[21.04.2008]Die Sakristei

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Der Lärm erschreckte Enio nicht. Irgendwie hatte er damit gerechnet und schließlich liesen sich die wenigsten Türen leise eintreten. „Na also… geht doch. Wenigstens manche Dinge funktionieren noch auf einfache Art und Weise.“ Ein Kommentar, der die nicht vorhandene Subtilität des Brujahs wiederspiegelte.

Nachdem Enio den Raum ein wenig ausgeleuchtet hatte betrat er ihn und begann sich gleich umzuschauen. Nicht sehr einladend… aber das hatte warscheinlich auch keiner erwartet. Der Blick des Italieners fiel sofort auf die Steinfigur auf dem Altar. Es wäre nicht das erste Mal, dass irgendwo in einem Scheißloch ein Kainit vor sich hinrottet und nur darauf wartet bis jemand blöd genug war ihn zu wecken. Doch die Aufmerksamkeit des Brujahs wurde schnell auf etwas anderes glenkt. Der Schrein! Enio hatte bestimmt nicht viel Sinn für anthike oder einfach nur stilvolle Dinge wie diesen alten Gebetsschrein aber er konnte nicht anders als ihn viel zu lange anzustarren. Irgendwas war hier faul!

Der Gedanke ging dem Turiner gerade noch durch den Kopf als sich die gespentische Stimme meldete. Unwillkürlich zuckte Enio zusammen und ein aufmerksamer Beobachter hätte bemerken können, dass der Brujah sofort die Haltung seiner Klinge in der Hand änderte und in Verteidigungsstellung ging. Das schlimmste aber an der Stimme und vor allem an den gesprochenen Worten war… das sich Enio einbildete, der unsichtbare Sprecher würde ihn kennen. Jedenfalls hatte es den Anschein als wäre Enio ihm bekannt. Kein gutes Zeichen… ganz und gar nicht. Enio hoffte inständig, dass er sich getäuscht hatte. Er riß sich zusammen und versuchte cool zu bleiben. Schwer… aber machbar. „Hey!… laß das Gelaber Alter. Für die lockeren Sprüche habe ich jemanden mitgebracht.“ Enio deutete mit dem Daumen auf Jenny, nahm seinen Blick aber nicht von der Richtung aus der die Stimme gekommen war. „Zeig dich schon! Oder bist du etwa weich geworden?“ Enio hatte keine Ahnung zu wem er sprach aber ein total beschissenes Gefühl schlich sich in seine untote Magengegend. Vielleicht würde die Nacht ja doch noch beschissener verlaufen als Enio ohnehin schon angenommen hatte.
 
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Out of Character
Na sowas ... erst kommt hier lange nix und dann innerhalb von zwei Tagen soviel, dass man nur noch hinterhergallopieren kann ... hmmmpf.


Die Gangrel hatte Jenny mit einem Grinsen begrüßt. Die Kippe hatte sie aber erst einmal dankend abgelehnt.

Cat störte es nicht, dass Enio dann doch die Türe eintrat. Na gut ... ihre Methode wäre leiser gewesen. Aber was solls. Kleinigkeiten. Der Blick ins Innere des Raumes war ... anders ... und diese steinerne Statue mit dem passenden Schrein dazu ... fesselnd.

Bei der Begrüßung durch die fremde Stimme war sie doch überrascht und zwang sich noch einmal genau umzusehen. (Auch mit Auspex, falls das was bringen könnte) Enios Antwort war typisch für ihn und selbst in dieser absurden Situation musste sie deswegen grinsen.
 
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Ein humorloses Lachen durchdrang den uralten Raum.

"Ich bin weich geworden?"

Die Worte, welche einen für die Gruppe nicht näher zu bestimmenden Akzent besaßen, wurden wie zum Beweis von dem Geräusch brechenden Steines begleitet. Augenscheinlich war es die liegende Statue die dort sprach, denn von ihrem Gesicht fielen kleine irdene Bröckchen hinab.

"Aber es seit nicht Ihr Lord Zacharii und auch nicht Ihr Meister Kozul. Wer also seid Ihr das ihr erschienen seid, die Vergessene der heiligen Sieben, das Gespött des teuflischen Koldunen zu verhöhnen? Habe ich nicht bereits genug gelitten? So tretet näher Fremder, auf das ich euch den Hass der verlorenen Jahunderte entgegenschleudern kann!"
 
