AW: [04.05.2008]Casino und Nadelstreifen
Aiden rückte sich abermals die Handschuhe zurecht während die beiden Russen, auch wenn keiner von ihnen einer war, den Weg zurück legten. Für Aiden war diese Einigkeit untypisch, aber wäre da nicht Juris Aussage zuvor gewesen hätte er das Schauspiel sogar geglaubt. Das Nathan sich ihm näherte um den Kainiten zu umarmen ließ ihn für einen kurzen Augenblick so aussehen als ob er sich gegen die Umarmung wehren wollte, vor allem Juri durfte dies bemerken, doch dann ergab sich Aiden seinem Schicksal und entschied sich mitzuspielen. Sofort erwiderte er die Umarmung und lachte: „Ahh, Brat! Es freut mich das du so gute Laune hast.“
Als Aiden sich aus der Umarmung zog er sich, mehr aus Gewohnheit, sein Sweatshirt zurecht und lächelte dann Nathan an, während dieser sein Grinsen in Richtung Tien warf. „Wie ich sehe kennst du sie bereits“, folgerte Aiden laut genug für Nathan ihn zu verstehen und erst dann wandte sich Aiden wieder an Nathan. „Juri war so freundlich sie mir zum Geschenk zu machen.“ Aiden wandte sich in Richtung der Autotür und öffnete diese.
“Tien, würdest du bitte mit Nathan den Platz tauschen“, warf Aiden in die Offene Tür als er einstieg und so Nathan zwang hinter Juri in dem Auto Platz nehmen zu lassen. Das er sich nicht nach hinten zu Tien setzte hatte rein Taktische Gründe. Auch das Nathan nun neben Tien sitzen würde, hatte seine Gründe und wenn Aiden diesen richtig einschätzte würde er Aiden sicherlich einen Anlass bieten.
Kaum das alle eingestiegen waren und der Wagen wieder lief, wandte sich Aiden halb um, so das er zu Juri und Nathan gleichzeitig sprechen konnte. Tien ihrerseits schien zwar nicht glücklich darüber zu sein neben Nathan zu sitzen, ließ sich davon aber kaum etwas anmerken. Trotzdem hatte Aiden schon immer eine art Sechster Sinn gehabt wenn es um die Emotionen von Menschen ging. Es hatte ihm in der Vergangenheit oft genug geholfen, auch ohne die Aura der Anwesenden lesen zu müssen.
„Kommen wir also gleich zum Geschäftlichen Teil“, meinte Aiden während Juri ausparkte.
„Ich habe vor etwas frischen Wind in die Geschäfte hier zu bringen. Juri ist im Moment noch nicht ganz überzeugt von meinen Ideen, aber das soll ja nicht heißen das sie gleich mal zum scheitern verurteilt sind. Es ist mein erster Tag in Finstertal, weshalb ich euch drei brauche.“ Die Augen des Kainiten wandterten langsam durch das Auto während danach suchte das es bei Nathan klickte. „Ihr drei werdet mir dabei helfen und ich erkläre euch was mein Ziel ist. Ich will den Drogenmarkt und den Waffenhandel und am liebsten noch das Glücksspiel in dieser Stadt fest in unserer Hand.“ Das dies ambitioniert war und sicherlich nicht schnell zu erreichen war Aiden mehr als bewusst, aber zumindest würde er so ihre Aufmerksamkeit haben.
