16.04.04 - Fast & Furious

Fast hätte sie die Augen verdreht. Jetzt ist das alte Schloßgespenst auch noch störrisch und will ihr nichts verraten. "Was ist denn schon dabei? Ich muß doch wissen, wie ich dich anreden muß. Willst du erst meinen hören? Und was meinst du damit... was wird jetzt gut?" Jetzt muß sie schon einem Geist die Würmer aus der Nase ziehen. Wenn ihr das vor einer Woche jemand gesagt hätte, hätt sie ihn für einen Malkavianer gehalten...

"Wie wärs, ich schlage dir ein Geschäft vor. Du sagst, du hast die Welt nur recht eingeschränkt sehen können. Tja, und ich hab die letzten paar... Jährchen drin gelebt. Vielleicht können wir uns ja ein bißchen gegenseitig helfen. Ich sag dir was so abgeht und du... tja, was du eigentlich hier machst, zum Beispiel. Vielleicht gefällts mir ja und ich mach mit... wenn was dabei rausspringt."
 
Tatjana schreckt auf blickte sich um und ging ein paar Meter. Sie entfernte sich von Richard, nachdem sie ihm etwas ... zugeknurrt? hatte. Dann entdeckte sie Viktor. Sie hechelte, ging von der Straße hinunter und wurde zum Mädchen. Etwas scheu lächelte sie.

"Gut, ... dass du gekommen bist. Ähm ... Da ist ein Geist im Kloster. Eine Barriere ist um ihn herum ... und da kann nur Totes hinein ... Meyye ist schon dort. Scheint was mächtiges zu sein. Wir können hier nichts machen ... und Silvia auch nicht. Die ist sowas, wie eine Schamanin. Ach ja ... und Meyye ist im Umbra. Ich soll dich da auch hinbringen. Richard passt auch auf, dass nix passiert."

Sie klang sehr aufgeregt und deutlich Spuren von großer Sorge waren in ihrem Gesicht zu erkennen.
 
Der Geist lachte wieder dreckig und diesmal fing die Erde so stark an zu beben, dass Meyye sich nicht mehr auf den Füssen halten konnte. "Du bist eine Wilde!! Du weißt nichts! Auch wenn du mich mit deinem Angebot locken willst ... Aber du musst nicht dumm sterben. Finde heraus, wer dieses Kloster gebaut hat ... dann kennst du meinen Namen!!"
 
Viktor stand einfach so da.
Regungslos!

Fassungslos hatte er die Verwandlung beobachtet, gesehen, wie der schlanke, schwarze Wolf sich vor seinen Augen vergößert hatte, zu einem prehistorischen, Höhlenwolf-artigen Monstrum herangewachsen war, sich fast aufzurichten schien, um zu einer riesigen, muskelbepackten Wolfs-Mensch-Mischform zu werden, die erschreckend und faszinierend zugleich war, um auch schon im nächsten Moment zu der jungen Frau zu schrumpfen, die er im Kings Pub kenne gelernt hatte!

Es war das erste Mal gewesen, das er so eine Verwandlung miterlebt hatte, und er brauchte ein paar Momente, um das zu verdauen, aber da redete sie auch schon auf ihn ein.
Er riß sich zusammen und hörte ihr zu.

Dann blickte er sie ernst an.

"Geht es euch beiden gut?
Ich soll in das Reich der Geister?, aber ich bin doch noch nicht bereit dazu...aber wenn ihr meine Hilfe braucht...."

Er stockte kurz, seine Gedanken wanderten in die beiden letzten Nächte zurück.
Er hatte große Fortschritte gemacht, vielleicht konnte er ja wirklich helfen.
Beruhigend spürte er das glitschige Leder der Armreifen auf seinem Unterarm.
Er warf einen Blick zu dem rotbärtigen 'Kellner'.
Ein Kloß schien in seinem Magen zu liegen.
Irgend etwas vertrautes war an ihm, es durfte ihm nicht wiederfahren.
Nicht wieder!

"Ich werde sehen, was ich tun kann, aber versucht, euch aus der Gefahr heraus zu halten!
Richard, Silvia und dir darf nichts passieren!
Pass auf deine Verwandten auf.....und jetzt bring mich bitte hinüber!
Halt, eine Frage noch: Richard weiß doch nicht, was ich bin, oder?"

Etwas flehendes lag in Viktors Blick.



