09.05.2008 Mit vollem Magen zurück im Cafe

Totz66

Kainit
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Moishe kam mit seinem Computerequipment zurück an die Tür des Cafe´s und stellte fest das sich Helena wohl entschieden hatte es wieder für den Publikumsverkehr zu öffnen - ob sie damit in diser Nacht viel Erfolg haben würde bezweifelte der Ventrue allerdings stark.
Er kam wieder in den Gastraum und nickte Miss O´Niell noch einmal höflich zu. Sollte ihn Maya wegen eines Drinks ansprechen lehnte er höflich ab und setzte sich an einen der Tische. Er beschäftigte sich dann einige Minuten mit seinen Daten aus dem Schloss von der vergangenen Nacht.
Sobald Moishe bemerkte das Helena ihre Schreib- und SMS - Arbeit erledigt hatte und wandte sich an Sie.
"Miss O´Niell, wenn Sie einen Augenblick Zeit hätten habe ich hier eine Zusammenstellung meiner Untersuchungen aus dem Schloss von vergangener Nacht. Vielleicht wollen Sie einen Blick darauf werfen?"
 
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Helena deutete auf den Stuhl neben ihr.
"Ja, kein Problem, schauen wir die Sachen mal an", meinte sie dann. "Ich hoffe, wir kommen bald weiter, denn wenn nicht bald etwas geschieht, weiß ich nicht, wie lange wir die Stadt noch halten können."

Sie sah immer noch aus wie eine Menschenfrau, allerdings wie einem müde Menschenfrau.

Out of Character
Ich weiß ja nicht, ob Alexander erzählt hat, als auch Helena da war, denn die Sache mit Romero ist natürlich extrem interessant.
 
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Moishe drehte den Bildschirm des Laptops so dass Helena sehen konnte und berichtete über die Untersuchungsergebnisse.
"Zunächst einmal kann ich vorwegschicken das es sich, wie ich gestern Nacht schon anmerkte auf alle Fälle um Brandstiftung handelt. Weiterhin deutet unser Fund des Sarges in diesem Luftschacht darauf hin das gestern Nacht schon jemand vor uns dort oben war. Die Ummauerung des Kamins wurde nach meiner Ansicht auf jeden Fall nach dem Brand aufgerissen - sonst wären auch Steine in den Schacht gestürzt, aber sie sind alle nach aussen gerissen worden."
Hier zeigte er die passenden Bilder des Fundes am Kamin. Dann wies er auf den Sarg selbst. "Sehen sie sich den Sarg an, der ist mit ton ummantelt, der Körper darin muss während des Brandes wie in einem Römertopf gebraten worden sein, kein schönes Ende. Kommen wir jetzt aber zu den wichtigsten Punkten."
Erneut wechselte er die Ordner mit den Photographien und rief die Bilder von der Sprinkleranlage auf.
"Hier - alle Öffnungen sind mit Stofffetzen verstopft worden, dadurch konnte die Anlage keine Wirkung tun und das Feuer sich ungehindert ausbreiten. Ich habe den verwendeten Stoff sicherhgestellt, genauso Proben der im Sarg verbliebenen Asche. Ich hoffe die Trmere können damit etwas anfangen. Es ist wirklich bedauerlich das niemand den Stoff auspizieren kann, sonst könnten wir den Täter wohl recht bald entlarven, so sind es leider nur Indizien durch die man kaum Rückschlüsse auf den oder die Täter ziehen kann. Wenn Sie möchten kann ich Ihnen die Unterlagen auf eine DVD brennen oder per Email weiterleiten."
 
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Helena betrachtete die Sachen, das war alles sehr interessant, aber leider half es ihnen nicht weiter. Allerdings hatte sie eine Zutat von Plan B bei sich im Keller gut verstaut und in Starre, doch das behielt sie besser für sich.

"Ja, da hat einer nachgeholfen, das ist klar, habt ihr vielleicht auch irgendwelche Blutrückstände gefunden, oder anderes biologisches Material? Das könnte man dann vielleicht einem entsprechenden Spezialisten geben, im Krankenhaus gibt es da Leute und einige davon sind bestechlich", meinte die Hüterin. "Ich muß mal Caitlin fragen, vielleicht hat sie gestern etwas erreicht und konnte bei der Polizei ein paar der Aufnahmen der Kameras bekommen, immerhin hatte es in den Gängen normalerweise überall welche.