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Spätestens beim Wort Bücherei hatte Jenny so sichtlich wie schlagartig das Interesse verloren.

"Hast du die ganze Haut hier gesehen...äh, ok klar haste! Gib mit ne Woche Zeit und etwas Tinte an die Hand. Was für ein ulltra geiles Tattoo müsste das geben. Wow, echt Hammer oder? Ich muss hier uuunbedingt nochmal hin!!!"

Sie klopfte Johanna aufmunternd auf die Schulter, sah noch einmal staunend in die Runde und folgte dann dem Brujah durch das frisch eingetretene Loch.

Plötzlich erklang diese seltsam dumpfe weibliche Stimme von irgendwo her und die Caitiff hatte für Sekunden den leisen Verdacht es wäre Cat, wer sonst könnte es sein, die sich hier einen übelen, aber geilen Scherz erlaubte.
Dann aber fiel ihr ein das die Gangrel ja damals bei der Vergabe des Humors krankgeschrieben gewesen sein musste.

Immerhin erwähnte sie Enio nur Sekunden später im Zusammenhang mit einem postiv gemeinten Satz und das versöhnte Jenny schlagartig auch mit dieser seltsam redenden Fremden. Schon seltsam wie sehr sie an diesem bärbeißigen Brujah hing, nicht das er es jemals mit ihrer Zuneigung zu Lurker aufnehmen konnte, aber wenn einer dem am nächsten kam, dann dieser olle Brujah.
 
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Ein Stück weit war Enio erleichter... auch wenn das in der Situation doch schon etwas grotesk war. Die Stimme hatte ihn anscheinend verwechselt und für den alten Koldunen oder sonstwen gehalten. Na das war immer noch besser als wenn sie tatsächlich Enio selbst ansprehen würde. Der Brujah versuchte auf seriös umzuschalten. Sie hatten es hier mit irgendetwas altem zu tun, das hier wer weiß wie lange eingesperrt war. Zumindest entnahm der Italiener das den Worten der unbekannten Stimme und vergaß dabei auch nicht den Hinweis von Johanna bezüglich der Gefangenen. Mit dummen Sprüchen und coolen Filmzitaten würden sie hier wohl nicht weit kommen.

Enio wollte zwar nicht den Haß der Jahrhunderte fressen aber er kam tatsächlich ein Stück näher. Er würde sich nicht mehr als 3 Meter an die Staue heranwagen... das war wirklich nahe genug. "Ich brauche deinen Hass nicht und keiner von uns ist gekommen um dich zu verhöhnen oder sich an deinem Leid zu ergötzen." Der Brujah konnte sich sogar eingermaßen gewählt ausdrücken wenn er sich Mühe gab. Eine Tatsache, die vielleicht Jenny ein klein bißchen entäuschen würde. "Mein Name ist Enio Pareto vom Clan Brujah. ... Ich habe mich vorgestellt, jetzt kannst du wenigstens so höflich sein dasselbe ebenfalls zu tun... dann werden wir weiter sehen." Eigentlich hatte Enio nicht wirklich eine Ahnung was er hier tat. Er war ganz bestimmt nicht der Dungeon-Experte und sich mit Steinstatuen zu unterhalten gehörte auch nicht zu seiner Lieblingsbeschäftigung aber er war sich jedenfall sicher, daß er hier nichts erreichen würde, wenn er die Stimme beleidigen oder sie herausforden würde. Für einen Schwanzvergleich war er ganz bestimmt nicht hier her gekommen.
 
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Die vergessene der heiligen Sieben? Cat war sich sicher, von sowas nie gehört zu haben. Ihr Blick ging automatisch zu Johanna, sie wusste bestimmt mehr, da war sich die Gangrel sicher. Also gut ... die hübsche Steinstatue kann sprechen ... die Gefangene, von der Johanna erzählt hatte.

Die Sache schien interessant zu werden. Bis auf das mit dem Hass ... war nicht so berauschend. Enio würde das hoffentlich in richtige Bahnen lenken ...
 
