[20.04.08] Auch nachts gibt es einen Markt

Roxana Dragomir

Geschichtenerzählerin
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18. Januar 2008
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Nun wurde es wärmer, der Winter war vorbei und Roxana hatte eine Erlaubnis eingeholt für ihre Truppe einen Platz auf der Wiesen zu bekommen, auf der sie eine abendliche, ständig wechselnde Aufführung machten.

Außerdem würde es sich inzwischen herumgesprochen haben, daß man bei den Roma wunderliche Substanzen und andere wunderliche Dinge erwerben konnte, die es in der Stadt sonst nicht in der Art gab. Was sie nicht hatten, das konnten sie meistens besorgen, auch das war etwas was vielen gefiel, aber wohl auch dem einen oder anderen gegen den Strich gehen würde.

Auch bis zu ihnen waren die Gerüchte mit den Garou gedrungen, doch sie hatten keinen Grund sich einzumischen, bis jetzt waren ihnen diese weder angenehm noch unangenehm aufgefallen.
 
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Es gab in Finstertal ein neues Problem und Enio war noch nicht ausreichend darauf vorbereitet. Das mußte sich schleunigst ändern. Unabhängig was Morgen im Dom passieren würde mußte der Brujah Vorkehrungen treffen, die ihn bei einer unabwindbaren Auseinandersetzung mit den verfluchten Werwölfen in eine bessere Position bringen würde. Aber leider hatte er da nicht viele Ideen gahabt. Eine aber schon!

Das die Roma allerlei absonderliche Dinge unters Volk bringen konnten war auch dem Italiener nicht entgangen. Also warum sollte er nicht hier sein Glück versuchen. Enio schlenderte durch den Markt und versuchte ein bekanntes Gesicht einzufangen. Am liebsten wäre ihm natürlich diese Roxana. Sie hatte bisher eigentlich einen recht gut informierten Eindruck auf Enio gemacht.

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Ist mitlerweile eigentlich allgemein bekannt, daß Roxana eine Ravnos ist. Weil Enio ja beim letzten Zusammentreffen immer noch dachte, daß sie ein Mensch ist
 
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Out of Character
Außer dem Prinzen dürfte es keiner wirklich wissen und ob der nicht einfach nur weiß, dass sie ein Vampir ist, weiß ich nicht, aber ihr könnt es natürlich alle vermuten, dass sie es ist.


Enio würde Roxana ziemlich schnell entdecken, sie war mit einigen Leuten im Gespräch, die wohl einige Essenzen kaufen wollten, die es sonst nirgends gab. Wenn er näherkam, würde er was von Aprodisiakum hören, wleches der Mann haben wollte und die Frau neben ihm sah die Roma auch aufmerksam an. Die beiden Menschen waren etwas älter und es konnte schon sein, daß da ein paar Probleme bestanden.

Nach einigen weiteren Fragen, würde Roxana dem Paar ein kleines Fläschchen mit einer durchsichtigen Flüssigkeit verkaufen. Als die Beiden gegangen waren, steckte sie das Geld in ihre Bluse, bevor ihr Blick zu Enio wanderte. Mit einem Lächeln kam sie auf ihn zu.

"Guten Abend, Enio, was führt dich zu uns?" fragte sie und ihr Blick schien etwas in seinem Gesicht zu suchen. "Möchtest du nur unseren neuen Wirkungskreis sehen?" Allerdings hatte er den Eindruck, als würde sie die Antwort schon kennen."
 
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Als Enio Roxana entdeckte näherte er sich ihr soweit wie es die Höflichkeit beziehungsweise Diskretion zuließ und wartete bis ihre Kunden versorgt waren. Das zwangsläufig mitgehörte Verkaufsgespräch zwang dem Brujah ein Schmunzeln ab. Vielleicht hatten die Roma ja auch für Leute wie ihn ein Mittel, daß die rein körperliche Angelegenheit beim Sex wieder etwas lukrativer machen würde. Aber wozu auch? Welcher Untote war denn noch so blöd in der Gegend rumzuhuren nachdem er die überwältigende Erfahrung des Bluttrinkens hinter sich bringen durfte? Er jedenfalls nicht.