Out of Character
Natürlich glaubt Viktor, Richard wäre ein Blutsverwandter/Kinfolk....macht das ganze dramatischer! :D ;)
 
Dieses verdammte Umbra verhält sich ja wie ein bockiges Pferd! Diesmal gelingt es nichtmal Meyye mit ihrem Sinn fürs Gleichgewicht, auf den Beinen zu bleiben, aber immerhin sieht sie es kommen und kann sich so halbwegs abrollen auf dem störrischen Boden, der das mit dem Wellengang bei Sturm auch mal ausprobieren will... und das auch noch im Takt mit dem dreckigsten Lachen das sie bisher gehört hat.

Als es vorbei ist rappelt sie sich rasch wieder auf. "Du hast das Kloster gebaut?" Sie schaut sich mal abschätzend um. "Hängst ja schon ne ganze Weile hier rum, was? Das rauszufinden wird sicher ne Kleinigkeit... denn weißt du was? Im Gegensatz zu dir kann ich in die wirkliche Welt und mir mittels diesen kleinen Geräts alle Antworten holen die ich brauche." Damit zeigt sie ihm ihr Handy. "Nicht schlecht für bloß eine Wilde, hm? Glaub mir, ich könnte dir noch sehr nützlich sein. Aber wenn du nicht willst... dann vielleicht auch verdammt unbequem."
 
Tatjana blies ihre Backen auf ... und lies die Luft wieder puffend entweichen. Konnte sie Viktor anlügen? Dann seufzte sie ... "Er weiß es ... tut mir leid ... Ähm ... aber im Endeffekt hat es Meyye gesagt ... aber nicht, dass du ihr ihr die Schuld gibst, denn es war meine Idee, dass sie dich anruft ... also bitte ... nicht aufregen. Das stört Richard auch gar nicht ... weil wir ja wissen, dass nicht alle Vampire ... doof sind. Meyye vertraut dir. Wir vertrauen Meyye ... Alles wird gut." Tatjana nickte aufgeregt.

Dann holte sie Luft. "Und ich hoffe, dass es Meyye noch gut geht ... wie gesagt, dass weiß ich gerade nicht. Aber hier, nimm das." Tatjana reichte Viktor einen schönen Anhänger. Er glitzerte und schien ... zu leben. Viktor spürte irgendwie, dass dort ein Geist gebunden war. "Häng das dir um, so kommen wir ins Umbra." Sie wartete, bis er den Anhänger genommen hatte.

"Gehen wir zu Richard. Wir müssen ihm ja noch bescheid geben. Meyye wartet bestimmt schon."


~ * ~

Im Umbra:


Der Geist legte den Kopf schief und sah das Gerät an. "Tatsächlich? Das kann ich mir nicht vorstellen. Das ist doch nur ein kleines Ding ... du müsstest Bücher lesen ... " Es schlich sich ein Zweifel in die Stimme des Geistes.
 
Meyye erlaubt sich ein sachtes Schmunzeln. Endlich hat er mal auf was angebissen, was sie ihm hingeworfen hat. Dann nickt sie. "Ja, Bücher gibts noch, aber mit denen beschäftigen sich nur noch die Alten und Geschichtsforscher." behauptet sie trocken. "Du hast Jahrhunderte technischer Entwicklung verschlafen. Wir haben Geräte, in denen sind hunderte von Büchern in kleinstem Raum..." Sie überlegt. Wie erklär ich dem Primitivling einen Computer? "Naja, wie in einem Gehirn. Da sind ja auch keine beschriebenen Seiten drin. Genau, wie ein künstliches Gehirn mit einem gewaltigen Gedächtnis. Sie merken sich alles, was wir ihnen geben, sie haben auch alle alten Bücher gelesen. Und mit dem Ding hier kann ich eines rufen, damit es mir Antwort gibt." Effektvoll schaltet sie ihr Handy an, das jetzt aufleuchten und einige Buchstaben auf dem Display zeigen sollte. Hoffentlich funktioniert das blöde Ding jetzt auch. Und hoffentlich hat sie den Geist jetzt gebührend beeindruckt.
 
"Verd..."
Etwas in Viktor zerbrach.
Ein Hauch von Hoffnung, von Normalität.
Er spürte etwas in seinen Augen aufsteigen, aber er unterdrückte seine Emotion.
Er versteckte seine Traurigkeit tief in seinem Inneren.
Nicht mehr zu ändern! Manches soll halt nicht sein! Aber vielleicht kann ich es diesmal besser machen!

