[12.04.04]Dum spiro spero

Darkness

Headshot to be sure!
Registriert
18. November 2003
Beiträge
2.417
Schnell und flink wie sein Namensgeber rollte der Jaguar über die Straßen Finstertals.
Rohey, welche aus Sicherheitsgründen mitgekommen war, saß am Steuer des teuren Wagens und konzentrierte sich auf die Straße.
Melissa saß auf der Rückbank zusammen mit Raphael, die Türen waren verschlossen, die Kindersicherung eingeschaltet, auf der Fahrt gab es keine Chancen zu entkommen und sowiso fragte sich Raphael ob ein Fluchtversuch eine so kluge Idee war... Rohey hatte Fäuste wie Vorschlaghämmer und wenn die Flucht nicht gelingen würde, würde das seine Lage sicher nicht vereinfachen...

Die Fahrt dauerte nur einige Minuten, die Straßen Finstertals waren zu dieser Zeit kaum noch befahren. Ab und an sah man einige Leute vor einem Nachtclub stehen und einige Menschen taumelten betrunken über die Straße.

Raphael genoss die kalte Nachtluft die durch den dünnen geöffneten Schlitz des Fensters auf Roheys Seite in den Innenraum des Wagen drang.

Die Fahrt fand ihr Ende vor dem eisernen Gartenzaun Raphaels Hauses, das Tor war geschlossen und Raphael hoffte inständig das Brenda nicht Zuhause war, es reichte das er das alles ertragen musste, weiterhin lag seine Hoffnung unter der Fußmatte... hoffentlich lag der Schlüssel dort wo er ihn vor einem Tag platziert hatte.



Out of Character
Wer den Titel errät und mir die richtige Übersetzung als Kamra (gutes) mitteilt, der gewinnt eine Nacht mir Raphael!
:D
 
Rohey öffnete die Tür auf Raphaels Seite, als sie den Wagen selbst umrundet hatte, um zuvor schon prüfend einen Blick auf das Anwesen zu werfen.
Melissa warf Raphael einen letzten Blick zu. Einen Moment lang schien es, als würde sie doch tatsächlich genau um seine Fluchtversuchgedanken wissen und ihn warnen wollen, ehe sie hinter ihm ausstieg. Wohnst du hier ganz alleine? Sie hatte sich ein wenig vorgelehnt, um ihm flüsternd diese Frage zu stellen. Traute sie Rohey nicht so ganz über den Weg?
 
"Ja, ich wohne erst seid zwei Tagen hier... einmal die Woche kommt eine Putzfrau vorbei, ihr muss ich einen Brief hier lassen. er Schlüssel liegt unter der Fußmatte!"

Herr Gott bitte... ich weiß du weißt schon gar nicht mehr wie meine Stimme klingt... is lang her... aber hey tu ma dein bestes das Brenda nicht Zuhause ist ja?
 
Melissa hakte sich lächelnd bei ihm unter und nickte Rohey zu. Jene beugte sich hinab, um nach dem Schlüssel unter der Fussmatte zu suchen.
Schweigend wiegte sie den schmalen Hausschlüssel einen Moment lang in ihrer Hand, ehe sie aufschloss, um Melissa und Raphael die Tür aufzuschieben.
 
Im Flus stande immernoch die Kartons des Umzugs, ob sie da jemals wegkommen würden?

"Darf ich den Ladies vielleicht ein Glas Rotwein anbieten solange ich meine Sachen packe?"

Raphael ging hinein und hilet mit Melissa am Arm auf das Wohnzimmer zu, dort angekommen nahm er sein Glas und goss sich etwas von dem so leckerem Rotwein ein.

"Wollt ihr mich begleiten oder soll ich schnell allein meine Sachen packen?"

Genüsslich nahm er ein Schluck aus dem Glas.
 
Rohey rümpfte nur kurz die Nase, scheinbar als Antwort auf seine Frage. Konnte die Frau überhaupt sprechen? Wenn ja, war sie auf jeden Fall sehr mundfaul.
Melissa hingegen nickte ihm lächelnd zu. Ich werd' dir beim Packen helfen. Rohey, wartest du hier? Ein knappes Nicken und immerhin brachte die Frau es nun fertig kurz zu lächeln, während Melissa schon wieder auf die Tür zusteuerte, um dort auf Raphael zu warten.
 
"Schön!" log Raphael und folgte Melissa... sie konnte sich ja schonmal das Zimmer anschauen wo auch sie früher oder später landen würde...
Raphael, wieder am Arm Melissas, ging die kleine Treppe zur oberen Etage hoch und in das Schlafzimmer.
Das Bett schien frisch gemacht worden zu sein, wieder hoffte Raphael das Brenda nicht da war...

Raphael entließ Melissa aus seinem Arm und griff nach einem großen Schrankkoffer der neben dem Schrank stand, dann öffnete er ihn.


Ein paar griffe in den großen geräumigen Schrank, welcher voll mit verschiedenen Jacken, Shirts und anderen anziehsachen war und der Koffer war voll.

Er ging hinüber zum Nachttisch und nahm aus der kleinen Schublade das Buch mit der Aufschrift Die Himmelsschlacht... ein lächeln zauberte sich auf seine Lippen.

"Wenn du willst kann ich es dir mal ausleihen... vielleicht interessiert es dich ja..."