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"Mein Name ist Juliana Bacova und ich kam einstmals aus dem wunderschönen Königsberg hierher in die Stadt der tausend Qualen. Wie lange wünschte ich mir ich hätte es nicht getan, aber selbst solch kleinen Dinge verblassen in anbetracht der nicht enden wollenden Ewigkeit...
Es ist alles schon so lange her, dass es mir mittlerweile schon schwerfällt mich überhaupt daran zu erinnern...
Aber Enio Pareto vom Clan der Gelehrten, warum trittst du nicht zu mir damit ich dich sehen kann? Mach einer armen alten Ordenschwester die Freude sich auch mit ihren eigenen Augen davon zu überzeugen, dass dies nicht wieder einer der grausamen Scherze des alten Zacharii ist!"

Nur schwerlich fanden die wirren Worte ihren Weg durch das in Stein gefasste Gesicht der geqälten Frau. Nur die behauenen Felsen hier unten selbst mochten wissen wie lange sie hier wohl schon gefangen lag.

Deutlich war nun auch der kunstvoll verzierte Dolch in ihren steinernen Händen zu sehen, silbern glänzte sie im Lichte der Lampen als wäre sie kürzlich erst geschmiedet worden. Auch ein ebenso gut erhaltenes Medallion spiegelte sich im Schein der tanzenden Lichtsäulen.
Neben der liegenden Figur war in kunstvollen Buchstaben ein Name eingehauen:
St. Juliana von Lüttich
 
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Enio war unsicher. Er war nicht so arrogant um anzunehmen, dass ihm hier unten nichts passieren konnte. Dennoch war er hier um etwas zu holen… etwas zu erfahren. Durch Stagnation oder dummes Rumstehen würde das wohl nicht passieren. Sich einer sprechenden Steinstatue zu nähern gehörte eigentlich nicht zu der Kathegorie „Vorsichtsmaßnahmen“ aber Enio sah im Moment keine andere Möglichkeit etwas mehr zu erfahren. Gedanken rasten durch seinen Kopf. Tot oder nicht tot… das Gehirn des Brujahs war bestimmt nicht so eingerostet, dass es nicht mehr funktionierte.

Warum sollte sich die Steinstatue plötzlich bewegen? Hätte sie die Möglichkeit dazu wäre sie doch schon längst ihrem Gefängnis entkommen. Oder? Vielleicht hielt sie hier ja auch was fest. Unter Umständen war sie durch einer der Dinge, die sie am Körper trug ja gebannt. Enio hoffte das sich Johana rechtzeitig zu Wort melden würde, wenn sie etwas genauers wusste oder ihr der Name Juliana von Lüttich bzw. Bacova bekannt vor kam. Immerhin war sie der Bücherwurm und Experte für all das was Enio als Ballastwissen bezeichnete.

Enio näherte sich der versteinerten Ordensschwester und sah sich die Statue etwas genauer an. Ein Amulett. Ein Dolch… der Dolch?!! Enio lies seinen Blick ein wenig länger auf der Klinge als notwendig. Es war nicht nur die Tatsache, dass es sich vielleicht um diesen sagenumwobenen Wolfsdorn handelte, sondern lag auch daran, dass der Turiner schon immer einer Faszination für geschmiedeten Klingenwaffen erlegen war. Der Zeitpunkt hätte zwar nicht unpassender sein können aber Enio machte sich kurz Gedanken über die Entsteheung des Dolches, die Schmiedekunst, die Art und Weise wie sein letzter Besitzer sie benutzt hatte. Unwichtig aber für Enio dennoch nicht unbedeutend.

