Azraella
Regentin der Tremere Seneshall zu Finstertal
- Registriert
- 12. Juli 2005
- Beiträge
- 3.659
Caitlin McKinney trat vor den Eingangsbereich des Gildehauses in Dortmund. Zum ersten Mal allein seit ihrer Wiedererweckung stieß sie einen erleichterten Seufzer aus. Das hätte sehr sehr schief gehen können. Ihre Brust zwickte und fühlte sich wund an, ihre Hand tastete geistesabwesend zu der schmerzenden Stelle, die noch vor wenigen Stunden ein durchlöchertes Herz gewesen war. Es schlug zwar nicht, doch dennoch war es heil und sie fühlte, wie Leben in ihr war. Die Art Leben die der kostbare blutrote Saft der Menschen in ihr bedeutete. Die Art Leben, die sie Magie wirken lies.
Die Tremere blickte zum Himmel, wo die Mondsichel zwischen den Wolken hervorkam und sein silbernes Licht auf die Welt warf. Wer hätte gedacht, dass sie all dies wiedersehen würde?!
Ihre Erinnerungen endeten, als sie mitten im Satz (sie hatte mit Frau Zimmermann gesprochen, oder?!?) einen scharfen Stich im Rücken spürte. Ihre Augen fingen den fassungslosen Blick von Grimm auf und sie wusste in diesem Moment, dass Wien gerufen hatte. Dann hatte sich ihr Verstand vernebelt und die Welt wurde schwarz. Ihren Attentäter oder wer auch immer das war, hatte sie nie zu Gesicht bekommen. Vielleicht sollte sie dankbar sein, so blieben ihr wohl Albträume erspart.
Die dunkel-grünen Augen ihres Sires waren das nächste, war sie sah, als sie endlich wieder die Augen aufschlug. Eine Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss und eine Frau – eine menschliche Frau trat an sie heran und bot ihr ihren Arm. Lord Dow riss sie irgendwann weg und befahl dem nächsten Menschen heran zu treten. Und dem nächsten. Irgendwann hatte Caitlin begriffen, dass sie von der Herde ihres Sires trinken durfte, der sich die 6 Menschen hielt wie eine ganz persönliche Dienerschar. Dann irgendwann war ihr Durst Vergangenheit und stattdessen quälte sie die Frage nach dem Warum. Was war geschehen? Wie kam sie hierher? Lord Dow lächelte schwach und entlies seine Gefolgschaft mit einem knappen Winken seiner Hand. Erst half er ihr auf einen Stuhl, dann begann er mit seiner rauen Stimme knapp zu berichten. Die Erklärung gefiel ihr nicht wirklich, hatte sie doch mehr Löcher als ein Schweizer Käse. Wien hatte gerufen und er habe alles geregelt. Sie habe eine weitere Frist von einigen Wochen, die Dinge zu klären. Es war kein Freifahrtschein, aber sie war nicht verhört worden und erstaunlicherweise war grade mal 1 einziger Tag vergangen.
Als sie das hörte, fühlte Caitlin eine umfassende Dankbarkeit in ihr aufsteigen. Sie wusste, dass er offenbar einige Gefallen und Schulden eingelöst hatte. Anders konnte es nicht sein. Sie schuldete ihm vermutlich ihr Leben. Und wer weiß, vielleicht sogar dass ihrer Schwester. Einem Verhör in Wien…. Sehr fraglich ob sie das – all ihrer Willensstärke zum Trotz, überstanden hätte. Ob das der Grund gewesen war weswegen er ihr geholfen hatte? Damit sein eigenes Versagen damals im Verborgenen blieb? Einerseits würde es ihr Idealbild einer väterlichen Liebe zerstören, von der sie glaubte, dass Lord John Dow sie für sein Kind empfand. Auf der anderen Seite war sie Realist genug, um zu erkennen, dass Kainiten immer vom eigenen Selbsterhaltungstrieb angetrieben wurden. Die Wahrheit lag wohl irgendwo dazwischen. Nur wie er von ihrer Misere erfahren hatte war ihr ein Rätsel. Er lies sich von ihr zum Abschied umarmen, auf ihre Frage antwortete er nur mit einem wissenden Lächeln. Wieder war er Lehrer und sie Schülerin, und egal wie alt sie wurde, dass würde sich wohl nie ändern.
