[16.05.2008] Ankunft im Cafe

Michael Aufmerksamkeit richtete sich fast völlig auf Marta, leider keine genauen Informationen dabei, gut er könnte ja außerhalb seiner Fachgebiete auch selten perfekte Informationen geben.

Die Frage war, ob die mageren Informationen einen wirklichen Schluss zuließen, eher nein. Warum sollte jemand der Fleischformen beherrschte nicht mit Krankheit rumspielen können, die liegt zu mindest im Reich des Denkbaren. Nur sind selten die Dinge so einfach. Dies sagte zumindest Michaels Erfahrung. Und wer weiß, was so ein Alter alles für Nettigkeiten beherrscht.

„Alles leider nur reine Spekulation, ohne Takten kann man leider selten eine gute Analyse treffen.


Kann uns Helena mehr dazu erzählen?“ wollte Michael gerne von Marta wissen.
 
"Ja, das ist die vorherrschende Ansicht." Aber bewiesen ist da nichts. "Können die Fleischformer so etwas?"

Marta war nicht ganz überzeugt, doch Vicentes relativ direkte Antwort schien die offizielle Version ein bisschen wahrscheinlicher zu machen. Ob es mehr gab? Ja! Du kannst ihn aber kaum fragen, was es mit seiner Ausstrahlung auf sich hat. Im Moment wusste sie zu wenig über die beiden Herren, um näheres preiszugeben. Vor allem bei der Verdächtigenliste. Einmal gab es da den alten Unhold. Von dem hast du bisher nur die 'Vögelchen' erlebt. Dann war da das alte Mondkind. Der hat ja schon mit uns gespielt. Und irre ist er noch dazu! Die Hexer hatten bewiesen, dass sie über entsprechend mächtige Rituale verfügten. Vielleicht ist da etwas schief gegangen? Letztendlich konnte es auch noch ganz andere Gründe geben. Das ist zumindest nichts, was man einfach ignorieren sollte.

"Das stimmt, vielleicht kann man ja etwas darüber erfahren, wie die medizinische Gemeinschaft die Vorkommnisse sieht?"

Am Ende saßen die beiden - zumindest Michael - wohl näher an der Quelle als sie. Und sie hatten recht: Weitere Informationen waren notwendig. Vielleicht stolpert ihr ja über etwas. Zumindest der Maskerade mochte es helfen und diese hatte dabei sicherlich mehr als nur ein paar Kratzer abbekommen.

"Das kann ich nicht sagen. Ich denke aber, dass sie momentan andere Sorgen hat."

Also hätte man sie gehört, öffnete sich die Tür und eine leicht gestresst - und dabei immer noch umwerfend - aussehende Helena betrat das Café. In Anbetracht dessen bedachte Marta Michael mit einem vielsagenden Blick. Nicht jetzt - dafür hast du später sicher noch genug Zeit! In der Tat hatte Helena wohl noch einiges zu tun, denn sie begab sich mehr oder weniger direkt nach hinten zu Moishe.
 
Ein leichtes seufzen, es folgte eine resignierte Geste und ließ sie anschließend wieder absinken.
"Ich kann allenfalls rudimentär einschätzen was ihnen gegeben ist, was nicht.
Betrachtet man die Natur der Wesen die sie schaffen, Gerüchte um weit aufsehenerregendere Taten in Rußland; ich würde es ihnen zutrauen. Gerade wenn sie sagen das es sich zum einen alten Tzimisce handelte."

Er sprach ruhig weiter. Der Italiener war versucht weiter anzusprechen, als Helena den Raum betrat. Kurz hielt er inne, sah zu Michael. Komm nicht auf dumme Gedanken.
"Wir sollten ihr damit nicht weiter zur Last fallen. Sie hat sich bereits weit über das übliche Maß für uns eingesetzt und uns wohl informiert."
Tatsächlich war er vom persönlichen Empfang, der Begleitung zur Seneshall, die Vorstellung mehrere Clansmitglieder und dem Einsatz hinsichtlich der Informationen, Mappen im positiven Sinn beeindruckt.

Er wandte den Blick von der Primogen ab, erinnerte sich etwas.
"Ich mag nicht unhöflich erscheinen. Allerdings, nennen sie mich bitte doch Vicente." Der Themenwechsel war abrupt. Ein weiterer Versuch sich abzusichern das Helena nicht hinzugezogen wurde. "Wir sind vom selben Blut,.. vom selben Clan. Zumindest unter uns sollte doch das Du genügen." Er bot ein Lächeln an. "Bitte."
Das Selbstverständnis als Clan war durchaus noch recht neu, bezeichnete man sie doch als Clanlos. Ansonsten, nach dem Gespräch mit Helena und Jenny mochte er nicht die Reaktion kennen lernen wenn diese von ihrer kleinen Siez-Runde erfuhren. Helena wäre wohl schlicht enttäuscht Jenny,.. nun vermutlich würde sie ihn nicht nur für einen Ventrue-Poser sondern für einen waschechten Bonzen halten. Wohl beides.
 