Wir haben in der Stadt einige Leute, die können sehr gut mit diesen Kräften umgehen." Sei seufzte kurz. "Ich hoffe, die Verhöre bringen etwas Licht ins Dunkel und eine andere Idee, es gibt jemanden, der kann Leute lokalisieren ..."

Dann wechselte sie das Thema.

"Wo habt ihr Alexander denn gefunden und warum war dieser ungebildete Esteban dabei?"
 
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Moishe schüttelte bedauernd den Kopf. "Nein, weitere Spuren waren nicht zu finden. Auch am Sarg nicht, der ja nicht von uns sondern von dem der vor uns da war ursprünglich geöffnet wurde. Auch keine Fußspuren oder Handabdrücke. Wenn Blut dagewesen wäre dann hätte das Feuer und der Russ das unkenntlich gemacht. Mehr als das hier war dort nicht, leider.
Frau McKinney und Herr Pareto haben die entsprechenden Unterlagen schon. Ich nehme an sie werden sich melden wenn sie die Asche und den Stoff untersuchen wollen. Hr. Trapper werde ich die Unterlagen noch zukommen lassen, Frau de Groote war ja schon bei der Untersuchung dabei, sie weiss das ich das Gefundene zusammenfasse und ich nehme an Sie wird daher keine eigene Kopie des Berichts benötigen."
"Ich habe von den Verhören nur kurz von Hr. Pareto gehört ohne zu wissen um wen es sich handelt, auch wenn ich diesbezüglich etwas vermute. Sollen wir denn hier so öffentlich über diese Dinge reden? Frau de Groote deutete gestern Nacht mir gegenüber an das der Koldune auch ohne Anwendung von Auspex unsererseits im Stande sei uns zu belauschen oder zu scannen."
Auf die letzte Frage hin zuckte Moishe die Schultern.
"Meyye und Esteban haben Alexander auf Ihrem Weg zur Akademie wohl mehr oder weniger zufällig gefunden. Ich habe die Beiden dann an der Akademie getroffen und mich einfach angeschlossen, da ich bereits gestern Nacht Meyye gesagt hatte das man hier Alexanders Vorliebe was die Vita angeht kennt. Deshalb sind wir hergefahren. Ich habe mich angeschlossen in der Hoffnung von Nutzen sein zu können, es wird sich ja nicht vermeiden lassen noch im Laufe der Nacht Wege zu finden weitere Vita für Hr. Stahl zu beschaffen."
Was Esteban anging blieb nicht vel zu sagen - sein Verhalten war ungehobelt, sicherlich eine Kardinalssünde in Augen der Toreador, aber er war im entscheidenden Moment zur Stelle gewesen und hatte geholfen, das zählte in Moishes Augen.
"Was Esteban angeht war er eben mit seiner Primogena unterwegs, zum Glück sollte man wohl sagen. Dadurch konnte Alexander sicher geborgen und transportiert werden und lag nicht weiterhin als lebender untoter Maskeradebruch im Park, da bin ich durchaus bereit über ein wenig Rüpelhaftigkeit hinwegzusehen. Allerdings hat er wohl einer Ihrer neu angekommenen Clanschwestern in der Akademie eine Begrüssung der etwas anderen Art verabreicht - ich habe nicht gehört was er gesagt hat aber die Mimik der Dame sah aus als habe sie gerade ein Kalb mit fünf Köpfen gesehen."
 
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Helena schüttelte den Kopf. "Ich habe vorhin ein paar Angaben zu allen Neuen bekommen", meinte sie dann. "Irgendwie ist er nicht gerade eine Zierde für seinen Sire." Sie zuckte die Schultern. "Ist Meyyes Problem, zumindest solange wie er nicht meinen Clansbruder mit seiner Art ansteckt, das ist gestern auch einer angekommen, der noch ziemlich grün hinter den Ohren ist. Sah die Dame von den Rosen denn nach mehr als nach einem Küken oder Neugeborenen aus?" Es könnte immerhin genau die Person sein, auf die sie hier wartete und wegen der sie überhaupt im Cafe war, ansonsten hätte sie vermutlich bei Enio oder Caitlin gefragt, ob sie mit zu Ziege könnte.