Als die schwarze Limousine um die Ecke bog und der Chauffeur ihr den Wagen öffnete, damit sie auf der Rückbank platz nehmen konnte, fiel es ihr ein. Kiera! Sie musste dahinter stecken. Sie wussten immer, wenn etwas mit dem anderen nicht in Ordnung war. Dies konnte ihr Zwilling nicht verpasst haben. Die Welle der Dankbarkeit, die sie fühlte, schloss Kiera sofort mit ein. Und auch die Menschen, die Herde, die ihr wieder auf die Beine geholfen haben, sodass sie für einen Kampf gerüstet war. Denn auf nichts anderes fuhr sie zu. Auf einen Kampfplatz, wo es ungewiss war, ob das Ultimatum der Tremere in Wien überhaupt noch relevant war. Doch Kiera war in Finstertal. Und Gabriel, auch wenn er sicher nicht kämpfen würde. Sollten die Garou siegen, würde wohl kein Guhl das Ganze überstehen.. Sie musste zu ihrer Familie und zu ihren Clansgeschwistern. Schnellstmöglich. Vielleicht konnte sie irgendwie helfen!
Sie sah aus dem Fenster, wie die Landschaft an ihnen vorbei jagte und hoffte, dass sie es rechtzeitig schaffen würde. Sie hatte keine Ahnung von der Planung, keine Waffen, sodass ein kurzer Umweg über das Gildehaus notwendig war. Sie hatte auch kein… Als wenn es ihre Gedanken gelesen hätte erklang das normalerweise höchst nervige Piepsen eines Handys, welches langsam aber sicher neuen Strom benötigte. „Lad mich…!“
Sofort griff Caitlin zu dem vermaledeiten Ding und sah, dass der Akku schwach war. Aber ein wenig sollte es noch reichen. Sie schickte als erstes Kiera eine SMS:
„DANKE! Ich habe dich lieb. Wir sehen uns zu Hause. Viel Erfolg heute Abend! C.“
Dann wählte sie die Nummer der Primogena der Caitiff, Helena. Vielleicht war es noch nicht zu spät. Sie hatte kaum gewählt, da überlegte es sich Caitlin anders. Wer weiß in welcher Situation Helena steckte, da konnte ein Anruf im falschen Augenblick fatale Folgen haben.
Statt dessen schickte sie auf ihr eine SMS: "Hey Helena, lebe noch und bin in 20 min zurück in Finstertal. Komme ich rechtzeitig? Könnt ihr ein wenig magische Unterstützung brauchen? Liebe Grüße Caitlin"
Die Tremere blickte zum Himmel, wo die Mondsichel zwischen den Wolken hervorkam und sein silbernes Licht auf die Welt warf. Wer hätte gedacht, dass sie all dies wiedersehen würde?!
Ihre Erinnerungen endeten, als sie mitten im Satz (sie hatte mit Frau Zimmermann gesprochen, oder?!?) einen scharfen Stich im Rücken spürte. Ihre Augen fingen den fassungslosen Blick von Grimm auf und sie wusste in diesem Moment, dass Wien gerufen hatte. Dann hatte sich ihr Verstand vernebelt und die Welt wurde schwarz. Ihren Attentäter oder wer auch immer das war, hatte sie nie zu Gesicht bekommen. Vielleicht sollte sie dankbar sein, so blieben ihr wohl Albträume erspart.
Die dunkel-grünen Augen ihres Sires waren das nächste, war sie sah, als sie endlich wieder die Augen aufschlug. Eine Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss und eine Frau – eine menschliche Frau trat an sie heran und bot ihr ihren Arm. Lord Dow riss sie irgendwann weg und befahl dem nächsten Menschen heran zu treten. Und dem nächsten. Irgendwann hatte Caitlin begriffen, dass sie von der Herde ihres Sires trinken durfte, der sich die 6 Menschen hielt wie eine ganz persönliche Dienerschar. Dann irgendwann war ihr Durst Vergangenheit und stattdessen quälte sie die Frage nach dem Warum. Was war geschehen? Wie kam sie hierher? Lord Dow lächelte schwach und entlies seine Gefolgschaft mit einem knappen Winken seiner Hand. Erst half er ihr auf einen Stuhl, dann begann er mit seiner rauen Stimme knapp zu berichten. Die Erklärung gefiel ihr nicht wirklich, hatte sie doch mehr Löcher als ein Schweizer Käse. Wien hatte gerufen und er habe alles geregelt. Sie habe eine weitere Frist von einigen Wochen, die Dinge zu klären. Es war kein Freifahrtschein, aber sie war nicht verhört worden und erstaunlicherweise war grade mal 1 einziger Tag vergangen.