Sein Blick fiel auf den Talisman.

"Ein Fetisch?!"

Es war mehr eine Feststellung, als eine Frage.
Es war sehr gefährlich, einen solchen Gegenstand einfach so zu nutzen, aber er hatte wohl keine Wahl.
"Na dann los, es scheint ja eilig zu sein!"

Er legte sich den Anhänger um den Hals und folgte dann der jungen Garou.
 
Tatjana nickte. Beide gingen zu Richard und Tatjana meinte dann. "Wir sind drüben, wenn was auftaucht, dann ... du weiß ja bescheid." Sie lächelte kurz. Aber sie hatte nicht verstanden, warum Viktor so gerade so ... seltsam geschaut hatte. Sie flüsterte ihm zu. "Ja, das ist ein Fetisch. Wirklich alles in Ordnung?" Dann ging sie einen Schirtt näher in die Gasse, zog Viktor mit, hielt ihn also an der Schulter, konzentrierte sich und beide waren sie im Umbra.

Tatjana zog ihn gleich weiter. "Tut mir leid Viktor ... aber wir müssen wirklich gleich weiter." Nicht, dass er auf den Gedanken kam, sich alles genau anzusehen ... Sie führte Ihn durch mehrere Gänge in das Kloster hinein. Die Wände waren alle vorhanden, das Gebäude musste also schon länger hier stehen.

Dann kamen die beiden in einen Innenhof. Es gab dort einen Brunnen. Tatsächlich ... eine rote Barriere und Meyye hielt ihr Handy nach oben und zeigte dieses einem Geist. Er hatte ein fieses Gesicht und rot glühende Augen. Interessiert sah er zum Handy. Silva stand vor der Barriere. Sie kannte Viktor ebenfalls vom Pub ... Etwas erleichtert sah sie zu Tatjana und Viktor und nickte den beiden zu.

"Gut, dass ihr da seid! Viktor ... wir können hier nicht durch. Kannst du Meyye helfen?" Der Geist nahm nun Notiz von dem großen Vampir. "Was soll das denn? Ihr verruchten Wolflinge! Lasst mir meine Ruhe!" Er schleuderte rote Blitze in Richtung der Barriere. Sie kamen direkt aus den Fingerspitzen des Geistes. Dann trafen sie ein.

Bei Viktor hatte es nur den Erfolg, dass es leicht kitzelte. Jedoch Tatjana und Silvia wurden von den Füssen gerissen und kamen mit Schmerzensschreien zum Fall. Nach ein paar Augenblicken regten sich die beiden aber wieder, fassten sich an die Brust und keuchten.
 
Viktor hatte Blickkontakt mit Richard vermieden.
Mit gesenktem Haupt war er Tatjana gefolgt, und als sie ihn mit sich zog, war es, als wenn er durch einen Spiegel aus Wasser schritt.

Dann war er drüben, auf der anderen Seite.
Ein merkwürdiges Gefühl überkam ihn, so neu und doch so vertraut.
Alles schien lebendig, aber an diesem Ort von etwas Dunklen durchzogen.
Doch da zog ihn die Garou schon hinter sich her.

Als er am 'Tatort' ankam, überraschten ihn gleich mehrere Dinge.
Der Geist wirkte viel viel...naja, menschenähnlicher, als die Plage von Egon's Eck.
Und das ihn die rothaarige Irin vom Kings Pub sofort beim Namen nannte, war auch eine Überraschung wert.

Im nächsten Moment ging alles drunter und drüber.
Der 'Zauber' des Geistes warf Tatjana und Silvia zu Boden, beeindruckte ihn oder wohl auch Meyye nur wenig.
Er wandte sich zu den beiden Frauen um.

"Bei allen....seid ihr okay???"

Er kauerte sich neben die beiden und warf einen oberflächlichen Blick auf ihren Gesundheitszustand.
Sie waren angeschlagen, würden sich aber wohl wieder erholen.
Er sah zu Meyye und dem Geist hinüber.

"Es ist nichts schlimmes passiert, Meyye! Mach weiter!!!"
Der schwer gebaute Vampir wusste nicht, ob seine Aussage der Wahrheit entsprach, aber er wollte die Gangrel bei ihrer Sache bleiben lassen.
Und so gewann er Zeit, um den Geist und die Situation genauer zu studieren.
Sollte der Geist eine weitere Attacke versuchen, würde er eingreifen!



