[05.05.2008] Riskantes Gedankenlesen

Leo

Johnny Steinberg
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7. März 2008
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Ferdinand war zurück in seiner Villa.

Sollte er es nochmal wagen und versuchen „aus der Ferne“ Gedanken zu lesen? Bei jemandem, der möglicherweise tot war?
Das Ganze war riskant. Bei dem Ghul von Nox hatte es funktioniert, bei Butch jedoch war es fehlgeschlagen und der Malkavianer war stattdessen ins Visier eines Dämonen geraten. Wenn das wieder geschah dann würde Ferdinand sich eben wieder zurückziehen. Aber er musste es einfach nochmal versuchen. Diesmal bei Romero.
Denn vielleicht erfuhr Ferdinand dann etwas Entscheidendes. Gar über die Seneschall? Vielleicht war sie nämlich in diese Sache verwickelt. Vielleicht war die Leiche in ihrem Keller ihr eigener Ehemann…zuzutrauen wäre es ihr. Die trauernde Witwe hatte sie nicht allzu überzeugend gespielt, und schon allein in Bezug auf Miguels Begnadigung hatte Ferdinand Noir als wesentlich hartherziger als den Prinzen eingeschätzt.

Doch selbst wenn er jetzt auf diese Art etwas über Noir erfuhr, so war das noch lange kein handfester Beweis. Das was er möglicherweise sähe konnte er nicht auf Film bannen und anderen Leuten vorführen. Aber immerhin hätte er dann vielleicht ein wenig mehr Gewissheit?
Wenn er beispielsweise erführe, dass die Seneschall Romero gefesselt hatte, das wäre ein sehr wichtiger Hinweis…und er könnte dann das Gesehene ausgesuchten Personen mitteilen. Je mehr Leute etwas gegen die Seneschall hatten desto besser. Da musste er natürlich sehr vorsichtig sein und mit Bedacht wählen wem er sich anvertraute.

Ferdinand legte sich also wieder auf sein Bett und konzentrierte sich. Romero konnte er sich besser ins Gedächtnis rufen als Butch, da der Malkavianer Romero mehrmals gesehen und länger mit ihm gesprochen hatte als mit Butch.
Romero und sein damals noch so ordentliches Büro, Ferdinand sah den Ghul deutlich vor sich. Und dann…versuchte er in dessen Hirn einzudringen und etwas über die letzten Augenblicke seines Lebens zu erfahren, nun ja, falls er denn tatsächlich tot war.
 
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Kaum hatte Ferdinand damit begonnen seine mentalen Fühler auszustrecken, da griff etwas mit eiskalter und äußerst brutaler Hand nach seinem Geist.
Irgendetwas schien nur darauf gewartet zu haben, dass ein Kainit dumm genug war einen Versuch wie diesen zu starten und dadurch auf sich aufmerksam zu machen. Möglich das der Malkavianer sich für äußerst begabt hielt, aber im Vergleich zu der Macht dieses uralten Wesens, waren er nichts weiter, als ein blutiger Anfänger.

Im Gegensatz zum letzten Mal, versuchte dieser gigantische Geist aber nicht ihn nur zu stören oder ihm seinen Weg zu verwirren. Dieses Mal sprang er direkt zum Herkunftsort dieser übernatürlichen Kraft, die wie ein Leuchtfeuer in den Augen des Zacharii brannte. Anscheinend war Ferdinand nicht der einzige der sich auf die Ausübung dieser Auspexfähigkeit verstand.

Ohne Worte und nur begleitet von einem äußerst gemeinen Lachens durchstöberte er jeden noch so verborgenen Gedanken des armen Malkavianers. Nichts blieb diesem Wesen verborgen. Ferdinands Gehirn war dem mächtigen Wesen ein offenes Buch und er blätterte mit einem genuß darin, das einem das Fürchten lernen konnte.

Egal was Ferdinand auch versuchte, er würde sich gegen diesen Seelenstrip nicht wehren können. Alles was dieser über die Taktiken, Vorhaben und Pläne der hiesigen Kainiten wusste, Zacharii nahm diese Erkenntnisse mit perverser Freude in sich auf. Irgendwann löse er sich dann wieder, bedankte sich mit Spott und Verachtung in der kratzenden Stimme und verschwand.

Ferdinand blieb zurück und musste mit der Gewissheit fertig werden, dass er soeben an Geist und Seele aufs liderlichste mißbraucht worden war.
 
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Beim Versuch in das Gehirn von Butch einzudringen war Ferdinand noch mit einem blauen Auge davongekommen, aber jetzt…nun wurde der Spieß umgedreht, und er wurde selbst Opfer von Gedankenlesen, einem allzu gründlichen dazu, und deutlich spürte er die Bösartigkeit. So gründlich hatte der Malkavianer noch bei niemandem die Gedanken lesen können, auch bei seinen Ghulen nicht, und er war dabei stets sehr rücksichtsvoll mit ihnen umgegangen.
Ferdinand versuchte verzweifelt sich loszureißen, doch vergebens. Noch nie hatte er sich derart nackt und ausgeliefert gefühlt. Nach schier endloser Qual war es endlich vorbei.
Wer war das gewesen? Ein Dämon? Zacharii? Oder vielleicht war Zacharii der Dämon, vielleicht war er zu einem solchen mutiert.