Michael bemerkte, dass sich Helena und der Sheriff näherten, tat aber so als wenn er sie zuerst nicht bemerken würde. Wenn Helena dazu was sagen wollte, wäre klasse, wenn nicht auch muss man sich andere Quellen suchen. In Hamburg und Duisburg kannte er im Zweifel noch Pathologen, die keine blöden Fragen stellten würden.

„Ich würde gerne diese Krankheit, die vor ein paar Tage hier ihr Unwesen trieb untersuchen, wenn man mich lässt, aber die heißt dies so schön kommt Zeit kommt Rat. Ein paar Erkenntnisse darüber sind sicher nicht von Nachteil, sollte diese nochmals auftreten, was ich allerdings nicht hoffe.“


Michael hatte Marta anfänglich geduzt, weil dies hier scheinbar so üblich war, da sie nicht darauf eingegangen war, ist er selbstverständlich sofort zurück zum Sie gewechselt, daher wunderte Michael sich ein wenig über Vicentes Angebot, aber bitte.
 
Das ist jetzt aber nicht so viel. Damit lag das Ganze sicherlich weit entfernt von 'eindeutig'. Natürlich gab der Unhold einen exzellenten Sündenbock ab, dem man einfach alle Verantwortung zuschanzen konnte. Das war einfach und bequem, bis man bemerkte, dass die Probleme nicht verschwunden waren. Da sollte man mal genauer hinsehen. Auf Vicentes Bitte wandte sie sich zu ihm, die Anspannung - immer noch vorhanden - war etwas in den Hintergrund gerückt.

"Aber sicher doch, kein Problem."

Tatsächlich war sich Marta im Gesprächsverlauf nicht ganz darüber klar gewesen, wie es mit der Anrede aussah und war auf das weniger verfängliche Sie ausgewichen. Gewohnheitssache... Zumindest bei Älteren und Vampiren. Nicht jeder kam so schnell zum Du wie Helena oder Jenny. Ein zustimmendes Nicken in Richtung Michaels. Der versteht, worum es geht. Sich rein darauf zu verlassen kam jedoch nicht in die Tüte.

"Ja, soweit es eben möglich ist. Man muss ja nichts überstürzen."

Das war nur die halbe Wahrheit, denn die sterblichen Institutionen würden sicherlich auch nach Antworten suchen. Je eher wir etwas wissen desto besser.
 
„Michael angenehm.“

Michael hätte Martha Beweggründe verstanden, Vorsicht ist besser als Nachsicht. Deswegen war Michael ja auch sofort wieder auf das Sie umgeschwenkt.

Gut Helena sagt dazu nichts, ist auch eine Aussage, dann muss ich wohl selber suchen gehen. Schade. Wo kann man dabei ansetzen, gute Frage?

Und unten stehen ist immer Mist, dummerweise dauert viel länger als bei den Menschen seine Position zu verbessern, meist Jahrhunderte. Schicksal, ich habe es mich ja auch noch ausgesucht, also keine Klagen.
 
"Danke" ein leichtes durchaus anerkennendes nicken. Unabhängig davon was Vicente persönlich davon hielt, was ihm die Etikette sagte, oder wie die Umgangsformen in angeseheneren Clans waren, sowohl die Primogena des Clans sowie eine Ancilla der Caitiff hatten mehr als deutlich zu verstehen gegeben das etwas anderes als ein Du ein Affront war. Etwas das einem möglichen zusammenstehen entgegenstand.

Das Thema schwenkte zurück darauf wovon er versucht hatte abzulenken. Erneut die Passivität. Gemeinsamkeiten festgestellt, ein Ziel, doch dann nur nichts überstürzen. Nachher erreicht man noch etwas.
"Sofern kein weiteren Ausbruch erfolgt werden die Möglichkeiten die Toten in Hinsicht auf die Krankheit zu studieren nicht besser." Unabhängig von der Intervention durch Dritte. kurz erwog der Totengräber die Weisheit aus dem Geschäftsleben mit einem Lächeln zu versehen, verzichtete schließlich jedoch darauf.
 
Zurück
Oben Unten