12.04.04 - My Home is My Castle

Ihr steigt die Treppe hinab, immer wieder müsst ihr mit euren Füßen erst Steine beiseite schieben, bevor ihr die Stufe betreten könnt. Von unten lastet euch eine gespenstige Stille entgegen.
Das Dunkel des gähnenden Durchgangs scheint irgendwie lebendig zu wirken, nihct wirklich voller Leben, aber doch eine andere Form als tot. Der Schrei der Katze, der euch durch Mark und Bein geht, bevor sie zwischen euch her nach oben flieht, lässt euch kurz innehalten. Doch dann steigt ihr weiter hinab.

Wenig später steht ihr unten und schaut euch im Halbdunkel eines engen Raumes um. Die lodernde Fackel scheint einen Großteil dieses Raumes einzunehmen und ihr haltet euch unwillkürlich an die Wand gepresst auf.
Zwei der vier Wände sind vollkommen eingestürzt und bilden große Geröllhaufen, die nahezu bis zur Decke reichen. Im Sichtbereich der Fackel seht ihr, wie sich der Raum zwischen Geröll und Decke immer mehr verengt, bis er praktisch nicht mehr vorhanden ist.

Menschenhände scheinen hier schon einmal Brocken von einer auf die andere Seite geschafft zu haben, jedoch augenscheinlich ohne Erfolg.
 
Als Dimitri ihn heran winkte schlurfte Lurker neugierig hinüber. Was mochte er wollen ? Dann war er verblüfft über den Gefühlsausbruch. Lurker hatte nicht befürchtet das der Andere ihm etwas antun mochte, nicht solange ein Gegenseitiger Nutzen bestand.
Aber als der Tzimisce ihm erklärte das er in nur einer Nacht ein Band zu ihm geknüpft hatte war er doch überwältigt. Er und seine Brüder hatten oft die Nähe zueinander gesucht, sich in der kalten, lichtlosen Einsamkeit des unlebens aneinander gedrängt um sich vor den Schrecklichen Dingen die in ihrer Welt lauerten zu schützen. Aber außerhalb seines Clans war ihm zuneigung fremd. Gut es gab da May, aber sie gehörte zu ihm, war sein Augapfel, sein Töchterchen wenn man so wollte, aber dies hier ?
Das war nicht nur ein fast fremder Vampir, das hier war ein Unhold, ein Mitglied des furchtbaren Sabbat. Eine Perversität.
Doch er war auch Dimitri. Er hatte einen Namen. Sie hatten miteinander getrunken, sie hatten miteinander gelacht und Lurker hatte seit einer sehr langen Zeit nicht mehr gelacht, und er spürte vertrauen und Kraft. Der Andere strahlte eine Selbstsicherheit aus, er hatte keine Angst ihnen zu sagen was er für sie empfand. Er fürchtete sich nicht, wahrscheinlich vor nichts und solange Lurker in seiner Nähe war, schienen die Stimmen seiner eigenen unzähligen Ängste leiser.
Dann kam Dimitri nahe zu ihm und flüsterte ihm zu das er ihm vertraute, bat ihn darum zu ihm zu stehen und Lurker fühlte sich als schlügen Wellen über ihm zusammen. Er sah das Tränen über das Gesicht des Unholdes flossen. Sah die Einsamkeit die er selber kannte, wenn auch aus anderen Gründen. Er war ein Monster weil er so aussah wie eines, Dimitri war ein Monster weil er eine Abart war, eine wunderschöne Perversität.
Entäusche mich nicht, bat er. Und Lurker fühlte sich klein und schäbig, er wußte um seine eigene Schwäche, seine Feigheit. Immer auf der Suche nach dem eigenen Vorteil, so hatte man es ihm beigebracht. Spiele einen nach dem Anderem gegeneinander aus. Er hatte kein tapferes, Ritterliches Herz, stehts nagte an ihm der Zweifel, er war nicht gut genug, er war unbedeutend und er hatte zuviel Angst.
Aber er konnte den nötigen Mut finden. Er konnte sein wie Dimitri, er durfte nur nicht zulassen das die Stimme des Lurkers der hundertmal gebrochen und geschändet worden war ihn mit ihrem leisem Gift ansteckte und er zurück in die jämmerliche Kreatur kroch die er manchesmal so sehr verabscheute.
Er würde hier Treue beweisen und zeigen das er dieses Vertrauens würdig war.
Lurker sah hoch in Dimitris Augen die in Blut schwammen. Dann nahm er ganz langsam den breitkrempigen Hut ab und löste die beiden verbleibenden Halstücher, zeigte Dimitri sein Gesicht und schließlich nickte er nur und sah ihm dabei fest in die Augen. Er knetete nicht an sich herum oder wipte auf und ab, er winselte nicht leise oder machte andere linkische Bewegungen, sondern stand einfach nur still und ruhig, griff nach Dimitris Hand und hielt diese fest als er ihm sein stummes Einverständniss sandte.

