[18.5.08] Family buisness

Nightwind

Erzketzer
#StandWithUkraine
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11. September 2003
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22 Uhr Tierpark Wolfsgehege

Das ist die knappe Textnachricht, die bei Tarja aufscheinen sollte, noch am Ende der vorigen Nacht. Mehr hat diese Meyye, die hier die Primogena mimen soll, wohl vorerst nicht zu sagen. Und überhaupt, Primogena... weiß Cat das eigentlich schon? Und hat sie sich entweder vor Lachen oder vor seelischer Schmerzen gekrümmt?

Meyye steht an dem altbekannten Platz, wo schon so manches Treffen stattfand. Mit diversen Gangrel, Garou, und Hal. Es stecken Erinnerungen an diesem Ort, und je länger sie da steht und zu den Wölfen hinübersieht, die sie auch schon recht gut kennt, genauso wie diese sie, desto mehr muss sie sich am Ende ärgern dass sie sentimental wird. Finstertal zu verlassen, diese Absicht ist noch nicht vom Tisch. Aber sie haben Zieges Bild noch nicht. So lange muss sie noch mitspielen. Die Frage ist, ob es danach überhaupt noch etwas bringt wegzugehen. Aber das können die Wölfe hier ihr auch nicht beantworten.
 
Tjara hatte den Tag in einem der Finstertaler Parks verbracht, nachdem sie sich von den Anderen getrennt hatte. Das die Aktionen der letzten Nacht erfolglos geblieben waren, störte sie jetzt weniger.
Als sie am nächsten Abend aufwachte, sah sie die Nachricht von Meyye. Ok, dann erst dahin bevor ich mich noch einmal an der Akademie vorstelle. Bestimmt kann sie mir sagen was bei den großen Verhandlungen letzte Nacht herausgekommen ist.

Gegen 21:30 kletterte sie an einer unauffälligen Stelle über den Zaun in den Tierpark und suchte den nächsten Übersichtsplan. Gut, die Wölfe waren ein ganzes Stück weg. Tjara liebte Zoos, denn die meisten der hier lebenden Tiere hatte sie vor ihrem Unleben nie gesehen. Der Zoo in Reykjavik wurde erst später eröffnet und hatte auch kaum exotische Tiere. So schlenderte sie gemütlich über die Wege, achtete aber darauf keinem Gehege zu nahe zu kommen um die Tiere nicht zu verschrecken. Ungefähr zur vereinbarten Zeit kam sie bei den Wölfen an. Meyye war schon da.

"Guten Abend."

 
"Hey." sagt die Schwarze einfach nur, während sie die andere mustert, die für ihre Augen ein wenig aussieht als wäre sie aus einem emanzipierten Wikingerfilm entlaufen. Die neue Gangrel in der Stadt.. und nicht die einzige. Und weil ihr das einfällt und sie dunkel in Erinnerung hat, dass der Name auch was nordisches war, fragt sie als erstes: "Sag ma.. kennst du einen Tyr?"
 
Tjara zieht überrascht eine Augenbraue nach oben. "Hm ich kenne DEN Tyr. Nordischer Gott der Gerechtigkeit und einhändig, weil er Fenris seine Hand in den Rachen gehalten hat. Aber wenn du einen Mensch oder Vampir meinst, nein, da muss ich passen. Warum, wer ist das?"
 
Gott? Nein.. auch wenn er ziemlich seltsam dahergeschwafelt hat, dass er ein Gott ist oder sich für einen hält kann sie sich nicht vorstellen. Vor allem hätte er dann für ihre Frechheiten im Keller wohl andere Saiten aufgezogen. Da ist wohl durchaus noch Luft nach oben zwischen Tyr Flüstern-der-Wälder und Tyr Nordischer Gott.

"Fenris, huh?" macht sie dann erstmal, etwas stirnrunzelnd... wer weiß, vielleicht macht das Tyr den Einhändigen doch zu sowas wie einem Helden der kainitischen Rasse... naja, wer's braucht. "Okay. Ne, den Gott mein ich eher nich. Es gab einen der sich gestern wo reinverirrt hat wo er nich hingehört, auch von unserem Clan, und sich so genannt hat. Tyr Flüstern-der-Wälder oder so. Wenn'de den mal siehst, gib bescheid."

So, wo waren wir nochmal? Ach ja. "Also.. willkommen in Finstertal." Das kann einfach nur mit dünner, geschwungener Ironie-Unterschrift kommen. "Was führt dich her? Weisste, auf was du dich da eingelassen hast?"
 
