[04.05.2008]Casino und Nadelstreifen

Mitra

Titan
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Es war bereits nach Mitternacht als der Wagen des russischen Mafioso-Handlangers auf dem Parkplatz des Burgher Casinos hielt. Viele Besucher hatten sich trotz des Sonntags nicht die Mühe gemacht her zu kommen, die großen Glanzzeiten des Etablissements waren ganz offensichtlich vorbei.
Trotzdem erstrahlte das Gebäude in seiner ganzen Pracht und lud die spielwilligen Besucher mit einnehmenden Lichterglanz zu sich ein.

"Da wären wir!"

Juri sah zu Aiden hinüber und zwinkerte ihm zu.

"Hier sind wir nur Gäste, vergiss das bitte nicht! Das Casino gehört keiner Organisation, sondern einem recht einflussreichen Privatmann. Pasche Oleg gehört allerdings zu den VIP's in diesem Haus und hat dadurch einige besondere Rechte. Rechte die mit etwas Anstrengung auch auf dich über gehen können, Towarischtsch."

Er lachte meckernd und stieg aus.

"Aber soweit sind wir noch nicht..."
 
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Nachdem Juri zu ihm meinte er müsste sich da erst mit Nathan unterhalten ob es sich lohnen würde einen Kampfzirkus aufzubauen entschied war es etwas still geworden. Dies war nun die letzte Station und Aiden hatte die Chance genutzt mit Pascha Oleg zu telefonieren, oder viel mehr mit einem der Gorillas um zu bestätigen das Tien das Geld abholen würde. Aiden musste ihr für den Moment trauen und von allen Optionen war sie die unverfänglichste und vertrauenswürdigste Person die er an diesem Abend kennen gelernt hatte. Sicherlich hatte die Halbasiatin ihre eigene Agenda aber niemand hätte ermessen können das Aiden diese Hure anstellen würde. Selbst wenn Pascha Oleg vor gehabt hatte ihm jemand zu zuschanzen der Aiden kontrollierte hatte er mit Tien dem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Juri sie bestenfalls mit dem materialwert eines Kugelschreibers gleich setzte, machte das ganze noch sicherer. Zumindest für den Moment. Das sie mit dem Geld flüchten würde musste der Kainit auch nicht befürchten. Sie hatte zu oft erlebt was die Bratva mit denen tat die versuchten sie zu hintergehen.

Als der Wagen anhielt und Juri ihm zuzwinkerte nahm Aiden dies für einen Augenblick mit einiger Irritation hin, ehe er sich äußerte. „Ich werde versuchen nicht wie ein Mädchen zu kreischen beim Anblick des vielen Geldes“, lächelte der Kainit kühl zurück und öffnete die Tür des Autos. „Tien und ich werden hier warten, wenn du bitte Nathan holen würdest. Ich wage zu bezweifeln das einer von uns dem Dresscode des Casinos entspricht, was nur unnötige Aufmerksamkeit auf uns zieht, außerdem würde ich gern vermeiden für heute auf Überwachungsvideos aufzutauchen. Noch dazu denke ich wollen wir keine Zuhörer. Lass ihm bitte ausrichten das es sich für ihn Lohnen wird.“

In Wahrheit kümmerte es Aiden weniger das man sie vielleicht belauschen könnte, er würde sich schon vage genug ausdrücken können um auch in der Öffentlichkeit darüber zu sprechen. Der wahre Grund wieso Aiden für den Heutigen Tag vermeiden wollte, war das Blitzgewitter von bunten Lichtern, das gewöhnlich in den Casinos vorherrschte. In dieser Beziehung war sein Kainitenblut nicht gerade geeignet und der erste Eindruck war wichtig genug um ihn nicht durch einen leeren Gesichtsausdruck zu ruinieren.

„Ich würde vorschlagen das wir 3,“ Aiden zählte Tien nicht, „uns dann einmal die Lagerhallen ansehen fahren und dabei über das Geschäftliche reden. Ich würde gern mit euch beiden zusammen unsere Gebiete abfahren und ich denke das lässt sich kombinieren. Andererseits kennst du Nathan besser als ich und wenn du glaubst er würde lieber mehr als einen Abend für derartige müßige Aktivitäten aufbringen, können wir auch alle hinein gehen.“
 
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"Nein, nein! Ich kann ihn auch holen gehen. Nathan mag mich nicht sonderlich und wird es begrüßen sich nicht mit mir in der Öffentlichkeit zeigen zu müssen. Für ihn bin ich der Retter in der Not, wenn es mal wieder Ärger mit irgendeinem Gläubiger oder Schuldner gibt. Wenn es ihm aber einigermaßen gut geht, weiß er nicht einmal wie ich heiße."

