20.04.04 - Auf der anderen Seite der Nacht

Eldrige

Zombie-Survival Experte
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2. März 2004
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Die alte Kloster Ruine hatte nach und nach einen Vampir nach dem anderen ausgespiehen.
Wie aus einem Bienenstock, waren die merkwürdigsten Gestalten heraus gekommen und waren in der Nacht verschwunden.
Eine dieser Gruppen waren ein großer, muskulöser Kerl mit tättowiertem, freiem Oberkörper, der im Arm ein kleines zierliches Mädchen hielt.
Immer in ihrer Nähe war ein aus der Ferne nicht sicher auszumachender Schehmen, der ihnen folgte. Mal sah man ein verschwommenes Flackern neben den beiden, mal ging der Umriss einer gebeugten Gestalt hinter ihnen her. Die Gruppe hielt sich in Richtung der Innenstadt, ganz so als hätten sie heute noch was vor.

Lurker hatte seinen Hut verloren. Er ärgerte sich ein wenig, aber wahrscheinlich lag das Ding benzin durchtränkt am Grunde des Brunnens. Den würde er sicher nicht wieder anziehen wollen.
Sein hoher Kragen und die Halstücher schützten ihn aber ausreichend, solange er nicht direkt ins Licht trat.
Sie würden wohl das erste nehmen müssen was sie bekommen konnten. Entweder ein Wohnhaus, oder ein Lokal ? Vielleicht sollten sie einen kurzen Abstecher in Richtung des Rotlicht Viertels machen ? Überall in der Stadt schlurften die Fleischpüppchen zu irgendeinem unbedeutendem Ort, den sie sich auserwählt hatten um ihrem Leben ein Ende zu bereiten.
Wer all diese Dinge, all diese Farben und Gerüsche, all dies Leben so mutlos wegwarf wie es im Augenblick soviele der Sterblichen hier in der Stadt taten, dann hatte man es wohl gar nicht anders verdient, als das sie ihnen in die Arme liefen.
 
Dimitri war wütend und er hatte nicht vor, lange nach etwas zum Speisen zu suchen. Das nächstbeste Wohnhaus würde genügen. Er blickte Lurker und Brenda still an und deutete mit dem Kinn auf ein kleines Einfamilienhaus. "Ich denke da finden wir für alle genug zu trinken, was meint ihr?" Das Haus war schlicht und relativ klein. Ein paar Motten umtanzten das Licht der Hausbeleuchtung, scheinbar machte sich dort jemand für eine frühe Beschäftigung fertig. Drucker vielleicht, oder Bäcker? Ganz egal, sie würden zuschlagen, hart, schnell und effizient.
 
Die Tür des Wohnhauses gibt dem Druck eurer Hände nach. Sie öffnet sich nahezu lautlos. Aus dem Inneren sind keine Stimmen zu vernehmen.
 
Lurker nickte einfach nur. Das Ziel war ausgewählt. Die Wunden die er im Kampf davon getragen hatten sahen schon wieder viel besser aus, eher Blessuren als wirkliche Probleme.
Allerdings hatte das nur dazu beigetragen den nagenden Hunger der in ihm lärmte zu vergrößern. Seine Augen suchten Das Gebäude kurz ab.
Neben dem Häuschen stand die zugehörige Garage. nur ein paar Meter darüber war wohl das Badezimmer Fenster. Zumindest erkannte Lurker durch das Licht welches hindurch fiel, daß es eine Relief Oberfläche hatte. Das sprach doch sehr für ein Bad.
Im unteren Bereich sah man ab und an einen Schehmen. Lurker streckte einen langen, dürren Finger aus und zeigte auf das Fenster, das scheinbar indirekt aus dem dahinterliegendem Flur beleuchtet wurde, so als wäre die türe des Raumes offen.

Ich gehe über die Garage durch dieses Fenster dort. Ihr geht durch das Erdgeschoss. Ich werde warten. Wenn du soweit bist pfeiff, dann gehe ich durch das Fenster..

Lurker drückte kurz die Schulter des Anderen, dann huschte er geduckt, beinahe auf allen Vieren, durch den Garten. Unterwegs nahm er einen großen, schweren Stein auf, der es ihm einfach machen würde die Scheibe einzuschlagen.
Es kostete ihn nur einen kurzen Satz, schon war er halb auf der Garage. seine Finger krallten sich in das Moos und die Gummierung des Daches. Der Schwung half ihm wie von selbst hinüber.

So wenig Skrupel auf einmal mein häßlicher Freund ? Scheinbar denkst du seit den jüngsten Ereignissen wärest du im recht mit dem was du tust ?

Lurker biß sich verärgert auf die Lippen. Er mußte trinken, das mußte er schon immer, das mußten sie alle. Wenn sich Menschen von Vampiren ernähren würden, ob er wohl mit Gnade rechnen dürfte ?
Außerdem war da dieses Verlangen nach der rauschenden Stärke. Alleine der Gedanke ließ auf seiner Zunge, ganz hinten, ein kitzeln und den Geschmack des Blutes entstehen. Er ließ sie unruhig hin und her zucken und leckte sich die Oberlippe. Gleich würde es soweit sein.
Er schälte sich aus seinem Mantel und hielt diesen dort gegen das Fenster wo sich auf der anderen Seite der Griff zum öffnen befand.
Auf Dimitris Signal hin würde er mit dem Stein die Scheibe einschlagen. Der amntel würde hoffentlich soviel wie möglich dämpfen.
 