Er schmiss das Buch mit in den Koffer und schloss ihn.

"Jetzt noch den Laptop und die Fenster zu, Jalousien runter und das wars! Könnten wir noch einen kurzen Umweg durch das Industreiviertel machen? Ich habe mein Koks dort in einer Halle versteckt... ich würde es gern holen bevor es die Ratten fresse jemand es findet oder ich auf Entzug komme..."
 
Melissa hatte bereits das Fenster geschlossen und warf ihm nun über die Schulter einen kurzen Blick zu, als sie die Jalousie hinunter liess. Das brauchst du nicht. Du wirst alles bekommen, was wichtig ist. Scheinbar wollte sie auch nicht unbedingt darüber diskutieren. Sie wandte sich ihm wieder zu und liess einen Moment lang ihren Blick durch das Halbdunkel schweifen, als würde sie etwas Bestimmtes suchen. Dann erst wandte sie sich dem nächsten Fenster zu, um es ebenfalls zu schliessen.
Willst du deiner Putzfrau eine Nachricht hinterlassen?
 
"Aber wenn die Bullen es finden das sind da MEINE Fingerabdrücke drauf! Es ist doch gleich hier um die Ecke... wir könnten sogar zu Fuß hingehen!!! Ja ich werd ihr gleich nen Brief schreiben!"
 
Wortlos schüttelte sie den Kopf, die Hände hinter ihrem Rücken verschränkt. Du solltest dir wegen dererlei Dinge nicht den Kopf zerbrechen. Es wird niemanden kümmern, wenn man es denn finden sollte. Damit trat sie auf die Zimmertür zu. Kommst du?
 
Sie lächelte ihm aufmunternd zu und hakte sich bei ihm unter. Glaub mir, dir konnte nichts Besseres passieren... Es ist nicht so, dass ich zu Anfang mit meiner Situation zufrieden war... aber du wirst noch erkennen, dass es nur zu deinem Besten ist. Aber vielleicht war sie, unter ihrem Blutsband, auch einfach zu sehr geblendet...
 
Verzweiflung kroch durch seinen Körper... er hatte einen Plan... und diese wunderhübsche Schlampe durchkreuzte ihn... konnte hier eigentlich jeder seine Gedanken lesen?

"Ja..." sagte er mit resignierter Stimme... was blieb denn anderes übrig?


Langsam ging er den Koffer tragend die Treppe wieder nach unten, stellte den Koffer ab und ging zurück in das Wohnzimmer.

"Den hier noch!" sagte er und deutete auf den Laptop auf dem Wohnzimmertisch.
"Wenn ansonsten alles zu ist können wir los sobald ich den brief geschrieben habe!"



Raphael nahm sich einen Block und einen Kugelschreiber und fing an den Brief zu schreiben, wobei Melissa ihm ruhig zuschaute.


Liebste Katja,

ich habe mich dazu entschlossen ein paar Tage in Frankreich zu machen, das ist ja nicht so weit und ich brauche einige Zeit Erholung! Bin in ein paar tagen wieder da! Grüß Dimitra von mir und wünsch ihr gute Besserung!

dum spiro spero :)

Raphael


Er schaute zu Melissa.

"In Ordnung so? Dimitra ist ihre Schwester... sie hat einen Tumor an der Leber... Rusinnen halt!" er lächelte.
 
interessanmtes Verhältnis hast du zu deinem Personal, kommentierte Melissa seine Zeilen mit einem breiten Schmunzeln. Nun, ihr sollte es egal sein.
Kurz warf sie einen Blick über die Schulter zu Rohey. Hast du die Fenster geschlossen. Auch hier musste das kurze Nicken zur Antwort reichen und Melissa angelte sich den Laptop von Tisch. Dann können wir ja...
 
Faszinierende Art Personal auszuwählen. Tja, weit gefehlt. Scheinbar war der Dame wirklich egal, was Raphael so trieb. Vielleicht, weil von nun an sowieso ein neues Leben für ihn begonnen hatte?
Schweigend nahm sie den Weg durch den Vorgarten, zurück zum Jaguar. Rohey war noch zurück geblieben und starrte Raphael aus untergründlich dunklen Augen an. Die Frau konnte einem schon einen kalten Schauer über den Rücken jagen lassen.
 
"Wolltest du hier bleiben oder mitkommen? Im Kühlschrank is ne Pizza, machs dir bequem wenn du willst!"

Beweg dich du Kuh!
 
Schweigend deutete sie auf die Haustür. ER konnte ruhig schon gehen, während sie sich umdrehte und das letzte Fenster schloss, was noch offen gestanden hatte...
 
Mit einem katzenhaften Lächeln löschte sie das Licht und liess die letzte Jalousie runter. Durch das Dunkel schlenderte sie zu ihm rüber. Ihre Schritte jedoch verhallten einen Moment lang auf dem Weg zu ihm, als hätte sie die Orientierung verloren.
Die Frage war nur: Hatte sie das wirklich?
Das kleine Licht vom Flur hätte ihr doch eigentlich Wegweiser genug sein müssen, oder?
Letzendlich jedoch erreichte sie Raphael und packte ihn am Oberarm, um ihn in Richtung Tür zu schubsen.
Mit ihr war definitiv nicht gut Kirschen essen, Raphael.
 
Zurück
Oben Unten