Dann setzte er seinen Hut wieder auf und brachte seine Halstücher wieder an. Brenda entzündete die Fackel und Lurker wich zurück, als wäre der Lichtkreis Wasser und er hätte Angst nasse Füsse zu bekommen.
Dann ging er, immer wieder einen Blick in Richtung der Flammen, werfend, ohne diese jedoch selber anzusehen, hinab in die Finsterniss des Kellers.
Die Schwärze schien zu dröhnen um ihn herum und das Licht teilte den Vorhang und gab den Blick auf alte, uralte Steine frei. Einige Minuten ließ Lurker den Raum auf sich wirken, sprachlos über all das was diese Steine gesehen haben mochten. Dann ging er hinüber in die Verengung und hockte sich hin um die Stelle genauer zu untersuchen. Vielleicht konnte er anhand der Erde und des Gerölls ungefähr bestimmen wie lange der letzte Versuch zu graben her war, indem er die Farbe der oberen Erde mit der der unteren verglich. Je feuchter und dunkler die Erde war, desto frischer wäre die Grabung wohl. Und je trockener und heller die Erde war, je mehr sie dem Rest der Gerölhaufen glich, desto älter mußte sie sein. Dann versuchte er selber ob graben dort etwas bringen würde.
 
Dimitri betrachtete wie Lurker die Steine untersuchte und er sah sich ebenfalls genau in der Dunkelheit um. Vielleicht verbargen sich hier versteckte Hinweise oder andere Zeichen, Vorsprünge die so nicht passten. Auch dass bereits schon andere Wesen hier gewesen sind und etwas gesucht haben erschien ihm nicht sonderlich behaglich. Trotzdem strich er mit den Fingern über den uralten Stein und versuchte so vielleicht eine Eingebung zu erhalten.

"Lurker, hast du eine Ahnung ob wir die Steine irgendwie aus dem Weg räumen können? Alles wegzuräumen würde sicher zu lange dauern, aber vielleicht können wir einen Spalt freiräumen, durch den du kriechen könntest."
 
Die Steine liegen fest aufeinander und es scheint ein Haufen Arbeit zu sein, hier etwas abzutragen. Frischere Grabungsspuren sind nicht zu erkennen.
 
Lurker mußte recht feste an der Oberfläche kratzen um auch nur Rillen in den Haufen zu bekommen. Hier würde wohl selbst mit dem entsprechendem Werkzeug einiges an Zeit investiert werden müssen um hinein zu gelangen.
Lurker knurrte leise.

Hier sieht es schlecht aus, ich denke nicht das wir hier weiterkommen. Aber dort vorne vielleicht.

Lurker deutete auf einen der verschütteten Seitengänge, wo der Schutt fast bis an die Decke reichte. Aber eben nur fast.

Ich denke dort oben ist die dünnste Stelle außerdem ist das Geröll natürlich oben am lockersten, weil dort am wenigsten Druck herscht. Wenn wir irgendwo durchkommen, dann dort oben.

Mit diesen Worten begann er den Aufstieg auf den Zugeschütteten Zugang um sich den Spalt zwischen Decke und Geröll anzusehen. Vielleicht konnte er dort graben.
 
"Ich behalte die Treppe im Auge, falls jemand kommt, gebe ich Bescheid, wahrscheinlich bist du für diese Aufgabe besser geeignet als ich."

Dimitri lächelte Lurker noch ermutigend zu und stellte sich dann in die Nähe der Treppe um alles im Blick zu haben, falls doch noch ein ungebetener Gast auf die selbe Idee gekommen sein sollte hier her zu kommen.
 
Lurker gräbt den Schutt immer weiter beiseite und kriecht dabei voran. Ohne Rücksicht auf seine Kleidung und seine Hände kommt er weiter vorwärts. Nach ca. einem Meter meint er wieder eine Absenkung zu erahnen. Leider ist nichts zu sehen, da er den eh mittlerweile verblassende Fackelschein von seinem Lörper verdeckt wird.
 