Juri grinste hinterhältig.

"Ich werde ihm sagen das ein gutes Geschäft auf ihn wartet, das er aber einiges an Zeit einplanen muss. Der Spieler hat nie irgendetwas vor und kann sich den Ausflug auf jeden Fall erlauben. Trotzdem wird er dir in den Ohren liegen das er durch die verlorene Zeit ein halbes Vermögen verliert. Steck ihm ein paar Hunderter für die Mühe zu, dann hast du einen Freund fürs Leben. Einen der dich ohne zu zögern für ein wenig Kohle verraten würde, aber wenn man das berücksichtigt ist er ein guter Partner mit vielen Verbindungen."

Mit diesen Worten verschwand der Russe.
 
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Aiden stieg ebenfalls aus dem Auto aus, und zog das kleine Etui aus seiner Hosentasche das einige Zigaretten enthielt. Eine überzeugende Darstellung als Zigarettensüchtiger beinhaltete nach einer längeren Fahrt sich eine Zigarette anzuzünden und genau dies machte Aiden nun, während er sich an das Auto lehnte. Ein weiterer Vorteil dieses Verhaltens war, das es ihm so möglich war einen Eindruck von der Umgebung zu bekommen ohne so zu wirken als ob er sich bewusst umsehen würde. Nein, er war einfach nur ein Nikotinjunkie der eine Zigarette rauchte. Während Aiden so gegen das Auto gelehnt wartete öffnete sich die Tür des Autos abermals und Tien glitt aus dem Wagen. Es erstaunte ihn wie dieses kleine zierliche Wesen es schaffte den schmalen Spagat zwischen einem unbändigen Funkeln in ihren Augen und einer Körperhaltung eines geprügelten Hundes aufrecht erhielt. Wenn er Zweifel hatte das er einen fehler gemacht hatte, dann war der Blick in ihre Kastanien braunen Augen genug um ihn zu überzeugen es zumindest zu versuchen.

Für einen Moment blieb sie in der Tür des Autos stehen, unsicher ob sie überhaupt Aussteigen durfte, doch als Aiden nichts sagte schloss sie die Tür des Autos langsam. Anders als Aiden, der die Tür zugeworfen hatte, schien Tien darum bemüht zu sein kein Geräusch zu machen als sie die Tür des Autos schloss. Auch dieses Verhalten kannte Aiden. Es war das Verhalten einer Person die versuchte nicht zu existieren. So wenig wie möglich Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und dabei war ihre Kleidung alles andere als Hilfreich.

„Wieso?“, kam die Frage ganz zart und leise von der Seite. Tiens Stimme verriet das sie nicht fragen wollte, doch nicht schlau aus Aiden zu werden schien. Aiden seinerseits wandte nicht den Kopf zu Tien oder machte auch nur anstallten das er sich wirklich mit ihr unterhalten würde, während er antwortete: „Ich brauche dich, ganz einfach. Ich brauche dich und du brauchst mich.“ Tiens schlanker Körper lehnte sich langsam und vorsichtig an das Auto, während Aiden einen Zug seiner Zigarette nahm und seinen Blick in Richtung des Casino eingangs lenkte.

„Du wirst mit der Zeit Dinge über mich erfahren, die dir nicht zusagen werden“, erklärte Aiden ruhig und in einem Tonfall der genau die richtige Mischung an Besorgnis und Zuneigung hatte. Insgesamt hatte sich seine Stimme aufgeweicht während er mit Tien sprach. „Ich bin neu in dieser Stadt und neben der Bratva gibt es hier noch einige andere Bestien denen es auszuweichen Gilt. Bestien die ihr leben damit verbringen nach schwäche zu suchen und die jede kleine Schwäche ausnutzen. Ich brauche einen Vertrauten in dieser Stadt und wie ich vorhin schon zu Juri feststellte, du bist Ideal dafür. Niemand konnte wissen das wir uns so kennen lernen würden, noch das ich dich in diese Position erwählt hätte.“

Aiden nahm noch einen Zug von der Zigarette und warf zum ersten Mal wieder einen Blick zu Tien, die sich ihrerseits gegen das Auto gelehnt hatte. Ihre Körperhaltung schien sich entspannt zu haben und egal was es auch immer war, aus irgendeinem traurigen Grund schien sie sich in der Gegenwart des Kainiten sicher zu fühlen. Für einen kurzen Moment, kaum länger als einen Augenblick hatt er Mitleid mit ihr. Am liebsten hätte er sie weg geschickt, ihr gesagt sie solle Laufen so weit und so schnell sie konnte. Doch der Moment verflog so schnell wie er gekommen war.

