzimisce interessieren würde. Ob er neugierig zusehen würde wie der Fluch Raphael langsam verkrüppeln würde, das Fleisch ausdörrte, die Knochen bog, das Antlitz auseinander brach.
Er schauderte bei dem Gedanken, vor allem auch weil er eine seltsame Neugierde bei sich selber feststellte.
Raphael hatte nun eine schreckliche Zeit vor sich.
 
Dimitri nickte. "Ach... ich dachte es passiert sofort. Nun, man sollte also nicht alles glauben was einem andere Vampire so erzählen." Er grinste kurz. "Ja du hast recht. Sperren wir ihn schnell in den Keller. Wir können die Türen verschließen, ich habe einen Schlüssel für alle Türen dieses Gebäudes." Er klimperte mit einem großen Schlüsselbunf herum. "Irgendwelche weiteren Vorsichtsmaßnahmen?"
 
Lurker wunderte sich wie kirstallklar und rational sein Denken funktionierte. Immerhin hatte er soeben einem Menschen das schrecklichste angetan das er sich in dieser Welt überhaupt vorstellen konnte. Oder etwa nicht ? War das nicht vielleicht sein altes Denken ? Er sprach eher von einer Strafe als von einem Geschenk, aber war es nicht so das Raphael nun mächtiger werden würde als es ein sterblicher war ?
Er würde Macht über die Menschlein erlangen, die Macht ihre Streichholz dürren Knochen zu zerbrechen wenn er es so wollte, die Macht sie glauben zu machen das er gar nicht da wäre. Er würde in der Lage sein ungesehen überall hinzugehen wo er hin wollte.
Je nach dem wie er sich in der nächsten Zeit entwickeln würde, wäre er auch in der Lage mit den wirklichen Unschuldigen, den Tieren, zu fühlen und zu verstehen.
Er erinnerte sich das er selber in der ersten Zeit seiner Wandlung völlig allein gelassen worden war. Die einzige Unterhaltung waren die allgegenwärtigen Ratten gewesen. Deswegen hatte er angefangen sie zu beobachten und irgendwann, ihnen zu antworten indem er ihre Gesten nachahmte. Nach und nach hatte er gespürt wie er ein Verständniss für sie entwickelte und das sie ihn als Teil ihrer Welt annahmen.
Würde es Raphael nun ähnlich gehen ?

Versuche ihn gut festzuhalten, er könnte gleich sehr aggressiv werden und um sich schlagen, oder uns angreifen. Wir sollten ihn dort unten im Keller fixieren. Vor allem Seine Hände. Am besten liegend. Sonst könnte er versuchen sich aufgrund der Schmerzen das Fleisch von den Knochen zu schälen, oder sich gegen die Wände werfen. Die meisten die nicht fixiert werden überleben nicht, vor allem weil sie versuchen sich das Leben zu nehmen. Außerdem braucht er ein Beißholz...

Anleitung - wie baue ich mir einen Nosferatu

Immer noch war diese schreckliche, kalte, eindeutige Klarheit in ihm. Irgendetwas war zerbrochen in seinem Geist, das spürte er ganz deutlich. Aber er konnte es nicht greifen.

Out of Character
Wir sollten hier mal auf Darkness warten... ich denke der möchte gerne mitspielen.. :D
 
Ein leichtes Zucken durchwanderte den einst leblosen Körper Raphaels, ein kleiner Schwall Blut fand seinen Weg aus der Wunde am Hals, kurz bevor sie sich schloss und Raphaels Augen kalt und unberechenbar zwischen den Anwesenden hin und her wanderten. Er sah zwei Gesichter, die er einst liebte, und eines, welches er verachtete, was war geschehen? Hatte sie ihn... War er jetzt tot? Hunger machte sich in seinem Körper breit, nein eigentlich war der Hunger sein Körper und es gab nebenbei noch andere Inhalte.
Ein verschrobenes Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit, immer mehr und mehr spannte sich die dünne Haut der einst so zärtlichen Lippen, bis sie aufrissen.
Mühelos, anscheinend von Kräften getrieben die manche nur unter dem Namen 'das Tier' kannten, brachte er das Zeil dazu, sich vom Heizkörper zu lösen. Sorgsam stand Raphael auf und warf einen weiteren Blick auf die Gemeinschaft vor ihm, dann sprang er Dimitri an. Der Angriff war witzlos, mit gefesselten Händen und geschwächt vom Tod, versuchte er Dimitris Kehle zu erreichen, wurde jedoch nur einen halben Schritt davor von sich selbst aufgehalten. Mit einem kräftigem Knacken brach die Wirbelsäule des Menschen anscheinend in tausend Stücke, riss ihn wie eine Marionette hin und her und brachte ihm Schmerzen, die Masochisten wohl Gott nennen würde. Mit klarer immer noch begeisternder Stimme ertönte ein Schrei, wie ihn wahrscheinlich nur Lurker selbst kannte.

Out of Character
Du haft gerufen För? ;)
 
Es hatte also begonnen. Lurker war überrascht das es seinem Kind gelang sich von dem Heizkörper zu befreien, sogar ein wenig stolz, aber dann brach dieses Aufbäumen auch schon wieder zusammen. Woher sollte die Kraft auch kommen ? Als der arme Raphael mit einem bersten seines Rückgrates zusammenbrach und sich schreiend immer wieder liegend im Kreis bewegte, eilte Lurker zu ihm hinüber.
Mit viel mehr Kraft als sein ausgemergelter Körper eigentlich aufbringen können sollte, drückte er sein Kind auf dem Boden fest. Dann griff er ein Stück des Seils und wartete ab, im augenblick stieß der Arme Raphael durch zusammengebissene Zähne zischend die Luft aus. Als er jedoch das nächstemal schrie, klemmte Lurker blitzschnell das Seil zwischen die Zähne des Mannes, die schon ein wenig abgeschürft und zermalen vom zusammenpressen waren. Dann wand er das Seil fest.