Enio blieb nur wenig entfernt der Statue stehen. Er war jetzt nahe genug um durch ein bloses Ausstrecken seines Armes die alte Frau berühren zu können. Aber der vorsichtige Brujah blieb auf der Höhe ihres Beckens stehen, sodaß sie ihn nicht einfach mit ihren Händen erreichen würde können ohne sich dabei aufzurichten. Wer konnte schon wissen ob sich dieses Ding doch bewegen konnte. Enio musste an die vielen Filme denken, die er schon gesehen hatte. Nein… ganz sicher kann sie sich nicht bewegen. Aber sie wird sich bewegen, nachdem ich ihr das Medallion und den Dolch abgenommen habe. Das ist immer so! Man konnte Enio paranoid nennen aber den ganzen Abend schon hatte er das Gefühl als ob diese ganze Sache einfach nicht glatt ablaufen konnte. „Okay Signora Ordenschwester. Ich bin nahe genug… falls du mit mir knutschen willst würde ich dich gerne vorher ein bisschen besser kennen lernen. Jedenfalls habe ich nichts mit diesem verdammten Koldunen zu tun und hab auch keine Ahnung wer oder was die heilige Sieben sind.“ Enio nahm seine Taschenlampe und leuchtete der „Dame“ direkt ins Gesicht. Auf eine fast erheiternde Art kam es in dem Moment Enio nicht richtig vor überhaupt mit einer LED-Lampe hier unten zu sein. Eine Fackel wäre irgendwie stilvoller gewesen. „Nun Schwester Juliana? Was hat dich in solch eine missliche Lage gebracht? War das das Werk des verdammten Unholds und warum hat er das getan? Vielleicht waren es die falsche Fragen aber Enio schien es im Moment wichtig zu sein überhaupt Fragen zu stellen. Die Frage nach dem Dolch würde natürlich noch kommen aber manchmal schmeckt die Frucht zu sauer, wenn man sie zu früh plückt.
 
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Bevor diese Juliana antworten konnte, musste Jenny natürlich zuerst noch einen ihrer Kommentare zur Gesamtsituation abgeben.
Selbstsicher trat sie neben Enio und lehnte sich auf einen ihrer Arme gestützt wie selbstverständlich an ihn.

"Ist dir klar das die Lady aus Stein ist Honey? Es mag ja voll lustig sein sich mit ihr zu unterhalten, aber dir ist klar das wir die bei dem Gewicht hier niemals wieder herausgewuchtet bekommen? Man, sie sie dir an die wiegt mindestens ne Tonne, wenn nicht sogar mehr. Ich will echt kein Spielverderber sein, aber mach hier nicht auf freundlich wenn du insgeheim genauso gut wie ich weißt, dass wir die Madame am Ende doch zurücklassen werden."

Sie grinste und sah ohne jede Spur von Mitleid zur der Nonne hinab.

"Es wird Gründe haben warum die Tante hier liegt, mehr zu erfahren macht nur fiesen Ärger, glaub mir! Also nimm dir das weswegen wir hergekommen sind und erspar uns allen dein geheucheltes Interesse."

Ohne Angst sah sie zu dem Brujah hinüber und ein kleines Funkeln in ihren Augen verriet das sie mordsneugierig darauf war, wie Enio wohl auf diese Breitseite reagieren würde.
 
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Doch zunächst einmal kam eine Reaktion von Johanna. Die junge Tremere hatte die Statue fasziniert angesehen und ihre Augen waren auf dem Amulett hängen geblieben. Heilige Juliana von Lüttich!? den Namen kenn ich.
Als Jenny das Wissen um die Hintergründe so lapidar abtat musste sie eingreifen. Mehr zu wissen war immer gut!
Ihre stimme klang allerdings ruhig und fast erfürchtig.

"Die heilige Juliana von Lüttich war eine bekannte Mystikerin Anfang des 13 Jh. Sie ist der Initiator des Fronleichnamsfestes gewesen. Nachdem sie mehreren Visionen hatte, überzeugte sie den Pabst, das die Kirche ein Fest zur Verehrung der heiligen Eucharistie benötigt. Das war vor beinahe 750 Jahren..."
 
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Johannas Erläuterungen warfen für Enio fast noch mehr Fragen auf. Nichtsdestotrotz hatte die Tremere wieder ihren Wert bewiesen... irgendwie. Immerhin mußte jetzt jedem klar sein wie lange ungefähr die Puppe hier schon rum lag und das es womöglich einen Zusammenhang zwischen ihr und dem Tag an dem sich die Lucke oben öffnete gab.

Während die Steintante Enio noch eine Antwort schuldete war es vielleicht Zeit seiner starren Diskussionpartnerin den hirarchischen Platz der rotzigen Zwischenkommentare von den billigen Plätzen zu verdeutlichen. "Na ich hab doch gesagt, daß ich jemand für die lockeren Sprüche dabei habe. Das wir die an dieser Stelle getroßt ignorieren können und nicht drauf hoffen dürfen, daß von der Seite noch was vernünftiges kommt, brauche ich glaub nicht extra zu erwähnen." Der Brujah drehte sich nicht einmal zu Jenny um als er sprach.
 
