Das Seitenfenster auf der Fahrerseite des Ford Galaxie war trotz des regnerischen Wetters komplett herunter gekurbelt. Estebans linker Arm hing leicht aus dem Fenster, die andere Hand war fest um das Lenkrad geschlungen. Der V8 Motor heulte wie ein Tier im Blutrausch auf, als er das Gaspedal durchtrat. Wäre er kein Kainit gewesen, wäre das Sprichwort "Benzin im Blut" durchaus passend gewesen. Dieser vollauf restaurierte Ami-Schlitten war sein ganzer Stolz. Natürlich war das Autoradio kein Originalteil mehr. Er hatte es vor einigen Jahren durch ein altes Kassettendeck ausgetauscht. Eigentlich hörte er am liebsten Schallplatten, aber für eine Spritztour im Wagen waren Tapes das Mittel der Wahl. Wer brauchte schon diese CDs oder Mp3s? Er schob ein Tape in das Deck, drehte die Lautsärke auf und aus den Boxen erklang der Mosquito Song. Auf den beinahe völlig leeren Straßen nach Finstertal war so wenig Verkehr, dass es ihm ziemlich egal sein konnte, wenn er am laufenden Band die Straßenverkehrsregeln durch die überhöhte Geschwindigkeit brach. Wen sollte es schon stören?
Eigentlich versuchte er stets, einen kühlen Kopf zu bewahren, aber es gab etwas, das er überhaupt nicht verstehen konnte. Warum zum Henker wollte Julian, dass er alleine nach Finstertal aufbrauch? Dort kannte er doch niemanden. Er hatte seinen notwendigsten Krempel im viel zu kleinen Kofferraum verstauen müssen und machte sich direkt auf den Weg. Er wusste, dass er die Anweisung zu befolgen hatte. Nur warum? Julian machte mal wieder aus allem ein riesen Geheimnis...
Typisch, dachte er sich.
Das einzige, was er hatte, war ein verschlossener Umschlag, über den er von Julian zu hören bekam, dass er ihn gefälligst nicht öffnen sollte und eine Telefonnummer, welche ihm in sein verlottertes Mobiltelefon eingespeichert wurde. Zum Glück hatte er sich kürzlich eine Freisprecheinrichtung für den Wagen besorgt. Es war ohnehin schon ein Graus, dieses seltsame, kleine Telefon zu benutzen, aber dabei auch noch fahren? Nein danke, dann lieber etwas Komfort.
Esteban drehte ein wenig die Lautstärke am Tapedeck herunter und wählte die eingespeicherte Nummer. Er selbst wusste nicht, wen er am anderen Ende der Leitung zu erwarten hatte, doch im Büro der Kunstakademie läutete das Telefon.
Eigentlich versuchte er stets, einen kühlen Kopf zu bewahren, aber es gab etwas, das er überhaupt nicht verstehen konnte. Warum zum Henker wollte Julian, dass er alleine nach Finstertal aufbrauch? Dort kannte er doch niemanden. Er hatte seinen notwendigsten Krempel im viel zu kleinen Kofferraum verstauen müssen und machte sich direkt auf den Weg. Er wusste, dass er die Anweisung zu befolgen hatte. Nur warum? Julian machte mal wieder aus allem ein riesen Geheimnis...
Typisch, dachte er sich.
Das einzige, was er hatte, war ein verschlossener Umschlag, über den er von Julian zu hören bekam, dass er ihn gefälligst nicht öffnen sollte und eine Telefonnummer, welche ihm in sein verlottertes Mobiltelefon eingespeichert wurde. Zum Glück hatte er sich kürzlich eine Freisprecheinrichtung für den Wagen besorgt. Es war ohnehin schon ein Graus, dieses seltsame, kleine Telefon zu benutzen, aber dabei auch noch fahren? Nein danke, dann lieber etwas Komfort.
Esteban drehte ein wenig die Lautstärke am Tapedeck herunter und wählte die eingespeicherte Nummer. Er selbst wusste nicht, wen er am anderen Ende der Leitung zu erwarten hatte, doch im Büro der Kunstakademie läutete das Telefon.