Ferdinand fühlte sich unsagbar beschmutzt. Er ging unter die Dusche und wusch sich wie besessen, doch es half nicht, das innere sich-beschmutzt-fühlen konnte er nicht abwaschen. Wäre er doch bloß nicht so leichtsinnig gewesen, das hatte er nun davon. Und jetzt wusste dieser Widerling alles über Ferdinand, alles. Und konnte es gegen ihn benutzen, wenn er nur wollte. Der Malkavianer bekam Angst um seine Tochter. Wo war sie?
Und es wallten Hassgefühle auf die Seneschall auf. Wäre sie nicht, so wäre er gar nicht so ein Risiko eingegangen um an belastende Informationen über sie zu kommen.
Ferdinand zog sich eilig wieder an und suchte nach seiner Tochter. Er durfte ihr aber nicht zeigen wie sehr er sich um sie sorgte, er musste im Gegenteil ihre Sorgen zerstreuen. Also versuchte er sie zu erheitern. Er versuchte sein eigenes Gesicht in das von Evelina zu verwandeln und brachte damit seine Tochter zum Lachen.
 
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„Evelina, kommst du zu mir auf den Schoß?“

Ferdinand hatte das Bedürfnis, seine Tochter ganz nah bei sich zu haben. Ihre Augen leuchteten auf, und sie ließ sich nicht lange bitten. Er drückte sie kurz an sich.
Dann sah er sie zärtlich an.

„Ach, wie schön das war als ich dich zum ersten Mal in den Armen gehalten habe. Du warst das süßeste Baby der Welt. Und weißt du noch, wie ich dich immer gefüttert habe?“

„Nein, Vater, ich kann mich nicht daran erinnern.“

„Von mir hast du dich am liebsten füttern lassen. Jeden Morgen und jeden Abend hast du bei mir auf dem Schoß gesessen und hast brav Löffel um Löffel Brei gegessen.“

Nein, davon wusste sie nichts mehr, aber ihr Vater hatte es ihr oft genug erzählt, und sie wurde nie müde es zu hören.

„Du wirst immer mein kleines Mädchen sein. Und ich werde immer gut auf dich aufpassen, und Henry auch.“

Sie waren im Salon, und Henry war auch dort, und in Momenten wie diesen war er immer ein wenig neidisch auf Evelina. Dann, wenn ihr Vater ihr soviel Aufmerksamkeit schenkte. Aber Henry wusste, dass seine Aufgabe wichtig war. Evelina zu beschützen und sie bei Laune zu halten, und je besser es Evelina ging desto mehr Lob und Zuwendung hatte Henry von Ferdinand zu erwarten.
Ferdinand gab Evelina einen Kuss auf die Stirn.

„Ach, du bist das süßeste Mädel der Welt!“

Und das war sie in der Tat für ihren Vater. Die schönste Schönheitskönigen konnte in seinen Augen seine Tochter nicht übertreffen. Und Evelina genoss es wenn ihr Vater sie so sehr verhätschelte.
Doch dunkle Schatten senkten sich über Ferdinands Geist als er wieder an Zacharii denken musste und wie dieser ihn jedes Geheimnisses beraubt hatte. Dieser Unhold war aber sicher gar nicht so sehr interessiert daran seiner Tochter zu schaden. Er wollte vielmehr der gesamten Kainitenschaft von Finstertal schaden. Und jetzt wusste er alles was Ferdinand wusste und konnte das gegen sie verwenden.

Verdammt.

Schon zum zweiten Mal heute fluchte Ferdinand innerlich. Er fragte sich: Wenn Zacharii doch so gute Auspexfähigkeiten hatte, warum las er dann nicht auch bei anderen Kainskindern im Hirn, oder ging das nicht von dort aus wo er war? „Saß“ er im Umbra? Aber konnte er von dort aus eigentlich alles sehen und hören was geschah? Eigentlich nur wenn er zur rechten Zeit am rechten Ort war, aber wie sollte Ferdinand das wissen, er hatte selbst noch keine Aurareise gemacht und was so ein Wesen wie Zacharii alles konnte überstieg seine Vorstellungskraft.
Aber allemal…es wäre sicher besser den Sheriff vorzuwarnen. Darüber, dass der Unhold jetzt über einiges Bescheid wusste.

„Evelina ich, hrrm, ich muss jetzt kurz dringend telefonieren.“

Evelina stand auf, und Ferdinand ging in sein Arbeitszimmer. Hier war ein weiteres Telefon angeschlossen, und hier konnte er ungestört telefonieren, ohne dass seine Ghule hören konnten was er sagte. Sie durften nicht unnötig beunruhigt werden.
Ferdinand nahm sein Adressbüchlein und suchte die Nummer des Sheriffs heraus, wählte diese und hoffte er war zu erreichen.
 
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"Pareto am Apparat!" Nach und nach gewöhnte man sich daran, daß Enio sich irgendwie unfreundlich meldete. Vielleicht war das einfach seine Art und hatte gar nichts mit seiner Laune zu tun. Oder er war einfach ständig schlecht gelaunt. In Ferdinands momentaner Lage war das aber warscheinlich schlicht und ergreifen scheißegal!
 