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Das steinerne Gesicht lachte trocken.

"750 Jahre wären selbst für meine Verhältnisse ziemlich lange. Auch wenn es mir manchmal so vorkommt als läge ich hier noch viel viel länger. Es ist einsam hier unten, wissen sie!? Besonders wenn man nichts hat mit dem man sich bewegen kann! Aber ich beginne am Besten von vorne, nicht wahr:
Ich kam im Frühling des Jahres 1652 auf das flehentliche Bitten des mächtigen Tzimisce Zacharii nach Finstertal um seine im Sterben liegende Frau zu erretten. Leider jedoch kam ich aber um Wochen zu spät, es ist ein langer beschwerlicher Weg von Königsberg bis hier her, wissen sie!? Und so kam es also wie es kommen muste, als ich eintraf war die arme Frau natürlich schon lange zur Asche vergangen.
Wäre ich dummes Weib doch nur klüger gewesen!
Außer sich vor Zorn enthauptete mich der finstere Fürst von Finstertal bereits in der ersten Nacht meiner verspäteten Ankunft, nutzte seine finstere Macht um mich aufs gröbste zu verunstalten, verband anschließend den kläglichen Rest meines einst so schönen Körpers mit dieser kalten Statue und erweckte mich anschließend wieder mit seinem eigenen Blut zum Leben. Seit dieser Nacht erwache ich am fünften April eines jeden Jahres und verbinge dann einige einsame, qualvolle Wochen in diesem dunkelen Loch. Anfangs nur unterbrochen durch Zachariis perverse Quälereien, können sie sich vorstellen das man sich auf eine Folter freuen kann? Selbst wenn es sich um die eines Tzimisce handelt für dessen Boshaftigkeiten keine irdische Sprache einen Namen hat! Aber auch er blieb irgendwann einfach weg, dieses Monster, und so erwache ich hier im Nichts und warte verzweifelt darauf wieder sterben zu dürfen!
Erst an Frohenleichnam, daher auch wohl die Wahl meiner Namensvetterin denke ich, falle ich erneut in Starre. Bis zum nächsten Jahr eben..."

Ein gequältes Seufzen drang durch die noch immer teilweise versteinerten Lippen nach draußen.
 
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Enio reagierte nicht grade unerwartet. Im Gegenteil, die Tatsache das er nichtmal für nötig hielt sich umzudrehen gab der ganzen Situation etwas angenehm Vertrautes.
Die Caitiff kicherte vergnügt, irgendwie schien es passend.

"Sag nachher nicht ich hätte dich nicht gewarnt Honey! Aber wenn du hier schon unbedingt den edlen Ritter in lederner Rüstung spielen musst, dann mach der Dame doch endlich die ganzen Krümel aus dem Gesicht. Echt mal, so merkt doch jeder sofort das du das gar nicht ernst meinst..."

Sie zwinkerte der Statue zu. Auch wenn es die anderen nicht so sehen mochten, Jenny war überzeugt das etwas Humor der Gesamtsituation nur zuträglich sein könnte. Juliana von Steinfussens hatte doch nun wirklich Langeweile genug ertragen müssen.
 
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Enio war ganz bestimmt kein Samarither und eigentlich interessierte ihn nur recht selten das Schicksal eines anderen aber der Italiener würde auch niemals eine Möglichkeit verstreichen lassen einem Tzimiscen oder seinem Werk in die Suppe zu spucken. Vielleicht bot sich hier ja eine und vielleicht konnte er ja sogar noch ganz beiläufig so etwas wie eine gute Tat vollbringen. Letztendlich war das aber völlig untergeordnetet Herkunft. Enio wollte zu allererst den Dolch... aber er war nicht so alt geworden weil er ein hastiger Heißspron war, sondern weil er in manchen Situationen lieber eine Information zuviel bekam als zu wenig. Der Turiner konnte ein Zucken seiner Hand, die es bereits kaum noch erwarten konnte nach der Klinge zu greifen, noch unterbinden und auch wenn er des Redens bereits überdrüssig geworden war, wäre es die Tat eines Idioten keine weiteren Worte zu verlieren.