Als sie das hörte, fühlte Caitlin eine umfassende Dankbarkeit in ihr aufsteigen. Sie wusste, dass er offenbar einige Gefallen und Schulden eingelöst hatte. Anders konnte es nicht sein. Sie schuldete ihm vermutlich ihr Leben. Und wer weiß, vielleicht sogar dass ihrer Schwester. Einem Verhör in Wien…. Sehr fraglich ob sie das – all ihrer Willensstärke zum Trotz, überstanden hätte. Ob das der Grund gewesen war weswegen er ihr geholfen hatte? Damit sein eigenes Versagen damals im Verborgenen blieb? Einerseits würde es ihr Idealbild einer väterlichen Liebe zerstören, von der sie glaubte, dass Lord John Dow sie für sein Kind empfand. Auf der anderen Seite war sie Realist genug, um zu erkennen, dass Kainiten immer vom eigenen Selbsterhaltungstrieb angetrieben wurden. Die Wahrheit lag wohl irgendwo dazwischen. Nur wie er von ihrer Misere erfahren hatte war ihr ein Rätsel. Er lies sich von ihr zum Abschied umarmen, auf ihre Frage antwortete er nur mit einem wissenden Lächeln. Wieder war er Lehrer und sie Schülerin, und egal wie alt sie wurde, dass würde sich wohl nie ändern.
Als die schwarze Limousine um die Ecke bog und der Chauffeur ihr den Wagen öffnete, damit sie auf der Rückbank platz nehmen konnte, fiel es ihr ein. Kiera! Sie musste dahinter stecken. Sie wussten immer, wenn etwas mit dem anderen nicht in Ordnung war. Dies konnte ihr Zwilling nicht verpasst haben. Die Welle der Dankbarkeit, die sie fühlte, schloss Kiera sofort mit ein. Und auch die Menschen, die Herde, die ihr wieder auf die Beine geholfen haben, sodass sie für einen Kampf gerüstet war. Denn auf nichts anderes fuhr sie zu. Auf einen Kampfplatz, wo es ungewiss war, ob das Ultimatum der Tremere in Wien überhaupt noch relevant war. Doch Kiera war in Finstertal. Und Gabriel, auch wenn er sicher nicht kämpfen würde. Sollten die Garou siegen, würde wohl kein Guhl das Ganze überstehen.. Sie musste zu ihrer Familie und zu ihren Clansgeschwistern. Schnellstmöglich. Vielleicht konnte sie irgendwie helfen!
Sie sah aus dem Fenster, wie die Landschaft an ihnen vorbei jagte und hoffte, dass sie es rechtzeitig schaffen würde. Sie hatte keine Ahnung von der Planung, keine Waffen, sodass ein kurzer Umweg über das Gildehaus notwendig war. Sie hatte auch kein… Als wenn es ihre Gedanken gelesen hätte erklang das normalerweise höchst nervige Piepsen eines Handys, welches langsam aber sicher neuen Strom benötigte. „Lad mich…!“
Sofort griff Caitlin zu dem vermaledeiten Ding und sah, dass der Akku schwach war. Aber ein wenig sollte es noch reichen. Sie schickte als erstes Kiera eine SMS:
„DANKE! Ich habe dich lieb. Wir sehen uns zu Hause. Viel Erfolg heute Abend! C.“
Dann wählte sie die Nummer der Primogena der Caitiff, Helena. Vielleicht war es noch nicht zu spät. Sie hatte kaum gewählt, da überlegte es sich Caitlin anders. Wer weiß in welcher Situation Helena steckte, da konnte ein Anruf im falschen Augenblick fatale Folgen haben.
Statt dessen schickte sie auf ihr eine SMS: "Hey Helena, lebe noch und bin in 20 min zurück in Finstertal. Komme ich rechtzeitig? Könnt ihr ein wenig magische Unterstützung brauchen? Liebe Grüße Caitlin"