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„Hier spricht Ferdinand von Rothschild. Ich habe leider sehr schlechte Nachrichten.
Es ist so…bei meiner Suche nach Herrn Nox kam ich auf die Idee bei seinem Ghul aus der Ferne Gedanken zu lesen. Es gelang, ich konnte kurz in seinen Geist eindringen, und das obwohl der Ghul eigentlich schon tot war, er hatte sich erhängt. Und dann…ich hatte das unbestimmte Gefühl, dass die Seneschall einige Leichen im Keller hat. Sie kam mir wirklich nicht vor wie eine trauernde Witwe, und mir kam der Verdacht sie könnte möglicherweise selbst ihren Gatten…nun, und um mir Gewissheit zu verschafften dachte ich, sollte ich doch versuchen aus den Gedanken von Herrn Romero zu lesen. Falls er tot ist, vielleicht hätte es dennoch wieder funktioniert. Und wenn sich dann herausgestellt hätte, dass die Seneschall ihm etwas angetan hat, das wäre ein wichtiger Hinweis gewesen."

Ferdinand ließ es jedoch unerwähnt, dass dies bereits der zweite Versuch gewesen war. Denn er hatte ja bereits beim ersten Versuch die Anwesenheit von etwas Bösem gespürt, und wenn man es dann nochmal versuchte, das konnte man doch nur als Leichtsinn bezeichnen. Das Ganze war auch so schon peinlich genug. Und schließlich hatte er doch in der Tat keine böse Absichten gegenüber der Domäne gehabt, dass er also Zacharii gern etwas verraten hätte.

„Allerdings…konnte ich nicht in den Geist von Romero eindringen. Mir scheint aber, bei dem Versuch dessen habe ich irgendwie das Umbra gestreift. Ich spürte die Präsenz von etwas sehr Bösem, und dann drang jemand in meinem Geist ein. Ich fürchte, es war Zacharii, jedenfalls war es die bösartigste Kreatur, die mir jemals untergekommen ist. Er hat meinen Geist bis in den letzten Winkel durchleuchtet, und hämisch gelacht hat er dabei, ich habe versucht mich zu wehren, aber vergebens, und hinterher hat er sich bedankt."

Aus Ferdinands Stimme war herauszuhören, dass dies eine äußerst unangenehme Erfahrung gewesen war. Noch jetzt lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken, wenn er daran dachte.

„Wenn wir also vom schlimmsten Fall ausgehen, dass es Zacharii war, dann weiß er jetzt über allzu viel Bescheid. Das alles hätte ich gewiss nicht freiwillig verraten, das müssen Sie mir glauben. Wenn ich geahnt hätte…“
 
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Bei den ersten Sätzen von Ferdinand wältze sich ziemlich schnell eine „Blablabla“-Welle durch Enios Kopf. Der Malkavianer war eine alte Plappertante und mußte wohl für alles sehr weit ausholen. Das die Informationen relevant sein konnten und Rothschild es einfach nicht kürzer machen konnte... nein auf die Idee kam Enio gar nicht.

Trotzdem bekam er mit als Ferdinand zum wesentlichen Teil kam. Auch das der wesentliche Teil im wesentlichen... totale Scheiße war! Der Sheriff hätte platzen können. Aber er tat es nicht. Stattdessen folgte ein sehr unangenehmer Moment der Stille. Schweigen! Aber es war dieses Art von lautem Schweigen bei dem man regelrecht hören konnte wie verschiedenen Ventile bei seinem Gesprächspartner geöffnet und andere wieder geschlossen wurden. Ventile, die lediglich dazu da waren einer Eskalation vorzubeugen und das Schlimmste zu vermeiden.

Es blieb immer noch still und der Malakavianer fragte sich womöglich ob Enio überhaupt noch dran war. Die nicht erkennbaren Hintergrundgeräusche waren aber noch da und die Verbindung stand noch. Würde dieses Gespräch nicht zwischen einem Brujah und einem Mondkind geführt werden, sondern zwischen einen Vater und einem Sohn wäre jetzt vielleicht die Stelle erreicht in der der Vater mit trauriger Stimme sagt: „Weißt du... ich bin nicht wütend... ich bin nur wahnsinnig entäuscht.“ Vielleicht das Schlimmste was ein Vater seinem Sohn sagen konnte. Aber nein... was für ein Blödsinn! Glücklicherweise waren Enio und Ferdinand in einer völlig anderen Lage und es kam was kommen mußte. Die unausweichliche Frage, die Enio stellen mußte um sich überhaupt ein Bild von dem Ausmaß der Katastrophe zu machen.

Als er sprach klang er relativ gefaßt und brüllte Ferdinand nicht an aber man konnte ein bißchen heraushören, daß Enio die Zähne aufeinanderpresste als er die Worte aussprach. „Was genau wissen?!“
 
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Das Schweigen des Brujah hatte seine Wirkung auf Ferdinand. Der Malkavianer hatte das dumpfe Gefühl, dass er jetzt beim Sheriff unten durch war und dass es vielleicht keine so gute Idee gewesen war ihm überhaupt zu sagen was passiert war. Aber er war nun mal dem Impuls gefolgt den Sheriff vorwarnen zu wollen.
Oder Ferdinand hätte es besser anders verpacken sollen. Er habe eine Vision gehabt…

Aber nun war es zu spät. Nun stand Ferdinand wahrscheinlich als idiotischer Tölpel da, nun konnte er wohl nicht mehr damit rechnen, von dem Brujah jemals wieder eine relevante Information zu erhalten, da diese ja nun bestimmt seiner Ansicht nach bei Ferdinand nicht wirklich sicher aufgehoben war.