[dice]
Out of Character
Wurf auf Wahrnehmung+Okkultismus, um den Geist ein wenig einzuordnen! PN geht auch raus!Und natürlich will ich nicht einfach so in Meyyes Show platzen!!! ;)
 
Zufrieden registriert sie den Blick des Geistes, kurz bevor sich seine und damit auch ihre Aufmerksamkeit umwendet, dorthin wo Tatjana mit Viktor herankommt. Verstärkung... die sich mit Geistern ein klein wenig besser auskennt als sie selbst, gut! Aber dann sind da diese roten Blitze und lassen sie erschrocken einen Schritt Richtung der anderen machen. Viktors Ruf verhindert, dass sie doch noch losläuft, aber dann wendet sie sich mit einem Knurren zurück zu dem Blitzschleuderer, der sich für Zeus zu halten scheint.

"Mach das nicht nochmal." sagt sie in düsterem Tonfall. "Oder du kannst meine Hilfe vergessen. Wenn du so unbedingt in Ruhe gelassen werden willst, geh ich halt wieder. Dann vergehst du halt ohne bescheid zu wissen. Weil eins ist klar, irgendwann werden die Hexenmeister auf dich aufmerksam und dann bist du Geschichte. Tremere, das sagt dir doch was, oder?"
 
Silvia schüttelte den Kopf und hielt sich die Brust. Auch Tatjana zeigte ähnliche Reaktionen und hustete kurz und leise dazu. Silvia erhob etwas zittrig ihre Stimme. "Wir warten ... um das Eck herum ... es geht schon ... geh du zu Meyye." Sie war deutlich stärker und auch erfahrener als die junge Ragabash ... und auch nicht mit solchen Narben übersäht. Sie schnappte sich Tatjana, griff ihr etwas wackelig unter den Arm und flüsterte. "Reiß dich zusammen. Meyye muss mehr herausfinden, wenn du jetzt rumschwächelst, wird sie alles abbrechen." Sie nickte dann Viktor dankend zu und verschwand mit Tatjana hinter die nächste Ecke.

Der Geist fixierte Meyye. "Du hast keine Ahnung!! Nicht ich werde vergehen! Ich bin schon über 150 Jahre hier!! DU wirst vergehen!! DU und alle anderen Vampire in der Stadt!!" Wieder erklang das gehässige und selbstsichere Lachen. "Du wirst es nicht aufhalten können!! NIE!" Dann schien er zu überlegen. "Wahrscheinlich noch nicht einmal jemand von deinen geschätzten Hexenmeistern. Ich habe hier die Macht! Das ist mein Werk!"
 
Viktor richtete sich auf.
Als die beiden Frauen sich in Sicherheit gebracht hatten, atmete er auf und trat näher an Meyye heran.
Seine Stimme klang laut und fest:

"Es mag sein, das du das hier als dein Reich betrachtest, aber du bist nur ein Schatten aus der dunklen, der Toten Seite des Geisterreichs!
Dein Tun mag das hier geschaffen haben, aber deine Macht hat Grenzen!
Du bist nur ein Abbild von etwas, das von unserer Seite kommt!
Aber wir sind real!
Und weil du hier bist, könnten wir Macht auf dich ausüben!
Also zeig dich lieber kooperativ, sonst wirst du Konsequenzen tragen müssen!"

Es kam nicht wie eine Drohung, sondern eine Feststellung aus seinem Mund!
Normalerweise hätte er nach der Attacke auf die beiden Frauen sofort etwas getan, aber Meyye schien etwas vorzuhaben.
Das wollte er ihr nicht kaputt machen!
Und auch, wenn seine Macht nicht auf die Toten wirkte, so war er sich sicher, das seine Magie bei diesem Wesen hier funktionieren würde, denn hier galten die Regeln der lebendigen Welt der Geister!
Und wenn man zu lange auf einer Seite blieb, wurde man ein Teil von ihr!
 
Der Geist wurde etwas ruhiger und sah Viktor an.