"Salve Roxana." Enio rang sich seinerseits ein Lächeln ab. Es sah so aus als ob es sich auf dem kantigen Gesicht nicht so wohl fühlte aber Enio gab sich Mühe. Er hatte keine Ahnung wieviel die Roma von den Ereignissen im Nightsun mitbekommen hatte und wie weit es ihren Eindruck über ihn beeinflusst hatte. Bisher wirkte sie jedenfalls recht freundlich. "Freut mich das ihr euch ein wenig hier niedergelassen habt und anscheinend auch bisher mit niemandem Probleme bekommen habt. Sieht ja ganz gemütlich aus hier bei euch." Ein bißchen Smaltalk... aber Enio wollte gleich zum Thema kommen. Immerhin kam Roxana ja auch gleich zum konkreten Teil. "Eigentlich bin ich hier weil ich schon seit längerem auf der Suche nach ganz bestimmten Sachen bin und ich auch schon mitbekommen habe, daß ihr so allerhand besorgen könnt. Da war es naheliegend mich an dich zu wenden. Man hätte es zwar alleine dadurch, daß ich Ranko das kleine Messer geschenkt habe nicht unbedingt erahnen können aber ich habe eine ausgesprochene Vorliebe für Klingen jeglicher Art. Etwas das mir noch unbedingt in meiner Sammlung fehlt wären ein oder zwei Dolche aus Silber."

Enio wußte immer noch nicht wohin er die Roma stecken sollte. Augenscheinlich kam sie ihm immer noch wie ein Mensch vor und zeigte keinerlei typischen Merkmale, die einen Vampir oft verrieten. Aber eigentlich wußte sie für einen normalen Menschen einfach zuviel... vielleicht sogar für eine Roma. Enio vermutete, daß Roxana ganz genau wissen würde für was ein Mulo silberne Waffen gebrauchen könnte.
 
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"Salve auch dir, Enio", antwortete Roxana und hörte sich dann mit einem Lächeln an, was er zu sagen hatte. Ein paar Mal nickte sie dabei und als er geendet hatte, deutete sie auf eine Bank, etwas abseits.

Sie hatte mehr mitbekommen als Enio erahnen konnte, doch sie würde ihn nicht darauf ansprechen, es half ihr aber doch bei der Einschätzung des Mannes, der vor ihr stand.

"Setzen wir uns dort hin, es braucht nicht jeder mitzubekommen, wenn man über so etwas spricht.
Ja, wir werden wohl eine Weile hierbleiben, besonders da wir selbst an höheren Stellen mit sehr viel Freundlichkeit begrüßt und empfangen wurden, da wäre es undankbar, wenn man sogleich weiterzieht."

Dann hatten sie sich gesetzt.

"Silberwaffen, so, nun, es ist so, daß wir in der Tat über welche verfügen, immerhin sind sie gegen manche Gefahren sehr nützlich, aber im Moment haben wir sie nicht so notwendig, deswegen können wir natürlich welche davon abgeben. An was hast du denn dabei gedacht, an Silberkugeln, wie sie gegen besonders wilde Wölfe wirken? Oder eher an Waffen mit silbernen Klingen?"

Natürlich wußte sie, wofür man etwas in der Art brauchte, immerhin waren ihnen auch auf ihren Reisen immer wieder Garou begegnet, die sie nicht nur verjagen wollten und da hatte so eine Waffe schon mehr als einmal Wunder gewirkt und hier in der Stadt gab es Wölfe und es war ihr auch zu Ohren gekommen, daß es mit denen Ärger gegeben hatte.
 
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Na ausgezeichnet! Endlich bekam Enio einmal eine positive Antwort auf diese Frage. Wie lange suchte er jetzt eigentlich schon Klingen aus Silber? Auf jeden Fall mußte in diesem Moment der Brujah sich selbst beglückwünschen, daß er sich dazu entschieden hatte die Roma aufzusuchen und einfach bei denen danach zu fragen.

Was Roxana so von sich gab schürten die Spekulationen des Italieners um ihre Person. Sie wußte nicht nur sehr viel für eine Sterbliche, sondern machte auch kein Hehl um ihr wissen. Vielleicht war sie ja doch eine Ravnos und verstand es nur exzellent sich als Mensch durchgehen zu lassen. Aber warum offenbarte sie sich ihm dann nicht? Nun ja... vielleicht hatte sie einfach Spaß am Katz und Maus Spiel. Enio versuchte die Gedanken beiseite zu fegen und sich auf das wesentliche zu Konzentrieren. „Wie ich bereits erwähnt habe bin ich ein Sammler von Klingen jeglicher Art und würde in erster Linie Dolche oder sogar Kurzschwerter bevorzugen. ... Aber jetzt wo du es erwähnst... Silberkugeln wären eigentlich auch nicht schlecht. Ich kann zwar mit einer Pistole nicht annähern so gut umgehen wie mit einer Klinge aber das Zeug hat wenigsten den Vorteil... den entscheidenden Vorteil, daß man sich den verdammten Bestien nicht so sehr nähern muß. Ich vermute du hast längst mitbekommen, daß diese Stadt ein kleines Problem mit den Wölflingen hat.“ Jetzt war die Katze aus dem Sack und der Brujah hatte gegenüber der Roma zum ersten mal etwas offener gesprochen.