Ich steh mit der Fackel unsicher in der Mitte herum. Schaue von einem zum anderen. Das Licht der Fackel wird schwächer, weil der Stoff langsam von den Flammen aufgezehrt wurde. Nicht mehr lange und wir würden in der totalen Finsternis stehen und das behagte mir ganz und gar nicht.
"Dimitri, die Fackel geht aus." flüsterte ich.
 
Dmitri blickte zu Brenda herab als er ihre Worte vernahm.

"Was? Wieso, ach, Scheisse!", Dimitri riss sich sein Hemd vom Oberkörper und gab den Blick auf einen muskulösen, aber nicht übertrieben wirkenden Oberkörper frei, der Schwanz einer Schlange, oder eines Drache wickelte sich halb über seine Bauchmuskeln um dann auf seinem Rücken in einem beeindruckenden Drachen zu enden, dessen Flügel über Dimitris Schulterblättern ausgebreitet waren.

Dimitri reichte Brenda das Hemd. "Nimm das so lange, wir brauchen noch Licht, wenigstens für ein paar Minuten."
 
"Okay" Ich nahm sein Hemd und ließ nur einen kleinen Moment zu lang meinen Blick auf ihn verweilen, versuchte Details in mich aufzunehmen.
Ohhh... geiles Tattoo, würd ich gern mal von Nahem sehen
Als ich sein Hemd um die schwache Flamme der Fackel schlang wurde es schlagartig dunkel. Ich hatte die Flamme erstickt.
"Moment mal eben, ist gleich wieder hell."
Hastig kramte ich nach dem Zippo. Schnipp... Schnipp... Endlich züngelte die kleine Flamme an dem Stoff und schon bald loderte die Fackel wieder hell auf.
 
Lurker grub und schaufelte, er zwängte sich tief in den schmalen Spalt und zog sich teilweise zentimeterweise vorwärts. Als er vor sich nicht mehr in Dreck sondern in Luft greift und vor sich einen Freiraum, erahnt gönnt er sich eine kurze Pause. Er kreuzte die Arme und preßte seine Hände in seine Achselhölen, denn sie schmerzten nicht unerheblich. Nachdem er so einige Zeit dort gelegen hatte machte er sich auf den Weg zurück. Es waren nur wenige Meter, doch die graberei und das hindurchschlängeln an einigen Stellen hatte seine Zeit gekostet. Gerade rutschte er das Geröll zurück in den Keller hinab, als er mitbekam das es Schwierigkeiten mit der Fackel gab.

Dimitri, schnell, geh nach oben und hole Holz. Viele kleine Stücke, am besten auch ein paar Holzsplitter. Wir werden hier unten ein kleines Feuer anlegen müssen, denn ich brauche Licht dort drinnen.

Erst nachdem er das gesagt hatte fiel ihm ein wie unangenehm ihm die Idee war in dem Keller ein Lagerfeuer zu entzünden. Aber man mußte Opfer bringen. Lurker war nervös, er wollte wieder hinüber und sehen was er dort gefunden hatte.
 
Dimitri spürte den kalten Nachtwind auf seinem Körper, als er die Treppen nach oben rannte um Holz zu suchen. Er fand genug Holz bei dem eingestürtzten Teil der Kirche und nahm ein großes Stück unter seine Arme, bevor er wieder in den Keller zurücklief und das Holz auf dem Boden aufschichtete.

"Ich hoffe das reicht vorerst, warum haben wir keine Taschenlampe, verdammt!"
 
Es war mir völlig unheimlich und ich spürte, wie eine Gänsehaut mir mit unangenehmen Kribbeln über den Rücken lief. Dimitri war irgendwo oben und ich war allein hier unten mit diesem übelriechenden Etwas. Unwillkürlich, angewidert und auch ängstlich schüttelte ich mich.
Endlich hörte ich Schritte auf den ausgetretenen Steinstufen und im schwachen Schein der Fackel machte ich die Umrisse Dimitris aus.
Schnell hatte er das Holz aufgeschichtet und da es sehr trocken war, brannte es auch rasch an.
Es war fast schon romantisch, wenn es nicht irgendwo unter der Erde gewesen wäre.
Ein leichter Zug von der Grabstelle ließ das Feuer in Richtung Treppe flackern.
 
Lurker hat tatsächlich einen weiteren Hohlraum gefunden. Er ist etwas gößer als der erste, aber völlig unspektakulär. Auch hier sind Teile der meterdicken Decke und Wände herabgestürzt und begrenzen den Raum auf ähnliche Weise wie den vorherigen.
 
