[07.05.2008] Suche nach einer Zuflucht

Navokha

Gott
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9. Oktober 2008
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2.166
Nach dem Treffen mit Lurker stand für Nagaj eine nicht unwichtige Aufgabe auf dem Terminplan. Er musste sich innerhalb der Kanalisation eine sichere Zuflucht suchen. Die beklemmende Atmosphäre der Unterwelt schien von Schritt zu Schritt erdrückender zu werden. Seine Schritte hallten durch die Kanäle, nur die plätschernden Geräusche des Abwassers wirkten auf seltsame Art und Weise beruhigend auf ihn. Unzählige Fragen schossen ihm durch den Kopf, während er ohne jegliches Zeitgefühl durch die Unterwelt irrte. Er war mit Sicherheit schon mehr als eine Stunde unterwegs...

Was mache ich hier?
Wie lange wird dieser Auftrag dauern?
Warum riskiere ich immer noch Kopf und Kragen, obwohl ich es eigentlich nicht mehr müsste?
Ist es immer noch lohnenswert für meine Ahnen zu arbeiten?
Könnten jüngere Nosferatu meinen Posten ersetzen wollen?
Wie weit kann ich meinen Brüdern und Schwestern hier trauen?
Werde ich es schaffen, sie alle auf meine Seite zu ziehen?
Verflucht, warum habe ich nur noch 6 Zigaretten?
Wie gefährlich werden die Nachforschungen um Herrn Buchet werden?
Wem werde ich eventuelle Ergebnisse verkaufen können?
Schon so spät?


Nagaj wurde wie eine Motto vom Licht von einer großen, schweren Metalltür angezogen, die er in einem der abschüssigen und verwinkelten Tunnel erspähen konnte.
Was da wohl hinter liegen mag?
Es waren keine neueren Gebrauchsspuren an Schloss oder Griff zu erkennen und so war sich Nagaj ziemlich sicher, dass das Öffnen dieser Tür recht erfolgsversprechend sein dürfte. Er besah sich das Schloss genauer.
Ein Profilzylinderschloss? Meine Güte, da hat aber jemand ganze Arbeit geleistet!
Ohne zu zögern entnahm er seinem breiten Elastikband, welches er um den rechten Oberschenkel trug, einen Spanner und eine Schlange und machte sich sogleich an die Arbeit, um das Schloss zu knacken.
Er fragte sich, was ihn wohl hinter dieser Tür erwarten würde...

"Sesam öffne dich!"
 
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Ja, irgendjemand hatte sich da wirklich Mühe gemacht, auch wenn das Schloß nicht ganz zu der Stahltür zu passen schien, die mochte schon älter sein, aber das Schloß war nur ein paar Jahre alt.

Die Tür öffnete sich mit einem leisen Quietschen, ein bisschen Öl und auch das würde sich ändern lassen. Ein etwas altmodischer Lichtschalter war an der Seite der Tür und das Licht würde sogar angehen, wenn er ihn drehte. Das Licht war nicht sonderlich hell, was wohl an der nackten, leicht flackernden Glühbirne lag.

Das hier schien wohl mal eine Art Vorratsraum gewesen zu sein, denn hier standen einige Regale, auf einigen lagen sogar noch alte Werkzeuge und einige Einmachgläser mit wahrlich undefinierbarem Inhalt, doch vermutlich wollte der Nosferatu die sowieso nicht mehr nutzen.

Schräg gegenüber war eine andere Tür, offenbar eine mit Schieberiegel, aber ohne Extraschloss.
 
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Warum riegelt jemand einen scheinbar uninteressanten Versorgungsraum derartig ab? Da stimmt doch etwas nicht, dachte sich Nagaj.

Er schloss die Tür hinter sich, schritt durch den Raum und besah sich alle Ecken des Raumes und sämtliche Gegenstände ganz genau, bevor er sich der zweiten Tür widmete. Er packte seinen Vorschlaghammer weit oben in der Nähe des Hammerkopfes und entriegelte die Tür mit seiner linken Hand. Nachdem diese einen Spalt weit offen war, ergriff er nun auf mit der linken Hand den Hammer, schob seinen linken Fuß in den Spalt und schwang somit dir Tür auf. Mit zusammengekniffenen Augen spähte er ins Dunkel.
 
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Die Tür ließ sich leicht öffnen und führte in einen kahlen Gang. Dieser ging rechts und links ab. Es sah so aus, als wäre er anscheinend durch die Hintertür gekommen. Auch hier ein Lichtschalter und mehrere Türen, die von dem Gang abgingen, einige standen auch offen, an den Türen standen Namen und Daten, allesdings war keines davon neu. Alle waren aus den Jahren 1940 bis 1945.

Anscheinend hatte er einen alten Bunker entdeckt.