Um die finanzielle Seite machte sich Enio bezüglich des Silberkrams eigentlich keine Sorgen. Geld hatte er genug und das Potential, daß es in nächster Zeit noch mehr werden würde war eigentlich auch da.
 
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"Also 2 Dolche kann ich dir verkaufen, eventuell auch ein Kurzschwert", meinte Roxana. "Kugel auch, am besten, die passende Waffe dazu, oder welches Kaliber benutzt du."
Ob sie Katz und Maus spielte oder es einfach nicht für wichtig hielt, jemandem auf die Nase zu binden, was sie war, das ließ sie offen, immerhin hätte sie keinen Grund auf den ansässigen Ravnos stolz zu sein und Enio und der Prinz, die mochten zwar das fahrende Volk, aber gehörten beide nicht dazu.
"Ja, ich habe gehört, daß es hier da Problem gibt, aber ich halte es für besser, daß sich von der Kumpanja keiner einmischt, solange wir nicht betroffen sind, das könnte schlecht aufgenommen werden. Ich möchte nicht, dass man uns den Ärger in die Schuhe schiebt."
Sie sah zu den Anderen auf dem Platz.
"Wegen der Sachen kommst du am besten mit, das habe ich nicht hier."
 
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Enio bekam langsam aber sicher ein gewisses Leuchten in die Augen. Was die Roma ihm anbot war fast zu schön um wahr zu sein. Enios Gehirn versuchte Prioritäten zu setzen aber Enios Leidenschaft für Klingen, sah fast keine andere Möglichkeit als alles zu kaufen was Roxana ihm anbieten würde. 2 Dolche... und ein Kurzschwert. Ein Traum.

Die Kugeln würde er einfach aus praktischen Gründen dazu kaufen. Selbstverständlich würde er das Geld erst noch besorgen müssen, da es sich mit Sicherheit um ein ganz schönes Sümmchen handeln würde. Aber herjeh... war das nicht scheißegal? „Eine 9mm Barak. Gängiges Kaliber... nix besonderes. Passen müßten die auch in meine MP2A... aber da sind sie so schnell verschossen.“ Die letzten Worte untermalte er mit einem Augenzwinkern. Er würde ganz bestimmt nicht Silbermunition in eine Uzi stecken.

Enio folgte dem Blick der Frau. „Klar... schauen wir uns die Sachen mal an. Kohle hab ich natürlich in der Menge nicht im Geldbeutel aber das ist kein Problem... kann ich sogar noch im Lauf des Abends besorgen. Damit das ihr euch raushalten wollt seid ihr vermutlich bestens beraten. Es ist eines ob man seinen Sitz fest in einer Stadt hat... aber halt was völlig anderes, wenn man durch die Gegend zieht und oft aufm Land ist. Könnt sich bei den Garou rumsprechen, das ihr Partei ergriffen habt und dann wär schnell die Scheiße am dampfen.“ Das war nicht nur so dahergeredet. Enio meinte tatsächlich was er gesagt hatte.
 
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"So sehe ich das mit den Garou auch, ich will mit denen möglichst wenig Ärger, es reicht, wenn es sich nicht immer vermeiden läßt", meinte Roxana. "Die sollten am besten Warnschilder aufstellen, wenn sie nicht wollen, daß man ihnen zu nahe kommt, so nach dem Motto: Hier Caern - Zutritt nur für Flohteppiche."

Sie sagte noch schnell einigen ihrer Leute Bescheid, dass sie mal weg war, dann ging sie voran.

"Hast du ein Fahrzeug hier, oder brauchen wir ein Taxi?"
 
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Griskram hin oder her aber bei dem Kommentar über die Flohteppiche mußte sogar Enio lachen. "Ja das wär ne gute Idee. Ich hab mit dem Scheiß auch nicht angefangen. Den ersten Schlag hat einer von denen gemacht... ich wehr mich seither nur."