Ich verspüre meinen Durst nun auch etwas stärker, aber anscheinend nicht so stark, wie die anderen. Willig lasse ich mir von Dimitri in das Einfamilienhaus führen, schaue erstmal zu, wie Lurker und Dimitri sich über deren Bewohner hermachen. Es ist eine Familie, fast schon untypisch, mit Großeltern unter einem Dach. Dimitri stürmt vor und Lurker läßt sich getrieben vom Hunger mitreißen. Ich trabe zügig hinterher, es ist nicht mehr lang bis zum Sonnenaufgang. In einem der oberen Zimmer finde ich offensichtlich den Sohn der Familie, vielleicht in meinem Alter.
Wie seltsam muß es ihm vorgkommen, daß eine wildfremde junge Frau zu ihm ans Bett geht und seinen Kopf zur Seite dreht. Aus den Augenwinkeln sieht er noch meine spitzen Fänge.
"Ich träume" murmelt er, dann entspannt er sich.
Ich leere ihn nicht ganz und schließe die Bißwunde wieder.
 
Out of Character
Hä? Was ist denn jetzt auf einmal los? ich wollte das eigentlich schön ausspielen...
 
Out of Character
Ignoriert mich ruhig...

Ich fänd mal einen Wurf auf Menschlichkeit/Gewissen nicht schlecht, da ihr sicher größere Mengen trinken müsst, um die Nächte zu überstehen.
 
Out of Character
Okay. Von mir aus erzählt jetzt weiter, aber denkt mal an die Menschlichkeit/Pfad
 
Out of Character
Okay, dann gehen wir einfach mal davon aus, dass Blues Zusammenfassung funktioniert hat.


Dimitri zog mit beängstigender Gier das Blut des Mannes in sich ein. Mit jedem Zug verebbte der warme Körper in seinen Armen immer mehr, bis er schließlich Blutleer, mit eingefallenem Gesicht und verkrampften Gliedern auf dem Boden aufschlug, als Dimitri einen markerschütternden Schrei ertönen lies.

Out of Character
Mal nen Wurf auf Gewissen

[dice]
 
Out of Character
Ignorieren ? Wir sind ja froh wenn jemand Zeit findet mitzuspielen :) Wenn Du mir kurz erklärst was ich machen soll und wie, dann werfe ich auf "Menschlichkeit"...
 
Out of Character
Ok..das müßten zwei sein bei mir...


[dice]

Out of Character
Jetzt bin ich ja gespannt...
 
Out of Character
ich finde die Idee mit den Gewissensbissen gut, ich interpretieren den Wurf mal folgendermaßen..


Lurker stand wie eine seltsame Statue auf der Garage. Die eine Hand presste den Mantel vor das Glas, die Andere hielt, zum Schlag bereit, den Stein erhoben. Sein Blick war seltsam in sich gekehrt.
Wie die male zuvor schon, rang der Teil von ihm der sich wohlig schnurrend in den Strömen von Blut wälzte mit einer leiser werdenden Stimme die ihn bat inne zu halten. Aber die Stimme wußte ja nicht wovon sie sprach. Oder doch ? schließlich war es ja seine Stimme.
Wie aber konnte er die Ekstase leugnen die es bedeutete das Leben aus einem der Püppchen herrauszu saufen ? Nicht fühlte sich so wahr an wie das, nichts so berrauschend und echt. Alles andere war nur ein belangloses Gemurmel, das dröhnen des Blutes fühlte sich richtig an und war alles was zählte. Nichts konnte sich so richtig anfühlen und dabei verkehrt sein.
Und was war mit der Verdammnis ? Was sollte damit schon sein, war er etwa weniger verflucht wenn er sich Mühe gab besser als die Menschen selbst zu sein ? Würde sein verschandeltes Antlitz sich etwa wieder bessern wenn er den Samariter spielte ?

Über diese Gedanken hatte er scheinbar Dimitris Signal verpaßt. Eine aufgebrochene Türe oder eine eingeschlagene Scheibe hatte er auch nicht gehört, aber im inneren des Hauses hörte er ein Rumoren und poltern. Die Anderen waren schon drinn.
Lurker beschloß seinen Disput mit dem `netten Mister Nosferatu´der immer noch an ihm herummäkelte später fortzusetzen.
Nämlich dann wenn er zufrieden, mit matten Gliedern und vollgesoffen süffisant zurück lächeln konnte und behaglich alle Einwände mit einem Fingerzeig auf den metaphorischen `vollen Bauch´ von sich weisen konnte.