"Es ist richtig. Meine Macht hat hier Grenzen. Aber es wurde schon in Gang gesetzt! Ihr könnt es nicht mehr aufhalten! Es hat bereits begonnen! Ob du mich nun vernichtest ... das ist deine Sache, aber du wirst es schwer haben. Ich bin kein normaler Geist. Du hast Mut, dass du mir so drohst ... das lasse ich dir. Gut. Aber das schüchtert mich nicht ein. Es ist schon zu spät ..."

Seine Stimme war kalt und einem normal Sterblichen hätte es eiskalt den Rücken hinunterlaufen lassen. Aber der Geist war ruhiger.
 
Meyye wendet sich nach ihren Worten eigentlich schon wieder halb den Angegriffenen zu, nur um zu sehen wie sich Silvia und Tatjana aufrappeln und um eine Ecke verschwinden. Ihre Augen verengen sich. Eigentlich sollte sie ihnen jetzt nach... andererseits hat sie spätestens jetzt mit dem Geist vor ihr ein Umbra-Hühnchen zu rupfen, und ihre Freundin scheint es diese Blitze auch ohne größere Probleme überstanden zu haben. Also nickt sie Viktor nur zu, als er herankommt und schaut sich wieder zum 'Gastgeber' um.

Ein Rachefeldzug gegen die Vampire Finstertals also. Ein Gesicht blitzt plötzlich vor ihren inneren Augen auf, ein totes Gesicht eines Menschen an das sie eigentlich nie wieder erinnern wollte. Ihre Entschlossenheit schwindet. War der hier einmal ein Mensch, dem die Vampire etwas angetan haben? Er hätte jedes Recht, sich an ihnen zu rächen. Was sind sie schon, Meyye eingeschlossen, anderes als bestenfalls Schmarotzer an den Lebenden, schlimmstenfalls Monster, die Menschen auf verschiedenste Arten zerstören können. Warum also nicht? Abhauen aus Finstertal und aus der Ferne zusehen, wie die Stadt für Menschen zu einem besseren Ort wird. Was interessieren sie schon die anderen Kainiten der Stadt. Und ganz nebenbei gehen die Idioten vom Sabbat auch mit drauf, so als Bonus.

Aber wenn sie sich den Geist so ansieht, kann sie nicht an hehre Motive glauben. Seine Kugel schadet Lebenden, nicht Vampiren (eigentlich ganz schön blöd von ihm... oder kann er es halt nicht anders?). Silvia hat den Ort als schlimmer bezeichnet als den des Massakers an Egons Eck (nachdem sie den Umbraabdruck des Tänzers gesehen hat, kann sie sich ungefähr vorstellen wie es dort aussehen mag). Und er hat Tatjana angegriffen. Er hat ihr wehgetan. Schon dafür kann sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen.

Viktor weiß mehr über diese Art von Geist, das ist gut. Es war richtig, ihn anzurufen... er scheint da auch was zu haben, wenn der Geist ihm schon zustimmt. Es hat bereits begonnen? Was nur?
"He, ich hab echt keine Lust für irgendwas draufzugehen das irgendein Bonze vor 150 Jahren oder so angerichtet hat!" stößt sie hervor und macht einen Schritt nach vorn. "Da war ich noch nicht mal auf der Welt. Vielleicht können wir uns irgendwie einigen? Ich kann die alten Knacker auch nicht leiden, mir egal was mit denen passiert. Was war überhaupt, dass du so sauer auf sie bist?"
 
Viktor warf einen Blick zu Meyye.
Scheinbar wollte sie handeln...eine sehr interessante Entwicklung und etwas, das er begrüßte!
Blindwütiges losgehen würde hier wenig bringen, und das schien sie begriffen zu haben!

"Ich kann nur bestätigen, was sie sagt!
Alte Fehden haben für mich ebenfalls nur wenig Bedeutung und vielleicht können wir uns einigen!
Gibt es etwas, was du willst?
Was sind deine Ziele?"
 
Der Geist wandte sich wieder Meyye zu. "Wenn du hier keinen der Vampire leiden kannst, dann geh. Meine Macht hat sich über die ganze Stadt ausgebreitet. Jeder Vampir wird vergehen und wahrscheinlich auch die ganze Stadt dazu. Es hat schon begonnen und kann von Kücken, wie euch, nicht mehr rückgängig gemacht werden. Jeder hat das hier verdient ... ich wurde damals nicht genug mit Respekt behandelt. Das hier ist mein Fluch, mein Werk! Ihr werdet alle vergehen!"
 
