[12.04.04]Dum spiro spero

"Hey... pass gut auf du Miststück, du kannst scheiß Laune haben wie du willst aber wenn du deine dreckigen Pfoten noch mal an meinen Köper legst, dann bekommen wir ganz große Probleme egal wer was dazu sagt klar? Und jetzt hast du vielleicht noch fünf Minuten um mir zu erklären was genau du da gerade getan hast!"
 
Erklären? Rohey? Raphael? Nein, er stand mit Sicherheit noch weit unter ihr. Und nur weil er das neue Lieblingsspielzeug Gregs war, musste er sicher nicht glauben, dass er ihr etwas zu sagen hatte. Roheys Antwort liess somit nicht lange auf sich warten...
Raphaels Gesicht, das ist Roheys Faust... aber ihr kennt euch ja schon, nicht wahr?

Als er wieder zu sich kam, war das erste was ihm empfing nicht nur Melissas warme, weiche Umarmung, sondern auch ihre Stimme, die sich einlullend um seine Gedanken schloss. Ihr italienischer Singsang floss langsam vor sich hin, als würde sie ihrem Baby ein Schlaflied singen wollen. Allerdings trug der Schein, denn es war viel mehr so, dass sie sich mit Rohey "unterhielt". Ein sehr einseitiges Gespräch eben, bedachte man, dass Roheys Antworten nur aus Nicken, Kopfschütteln oder einem Achselzucken bestanden.
Wie geht es dir? Waren schliesslich die ersten deutschen Worte, die sie direkt an Raphael richtete, ihm behutsam eine Haarsträhne aus der Stirn streichend. Seinen Kopf hatte sie auf ihrem Schoss gebettet, so dass der erste Blick für ihn sicherlich eine seltsame Perspektive einbrachte, hoch an das Dach des Wagens. Einen Moment länger als nötig, blieben ihre kühlen Fingerspitzen auf seiner Haut ruhen.
 
"Schlampe!" hauchte Raphael Melissa entgegen und blickte dann nach vorn zu Rohey.
"Kann dieser Affe auch reden oder nur Prügeln?" Raphael fuhr langsam mit den Fingerspitzen über sein angeschwollenes Auge.
Dann lächelte er Melissa an, es schien ihm zu geffallen auf ihrem Schos gebettet zu liegen und ihre kühlen Finger auf seiner Haut zu spüren.
Fast schon kuschelte er sich in den Schos der schönen Italienerin, vielleicht sollte er sich öfter schlagen lassen.

"Du hälst diesen Pitbull von mir fern ja?"
 
Regel Nummer Eins: Leg dich nie mit meiner Schwester an. Sie ist ein bisschen... tempramentvoll, raunte Melissa ihm zu und liess die Finger durch seine Haare spielen. Wenn du ihr nichts tust, tut sie dir auch nichts, Raphael...
 
Er genoss das sie mit ihm spielte, das sah man ihm an.
Wie konnte dieses Ding ihre Schwester sein?

"Ich hab mit ihr geredet kann ja niemand ahnen das sie nur Zeichensprache versteht!"
 
Hey..., mahnte sie, allerdings mit einem kurzen Schmunzelnd auf den Lippen. Vertragt euch oder ich leg euch beide übers Knie.
Sie warf einen kurzen Blick aus dem Fenster und orientierte sich an den Häusern, die in der Nacht vorüber zogen.
 
"Das wär es eigentlich wert! Problem is wenn ich King Kong ärgere dann bekomm ich recht wenig davon mit..."
Er lächelte, es war ihm egal was der Kampfkoloss gerade von ihm hielt, er hatte ein neues Ziel und manchmal musste man steinige Wege gehen um schöne Ziele zu erreichen!
 
Rohey warf ihm lediglich einen vernichtenden Blick durch den Rückspiegel zu. ER würde ganz sicher nochmal mit IHR alleine sein... und dann Gnade ihm Gott, oder besser jemand, der mehr ausrichten konnte, als dieses alte Ammenmärchen...

Melissa hingegen schüttelte über die beideseitige Sturheit nur den Kopf und strich sich selbst die Haare über die Schulter. Wir sind gleich da. Hiesse? Er dürfte sich von ihrem Schoss erheben...
 
Eigentlich... war er ja schwer krank und der Gorilla könnte ihn tragen wärend... ach was solls.
Raphael erhob sich und hilet sich den Kopf.

"Ich glaube eine Stunde schlaf wäre jetzt das beste! Wie wärs mit einem Märchen zum Einschlafen?" er lächelte Melissa an.
 
Ein Märchen? Spöttelnd schielte sie zu ihm. Ich glaube, da muss ich eure neue Freundin Regeane erst um Erlaubnis bitten. Bitte, ein bisschen Stichelei unter Ghulen musste ja noch erlaubt sein... auch wenn es gegen die Tochter ihres Domitors ging.
 
"Nicht das du denkst ich mag sie... ich würd sie nur gern mal *ZENSUR*! Sie ist ein Miststück und wird es immer bleiben... aber das bedeutet ja nicht das man nicht freundlich sein kann!" Wieder lächelte er.
"Ich bin wenn dann Gregs neuer Freund... und der hat doch sicher nichts dagegen..."
 
Du solltest auch besser niemand als Gregs Freund sein... Sie lächelte zwar, aber irgendwie schien es ihre Augen nicht so ganz zu erreichen.
Der Wagen bog inzwischen wieder in die Seitengasse des Cafés ein, um dort anzuhalten. Aber gut zu wissen, dass wir gemeinsame Freunde... ...und Feinde... haben.
 
"Hey wenn ich es richtig verstanden habe... dann sind wir so etwas wie Geschwister! Regeane ist eine Zicke... ich bin auch eine... kein Wunder das wir uns nicht verstehen... und so schön es jetzt auch sein mag, so wie es ist, sie ist daran Schuld das ich jetzt hier bin und an einem Abend zweimal aufs Maul bekommen habe... meine Freude hält sich in Grenzen!"
 
Du hast eine erfrischend unkomplizierte Art, Raphael. Hat dir das schon mal jemand gesagt? Schmunzelnd zog nahm sie seinen Laptop an sich, der neben ihr auf dem Rücksitz lag und wandte sich der offenen Autotür zu...
 
"DAS wurde mir bisher noch nicht soo oft gesagt, es ist aber auf jeden Fall schön zu hören, gerade aus einem solch bezauberndem Mund wie deinem!"

Er stieg aus.

"Home sweet Home...bekomme ich ein eigenes Zimmer oder muss ich in der Bude von Regeane bleiben? Versteh mich nicht falsch, das Zimmer ist sehr schön, nur wohnt bereits ihr Ego da!" Lächelnd zwinkerte er Melissa zu.
 
Da drinnen solltest du solche Dinge tunlichst nicht aussprechen. Aber gut, dass Gedanken frei waren.
Wir werden mal sehen, ob wir für dich vielleicht noch eine kleine Besenkammer finden können... Damit winkte sie ihn durch den Hintereingang ins Café...
 
"Was ist mit dem Cafe? Dürfen wir es betreten oder muss ich in meinem Zimmer bleiben?"

Er folgte Melissa.
 
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