In Ferdinand machte sich eine gewisse Resignation breit. Nun ja, es war ohnehin schon so viel schief gegangen, da hatte also seine Pechsträhne eine Fortsetzung. Er wäre besser niemals hierher gekommen. Vielleicht sollte er einfach bei Nacht und Nebel verschwinden, irgendwohin wo auch sein Erzeuger ihn nicht fand. Wozu sollte er sich mit all solchem Mist noch abgeben. Er würde abseits der Kainskindergesellschaft ein ruhiges Leben mit Evelina und Henry führen, irgendwo in einem kleinen Örtchen in dem es keine anderen Kainskinder gab. Ja, genau das wünschte er sich jetzt, ihm stand der ganze Mist hier bis oben hin. Sollten die doch hier ihren Kram allein erledigen.

Schließlich sagte der Sheriff doch noch was.
Was wollte er denn jetzt hören? Jedes einzige Detail zu erzählen war etwas viel. Da sollte Ferdinand sich besser nur auf das Wesentliche beschränken.

„Nun, wahrscheinlich weiß Zacharii also jetzt was ich heute im Café mitbekommen habe, als dort die Ziege Jagd vorbereitet wurde. Ich würde sagen, die wesentliche Information hierbei ist, dass morgen um 20.30 Uhr alle Kainskinder ins Café kommen sollen, bis an die Zähne bewaffnet. Warum wir das tun sollen hatte Frau O´Niell mir jedoch nicht gesagt, nur dass Sie uns das morgen selbst erläutern werden. Aber man sollte meinen, Zacharii rechnet ohnehin damit dass wir uns gegen ihn, seinen Schergen Ziege und gegen die Werwölfe rüsten…was exakt wir vorhaben weiß er also nicht.“

Wenn das jetzt ein Trost war.
 
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Wieder folgte ein kurzes Schweigen. Es steckte absolut keine bestimmte Absicht dahinter und Enio war weit davon Entfernt Stille als rethorisches Mittel zu benutzen… aber natürlich trug er auch keine Anleitung vor sich her in der das genauer erläutert wurde. In diesen Augenblicken des Schweigens dachte Enio in der Regel nach. Vielleicht langsamer als andere oder vielleicht einfach auch nur gründlicher. Auch das mußte jeder für sich interpretieren.

Jedenfalls lag Ferdinand mit seinen eigenen Gedanken zu dem Vorgang gar nicht so weit daneben. Der Malkavianer war gerade enorm im Ansehen gesunken. Dennoch war der Brujah nicht so impulsiv und kurzsichtig um dabei die Chance zu übersehen, die sich ihm womöglich auftat. Aber das auch nur, wenn der Italiener sich beherrschen würde können. Aber zurück zu den Fakten! Der Malkavianer hatte Mist gebaut aber Enio hatte nicht ohne Grund nur sehr wenigen Informationen weitergegeben. Es war leider schon zu viel, daß Zacharii jetzt wußte, daß sie sich in der morgigen Nacht versammelten und etwas unternehmen wollten. Was wußte er wohl nicht aber Enio ging es vor allem um eines… Zacharii wußte nicht den genauen Zeitpunkt aber er wußte vor allem nicht, daß sich die Kainskinder mit dem Feind – den Garou – zusammengetan hatten. Das war Enios eigentlicher Trumph. Ein Trumph an den sich der Sheriff selber noch gewöhnen mußte aber warscheinlich eher ein unerwarteter Schachzug. Nichtsdestotrotz hatte sich Enio eine Möglichkeit offen gelassen, seit sie Ziege verhört hatten und Zacharii persönlich eingegriffen hatte. Nämlich die Möglichkeit, daß der verdammte Tzimisce schon längst über alles Bescheid wußte und sie auf irgendeine Art und Weise ständig durch den Schleier beobachtete. Demzufolge war sowieso nichts geheim. Naja… aber diesen Gedanken mußte man ja Ferdinand nicht unbedingt auf die Nase binden.

Irgendwann waren genügend Gedanken gedacht und man mußte wieder Worte benutzen. Ein gereizter Tonfall blieb aber der Brujah war immer noch nicht dazu übergegangen den Malkavianer anzubrüllen. Kam das vielleicht noch? „Es ist wie es ist. Das sie totalen Müll gebaut haben muß Ihnen ja nicht erst vorkauen oder?“ Es war nicht wirklich eine Frage. „Ich will Ihnen eine Kleinigkeit zu Gute halten… nämlich das sie mir Bescheid geben und die Sache nicht vertuscht haben. Hätte ich das im Nachhinein irgendwie herausgefunden und hätte bereits das Gefühl des Verrates gehabt, kann ich mit Bestimmtheit sagen, daß das ihre sichere Vernichtung gewesen wäre. Aber ich vermute das haben sie schon selbst angenommen.“ Auch wenn sich das hart und endgültig anhörte, hätte es Ferdinand doch schlimmer erwischen können. Aber vielleicht kam ja noch was.