Beim Thema Fahrzeug hoffte der Turiner das die Roma nichts gegen einen Ausflug mit dem Moped hatte. Enio hatte sich mitlerweile ein Auto gekauft aber der aufkommende Frühling machten es für den Brujah schwer auf seine Norton zu verzichten. "Ähm ja... wenns ein Zweirad auch tut. Mußt vielleicht deinen Rock ein bißchen festhalten."
 
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"Zweirad ist schon in Ordnung, damit kann ich umgehen", meinte Roxana und folgte dem Italiener zu seinem Ofen oder wie auch immer er es nennen wollte. "Im Frühjahr ist das immer eine heiße Sache, das erinnert daran, dass der Sommer kommt und das Leben wieder nur noch draußen stattfindet."

Sie stieg hinter ihm auf und raffte wirklich ihren Rock hoch, dabei kamen nackte, braune Beine zum Vorschein und sie legte locker die Arme um Enios Mitte. Angst schien die Frau wirklich nicht zu kennen.
 
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Helme wurden überbewertet! Deswegen fuhren sowohl Enio als auch Roxana ohne Kopfbedeckung. Für die Bullen hatte Enio immer eine Portion Präsenz übrig, falls sie es nicht lassen konnten ihn zu belästigen.

"Okay Madame Waffenhändler. Unterhalten ist auf der Mühle etwas schwer während der Fahrt. Ist einfach zu laut das Stück. Wedel halt einfach mit den Händen ein bißchen rum und gib mir die Richtung an. Wir werden schon ankommen." Nach diesen Worten kickte er seine Norton an und die großen Zylinder begannen ihr geräuschvolles Werk. Ein paar Sekunden später brausten die beiden durch die Straßen Finstertals.
 
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Roxana wedelte wirklich in die entsprechende Richtung und schnell würden sie auf dem Platz ankommen, auf dem die Kumpanja lagerte, ein Teil des Zirkus war weitergezogen, doch es waren immer noch etliche Wägen da und auch einige Leute waren nicht mit in der Stadt, sondern gingen hier anderen Tätigkeiten nach.

Die Roma machte Enio ein Zeichen, daß er jetzt anhalten konnte und dann stieg sie auch als erste ab.

"Komm mit und sieh dir die Sachen an, dann kannst du dich entscheiden und 9 Millimeter ist gut, dafür habe ich Silbermunition", sagte sie und ging mit gemessenen Schritten zu einem der Zigeunerwagen, die da im Kreis in der Nähe eines der Feuer standen.
 
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Enio hielt an dem Lager der Kumpanja an. Irgendwie schien der Zirkus überhaupt nicht zu fehlen. Das Lager sah auch so aus als ob es genau am richtigen Platz stand und eine Lücke in der Umgebung geschlossen hatte, die unbedingt geschlossen werden wollte.

Der Brujah stieg von seinem Moped und folgte Roxana. "Ausgezeichnet! Insgeheim hoffe ich aber immer noch, daß ich die Munition nicht brauchen werde... aber realistisch betrachtet... wirds wohl bei der Hoffnung bleiben." Enios Aussage spiegelte wieder, daß er eigentlich überhaupt nicht auf eine Auseinandersetzung mit den Garou scharf war. So sehr er sie zu hassen gelernt hatte, bevorzugte er aber immer noch ihnen aus dem Weg zu gehen.
 
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"Ja, wer ist schon auf so etwas scharf." Roxana öffente die Tür zu dem Wagen, verschwand drinnen und kam kurz darauf mit einer Kiste wieder, die sie vor Enio hinstellte. Sie war bestimmt nicht leicht gewesen, aber die Frau hatte sie sicher bewältigt.

Als sie sie öffnet, lagen zwei Schwerter, etliche Dolche und mehrer Säckchen.

"Zwei der Dolche und eines der Schwerter kannst du haben." Sie nahm eines der Schwerter heraus und reichte es dem Brujah.

Es war reichlich mit Runen und anderen magischen Zeichen verziert.
 
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Enio beäugte die Roma wie sie mit einer gewissen Leichtigkeit die scheinbar schwere Kiste handhabte. Wieder ein Indiz das in eine Richtung deutete in die der Brujah bereits seit einiger Zeit blickte. Enio nahm sich vor Roxana einfach wie eine Ravnos zu bahandeln... sie würde sich schon wehren, wenn sie nicht zu dem Verein Wandelnde Leichen e.V. gehörte. Aber bei dem Anblick der geöffneten Kiste verschwanden diese Gedanken sowieso komplett aus Enios Realität.