Dimitri, nimm seinen Oberkörper..

Er wartete bis der Andere hinüber kam und sie den sich berserkerhaft wütenden Raphael in den Keller bringen konnten.
 
Out of Character
Was ich für Raphael passend finden würde: Es gibt die Möglichkeit, dass ein Nosferatu nicht zwangsläufig wiederlich häßlich wird, sondern im Gegenteil eine unrealistische plastikartige bizarre Schönheit bekommt wie eine Barbiepuppe die halt alles andere als Attraktiv ist (sprich, Misslungenes Schönheitschirugieexperiment... ich guck mal ob ich ein entsprechendes Photo finde!)
 
Dimitri schritt auf die beiden zu und hielt Rapahel an den Armen fest damit er nicht um sich schlagen konnte. Er sah Lurker an. Es war sein Kind. Lurker hatte zu entscheiden wie und wo Dimitri ihn an anfasste. Dimitri würde es tun, sie mussten schließlich den wütenden Raphael unter Kontrolle bringen.
 
Raphael wehrte sich nicht, zuckte aber unter den Schmerzen. Es war ein Aufbäumen gegen das Unglaubliche, gegen eine Welt, die er so nie zuvor erlebt hatte, die er nie zuvor gesehen hatte. Es war, eine vollkommen neue Erfahrung, die Schmerzen waren so stark, das sie fast schon nicht mehr zu spüren waren, durchzogen des gesamten Körper, umklammerten sein Herz und ließen es in einer perversion von Glück erstrahlen. Das konnte nicht der Tod sein... nicht DER Tod, von dem alle sprachen, es war genau das Gegenteil, eine Wiedergeburt, tote fühlen nicht, aber Raphael fühlte. Einen Moment noch whrte sich der leicht gebaute Mann, gab dann den Schmerzen jedoch freie Bahn und ließ sie seinen Geist umnebeln. Alles war still... nur der Schmerz flüsterte schmeichelnde Worte und streichelte die Seele.
 
Er umfaßte Raphaels Oberschenkel und preßte sie mit seinen Armen an seine Brust. Gleichzeitig klemmte er sich die Kniee und Unterschenkel des Anderen unter die Arme und preßte sie an seine Seiten. So waren seine Beine so unbeweglich wie es eben ging.
Er wies Dimitri an Dir Arme des Mannes ausgestreckt am Rücken festzuhalten und seine Schulter in den Rücken zu pressen. So wurde Raphael zum einen gestreckt, was seinem Toben die Stärke nahm, zum anderen waren seine Arme und sein Oberkörper fixiert und Dimitri war außer Reichweite des Kopfes, mit dem sein Kind um sich schlagen, oder wenn es ihm gelang den Knebel zu zerkauen, auch beißen mochte.
So brachten sie den tobenden langsam, mit Brendas Hilfe die Türen aufhielt, Hindernisse aus den Weg räumte und ansonsten versuchte die Hüfte des Mannes, im Augenblick sein beweglichster Teil, festzuhalten.
Als sie in einem der Kelleräume angelangt waren, den Dimitri am geeignetsten hielt, da er weit ab lag und Raphael hier kaum zu hören sein würde, holte Brenda schnell noch Seil. Bei ihrer Suche fand sie außerdem noch ein paar Kabelbinder. Sie fesselten Raphael erneut, der sich weiterhin wie ein Wahnsinniger gebährdete. Als sie ihn erneut fixiert und zusamengeschnürt hatten, kontrolierte Lurker nocheinmal den Knebel und half dann den Beiden den Raum völlig leer zu räumen.
Das mußte fürs erste genügen, später konnten sie vielleicht noch ein Bettgestell oder etwas ähnliches hier her bringen. Sie ließen den tobenden Raphael also zunächst alleine im dunklen Keller liegen. Mit einem letztem Blick zog Lurker vorsichtig die Türe zu und schloß diese ab.
Sie würden dem Ärmsten später noch Blut bringen müssen, aber das hatte Zeit bis zur nächsten Nacht. Die Raserei machte die Schmerzen vorerst erträglicher.
Schweigend gingen sie also wieder nach oben und dort fiel Lurker endlich wieder ein weswegen er überhaupt erst hier her gekommen war. Der Fluch, das Kloster, verdammt. Er hatte immer noch den Geschmack von Raphaels Blut auf den Lippen, aber gerade jetzt fiel ihm ein, das sein Kind diese Sache sicher nicht überleben würde, wenn sie diesen verdammten Fluch heute nicht beendeten.

Dimitri.. wir müssen schnell zum Kloster, der Fluch... sie brauchen von deinem Blut für das Ritual... wir sind zu schwach im Augenblick..Raphael wird es sicher nicht überstehen wenn die selbe Schwäche die an uns saugt auch ihn erfaßt...

Er hatte ein wenig zusammenhanglos gesprochen, aber er zog an Dimitri und an Brenda um sie zum Auto zu bringen. Er konnte alles was Brenda Dimitri noch nicht erzählt hatte auch auf der Fahrt erklären.
 
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