Und sicher… es kam noch was. Enio ging nicht mehr auf den Sachverhalt ein. Für ihn war das Thema wohl abgeschlossen und er bohrte nicht mehr nach was Ferdinand noch wissen konnte oder nicht. Für den Turiner war bereits klar, daß er hier ein Kainskind an der Strippe hatte dessen Mundwerk wesentlich besser arbeitete als sein vertrocknetes Gehirn. Also warum sollte er sich auch nur noch ein kleines bißchen über Informationen mit ihm unterhalten. Das würde wieder kommen aber nur nach Enios Vorstellungen. „Ferdinand von Rothschild! Ihnen muß klar sein, daß sie in der Schuld der Kainskindergesellschaft von Finstertal stehen. Um genau zu sein… sie stehen in meiner Schuld. Sollten sie nicht das dringende Bedürfnis verspüren sofor die Stadt verlassen zu wollen und ihr Glück woanders zu versuchen… und sollten sie noch jemals wieder einen Fuß in die Tür bringen wollen von Leuten die in Finstertal etwas zu sagen haben und nicht den Rest ihrer Existenz ein unwichtiger Wasserträger bleiben wollen, dann werden sie sich mächtig anstrengen müssen ihren Fehler wieder auszubügeln. Sie werden sich mir gegenüber mächtig anstrengen müssen. Ist ihnen das klar? Und wenn ja… wie werden sie sich entscheiden?“

War das jetzt wirklich eine Entscheidung? Wenn man alles wortwörtlich nahm was der Sheriff da gerade von sich gegeben hatte, hörte es sich tatsächlich an als ob Ferdinand sich jetzt lässig entscheiden könnte einfach die Stadt zu verlassen und von vorne anzufangen oder für seinen Fehler gerade stehen konnte und ihn langfristig wieder ausbügeln konnte. Gab es da was zwischen den Zeilen? Womöglich!
 
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Ferdinands Stolz kehrte zurück, und ein (seiner Ansicht nach) gerechter Zorn wallte auf.

Ich schulde Ihnen gar nichts!

Mit fester Stimme antwortete Ferdinand:

„Herr Pareto, ich verstehe, dass Sie über dieses Vorkommnis nicht begeistert sind. Natürlich ist es nicht gut, dass dies passiert ist. Aber es gibt nichts wofür ich mich schämen müsste! Ich habe mit etwas experimentiert womit ich noch nicht genug Erfahrung habe, aber ich konnte nicht absehen, dass dabei etwas so Verhängnisvolles geschehen könnte. Ich hatte keinerlei böse Absichten, das war ein bedauerlicher Unfall.“

Und dafür wollte dieser Brujah ihm jetzt eine Riesenschuld anhängen?? Die Ferdinand ewig lange abzutragen hatte? So schamlos nutzte der Sheriff es aus, dass er am längeren Hebel saß?? Ferdinand brodelte vor Wut.

„Und wäre ich nicht verantwortungsbewusst hätte ich Ihnen nicht davon erzählt. Des Weiteren, niemand kann wissen, welche Informationsquellen Zacharii sonst noch hat. Da war es noch Glück im Unglück, das ich immerhin gemerkt habe, dass mein Hirn von ihm angezapft wurde. Vielleicht kann er das auch machen ohne dass man es merkt. Aber er hat sich bei mir gar nicht bemüht es zu verbergen. Damit wollte er uns verhöhnen!
Und wissen Sie denn wie viele Spione er uns möglicherweise schon auf den Hals gehetzt hat? Wer kann denn garantieren, dass unter den Neuankömmlingen nicht jemand ist, der in seinem Auftrag hier ist…vielleicht sogar ohne sich dessen selbst bewusst zu sein.“

Vielleicht sind Sie sogar selbst nichts weiter als ein Werkzeug von ihm!

Eins musste man Ferdinand lassen, immerhin hatte er den Mut dem Sheriff in so einer Situation die Stirn zu bieten. Oder sollte man es Arroganz nennen? Oder Leichtsinn? Wer klug war würde wohl lieber klein beigeben als zu riskieren, dass der Sheriff noch wütender wurde.

So, und Sie meinen also, nur mit Ihrer Gnade könnte ich hier jemals auf einen winzig kleinen grünen Zweig kommen?

In Ferdinand erwuchs ein Plan. Er musste es nochmal bei der Senschall probieren. Wenn das wieder nicht funktionierte, dann sollte er wirklich am besten die Domäne verlassen. Wenn er Seneschall und Sheriff gegen sich hatte, am besten bald noch die Geissel, dann war für ihn hier Hopfen und Malz verloren. Aber sich vom Sheriff erpressen lassen? Sich jahrelang abmühen, dafür, dass er Ferdinand ein klein wenig weniger verachtenswert fand? Das kam nicht in die Tüte! Denn dieser Brujah hatte überhaupt keinen Grund ihn zu verachten!!
Ferdinand würde bei der Senschall alles auf eine Karte setzen. Alles oder Nichts. Mehr gab es hier jetzt nicht mehr.

Na warte, Sheriff. Na warte! Du glaubst, du kannst mich kleinkriegen, aber das wollen wir erst noch sehen!

Indem Ferdinand den Sheriff in Gedanken duzte, dies zeigte deutlich, dass der Sheriff seinerseits in der Achtung von Ferdinand tief gesunken war. Der Malkavianer hatte nicht vor, vor diesem Mann zu Kreuze zu kriechen.
Und vielleicht wäre es eine bessere Sache den Sheriff abzusägen anstatt die Seneschall. Die Seneschall hatte Ferdinand immerhin nicht derart unverschämt erpresst. Und vielleicht sollte Ferdinand auch dann hierbleiben, wenn er wieder keinen Erfolg bei der Seneschall hatte. Schon allein um zu sägen.
 
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Schade! Enio vermutete, daß Ferdinand die Alternative, die Enio ihm angeboten hätte vielleicht sogar gefallen hätte und er mit dem Sheriff langfristig sogar gerne zusammengearbeitet hätte. Aber der Malkavianer hatte offenbar völlig andere Pläne und betrachtete sich anscheinend als total unschuldig und ungerecht behandelt. Im Gegensatz zu Ferdinand reagierte Enio weniger emotional. Er hätte dem Mondkind eine Chance gegeben sich einen interessanten Posten zu erarbeiten, der ihm mit Sicherheit ein paar Privilegien unterbreitet hätte und vor allem bei der kein anderes Kainskind jemals erfahren hätte was der Inhalt dieses Telefongesprächs eigentlich war.