Bevor der Italiener auch nur nach einer der Waffen griff nahm er sich kurz Zeit sie für einen Augenblick einfach nur anzuschauen. Danach griff er die Kiste und nahm mit beiden Händen zuerst das Kurzschwert heraus. Er hielt es in den Händen und schaute es wieder für einen Augenblick nur mit interessiertem Blick an. Mit den vielen Zeichen und den Runen konnte der Turiner absolut nichts anfangen aber er hatte ein Auge für die Klinge selbst und konzentrierte sich zunächst darauf. Silber war viel weicher als Stahl und die Waffe würde einen Zweikampf mit einem Stahlschwert nicht gut überstehen aber dazu war sie ja überhaupt nicht gedacht und Enio würde sie ganz bestimmt nicht dafür benutzen wollen. Behutsam fuhr der Brujah mit dem Daumen die Schneide entlang. Das Schwert war scharf.

Nach der ersten Inspektion nahm Enio schließlich die Klinge in die rechte Hand und vollführte ein paar Scheinangriffe und Paraden um den Schwerpunkt der Waffe zu testen. Ein geschultes Auge würde erkennen, daß Enio alles andere als ein Anfänger war und sehr selbstsicher und gekonnt mit dem Kurzschwert umging. Er war in einer Zeit aufgewachsen da hatte lange, klobige Streitwaffen ihre Wichtigkeit verloren und filigrane und handliche Klingen längst die Oberhand gewonnen.

Die Waffe lag gut in der Hand und schien nicht aus irgendeiner billigen Tinnefschmiede zu stammen. Eigentlich war sie genau das was der Primogen gesucht hatte. Blieben nur noch die Runen und der ganze andere Firlefanz. „Ein ausgezeichnetes Stück. Bleibt die Frage... was haben die vielen Zeichen darauf zu bedeuten und zu welchem Zweck wurden diese Runen angebracht?“ Enio kannte seinen Grenzen und er wollte nicht eine Waffe führen die vielleicht mehr in sich barg als auf den ersten Blick zu erkennen war... zumindest wenn er sich dessen nicht bewußt war.

Enio sah fragend Roxana an und hatte dabei immer noch nicht einen der Dolche aus der Kiste genommen. Der Brujah war wohl nicht einer der übereiligen Sorte.
 
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"Nun, die Zeichen und Runen sollen die Wirksamkeit des Schwertes unterstützen und man sagt, wenn man daran glaubt, wirkt der Schmerz auf die Wölfe stärker", sagte Roxana und lächelte dabei. "Beide Klingen ahben ihren Dienst gegen diese Wesenheiten bereits getan."
Sie hatte ihm zugesehen, wie er mit dem Schwert umging und erkannte, dass er wohl wirklich wußte, was er da tat.
"Ich sehe, du kannst gut damit umgehen, so sollten es auch dir gute Dienste erweisen. Auch die Dolche hat der Schmied mit seiner Magie versetzt und verziert."

Sie zeigte ihm diese, damit er auch die betrachten und begutachten konnte.
 
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In Enio wohnte eine gewisse Skepsis, die für alles was er nicht verstand reserviert war aber in diesem Fall würde er einfach das Risiko eingehen und den Worten der Roma vertrauen. Mit Magieklimpatsch kannte sich der Brujah einfach nicht aus und wenn er an die Ereignisse der Nacht zum 1.11. denken mußte machte das die Sache auch nicht gerade vertrauensseeliger. Aber die Verlockung und die Aussicht, daß diese Klinge ihm mehr als gute Dienste leisten könnte war einfach zu groß um noch großartig Zweifel aufkommen zu lassen.

Enio nickte stumm, legte das Schwert zur Seite und nahm die beiden Dolche in die Hand. Auch hier vollführte er ein paar Bewegungen und lies die Klingen über seine Handflächen und durch seine Finger gleiten. Schwert hin oder her aber der Italiener fühlte sich einfach am wohlsten wenn er zwei Dolche in der Hand hielt. Seine Bewegungen waren unglaublich Geschickt und so schnell das es fast schon an Angeberei grenzte. Zum Abschluß seines Tests lies er die Dolche auf beiden Handballen kreisen und schloß, als die Waffen mit der Schneide nach oben zeigten, blitzschnell seine Hand. "Ja verdammt! Die werden mir ganz bestimmt gute Dienste leisten. Das ist ausgezeichnete Ware was du hier zu bieten hast Roxana... keiner der eine Ahnung hat könnte das Gegenteil behaupten. Ich werde die beiden Dolche hier und das Kurzschwert nehmen."