"Wenn Antonia dabei war, denke ich nicht, daß sie eine Kopie braucht, das stimmt. Was sie ihnen erzählt hat stimmt auch, aber irgendwie könnte man dann niemandem was sagen, es gibt halt Orte an denen man weniger gerne spricht, kann ich ihnen gerne auf ihrer Karte einzeichnen und das Schloß gehört halt dazu. Wollen sie denn länger bleiben oder nur kurz mal umschauen und nach 2 bis 3 Nächten wieder gehen?"

Sie wartete auf eine Antwort, bevor sie weitersprach.

"Finstertal hat seine eigenen Gesetze und mit denen nimmt es die Leute gefangen. Es wäre interessant zu erfahren, was für Gerüchte über den Vorhof der Hölle im Moment außerhalb der Stadt kursieren." Sie lachte. "Nein, ich kann ihnen auch nicht sagen, was im Einzelnen geplant ist, aber wie sie schon gehört haben sind alle Probleme klein, wenn man den Koldunen bedenkt, wenn wir den nicht endlich in den Griff bekommen, dann ist für uns Gehenna vermutlich schon in den nächsten Tagen.
Wollen sie die Story gleich, bevor sie sie maskeradegerecht verfälscht und in einer fernen Stadt in einem meiner Bücher lesen oder im Kino sehen können?"
 
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Moishe nickte, er wusste das Sie besagten Richard meinte, aber es war nicht nötig über den zu tratschen, der würde sich mit seiner naseweisen und großspurigen Art schon alleine in Schwierigkeiten bringen.
"Ich muss sagen das die Dame tatsächlich einen sehr vornehmen und modisch geschmackvoll gekleideten Eindruck bei mir hinterlassen hat. Aber gerade der modische Aspekt ist die Beurteilung von jemanden der nun wirklich kein Experte für so etwas ist. Wenn Sie mich nach dem Modestil befragen würden könnte ich ihn nicht benennen. Es war mir leider nicht möglich mit der Dame bekannt zu machen. Erst deckte ich Herrn Paretos Rückzug in sein Büro der gerade zeitgleich in die Akaddemie gekommen war und mir einige freundliche Worte sagte, dann lies ich ihre Clanschwester und die beiden Gangrel hinein, wobei ich sofort eine Fragestunde von Esteban über mich ergehen lassen musste und dann teilte mir Mexyye an der Tür mit das sie Herrn Stahl gefunden hatten und wir sind, wie ich zu meiner Schande sagen muss umgehend ohne Verabschiedung aufgebrochen. Ich werde mich bemühen den verpatzten Auftritt bei Ihrer Clanschwester in der Zukunft zu korrigieren."
Bei den darauf folgenden Worten der Toreador - Primogena denkt Moishe offensichtlich eine gewise Zeit nach und antwortet in bedächtigem Tonfall.
"Nun, wenn auch die Situation derzeit prekär ist scheint mir Finstertal kein so schlechter Platz zu sein. Leute übernehmen Verantwortung für die Domäne und für einander. Die Verhältnisse sind nicht vollkommen verkrustet. Ich habe hier schon in den ersten beiden Nächten die Hälfte der Amtsträger gesprochen und es waren immer angenehme Unterhaltungen, nicht von reinem Standesdenken geprägt. Man lässt den Bewohnern Raum zum atmen, das finde ich prinzipiell nicht unangenehm. Allerdings hängt mein Verbleib stark von den Vorstellungen meines Mentors und Auftraggebers ab. Ich fungiere inzwischen seit über 50 Jahren für ihn als seine Augen, Ohren und auch nmanchmal Zunge in den Domänen in seinem Zuständigkeitsgebiet. Ich weiss nicht ob es mir gestattet würde sich einfach so an einem Ort meiner Wahl niederzulassen.
Prinzipiell kommt es für mich aber in dieser Situation hier in keinem Fall in Frage wieder abzureissen bevor die Situation mit Zacharii nicht zu einem guten Ende gebracht wurde oder ich schlielich wieder zu meinen Ahnen versammelt worden bin. Ich bin ein Kind der Ventrue - wir weichen solch einer Kreatur nicht - und wenn es mein Ende wäre."
Nach diesen etwas langen Rede wechselt Moishe das Thema um die Unterhaltung aufzulockern und die Primogena nicht mit seinen düsteren Zukuftsaussichten zu belasten.
"Sie sind Schriftstellerin? Kenne ich einige Ihrer Werke?"
 