Was blieb war natürlich der Ärger das sich Ferdinand überhaupt in den Kopf schauen hatte lassen. Die Auswirkungen konnte man eigentlich nur abschätzen. Bis zu Enios Erwiederung folgte diesesmal keine Pause... er begann aber auch nicht den Malkavianer anzuschreien. Es hätte nichts gebracht und Enio hätte sich danach warscheinlich noch nicht mal besser gefühlt. Das Gefühl das Enio durch zusammengepresste Zähne sprach blieb aber. "Ihre Entscheidung Herr Rothschild... mich interessiert im Moment lediglich ihre Entscheidung. Wenn sie das Gefühl haben alles richtig gemacht zu haben... herzlichen Glückwunsch dazu! Warscheinlich haben sie sich selber schon über ihre eigene Worte Gedanken gemacht und es für sie offenbar vollkommen in Ordnung geht, wenn jemand mit noch nicht genug Erfahrung in einer solchen gefährlichen Situation in der wir uns gerade befinden etwas experimentiert...", Enio hob deutlich hervor wo die Worte von Ferdinand steckten und wie er sich selbst ausgedrückt hatte. "Ich sehe das jedenfalls etwas anders und ich vermute, daß die anderen vor allem Leute wie die Seneschall, sämtliche Primogene und auch unsere geschätzte Signora de Groot das ebenso anders sehen werden. Wie genau war also ihre Entscheidung nochmal?"

Enio war Nullkommanull auf Ferdinand angewiesen. Der Sheriff wußte das... und Ferdinand war das eventuelle egal. Für den Italiener ergab sich aber trotz allem Unmut hier nur ein kleiner Nebenschauplatz. Die eigentliche Sache und sein Hauptproblem war so groß, daß er nicht gewillt war seine Zeit mit dem unachtsamen Malkavianer länger als notwendig zu verschwenden.
 
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So, und jetzt drohte er also damit, Ferdinand vor allen anderen Leuten schlecht zu machen?
Wenn der Sheriff die Drohung wahr machte blieb dem Malkavianer tatsächlich nichts anderes mehr übrig als die Domäne zu verlassen. Also war es besser einzulenken. Ohne aber dabei von seiner Überzeugung abzuweichen. Er ärgerte sich jedoch, dass er sich überhaupt so emotional geworden war. Doch Ferdinand fasste sich wieder und sprach wieder in seinem üblichen nüchtern sachlichen Ton.

„Aber nein, ich habe nicht gesagt, dass ich alles richtig gemacht habe. Es war nicht optimal, gerade hier und jetzt mit so einer Sache zu experimentieren. Nein, ich habe nicht gesagt, dass dies das Beste und Klügste war das ich hätte tun können. Aber schämen muss ich mich nicht dafür, das ist der Punkt...da ich keine bösen Absichten hatte.“

Der Malkavianer empfand das Angebot des Sheriffs als alles andere als wohlwollend. Doch was blieb Ferdinand anderes übrig als darauf einzugehen, zähneknirschend, nachdem er so in die Enge getrieben worden war.

„Meine Entscheidung? Ich habe nicht vor davonzulaufen. Ich denke, dass ich noch einiges Nützliche tun kann für diese Domäne. Schon allein durch meine Auspexfähigkeiten. Wenn Sie spezielle Aufgaben für mich haben kann ich diese erledigen, das ist überhaupt kein Problem.“
 
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Enio konnte dem Drang den Kopf zu schütteln nicht länger wiederstehen. Ferdinand war nicht der richtige Kandidat. Er hatte die Lage wohl nur teilweise begriffen und wollte nicht recht einlenken. Aber vielleicht hatte der Malkavianer nur das Bedürfnis ein Stückchen Stolz zu bewahren und verhedderte sich deshalb in halbgare Erklärungen und Ausreden. Für Enio war das aber mitlerweile nicht mehr wichtig. Er hätte das Mondkind etwas opportuner und unterwürfiger eingeschätzt aber ihm waren wohl doch nicht alle Mittel recht um in eine günstigere Poition zu kommen. Das hieß zwar nicht, daß er für Enio nicht nützlich sein konnte aber der Sheriff war weit davon entfernt sich auch nur ansatzweise auf Ferdianand zu verlassen und es würde ihn nicht überraschen, wenn er sich bei der erstbesten Gelegenheit von ihm abwenden würde. Nein... ein Team, das sich miteinander verschworen hatte würde die beiden wohl nicht mehr werden. Womöglich lag das aber auch daran, daß Enio noch etwas an seinen manipulativen Fähigkeiten arbeiten mußte.

„Naja... man spricht in der Regel zwar von Vorsätzen und nicht von Absichten aber an dem Spruch „der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen“ wird wohl schon was dran sein.“ Den letzten Kommentar auf Ferdinands jämerliche Ausreden konnte sich Enio einfach nicht verkneifen. Nicht optimal... nicht das Beste und Klügste... keine böse Absichten... was für ein lächerlicher Scheiß. Würd mich mal interessieren wieviele für solche Ausreden schon vernichtet worden sind.