Out of Character
Hui...noch war zwar keiner in dem Raum, aber wir können das ja einfach dann später übernehmen. :)


Lurker kauerte sich zusammen und wartete ab. Dimitri und Brenda waren beschäftigt das Holz aufzuschichten, dann war es geschaftt und sie entzündeten das Feuer.
Lurker huschte in den entlegensten Winkel des Raumes und wandte den Blick ab. Seine Lippen beteten stumm irgendetwas herunter, während er sich darauf konzentrierte ruhig zu bleiben. Ein Rinnsal blutigen Schweißes kroch von seinem Kopf hinunter und zog eine Spur durch sein blutiges Gesicht. Im Augenblick war er nicht in der Lage sich zu rühren, oder auch nur aufzublicken. Die entsetzliche Wärme des Feuers streichelte seinen Rücken und schien ihn zu einer Umarmung aufzufordern. Lurker versuchte ruhig zu bleiben. Er durfte jetzt nicht in Panik geraten. Konzentriert blieb er in seiner Ecke und ballte die Hände so stark zu Fäusten das er mit seinen Krallen in das untote Fleisch schnitt.
 
Der Übelriechende drückte sich an die Wand.
"Hast wohl Schiß vor Feuer, was?"
Ein bißchen amüsierte es mich dann doch, obwohl ich eigentlich selber Schiß hier unten im Keller hatte.
Selbst im flackernden Schein des Feuers wirkte es unheimlich und düster. Und irgendwie erwartete man, daß irgendwelche Geister schaurig durch den Raum heulten.
Geister - Seelen Verstorbener... beängstigend und interessant zugleich
"Ob hier irgendwelche Leute begraben liegen?" fragte ich unvermittelt.
 
"Wenn wir uns nicht beeilen, sind wahrscheinlich wir die Begrabenen. Lurker, jetzt reiss dich bitte zusammen, hier will dir keiner was tun, wir haben eine Aufgabe zu erledigen." Dimitri nahm Lurkers Hände und zog seine Finger aus dem Fleisch. "Bleib ruhig. Niemand wird dich verbrennen wollen, das Feuer ist sowieso viel zu weit weg. Konzentriere dich auf das, was du kannst."

Dimitri winkte Brenda zu um ihr zu bedeuten sie solle zu ihnen kommen.

"Ich denke es ist Zeit, dass du deine Vorurteile bei Seite legst Liebes. Dieser Vampir hier, er ist unser Freund, und ich möchte nicht, dass du so abschätzig zu ihm bist, alles Klar?"
 
Seine Stimme war eindringlich und hatte einen warnenden Unterton.
"Ja, alles klar." Etwas heißer kam die Antwort über meine Lippen und ich errötete verlegen. Niemals wollte ich Dimitri verärgern.
Dimitri, ich glaube fast, ich hab mich in ihn verliebt und es gefällt mir sogar
Er ging wieder zu dem Stinker rüber und ich hockte mich ans Feuer und paßte auf, daß es ordentlich brannte. Erfahrung mit Feuer hatte ich ja nun genug durch meine Rucksacktour durch Deutschland.
 
Out of Character
Nöh Skar.. paßt schon... die Raumbeschreibung werden wir gleich brauchen..


Lurker nickte leicht als Dimitri auf ihn einredete. Die Worte drangen durch einen rauschenden Schleier, Lurker stand auf, den Rücken an die Wand gepresst. Mit heiserer, krächzender Stimme flüsterte er zu Dimitri.

Ich fürchte mich nicht davor das einer von euch mir etwas tut. Ich fürchte das Feuer an sich. Wie es dort lauert, wie es frißt und frißt, unablässig. Es lauert auf uns Dimitri... niemand muß uns etwas tun.. es wartet ganz von selber darauf das wir unachtsam werden... es...haßt...uns..

Die letzten Worte hatte er gezischt und dabei zornig in die Flammen geschaut. Er sah zu Dimitri hinauf als dieser Brenda tadelte sie solle ihn nicht mißachten. Da Lurker nicht damit umzugehen wußte wenn jemand ihm gegenüber freundlich war, reagierte er nun zunächst gar nicht. Dann konzentrierte er sich wieder auf seine Aufgabe. Der Raum nebenan. Sie würden Licht dort brauchen.

Vielleicht kann die Kleine versuchen sich dort hinein zuzwängen. Jetzt wo ich mich hindurch gegraben habe. Es ist eng, aber sie ist ein dünnes Persönchen und wenn sie ein wenig gelenkig ist kommt sie durch. Wir brauchen sie damit sie auf der anderen Seite Licht machen kann.
 
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