Flüstern-der-Wälder, wie poetisch na denn. Doch bei Meyyes letzten Fragen wurde Tjaras Miene ernst und ein wenig vorsichtig. Jetzt kommt der Moment der Wahrheit. Und Lügen wäre feige.
"Also was das einlassen angeht muss ich das mit einem klaren Jein beantworten. Ich habe einige Vorabinfos erhalten, die allerdings nicht mehr ganz uptodate scheinen. Zum Thema was mich herführt: Neugier und Reiselust. Seit ich Island verlassen habe, tingle ich durch Europa. Bisher hat es mich nirgends länger als 1-2 Jahre gehalten, meistens werden mir die Städte schneller langweilig."
Komm hör auf um den heissen Brei herumzuschwafeln.
Sie straffte sich und redete schneller, als wollte sie das Gesagte schnell hinter sich bringen. "Jedenfalls hat mir meine Erzeugerschnepfe von Finstertal erzählt, als ich sie zufällig in London getroffen habe, sie meinte hier wäre es zumindest nie langweilig. Du müßtest sie kennen, sie war Sheriff hier. Mein voller Name lautet Tjara Catsdottir."
Nach diesem Geständnis sah sie die ältere Gangrel vorsichtig abwartend an, bereit einem eventuellen Angriff sofort auszuweichen.
 
Durchaus gespannt hört Meyye der Fremden zu... ein klares Jein, aha. Vorabinfos, ja das hatten mehrere und wurden dann doch von Finstertal und den Dämonen, Koldunen, Garou und anderen Kleinigkeiten überrollt, die hier hinter jeder Ecke zu lauern scheinen. Das mit dem Wandern kann sie verstehen... das scheint sehr vielen ihres Clans im Blut zu liegen, und dahingehend ist Meyye vielleicht gar nicht so typisch, dass sie es überhaupt so lange Jahre in Finstertal ausgehalten hat. Selbst Nikita scheint das 'Reisegen' geerbt zu haben, das bei Meyye eine Generation übersprungen hat.

Erzeugerschnepfe... hoffentlich stellt Nikita sie in anderen Städten nicht auch so vor, denkt sie sich und hebt leicht amüsiert eine Augenbraue. Kurz bevor ihr Gesichtszüge erstarren und dann vollends zu entgleisen scheinen. "Wa..." macht sie erstmal nur und betrachtet Tarja nochmal, als würde sie nach Anzeichen familiärer Ähnlichkeit suchen, die natürlich nicht da sind. "Catsdottir!" wiederholt sie dann und die Arme, die eben noch verschränkt waren, werden wieder... nunja, entschränkt.

Das ist noch kein Angriff, könnte aber einer werden. Auch wenn es nicht so aussieht, stattdessen wird Tarja erstmal angestarrt als wäre sie eine exotische Neuerwerbung dieses Zoos. Es dauert ein Weilchen, ehe Meyye wieder was sagt. "Verdammt. Wusste gar nich, dass die Alte 'n Kind hat. Hat nie was gesagt." äussert sie sich dann erstmal... und genau genommen verwundert es sie nicht, dass Cat ihr ihre Familienverhältnisse nicht auf die Nase bindet. Sie entspannt sich wieder und fragt neutral: "Wie geht's ihr so?"
 
Tjara entspannte sich ebenfalls, als sie sah, dass Meyye sie nicht sofort angreifen würde.
"Jetzt? Keine Ahnung. Wie gesagt, ich hab sie damals zufällig getroffen und das ist jetzt schon ein oder zwei Jahre her. Damals schien es ihr gut zu gehen, allerdings konnte ich mit ihrem Schnösellover nicht das geringste anfangen und bin daher auch nicht lange geblieben."
Sie verdrehte leicht die Augen als sie an den Engländer und vor allem seinen geliebten Hund dachte.
"Aber nachdem wir das aus dem Weg haben. Kannst du mir sagen was gestern Nacht noch passiert ist? Gibt es einen neuen Prinz?"
 
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, heisst es immer, aber wenn Meyye nicht sofort angreift tut sie das wohl nur noch wenn sich ein neuer Anlass dafür bietet.. der, Cats Nachkomme zu sein, ist wohl doch nicht ganz ausreichend. Immerhin kann sie ja kaum was dafür, das arme Ding. Wahrscheinlich sollte Meyye sie eher bedauern.

Ein oder zwei Jahre... und Ernest wird auch erwähnt, herzallerliebst. Tjara hat ihn wohl nicht so kennengelernt wie Meyye, denn der Kerl war zwar ein Schnösel, dann aber auch wieder ein derart hartgesottener kämpfender Magier dass sie manchmal nur staunen konnte. Naja, kein Grund darüber in eine Diskussion auszubrechen. Was Finstertal angeht, sind wie es scheint sowohl Ernest wie auch Cat Geschichte. Meyye bezweifelt irgendwie, dass sie die Absicht hat, irgendwann mal wieder nach Finstertal zurückzukehren. Vielleicht gibt es doch sowas wie Liebe unter Vampiren.

"Hm, ja." antwortet sie schließlich. "Der neue Prinz heisst Lady Noir... oder Magdalena Cruiz. Arschloch Buchet is abgesetzt und darf 200 Jahre hier nix mehr anfassen. Immer noch zu kurz." Aber genug Zeit, um ihn irgendwann endgültiger loszuwerden... nicht, dass sie glaubt, er wird sich an das Urteil halten. Sie winkt ab. "Naja, hast ne gute Zeit erwischt, die grossen Stadtzerstörer-Katastrophen sin' erstmal vom Tisch. Ach, vielleicht sollt ich dir unsere Jagdgebiete zeigen... haste ne Karte?"
 
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