„Nun dann wird es dir vielleicht ein klein wenig Genugtuung bieten, wenn ich dir sage, daß der verdammte Zacharii mitlerweile vernichtet ist und den Bewohnern von Finstertal nicht mehr auf die Nerven gehen kann. Dennoch gibt es Dinge, die der Unhold hinterlassen hat, die für uns von Nutzen und Interesse sind. Der Dolch den du in deinen steinernen Händen hältst...“, Enio zögerte kurz, „... und das Medallion... du wirst sie nicht mehr brauchen.“ Es klang stellenweise etwas merkwürdig wie sich Enio ausdrückte. Man hatte den Eindruck, daß manchmal aus dem grobschlächtigen Brujah der Mensch herausbrechen wollte, der er früher einmal war und in einem ganz anderen Jahrhundert aufgewachsen war. Vielleicht lag es an der ganzen Atmosphäre hier unten, die viel mehr von längst vergangenen Zeiten hatte als von der modernen Gegenwart. „Jetzt da du weißt, daß der Tzimisce vernichtet ist... sag uns wie wir deinem Elend ein Ende setzen und wir werden dir vielleicht helfen. Es wäre mir eine Freude diesem Arschloch von einem Tzimiscen seine Hinterlassenschaften zu zerstören.“ Es war unter Umständen nicht jedem im Raum klar was Enio damit ausdrücken wollte... womöglich war gerade die Caitiff schon nach den ersten paar Worten ausgestiegen... aber selbst sie konnte sich hier unten eigentlich nicht über Langeweile beklagen. Zumindest war Enio selbst noch nicht oft einer sprechenden Steinstaue begegnet.
 
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Out of Character
in der annahme das ich die nummer von enio habe, was ich stark vermute, da er mir telefonisch mitgeteilt hat das ich hier heute antanzen soll


Enios Telefon klingelte, vielleicht nicht im besten Augenblick, doch am anderen Ende war Cuccio.
 
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Da bereits die Verbindung zu Helena aufgrund schlechtem Empfangs abgebrochen war, klingelte natürlich Enios Telefon nicht aber stattdessen hatte Cuccio die einmalige Gelgenheit eine warmherzige freundliche Stimme zu hören die im mitteilte, daß "der Gesprächsteilnehmer momentan nicht erreichbar ist."
 
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Die Statue stöhnte leise und man hörte die Enttäuschung in ihrer Stimme.

"Du lügst Fremder! Ich verspüre noch immer seine Macht! Zacharii die Bestie des Ostens lebt noch immer. Er mag schwach sein, oder versteckt. Aber er lebt! Also Pareto erspare mir deine Lügen. Ich denke das Jahrhunderte der Qual mir eine gerechte Behandlung erlauben. Ich bin nicht euer Feind!"

Eine blutige Träne rann die steinere Wange hinab und verfiung sich dabei zum Teil in den winzigen Rissen die der Stein auf ihrem Gesicht mittlerweile zeigte.
 
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Enio verdrehte die Augen. Warum müssen die Tussies auch immer alles so kompliziert machen. Weiber sind doch alle gleich... versteinert oder nicht.

"Jetzt mach mal halblang Lady. Ich kanns drehen und wenden wie ich will aber ich sehe überhaupt keinen Grund warum ich dich anlügen sollte. Nach meinem Wissen ist das Arschloch vernichtet und die anderen in diesem Raum werden das bestätigen. Falls deine weibliche Intuition dir was anderes vorgaukelt kann ich dir auch nicht helfen. Womöglich liegt es daran, daß noch genug Zeugs von dem Tzimiscen seine Wirkung hat und noch nicht alle seine Schandtaten beseitigt wurden. Keiner hier betrachtet dich hier als Feind und du solltest es genauso mit uns halten." Enio wurde langsam aber sicher etwas ungehalten. Immerhin hatte er der Steintante gerade angeboten sie von ihrem Schicksal zu befreien, falls das in seiner Macht stand und was kam zurück... Gemecker! "Also wenn es irgendwas gibt das wir für dich tun können... wirds Zeit das du damit rausrückst."