Deinen Respekt schieb ich dir zwei Meter weit in den A....! Nein, Klappe zu, Meyye! Puh, gerade noch geschafft. "Die ganze Stadt? Was zur Hölle haben denn die Menschen damit zu tun?" fragt sie stattdessen laut und den Unterton von Ärger kann sie nicht verhehlen. Langsam geht ihr der Geist auf den... Geist. Und dann das Gefasel von Respekt. Er war ein Vampir! Warum sonst hätte er Kenntnis von deren Existenz und regte sich über mangelnden Respekt auf. Nur ein weiterer Bonze wie sie einen oder mehrere Narren an ihnen gefressen hat, nur diesmal ein Geist und kein Vampir mehr... wobei das keine Wendung zum Besseren war.

"Na schön... wie wärs, du sagst uns wie wir uns schützen können, wir beide, dann haben wir die Stadt für uns allein... du wirst Prinz und wir deine Untertanen." Eigentlich ein ziemlich schwacher Versuch, fast schon... oder wirklich schon Sarkasmus was sie da losläßt. Schade, wirklich schade... gerade als Viktor ihr Kurs gefällt verliert sie die Geduld. Sie ist eben eine 'Wilde'...
 
Der massige Tremere zog die Stirn in Falten.
Das klingt nicht gut!!! Gar nicht gut!!! Manchmal ist es ein Fluch, zuviel zu wissen!
Seine Stimme wurde offener.

"Aber ich bitte dich, das kannst du doch den Menschen und den anderen hier nicht antun!! Die wenigsten haben etwas damit zu tun gehabt, wie du vielleicht behandelt wurdest, und es wäre eine Verschwendung von ... Ressourcen und Möglichkeiten!"

Vielleicht versteht er etwas ...'unmenschlichere' Bezeichnungen besser?!

"Was du oder der Grund für deine Existenz hier anrichten, scheint mir mehr als billige Rache...es scheint mir eine Verhehrung zu sein, und das wird auch dich treffen!
Ist es das wert?
Gibt es keine andere Möglichkeit, dein dir widerfahrenes Unrecht zu sühnen oder wieder gut zumachen?"

In der Tat machte sich Viktor mehr Sorgen um die Lebenden in Finstertal, als um die Vampire.
Diese konnten einfach gewarnt werden, aber wie sollte man die Leute warnen?
Und, verdammt, er hatte hier endlich Kontakt...und sowas wie Freunde.. dafür würde er auch kämpfen!

Dieser Geist gehörte nicht in dieses Reich!
Vielleicht musste er sich hier noch länger aufhalten, damit er vollkommen in dieses Umbra gehörte, und Viktor effizienter gegen ihn vorgehen konnte, sollte das nötig sein...so war das Risiko noch zu groß!
Also hielt er seine Magie zurück.
Und ein Ass im Ärmel konnte nie schaden!

Trotzdem hatten sie beide fast gleichzeitig geantwortet, und Meyye schien ebenfalls immer erregter zu werden.
Irgendwie spitzte sich das Ganze hier zu.
 
Der Geist schien mittlerweile etwas gelangweilt zu sein. "Ich habe über 150 Jahre hier ausgeharrt und nun werde ich das Ergebnis meiner Mühen mit Genugtuung und Freude erwarten und beobachten, wie alle Vampire hier in dieser Domäne langsam vernichtet werden. Qualvoll und ständig auf der Suche nach etwas, dass ihren unbändigen Durst stillt und das übliche es nicht mehr stillen kann. Ich freue mich darauf euch alle leiden zu sehen, wie ihr immer schwächer werdet." Er lächelte fast verliebt.

Dann sah er Meyye an. "Es mag sein, dass ihr Gerüchte findet, wie man diesen Fluch aufhalten kann. Aber es ist zu spät ... das werdet ihr nie finden. Die Vorbereitungen sind zu kompliziert und ihr wisst nicht, wo ihr suchen müsst. Ich werde euch nicht sagen, wie ihr eure langsame und qualvolle Vernichtung aufhalten könnt. Es ist mir egal, wer nun hier in dieser Stadt herrscht und ob das Vieh leidet. Ich habe kein Mitleid. Ich will nur meine Rache."

Der Geist lächelte noch einmal und verschwand im Brunnen. Noch ein schallendes Gelächter, dann war es ruhig.
 
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