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"Naja, ich weiß nicht, ob sie schon mal eines meiner Werke gelesen haben, ich bin oder besser war Melina Dark, die leider so schrecklich auf der Heimfahrt von ihrer Filmprimiere ums Leben kommen mußte", sagte Helena dann und konnte da ein Grinsen nicht unterdrücken, denn genau dieses Manöver hatte sie irgendwie unsterblich gemacht. "Wenn sie sich für Horror interessieren, der nicht für kleine unreife Mädchen geschrieben ist, könnten sie schon mal was gelesen haben. Im Moment baue ich ein neues Alter Ego auf.

Nun, auch als Ventrue sollte man doch irgendwann aus dem Dienst entlassen werden und was eigenes aufbauen dürfen, wenn man zulange bevormundet wird, stirbt der Elan und dann bleibt nicht mehr viel übrig mit dem man arbeiten kann. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es jemandem gefällt auf die Dauer Befehlsempfänger zu sein. Und es stimmt, hier hat man in gewisser Weise keine so starren Strukturen, es war auch schon unter Prinz Buchet so, im Grunde genommen hatte jeder genug Luft zum Atmen, auch wenn es immer Leute gibt, die das anders sehen. Da ich viel und oft durch die Welt reise, weiß ich auch genau, wovon ich rede, so schlimm wie es hier manches Mal ist, das ist ein Grund, weshalb ich immer wieder hierher zurückkam. Man darf diese Stadt halt nicht blauäugig betrachten."

Sie zuckte die Schultern.

"Möchten sie den Teil der Story, den der Gegner sowieso schon kennt?"
 
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Nein, er kannte die Werke von Frau O´Niell nicht und es klang nicht nach seinem Geschmack. Der Jude hatte im Leben wie im Untot bereits genügend Dämonen und Abgründe als das er sich noch in seiner spärlichen Freiziet mit passender Lektüre beschäftigen wollte.
Moishe nickte dann bei Helenas Bemerkung zu seiner Situation, musste aber dennoch etwas hinzufügen.
"Ich bin nicht der Mann der seinen Mentor im Stich lassen würde und was ich tue gibt mir zumindest einen gewissen Einfluss und dadurch meinem Unleben eine Bedeutung. Ich würde nicht hierbleiben nur um mir ein fadenscheiniges Gefühl von Selbstständigkeit vorzugaukeln. Ich diene meinem Clan, da ich doch schon nicht meinem Volk helfen konnte. Deshalb müsste das Verbleiben in Finstertal einen Sinn ergeben der größer als mein Eigeninteresse und das Streben nach scheinbarer Autonomie ist. Wenn mein Verbleiben aber in irgendeiner Weise meinem Clan und der Camarilla in dieser Stadt dienen würde, dann wäre es erstrebenswert."
Wieder scheint der Blick des Ventrue kurz an einem Ort außerhalb des Cafe´s zu verharren bevor er in die Realität zurückkehrt.
"Ich wäre Ihnen dankbar wenn Sie mich aufklären würden soweit es für die Stadt und die lokalen Kainskinder ungefährlich ist."
 
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Helena erzählte Moishe von der Heirat und danach der Reise nach Prag und dem Attentat an dem, sie und einige andere zweifelten, dann von den Werwolfangriffen und von dem Angriff auf diese und davon, daß sie sie zurückgeschlagen hatten und auch von der Suche nach den Labors und zuletzt von der Suche nach dem Ritual und daß es nicht zu finden gewesen war, obwohl es dagewesen sein mußte, da einige es gesehen und Lurker es auch in der Hand gehabt hatte, es allerdings weg war, als sie nach einem Übergriff von Zacharii wieder zu sich kamen.

Einiges ließ sie allerdings aus, daß sie Noir nicht deswegen abgesetzt hatten, weil sie ein Küken war, sondern weil sie eben keine Toreador war, das würde er jetzt noch nicht erfahren.
 