Aber immerhin hatte Ferdinand Enio auch eine gute Steilvorlage für die folgende Überleitung gegeben. „Aber gut das sie ihre Fähigkeiten ansprechen und wie sie mir damit bei der einen oder anderen Gelegenheit unter die Arme greifen können. Glauben sie mir... ganz spaßfrei wird die Sache für sie auch nicht.“ Immer diese halbgaren Vorankündigungen. Konnte der Sheriff vielleicht endlich mal zum Punkt kommen?

Ja konnte er. „Es gibt hier in dieser Stadt genügend Kainskinder denen ich nicht im geringsten über den Weg traue und dabei weiß ich noch gar nichts von mehreren Neuzugängen und die sind, wenn sie über die Lage in Finstertal unterrichtet sind, entweder total bekloppt und unzurechnungsfäig oder Spione vom Sabbat oder Zacharii persönlich. In der Lage in der wir uns gerade befinden kann allein ein einziger Kollaborateur entscheiden ob wir Morgen alle vernichtet sind oder überdauern. Deshalb möchte ich, daß sie auf meine Anfrage bei verschiedenen Gelegenheiten anderer Kainskinder... sondieren. Das sollte anfangen bei dem Erkennen der Aura bis hin zum Eindringen in die Gedanken anderer. Da sie – natürlich inoffiziell – auf Anweisung des Sheriffs handeln, brauchen sie sich noch nicht einmal Gedanken darüber zu machen, wenn sie ihre Fähigkeiten in einem Elysium benutzen müssen. Es ist so als würde sie der Sheriff selbst anwenden. Die logische Konsequenz daraus ist natürlich, daß sie sich trodem nicht erwischen lassen... vor allem wenn sie... beispielsweise in das Gehirn unserer Seneschall eindringen, da ich natürlich in dem Fall schlecht sagen kann, daß sie auf mein Drängen gehandelt haben.“ War das mit der Seneschall wirklich nur ein Beispiel oder hatte der Sheriff tatsächlich vor in Noir Kopf eindringen zu lassen. Das hörte sich jedenfalls alles nach einem sehr gefährlichen Spiel an. Das es aber nicht nur für Ferdinand gefährlich sein konnte, sondern für Enio selbst war dabei eigentlich offensichtlich.

Der Italiener hatte sich die Sache nur kurz durch den Kopf gehen lassen. Vielleicht war es ja total verrückt einem Malkavianer mit so etwas zu kommen. Würde Ferdinand deutlichere Zeichen seines Clans vor sich her tragen und wäre er einfach ein bißchen bekloppter als er meistens wirkte, hätte sich Enio die Sache warscheinlich anders überlegt. Aber trotzdem war es so schon verrückt genug.
 
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Ja, Ferdinand hatte seinen Stolz, und da klammerte er sich an jeden noch so kleinen Strohhalm um sich diesen Stolz zu bewahren.

„Nun, das hatte ich vorhin auch schon gesagt, dass unter den Neuankömmlingen Spione sein könnten, und dass das ein Risikofaktor ist.“

Vielleicht war Ferdinand auch einfach nur ein unverbesserlicher Besserwisser und Klugscheißer, der manchmal Dinge sagte, die man Vorgesetzten besser nicht sagen sollte.

„Auren lesen…Gedanken lesen…nun, ich kann zwar nicht für gute Ergebnisse garantieren, denn es klappt nicht immer gleich gut, aber versuchen kann ich es. Ja, ich würde das für Sie tun. Soll ich mir dann alle Neuankömmlinge vornehmen? Alle die heute angekommen sind, oder auch die von gestern, oder geben Sie mir dann bei Bedarf die einzelnen Namen?"

Ob Ferdinand das dann wohl auch bei seinem Clansbruder machen sollte? Wenn er in dessen Hirn eindrang, dann merkte er doch bestimmt was los war. Ausgerechnet mit dem Mann deswegen Ärger bekommen wollte Ferdinand eigentlich nicht.
Noch bedenklicher wäre es bei der Seneschall Gedanken zu lesen…auch sie war doch mit Auspex vertraut und könnte merken was da geschah. Wollte der Sheriff wohl wirklich, dass er es auch bei ihr tat? Abwarten. Das täte Ferdinand aber höchstens auf ausdrückliche Anweisung.
 
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Die mangelnde Gewissheit war einer der Risiken bei der Sache. Auch wenn Enio absolut keinen blassen Dunst von dieser Art der geistigen Einflussnahme hatte, so war es für ihn aber dennoch plausibel, daß sie nicht immer funktionierte und die Ergebnisse starkt schwankten. Sogar bei solchen Fähigkeiten wie der übernatürlichen Präsenz der Brujah war das Ergeniss oft nur sehr unbefriedigend. Enio stellte sich das bei der Disziplin der Malkavianer noch wesentlich komplizierter vor. Immerhin gab es Leute mit schwache Willen und Personen mit einem nahezu unbrechbaren Geist. Das man da nicht immer das gleichgute Ergebnis erzielen konnte war eigentlich naheliegend. Aber das war Enio egal. Man mußte einfach mit dem arbeiten was man hatte.