Enio deutete auf die Säckchen, die sich noch in der Kiste befanden. "Meine Barak hat ein 16-Schuß-Magazin. Wenn du 32 von den feinen 9mm aus Silber entbehren kannst würde ich mich gerne damit eindecken." Enio wollte gar nicht an die Summe denken, die ihn das Zeugs alles kosten würde... aber was waren schon gedruckte Scheine wenn er dadurch seine Existenz erheblich absichern konnte. Verdammt sollten sie alle sein die elenden Werwölfe und ihre fanatischen Ansichten über Gut und Böse oder was immer ihre beschissene Motivation war. Wenn sie einen Krieg haben wollten würde Enio ihnen einen bieten von dem sie ihren verfluchten Kindern noch erzählen konnten... sofern auch nur einer von ihnen übrig bleiben würde. Aber wie weit sein Waffenarsenal noch ausgebaut werden würde, müßte wohl vor allem der nächste Tag noch zeigen, denn falls der Brujah es schaffen sollte diesen Wolfsdorn in den Händen zu halten, würde er vielleicht nach einer Säuberung dieser Stadt nicht mehr halt machen, sondern ausziehen und den pelzigen Kotzbrocken ein für alle mal das fürchten lehren.
 
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Roxanna hatte sich auf die Stufen der kleinen Holztreppe gesetzt und sah Enio mit auf die Knie aufgestützen Armen zu, wie er die Dolche ausprobierte und sah dabei die Zufriedenheit auf seinem Gesicht. Daß die Menschen und anderen Vampire immer so kritisch gegen Magie sein mußten, die ganze Welt bestand aus Magie und Enio bewirkte ohne es zu merken in jeder Sekunde selber welche und wenn er es auch nicht so nannte. Es blieb was es war ... Magie, Rituale und alles nur weil er daran glaubte und es für gut hielt.

"Du willst also jetzt auf Garou-Jagd gehen", sagte sie mit einem leichten Grinsen. "Aber vergiss nicht, wenn sie in Massen kommen nützt dir das alles nichts." Dann erhob sie sich in einer einzigen fliessenden Bewegung und nahm eines der Säckchen aus der Kiste um daraus die gewünschte Anzahl an Silbermunition abzuzählen.

"Hier ist auch der letzte Wunsch." Sie schmunzelte und sah Enio an.
 
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Enio zog die Augenbrauen nach oben und sah Roxana etwas verwundert an. "Sehe ich aus als wäre ich bekloppt? Keiner der noch bei Verstand ist geht auf Garoujagd. Aber diese Waffen werden es zumindest etwas erleichtern weiter zu existieren, falls sich die Wölfe entscheiden sollten auf uns Jagd zu machen. Ich werde mein bestes geben um ihnen ihre Jagd möglichst schwer zu machen und ihnen einen Gegner zu bieten, der ordentlich zurücktreten kann. Sollten die Mulos dieser Stadt endlich aufhören sich gegenseitig Steine in den Weg zu legen und endlich einmal zusammenzuarbeiten bin ich mir sicher, daß die Garous hier nichts anzumelden haben... aber diese Vorasusetzung ist leider mehr als schwer zu bewerkstelligen." Mit einem Achselzucken beendete Enio seine Ausführungen. Was gab es auch mehr zu erzählen. Er würde der Roma ganz sicher nichts von dem Artefakt erzählen, das in den Gemäuern des Dom schlummerte. Darüber wußten sowieso schon zu viele Bescheid.

Enio nach das Päckchen Munition entgegen und wog es ein wenig in der Hand. Fühlt sich gut an. Mal schauen was die Viecher für ein dämliches Gesicht machen wenn ich sie ihnen in den Kopf jage. "Danke dir. Müssen wir uns nur noch über den Preis einigen und in welcher FOrm du die Bezahlung geren hättest. Ich vermute mal nicht, daß du auf der hiesigen Bank ein Konto hast." Der Brujah zwinkerte Roxana zu. War ja eigentlich klar, daß die letzte Äuserung nicht wirklich ernst gemeint war.

Out of Character
Wir müssen ja nicht tatsächlich was in Euro ausmachen. Betrag XY genüft ja vollkommen. Das es sich um ne ordentliche Stange Geld handelt dürfte klar sein ;)
 
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