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Moishe hörte der Primogena aufmerksam zu. Natürlich nahm er das entstandene Machtvakuum wahr. Auch die Suche im Schloss hing wahrscheinlich mit besagtem Ritual zusammen, aber es war wohl nicht notwendig weiter darüber zu reden - das gehörte zu den Dingen die er nicht wissen musste.
Die Absetzung der Lady Noir, pretentiöser Name wie Moishe fand, war für den Ventrue nur folgerichtig. Schließlich waren diese Ämter keine erblichen Titel sondern sollten von der geeignetsten Person ausgeübt werden. Schwer zu glauben das dies ein Küken sein konnte und wenn diese Personn noch so lange das willige Spielzeug eines renomierten Prnzen gewesen war.
"Danke für diesen Überblick Miss O´Niell, ich weiss Ihre Hilfsbereitschaft sehr zu schätzen. Sagen Sie, sollte nicht der Fall der Rückkehr von Prinz Buchet eintreten, wie sehen Sie die Situation um dessen Nachfolge? Werden Miss McKinney oder Signore Pareto das Prinzenamt anstreben oder wer käme sonst in Betracht? Ich muss Ihnen ja sicher nicht erklären das dies eine der Fragen ist die mich unter anderem herführen."
 
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"Das kann ich ihnen nicht sagen, ob einer der beiden Prinz werden möchte. Ich weiß nicht, Tremere sind selten Prinzen udn Enio, ich hätte nichts dagegen, ich glaube, die meisten hätten nichts dagegen," meinte Helena zu der Frage nur. "Allerdings fürchte ich, da hat schon jemand ein Auge draufgeworfen."

Nun, sie spielte auf die Anwesenheit von Trapper an, ob Moishe damit rausrückte, daß er das wußte, oder gab es in der Reihen des Clans der Könige verschiedene die ein Auge drauf geworfen hatten.
 
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Moishe zog eine Augenbraue hoch, er wusste tatsächlich nichts von Trappers Auftrag und er war bereit das auch zuzugeben, egal ob man es ihm glauben würde oder eben nicht.
"Nun, ich weiss das es in unserem Clan derzeit noch keine Einigung gibt, aber sowohl die Justikarin als auch die Ahnen des Clans sind auf die Angelegenheit aufmerksam geworden. Allerdings scheint es so als würden dabei unterschiedliche Kandidaten bevorzugt werden. Außerdem gibt es einige leise Stimmen, die die Meinung vertreten hier jemanden vor Ort langsam aufzubauen und auf die Zeit zu setzen die unserer Art ja zu genüge zu Verfügung steht."
 
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"Das kann ich mir gut vorstellen und vielleicht können sie sich auch vorstellen, daß wir hier unsere eigenen Vorstellungen haben, was wir usn für die Stadt wünschen", entgegnete Helena. "Was den Clan Ventrue angeht, so gibt es hier vermutlich keinen, der nicht Alexander jedem Fremden vorziehen wird."

Sollte Moishe das ruhig so weitergeben, wenn die Pseudotorrie so etwas sagte, dann brauchte man kein Gedankenleser zu sein um zu merken, daß sie das auch so meinte.

"Ich für meinen Teil hoffe im Moment einfach mal, daß der Prinz nicht wirklich vernichtet ist und er uns auch nicht verraten hat. Bitte verzeihen sie mir, wenn ich nicht drüber reden möchte, was ich mir in meinen dunkelsten Träumen alles ausmalen kann, was man jemandem antun kann, besonders wenn da jemand wie der Koldune dahintersteckt, der so wie ich das sehe, noch aus einer Zeit stammt, als Sabbat nichts anderes als ein jüdischer Feiertag war."

Nun schweiften die Gedanken doch ab, war aber vielleicht garnicht das schlechteste und Helena hielt sie nicht zurück, als sie auf einmal anfing mit sich selbst zu philosophieren, warum man eine solche Organisation mit einem Begriff verband, der für sie in der Zeit vor ihrer Verwandlung jüdische Religionsfeste und Praktiken verband, die so überhaupt nichts mit Bösartigkeit und Brutalität zu tun hatten.

"Darf ich etwas persönliches über sie fragen?"

Nun, sie konnte es nicht lassen, es war für sie und die Beurteilung des Mannes wichtig.
 