Mit diesen Worten war die Wartephase für den Brujah beendet. Er streckte seinen Arm nach vorne und griff nach dem Dolch.
 
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Enio fühlte kalten Stein und keinerlei Widerstand. Problemlos konnte er die Waffe an sich nehmen. Juliana antwortet indess. Unbekümmert von dem ruchlosen Diebstahl beantwortete sie die an sie gestellte Frage.

"Intuition? Denkst du man sperrt mich hier unten für alle Ewigkeiten in ein Loch wegen meiner Intiution?"

Die Stimme der Frau hatte etwas derart mitleidiges, dass sie Enio mitten ins Herz treffen mussten.

"Aber zu deiner Frage mein italienischer Freund. Du können in der Tat etwas für mich tun! Diablerier mich, auf das ich durch Dich Rache nehmen kann an meinem letzten und einzigen Feind auf Ewig!"
 
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Enio war fast etwas verunsichert als sich der Dolch so mühelos abnehmen lies und er auf keinerlei Widerstand stieß. Während Fräulein Steinstatue noch redete sah der Italiener fragend zu den anderen. Er konnte schlecht einschätzen wie die anderen das Beurteilten, vor allem Cat und Viktor, da sie sich doch mehr mit diesem Zacharii beschäftigen mußten und er das Ganze doch nur vom Hörensagen kannte. Jedenfalls beschlichen Enio die ersten Zweifel ob der Tzimisce tatsächlich vernichtet war oder doch noch irgendwie sein Unwesen trieb. Er hatte schon davon gehört das manche Kainiten schwer klein zu kriegen waren und irgendwie doch immer wieder auftauchten. Die Art und Weise wie diese Juliana sprach und die Worte die ihren Schmerz und ihr Leid deutlich wiedergaben, liesen den Brujah nicht unberüht und er war geneigt ihr zu glauben.

Aber dann offenbarte sie Enio eine Möglichkeit... eine Lösung... ein Verbrechen, das für den Brujah völlig undenkbar war. Ein anderer hätte vielleicht sogar eine Chance darin gesehen die Seele der Gepeinigten aufzunehmen aber Enio hatte bisher noch nie ein solches Verbrechen begangen und er wollte ums verrecken nicht damit anfangen nur um die Rachegelüste dieser Frau zu erfüllen. "Das ist ausgeschlossen! Diablerie ist ein Verbrechen und das nicht nur weil es den Gesetzen der Camarilla entspricht, sondern weil ich es selber so sehe... und dabei spielt es irgendwie keine Rolle ob du das freiwillig machst." Enio hörte sich fast ein bißchen empört an. "Mal abgesehen davon, daß ich sehr gerne ich selber bleiben möchte und nicht den Geist eines anderen im Kopf haben möchte oder der Sklave von jemanden werden möchte. Ich verstehe dich und alleine die Tatsache das du zu so drastischen Schritten bereit bist zeigt mir das du wirklich daran glaubst, daß Zacharii noch existiert, deshalb gestehe ich mir ein, daß mein Wissen und meine Informationen vielleicht doch nicht ganz den Tatsachen entsprechen könnten. Aber dennoch... letztendlich habe ich nur dein Wort... das was du spürst und empfindest. Keine Gewissheit... und noch viel wenige eine Ahnung was mit mir passieren würde, wenn ich deinem Wunsch entsprechen würde."

Es gab eine sehr leise Stimme in Enios Unterbewußtsein. Man konnte nur schwer sagen ob es das Tier war, das sich für gewöhnlich lauter meldete, oder ob es nur die Quintessenz von Enios Ego war, daß merkwürdigerweise mit der Stimme seines Erzeugers sprach. Du verdammter Italienischer Sturkopf. Warum bist du nur so engstirnig und verbohrt. Nimm ihr Blut und labe dich daran. Sie hat doch doch schließlich drum gebeten. Du tust ihr einen Gefallen... also stell dich nicht so an als wärst du die Stimme der Vernunft persönlich. Verdammter Dummkopf! Enio selbst hätte sich warscheinlich selbst nie zugestanden, daß er diese Stimme tatsächlich sogar wahrnahm. Er war überzeugt davon, daß er die richtige Einstellung zu der Sache mitbrachte.
 
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