Der Stein krachte gegen den Mantel und das Glas barst zu dutzenden kleinen Sternschnuppen. Scheinbar hatte er in seiner Gier fester ugeschlagen als es eigentlich nötig gewesen wäre. Der Fensterrahmen hatte sich nämlich mitgelöst. Lurker folgte seinem eigenem Schwung und landete mit lautem Geschepper und unzähligen schimmernden, funkelnden Splittern.
Er sah auf und sah vor sich eine Frau in einem kurzem Bademantel. Scheinbar gerade auf dem Weg vom Schlafzimmer hierher, ins Badezimmer.
Der Glassplitter Regen hatte ihre Beine erwischt und ganz viele kleine blutige Pünktchen wuchsen auf den Unterschenkeln heran, schwollen immer dicker an, bis sie schließlich brachen und in kleinen Strömen die hinabliefen.
Lurker hockte vor ihr und beobachtete mit schief gelegtem Kopf völlig fasziniert die roten Bahnen.

Die Frau wand sich um und lief los. Sie wollte schreien, aber der Aufprall des Nosferatu in ihrem Rücken trieb ihr die Luft aus den Lungen und erstickte den Schrei zu einem dumpfen Quiecken.
Sie rollten ineinander verschlungen hinaus in den Flur. Wie ein Wahnsinner versuchte Lurker an ihre Unterschenkel zu gelangen und das Blut abzulecken. Dabei schnitt er sich seine Zunge an den kleinen Scherben auf die noch in den Waden der Frau steckten. Als sein Blut sich mit ihrem in seinem Mund vermischte schloß er die Augen und ließ seine Zähne genüßlich in das weiche Fleisch ihrer Kniekehle rutschen.
So lagen sie also auf dem Flur, die Frau den entrückten, verständnislosen Blick ins nichts gerichtet, während sie mit bebenden Lippen immer tiefer versank.
Lurker schlüfte und grunzte unmanierlich, während er rückhaltlos saugte. Er zerrte am Fleisch und stieß seine Fänge immer tiefer in das Blut, er wühlte auf der suche nach Leben und ließ es warm in sich hineinfließen.
Minutenlang dauerte ihre Umklammerung und nach und nach hörte das Zittern unter Lurker auf. Das wilde donnern des Herzes war noch noch ein schwaches flattern, das Licht der Augen verging. Mit einem kaum hörbaren Seufzer entwich die Frau.
Lurker blieb noch einige stumme Sekunden liegen, dann rollte er sich herunter und zog sich am Treppengeländer hoch.
Er fühlte sich nicht so stark wie in der Nacht in der er das erstemal bis zum letztem Lebens Hauch getrunken hatte. Er war sicherich satt und geheilt, aber er spürte nicht diese unbändige Stärke wie zuletzt. Es war alles normal laut, normal hell. Dann erinnerte er sich an den Fluch. Die Menschen verloren ihre Kraft. Das Blut zerann. Noch konnte es ihre Gelüste stillen. Aber welcher Wahnsinn stand ihnen bevor wenn es das einmal nicht mehr täte ?
Das Ende dieser Gedankenkette führte zu einem Berg von Schuld den er angehäuft hatte, deshalb unterbrach er sich schnell und wandte sich dem Erdgeschoß zu. Er ging die Treppen hinab und sein Blick suchte Dimitri.
 
Dimitri konnte Lurker gleich erkennen als er die Treppen herunter kam und nickte ihm mit einem biestigen Lächeln zu. Der Mann zu seinen Füßen war mittlerweile nicht mehr von irgendeinem noch so kleinen Belang, so dass Dimitri ihm einen leichten Tritt verpasste. "Wenn ich alle zählen würde die so schon umgekommen sind, wäre ich sicher schon bei tausend angekommen." Er seufzte einen Moment und lies sich dann einen Moment auf der dritten Treppenstufe nieder. "Wie war's?", fragte er Lurker als dieser in seiner Nähe angekommen war.
 
Am liebsten hätte er sich die Ohren zugehalten als Dimitri sich als wanderndes Schlachthaus outet.
Vielleicht tat er das absichtlich, um Lurker klar zu machen was er dachte. Die sanfte Frag im Anschluss war wiedermal ein Beweis dafür das der Tzimisce mit sich völlig im Reinen war. Eben noch riss er einen Menschen, im nächsten Moment war er besorgt um jene die zu ihm gehörten.
Es entsprach seiner Natur und er leugnete sie nicht. Das war schon alles. Es war auch Lurkers Natur, der Beweis lag nur ein paar Stufen höher. Aber er mußte noch lernen sich dafür was er tat nicht zu hassen.
Schließlich kam ihm aber in den Sinn das Dimitri vielleicht nicht nur gefragt hatte damit Lurker sich über seine Gefühle klar wurde.

Irgendwie war es weniger als beim letzten mal, oder ? Ich bin wieder in Ordnung, aber beim letzten mal war alles.... stärker...Ich glaube es beginnt...

Natürlich, es hatte schon vor Tagen begonnen. Er sah sich um und überlegte wie sie ihre Spuren verwischen würden. Vielleicht hatten diese Leute ein Auto gehabt, in das man die Leichen laden und wegfahren konnten ?
Sie konnten glich suchen gehen, wenn Brenda fertig war.
 
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