An den Decken führten Rohre entlang, so wie es aussah, waren es Wasserrohre oder ähnliches. An einer Tür war ein vergilbter Plan, der wohl die Benutzungszeiten für die Küche und die Dusche enthielt.

Auf jeden Fall war es hier weitaus sauberer und trockener als in der Kanalisation.

Hinter den offenen Türen konnte er Stockbetten, Stühle und Tische erkennen.
 
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"Na sieh mal einen an...", murmelte Nagaj leise vor sich hin.
Zuerst besah er sich den Plan genauer, vielleicht steckte ja noch die ein oder andere nützliche Information darin. Im Anschluss darauf ging er an den Stockbetten vorbei, über welche er mit der linken Hand im Vorbeigehen strich, und bog in den rechten Gang ein. Seine angeborene Neugier war mehr als geweckt. Aus Kriegszeiten kannte er sich noch mit den gängigsten Bunkeranlagen aus und meist lagen die interessantesten Räumlichkeiten im rechten Korridor. Eventuell war dieser Bunker aber auch gar nicht für politische Mitglieder des NS Regimes gedacht und somit wäre die Aufteilung hinfällig. Zivile Bunker waren nämlich so gebaut, wie es den Architekten gerade in den Kram passte.
 
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Das war ganz offensichtlich ein ziviler Bunker gewesen, der wenn er nachzählte bestimmt 100 bis 150 Personen als Unterschlupf gedient hatte und es gab auch mehrere gut versteckte Zugänge, wer immer das hier gemacht hatte, der hatte sich viel Mühe gegeben.

Es gab einige Spielzeuge und Bilder, die von den Flüchtlingen hier zurück gelassen worden waren und außer den Schlafräumen auch mehrere größere Versammlungsräume.

Auch die anderen Türen waren sorgfältige verschlossen, es schien also jemanden zu geben, der hier hin und wieder nach dem Rechten sah.

In einem der kleineren Zimmer fand er noch eine weitere kleine Tür, diese war nicht auf dem Plan eingezeichnet und wäre nicht die Verkleidung eingerissen gewesen, hätte er sie bestimmt nicht mal entdeckt.
 
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Nachdem Nagaj die Tür erblickte und sich noch ein weiteres Mal versicherte, dass diese Tür wirklich nicht auf dem Plan eingezeichnet war, besah er sie sich genauer. War sie verschlossen?
 
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Es war leicht, den Rest der Verkleidung zu entfernen, dann fand er 2 Schlösser und einen Riegel mit einen Vorhängeschloß. Alles war recht alt und auch verrostet, das hieß diese Tür war schon sehr lange nicht mehr benutzt worden. Vermutlich seid über 50 oder 60 Jahren nicht mehr.
 
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Zwei alte Eisenschlösser? Diese sollten nun wirklich kein Problem darstellen. Moderne Sicherheitsschlösser, die stellten ernsthafte Probleme dar, aber die Schlosstechnik von vor 60 Jahren war doch ziemlich primitiv.

Nagaj entnahm dem Elastikband einen einfachen Haken und hielt sein linkes Ohr in Richtung des Schlosses. Vorsichtig hielt er den Kern unter Spannung und setzte einen Stift nach dem anderen. Leise Klickgeräusche machten sich bemerkbar und verrieten, dass er immer weiter voran kam.
 
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Hinter der Tür war ein schmaler enger Gang, durch den gerade mal ein erwachsene Person paßte, wenn sie nicht zu groß und zu breit war.

Licht gab es hier nicht und man konnte gerade mal soweit sehen, wie das Licht aus dem Raum reichte und da war dieser Gang, offenbar ein Fluchttunnel nicht zu zu Ende.
 
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Nagaj ging zurück in die eigentliche Bunkeranlage und suchte in den verbliebenen Hinterlassenschaften nach einer alten Taschenlampe, einer Laterne oder ähnlichen Lichtquellen. Zwar hatte er eine sehr gute Taschenlampe in seinem Werkzeugkasten, doch dieser stand nach wie vor in der Spedition, über die er nach Finstertal kam. Er find an die Versorgungskisten und die Spinde zu durchforsten. Irgendwo musste es doch etwas geben, dass ihm nützlich sein konnte...
 
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Alles, was er an Taschenlampen fand, war verrostet und so war das Einzige, was er finden konnte, eine alte Laterne und einige Kerzenstummel. Allerdings keine Streichhölzer oder ähnliches.

Out of Character
Ich wußte bisher nicht, daß die Nossis in der Kanalisation überall Beleuchtung haben.
 
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Out of Character
Hat sie auch nicht, er hat sich da mit dem Display / der Leute seines Mobiltelefons Licht gemacht, aber das hat er gerade aus gutem Grund ausgeschaltet. Feuerzeug hat er dabei, ist für längere Erkundungen bloß doof ;)


Nagaj wühlte sein Feuerzeug aus seiner Manteltasche und entzündete die Laterne. Den Vorschlaghammer geschultert, mit der linken Hand die Laterne haltend und in geduckter Körperhaltung laufend, schritt er durch den Fluchttunnel. Er war geradezu versessen darauf herauszufinden, was ihm am Ende des Tunnels erwarten würde.
 