„Ich selbst war einige Zeit in New York tätig und kenne mich mit dem ganzen Finanziellenkram aus. Ich habe mich in den Straßen dort hochgearbeitet und ich habe Pascha Oleg versprochen bis nächsten Monat erste Resultate zu präsentieren. Ich mag es nicht wenn ich meine Versprechen nicht halten kann. Es gibt genau drei Dinge die ich nicht mag. Die Misshandlung einer Frau in meiner Gegenwart, das Brechen eines Versprechens und mangelnde Loyalität.“
Aiden sah Nathan und dann Juri an, wobei letzterer sich auf das Fahren zu konzentrieren schien. Doch was Juri von dieser Aussage hielt war Aiden bereits klar. „Ich hab ein faible für Parties. In wie weit sich das hier in Finstertal realisieren lässt werden wir sehen. Aber ich knausere nicht für die, die mit mir zusammen arbeiten. Wer hart Arbeitet soll sich auch amüsieren können. Egal obs die Nutte an der Ecke ist oder wir drei hier in diesem Auto. Doch bevor wir zu diesem Punkt kommen, haben wir ne Menge vor und ich hoffe ihr drei werdet dabei sein.“
Aiden machte eine Pause, gab jedoch keinem von ihnen die Gelegenheit zu antworten, ehe er weiter sprach: „Als erstes dachte ich, gründen wir einen Fightring. In New York haben wir damit gutes Geld kassiert. Wetteinnahmen. Jeder, egal ob der Bauarbeiter auf der Straße, noch der feine Pinkel im Anzug mag es wenn zwei Typen sich so richtig die Fresse einschlagen und wir werden das Organisieren. Juri sagte mir bereits das es so etwas nicht hier in der Stadt gibt und ich denke das ist etwas das wir aufbauen werden. Ich will auch das ihr die anderen Syndikate kontaktiert. Bietet ihnen an ihre eigenen Hengste ins rennen zu schicken. Ich will im Stadtpark kleine Kämpfe für den kleinen Mann. Organisiert mir einen Promoter. Jemand der die Kämpfe organisiert. Niemand wird zum Kämpfen gezwungen, jeder kann kämpfen. Jeden Tag in der Mittagspause. Die Bullen können nichts machen, weil es einvernehmlich ist. Alles was sie tun können ist uns vom Platz verscheuchen. Ich will das ihr, wenn das mal läuft, ein paar Kids dort hin stellt und unter der Hand wetten annehmt. Ich denke Nathan du kennst dich da am besten aus. Ich will einen Dealer in der selben Ecke. Etwas abseits davon. Ich will das er etwas härteres verkauft. Gebt ihm einen angemessenen Preis. Ich will das sich unsere Dealer um diesen Job reißen. Ich denke beim Verkauf an Amphetamine, Aufputschmittel.. Heroin. Wenn die Bullen kommen, löst es auf. Aber stellt sicher das man weiß das es wieder stattfindet. Wir besorgen und jemand mit einer Kamera der das ganze ins Internet stellt. Wann und wo es stattfand. Die besten Kämpfer holen wir uns langfristig. Wir bieten ihnen an wie in einer Liga anzutreten. Alles was sie tun müssen ist gewinnen. Diese Jungs werden wir den reichen vorstellen. Wir werden umher wandern. Mal hier ein Laden mieten, mal dort. Die Kämpfer kann man in den Videos im Internet sehen. Wetten nehmen wir die Woche vorher an. Kein Geld am Kampftag. Die Regeln für die Kämpfe sind einfach. Keine Waffen und es ist Schluss wenn man aufgibt. Wenn wir ein paar Sannis haben die wir schmieren können um so besser. Wenn nicht, schicken wir zwei jungs auf Lehrgang. Das funktioniert nur so lange bis wir Probleme bekommen weil jemand nicht wusste wann Schluss war. Wenns Tote gibt macht man uns dicht und das wollen wir nicht.“
Aiden ließ das ganze für einen kurzen Moment ruhen und meinte dann: „Dies ist nur mal die erste Idee, von dem was wir in den nächsten Wochen noch auf die Beine Stellen werden. Aber ich brauch eure hilfe. Ich brauch Juris Hilfe, genauso wie ich deine brauche, Nathan. Tien wird meine Assistentin, ich weiß bis gestern war sie noch eine kleine Nutte der ihr keinen Respekt entgegen gebracht hat. Aber anders als ihr zwei kennt sie die ganz unten und wir brauchen die ganz unten auf unserer Seite genauso wie wir eure Kontakte brauchen. Ich brauche in den nächsten Tagen, je früher desto besser eine Auflistung,“ Aiden sprach nun vornehmlich mit Nathan, da Juri dies schon einmal gehört hatte, „mit allen Geschäften. Geschäftsvorschläge, Möglichkeiten. Alles was ihr euch vorstellen könnt. Ich muss mich auf euch verlassen können und darauf das ihr nichts auslasst. Wenn andere euch Stress machen auf einem Gebiet, werdet ihr nicht einfach das Problem runter spielen. Ich will wissen was läuft in dieser Stadt und ich will es vor dem Wochenende wissen. Wenn das alles klappt wie ich mir das denke, werde ich eine Riesen Fete schmeißen. Mit Frauen, richtigem Vodka und allem was ihr wollt.“
Der letzte Teil würde zwar mehr bei Nathan ziehen als bei Juri, aber wenn Aiden ihn nicht vollkommen falsch einschätzte würde auch dieser nicht abgeneigt sein. „So, was sagt ihr?“ sah Aiden die beiden Russen an. Von Tien hatte er bereits eine Antwort.