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Moishe hörte dem zu was Helena sagte und antwortete dann ebenso offen der Toreador. Was Helena über Alexander sagte war Wasser auf Moishes Mühlen, es entsprach seiner Einschätzung - Alexanders Karten im Poker um die Macht inFinstertal standen nicht schlecht. Wenn die lokalen Kainskinder eine einige Front bilden würden könnte man die Camarilla vor vollendete Tatsachen stellen. Blieb nur die Frage nach den Ambitionen der Brujah und Tremere.
"Sie glauben das dann nicht der Eindruck bliebe das der Prinz und Professor Johardo diese Katastrophe haben kommen sehen und das Hasenpanier ergriffen haben? Denken Sie wirklich das die Mehrheit der Kainskinder in diesem Fall Prinz Buchet noch folgen würde?"
Bei Helenas letzter Frage blickte Moishe auf. Kam jetzt wieder die Palästina - frage, oh bitte nicht, das Thema hatte wie der echte Konflikt die Eigenschaft immer zu Streit zu führen, zumal sich Moishe bewusst war eine in Europa eher unbeliebte radikal - jüdische Meinung zu diesem Thema zu vertreten.
"Nun, wie sagt man doch: Fragen sind niemals indiskret. Also fragen Sie nur, aber ich behalte mir vor eventuell nicht zu antworten."
 
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"Wie schon gesagt, es kommt darauf an, was geschehen ist, ist werde da keinen vorverurteilen und keinem Vorschußlorbeeren geben, das betrifft auch Prinz Buchet und eines Komentars über Lord Johardo möchte ich mich aus persönlichen Gründen enthalten." Sollte er sich doch Gedanken drüber machen. "Sicher wußten sie es, es hate sich vorher abgezeichnet und wie ich es sehen, war ein Teil der Reise auch dazu gedacht, rechtzeitig Informationen zu beschaffen.
Naja, ich habe so meine Vorstellungen, wer ihn verraten haben könnte, aber darüber möchte ich nicht sprechen."

Die Palästina-Frage, nein, daran war Helena nicht wirklich interessiert, wenn da Kainskinder dran beteilt waren, dann waren es welche, bei denen eh Hopfen und Malz verloren waren.

"Gut, dann frage ich jetzt, sie machen den Eindruck als hätten sie schon vor dem Zweiten Weltkrieg gelebt. Ich würde gerne wissen, was sie während diesem getan haben."

Nun, an dem Punkt hatte ein gewissen Ferdinand von Rothschild versagt.
 
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Moishe sog tief die Luft ein als er die Frage hörte. Aber es war nichts das er verheimlichen würde. Er blickte Helena einen Augenblick lang an bevor er zu erzählen begann.
"Ich habe versucht zu überleben. Ich bin 1925 in Frankfurt geboren und dort aufgewachsen. Mein Vater war Rabbiner der örtlichen Gemeinde, meine Mutter kümmerte sich um mich und meine Geschwister. Ich wuchs also in gutbürgerlichen Verhältnissen auf, ging aufs Gymnasium und befolgte so gut ich konnte die Gesetze meines Volkes. Allerdings begann mit der Machtübernahme 1933 endgültig das Spiessrutenlaufen, der Ausschluß aus den Vereinen, der Judenstern auf der Kleidung, Schikanen durch SA und HJ auf offener Straße - ich wuchs also seit frühester Kindheit mit Angst auf und ich schämte mich für meine Herkunft und die Feigheit meines Vaters, der der Ansicht war es sei nur eine weitere Prüfung Jahwes die unser Volk für seine Sünden zu ertragen habe.
Als 1938 der Befehl zur Deportation kam, wir aus unserer Wohnung geholt wurden organisierte mein Vater diese noch mit, immer im Glauben mit diesen Leuten irgendeine gemeinsame Lösung zu finden.
Aber ich wusste einfach das er sich irrte. Ich bat ihn mit unserer Familie wegzulaufen, es wäre für uns kein Problem gewesen. Einflussreichen und reiche Mitglieder der Gemeinde hätten uns in Sicherheit gebracht, uns freigekauft. Sie hatten es Vater angeboten, aber er sagte Nein. Am Tag der Deportation hatten wir einen furchtbaren Streit. Ich sagte ihm er sei der Totengräber der Familie, er würde für den Tod meiner Mutter und Geschwister verantwortlich sein. Ich forderte Mutter und meinen kleinen Bruder und meine beiden Schwestern auf mit mir fortzulaufen, aber die väterliche Autorität siegte. Also ging ich alleine, nicht ohne meinen Vater vor den Augen seiner Familie im namen des Herrn zu verfluchen und mit ihm zu brechen. Ich sah das ich ihm das Herz brach, er hatte gehofft das ich sein Nachfolger in der Synagoge sein würde, aber das war nun vorbei."
Moishe schluckte, wieder eine menschlliche Geste die eigentlich nicht mehr nötig war bevor er fortfuhr.
"Zu diesem Zeitpunkt war ich 13. Ich riss mir den Judenstern von meinen Kleidern und schlich mich mitten in der Nacht aus dem Haus. Die nächsten Jahre verbrachte ich damit mich vor den Schergen des faschistischen Geschmeiss zu verstecken, vor der Polizei, vor den Kindern und Blockwarten die alles an die Obrigkeit weitertrugen. Ich stahl, ich brach ein, ich durchwühlte die Abfälle nach Essensresten und ich fand hier und da eine gute Seele die mir etwas zu essen oder abgelegte Kleidung gab oder mich in ihrem Keller der ihrer Scheune schlafen lies, zu Anfang lies mich der Platzwart unseres alten Sportvereins die Duschen am Riederwald benutzen und dort wenn es kalt oder regnerisch war schlafen, aber irgendwann wurde es zu gefährlich immer wieder am selben Ort aufzutauchen und ich verlies Frankfurt, lief zu Fuß durchs halbe Land, hatte mehr als ein Dutzend mal Glück nicht gefasst zu werden. Sie wissen, ein Jude ohne Stern und Papiere wäre sofort erschossen worden.
Als der Krieg des Irren verloren zu gehen begann und die Städte zerbombt und verfallen war wurde es bizzarer Weise besser für mich, niemand interessierte sich mehr für einen wandernden Burschen so lange man eine einfache und plausibele Geschichhte dazu serviert bekam. So kam ich mit mehr Glück als Verstand durch diese Zeit. Nach der Landung der Alliierten schlug ich mich nach Westen durch und kroch bei ihnen unter als sie die Niederlande befreiten. Das war eigentlich alles, kein echtes Ruhmesblatt."
 