„Ist klar… ich möchte das ganze auch lediglich als Schätzeisen benutzen. Selbst wenn bei jemand ein deutlich positives Ergebins herauskommt, werde ich immer noch weit davon entfernt sein demjenigfen zu vertrauen. Genauso wird es anders rum sein. Nur weil jemand verdächtig ist, wird man ihn nicht gleich beseitigen müssen.“

Kam die Frage nach dem Wann und bei Wem. Enio hatte sich dazu auch schon seine Gedanken gemacht aber die mußte er Ferdinand nicht unbedingt jetzt schon mitteilen. Es gab manche Dinge, die liesen sich einfach besser in einem persönlichen Gespräch übermitteln. „Nein. Ich möchte nicht unbedingt, daß sie wild und ungezielt jeden Neuankömmling sondieren. Aber… sollten Sie dazu das dringende Bedürfnis verspüren… werde ich ihnen diesbezüglich kein Verbot auferlegen. Entscheiden sie bei Neuankömmlingen einfach selbst und entscheiden sie auch über den Ort und den Zeitpunkt. Scheuen sie sich aber nicht mir zu verklickern was sie herausgefunden haben. Ich werd da immer ein offenes Ohr haben.“ Man konnte über den oft so wortkargen und grummeligen Brujah-Ahn sagen was man wollte aber er besaß durchaus die Fähigkeit subtile Botschaften durch seine Worte zu transportieren ohne dabei plump und grobschlächtig zu wirken. Manchmal könnte man meinen Enio trug das Klischee des Brujahs vor sich her, wenn es ihm gerade in den Kram passte und nützlich erschien… aber dumm und ausdrucksschwach schien er nicht unbedingt zu sein.

„Die anderen Kainskinder werden sie einfach sondieren, wenn ich ihnen bescheid dazu gebe. Wie genau wir vorgehen werden werde ich ihnen später erzählen. Wenn es sich ergeben sollte heute noch oder aber morgen vor der Versammlung… falls wir die Zeit dazu finden.“ Es müßte klat geworden sein, daß Enio das einfach nicht auch noch telefonisch erledigen wollte.

„Eines aber noch… und das ist sehr wichtig!“ Aha… kamen jetzt noch mehr Drohungen und Vorwürfe? Der Sheriff hatte wohl noch was Wichtiges auf Lager. „Sollten sie jemals ihre Neugier nicht zügeln können und auf die total abwegige Idee kommen auch in meinem Kopf einzudringen und darin herumzustöbern… werde ich in ihren auch eindringen und ein paar Untersuchunge anstellen. Dazu werde ich aber keine geistigen Fähigkeiten benutzen sondern auf alt hergebrachte Weise vorgehen und für die brauch man ein bißchen Zeit, einen alten Bohrer, einen dreckigen Löffel und eine rostige Geflügeschere.“ Obwohl es so ausgesehen hatte als ob der Sheriff und Ferdinand in naher Zukunft so eine Art Zusammenarbeit praktizieren würden, legte der Brujah-Primogen wohl keinen besonders großen Wert auf Diplomatie. Dabei wirkte er aber immerhin glaubwürdig.
 
AW: [05.05.2008] Riskantes Gedankenlesen

„Mh, gut. Und ich muss auch noch dazusagen: Die Aura zu lesen oder zu lauschen, da ist es kein Problem das öfters in derselbe Nacht zu tun. Um jedoch bei Kainskindern Gedanken zu lesen, dafür ist starke Willensanstrengung erforderlich, Gedankenlesen schwächt also den Geist des Anwenders…vor allem insofern als man dann anfälliger für gewisse geistigen Disziplinen ist…Präsenz, Beherrschung, und natürlich Gedankenlesen. Von daher wäre es nicht ratsam dass ich allzu oft bei Kainskindern Gedanken lese. Öfter als ein oder maximal zweimal pro Nacht sollte ich dies nicht tun. Es sollte also gut ausgewählt werden bei wem man es macht. Wobei…je willensstärker die Person ist desto wahrscheinlicher ist es dass es nicht gut funktioniert, da ich dann eine größere Hürde überwinden muss beim Eindringen ins Hirn.“

Es folgte eine brujahtypische Androhung von Gewaltanwendung, das kam nicht wirklich überraschend.

„Das glaube ich Ihnen aufs Wort, und ich bezweifle, das ich jemals in Versuchung kommen werde dies zu tun, da ich meinen eigenen Kopf behalten möchte.“

Dass Ferdinand jetzt praktisch fürs Elysium eine Erlaubnis für die Anwendung von Auspex hatte gefiel ihm ganz gut, denn so konnte er sicher einiges Interessante und Nützliche in Erfahrung bringen.
 
AW: [05.05.2008] Riskantes Gedankenlesen

Out of Character
Ah... da war ja noch was. will das noch kurz abschließen


Enio hörte zu und merkte sich die Erläuterungen von Ferdinand. Da lernte der Brujah doch noch was über diese merkwürdige Vampirdisziplin, die er bis jetzt noch so gar nicht verstanden hatte. Irgendwie leuchtete das ein bißchen ein. Im Geiste verglich Enio das ganz ein wenig mit dem Erzeugen von Schimären. auch das ging im laufe des Abends auf die Substanz und man konnte nicht pausenlos an einem Stück Trugbilder erzeugen. Es laugte einen aus.

Auf Ferdinands abschließenden Kommentar gab Enio ein knappes. "Gut... das verstehen wir uns ja." zurück. Eigentlioch war alles gesagt. Die beiden würde noch heruasfinden wie ihre neue Zusammenarbeit funktionieren würde. Fürs erste wollte Enio auf jeden Fall dem Malkavianer wie bisher auch mit Informationen kurz halten. Der Grund dürfte klar sein. Wenn man sich in den Kopf schauen läßt macht das einen nicht unbedingt vertrauenwürdiger.

Wenn Ferdinand nichts mehr zu sagen hatte war das Gespräch beendet.
 
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