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Der Tunnel ging leicht abwärts und es dauerte gut 10 Minuten bis er vor einer weiteren Tür stand, dieses Mal ohne Schloß und er konnte diese einfach aufdrücken. Dahinter war eine weiterer breiterer Gang und auf der Rückseite der Tür aus der er nun kam, war weder Klinke noch sah es überhaupt wie ein Tür aus, es war nur Wand zu erkennen.

Dieser weitere Gang führte dann auf der einen Seite auf und auf der anderen weiter abwärts.
 
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Zuerst wurde die Tür überprüft, aus der er kam. War irgendwo ein geheimer Schalter angebracht? Schließlich musste auch eine Geheimtür wieder zur ursprünglichen Richtung führen. Er klopfte die Wände ab, untersuchte das Gestein und legte vorsichtshalber einen Schraubenzieher in den Türspalt, um im Falle eines Falles wieder den Weg zurückgehen zu können. Nun machte er sich auf den Weg nach unten. Alles was weiter unten lag, war Nagaj's Meinung nach besser, interessanter und überhaupt... Also weiter nach unten.
 
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Man würde die Tür wirklich nur finden, wenn man wußte, wo sie war und dann auch noch den richtigen Stein bewegte. Wer immer das gebaut hatte, er hatte sich was dabei gedacht.

Der Weg weiter nach unten endete bei einem Schacht, der senkrecht nach unten führte und der nur eiserne in die Wand eingelassene Stege als Treppe hatte. Jemand hatte oben an der Wand ein Warnschild angebracht, auf dem in verwitterten Lettern, noch Lebensgefahr zu lesen stand.
 
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Lebensgefahr nicht für Kainiten, dachte sich Nagaj und kletterte - sportlich wie er war - schnurstracks die Stege hinab. Was ihn dort wohl erwarten würde? Insgeheim freute er sich wie ein Kind zu Weihnachten. Mit etwas Glück kam er seinem Ziel immer näher. Nur seinen Vorschlaghammer musste er leider zurücklassen.
 
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Nagaj kletterte und je weiter er nach unten kletterte um so schwächer wurde das Licht der Kerze und als er etwas über die Hälfte geschafft hatte, ging das Licht einfach aus und der Nossi stand in der Dunkelheit. Es war schon seltsam, kamen ihm doch Geschichten in den Sinn, daß man in früheren Zeiten Schächte mit Kanarienvögeln und auch mit Kerzen getestet hatte um zu merken, wann es gefährlich werden würde.

So konnte er nur zurück, die Taschenlampe holen oder sich im Dunklen weitertasten.
 
AW: [07.05.2008] Suche nach einer Zuflucht

Was Nagaj im Laufe der Zeit an Naturwissenschaften im Gedächtnis hängengeblieben war, war der Fakt, dass sich in Schächten und Tunneln unter der Erdoberfläche bei einem Methangehalt von rund 5-15% explosive Gasgemische entwickeln konnten; jedoch wäre er in einem solchen Falle in die Luft geflogen. Die Tatsache, dass die Kerze einfach ausging, bedeutete im Klartext, dass der Sauerstoffgehalt nun extrem niedrig war und ein normaler Mensch hier unten nicht überleben konnte... Ein Kainit hingegen schon. Er hielt sich mit der rechten Hand an den Stiegen fest, drückte seinen Rücken mit durchgestreckten Beinen an die Wand hinter ihm und wühlte hastig in seiner Hosentasche um sein Mobiltelefon heraus zu ziehen. Er schaltete es ein und aktivierte die kleine, integrierte Taschenlampe. Dies war zwar bei weitem nicht so effektiv, wie beispielsweise eine richtige Taschenlampe, doch für den Moment sollte es reichen. Er leuchtete nach unten und versuchte zu erkennen, wie tief ihn dieser Schacht wohl noch weiter nach unten ziehen konnte...
 
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Es würde wohl noch gut 20 Meter nach unten gehen, den dort warf für einen kurzen Augenblick etwas das Licht wieder, er würde es also ohne Probleme schaffen, nach unten zu kommen, allerdings war es mit dem wenigen Licht, das eigentlich nur für Notfälle gedacht war, nicht unbedingt so ergiebig.

Wenn er runterkletterte, würde er mehr oder weniger auf der Leiche eines Mannes landen der hin hinuntergefallen war. Durch den fehlenden Sauerstoff war die Leiche gut erhalten. Das wenige Licht, erhellte einen weiteren Tunnel, der von dem Schacht wegführte.
 
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