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Helena nickte. "Ein Mann mit Mut, das ist schon mal etwas, vermutlich hätten sie mehr Chancen gehabt, wenn sie zu der Zeit schon zu unserem Verein gehört hätten", sagte sie. Sie war mit der Antwort zufrieden, er hatte sich nicht als Erwachsener und Kainskind zurück gezogen und hinterher wegen irgendwelchen materiellen Dingen gejammert.
"Ich weiß es war eine harte Zeit auch hier in Finstertal und man hatte kaum eine Chance der Sache Herr zu werden. Ich für meinen Teil fand es schade zu sehen, wieviele, die etwas hätten tun können, sich einfach aus dem Staub gemacht hatten."

Sie selbst war jemand gewesen, der in den Nächten immer wieder versucht hatte, Leute zu retten.
 
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Mut? Nicht wirklich Miss O´Niell, ich habe mich wie eine Ratte unter Abfallhaufen versteckt und meine Familie im Stich gelassen.
"Ich mache nur denen einen Vorwurf die hinterher feige behauptet haben von allem nichts gewusst zu haben. In Frankfurt wurden mitten in der Stadt öffentlich Eigentümer meines Volkes an die Bevölkerung zu Spottpreisen versteigert. Wer eine goldene Menora von damals zu Hause in der Vitrine stehen hat und mir dann erzählen will er habe nichts gewusst ist ein feiger Lügner.
Ob ich in der Camarilla mehr hätte tun können bezweifele ich. Die meisten Prinzen in Deutschland und den anderen Achsenmächten haben doch mnter mitgemacht. Da wäre es für unsereins nicht möglich gewesen viel zu bewirken."
Es ist offensichtlich das hier die Verbitterung aus Moishe spricht. Irgendwie scheint er nicht überzeugt zu sein das die Entnazifizierung in Deutschland wirklich erfolgreich war.
 
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"Tja, wohl wahr, aber es gab welche, die sich gewehrt haben und es stimmt, diese ganze Verlogenheit ist einfach nur Mist, viele haben sich bereichert und wollten es hinterher nicht wissen. Da geht dann die Gier bei sterblich und unsterblich durch." Helena zuckte die Schultern, sich durchzuschlagen war schon mutig, sie hatte auch so einige Halbwüchsige gekannt bei denen sie sich hin und wieder gefragt hatte, wie die es schaffen konnten.

Sie kannte noch heute das eine oder andere Versteck aus jener Zeit.

"Ich habe einige hier in der Stadt gekannt, die so wie sie waren und ich habe die immer bewundert und versteckt, so gut es ging."
 
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