„Ich verlange deine Loyalität. Das ist alles was ich von dir will. Alles was darüber hinaus geht ist deine eigene Entscheidung.“ So wie es auch schon ihre eigene Entscheidung gewesen war mit ihm zu kommen. Die Wahl hatte sie schon lange nicht mehr und was er ihr versprach war lediglich eine freie Sklavin zu sein. „Kann ich dir vertrauen?“, wollte der Kainit wissen. Aiden modulierte seine Stimme absichtlich so das sie einen zarten Hauch eines Flehens hatte. Beinahe so als ob er ohne sie verloren wäre. Das sie lediglich eine von vielen war und mühelos ersetzt werden konnte brauchte sie nicht zu wissen. Für den Augenblick galt es für ihn ihr Vertrauen zu erringen und das konnte er damit erreichen wenn er sie auf seine Seite zog. Sie zu etwas besonderem und einzigartigen machte.

Die dunklen Augen der kleinen Halbasiatin wanderten über Aidens Körper, der immer noch vollkommen entspannt neben ihr an das Auto lehnte. Dank des Rauchens musste er so oder so nicht noch zusätzlich mimen zu Atmen und für den Augenblick schien die Halbasiatin überzeugt. Das sie kaum ein Meter Fünfundsechzig war störte ihn nicht besonders, oder das er sie um gut zwei Köpfe überragte. Irgendwie wiederstrebte es ihm sie zu einem Ghul zu machen. Er würde sich das noch überlegen müssen. Vielleicht ging es auch ohne, nein, er konnte das Risiko nicht eingehen.

Die Stille die zwischen den beiden Entstand durchbrach Aiden nicht. Sie sollte sich ihre eigenen Gedanken machen. Das letzte was er wollte war eine willenlose Sklavin. Diese hatten zwar auch ihren Nutzen, aber der wahre Wert an einer guten Dienerin wurde darin ermessen das sie Loyal und Eigenständig war. Er konnte weiterhin ihre Augen auf seinem Körper spüren, während er selbst sie nicht ansah. Mehr als aus den Augenwinkeln sie zu beobachten hätte die falschen Signale gesetzt. Körperhaltung und Verhalten waren wichtig in diesem Moment. Es war ein Drahtseilakt.

„Ja“, hauchte die kleine Asiatin, ihre Stimme hatte komplett versagt und ihre Worte waren kaum mehr als ein flüstern als sie das Wort aussprach. Aiden wandte seinen Kopf nicht komplett zu ihr um, sondern nahm sie mehr von der Seite her in seinen Blickwinkel und nickte. Aus seinen Augenwinkeln konnte er erkennen das sie ihn mit anderen Augen ansah als noch Momente zuvor und Aiden wünschte sich für einen Moment das er keinen Erfolg haben würde. Doch alles schien darauf hinaus zu laufen das sie begann ihm zu vertrauen und ihn als den Retter in der weißen Rüstung anzusehen. Es war wie bei einem geschlagenen Hund. Aiden gab ihr das was sie sich am meisten sehnte. Sicherlich hatte so mancher Freier ihr angeboten sie frei zu kaufen und sicher hatte sie so manche Enttäuschung erleben dürfen. Weshalb Aiden er vermied sie zu eingehend anzusehen. Sie sollte nicht das Gefühl bekommen das er sie begehrte und deshalb sie belog. Sie sollte das Gefühl bekommen das er sie ausgewählt hatte weil sie es war. Zumindest war dies das Ziel des Kainiten und er schienen einen Schritt weiter gekommen zu sein.

Aiden schnipste den Zigarettenstummel vor sich auf den Beton in dem Moment als Juri wieder im Hauseingang erschien. „Du solltest wieder einsteigen“, erklärte Aiden freundlich mit einem Blick in Richtung des Eingangs. Ob Juri sie noch bei ihm stehen gesehen hatte, war Aiden nicht klar, auch wenn ihre geringe Körpergröße sie vielleicht hinter dem Auto versteckt hat, doch für den Augenblick war Aiden das egal. Das erscheinen von Juri konnte nur bedeuten das der andere Tanz weiter gehen würde. Problemlos schlüpfte Aiden wieder in die Maskerade des Syndikatshais während er den Zigrattenstummel zertrat.
 
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Juri und Nathan waren allerbester Laune. Von der angeblichen Konkurrenz oder Abneigung zueinander war rein gar nichts zu spüren. Beide Männer unterhielten sich angeregt und lachten laut. Als sie etwa bis auf hundert Meter heran waren, wurde klar was der Grund für die gehobene Stimmung war. Nathan hatte diese Nacht Glück im Spiel gehabt und in einer Pokerrunde fast fündtausend Euro gewonnen.
Das Geschäftliche Angebot Aidens verstand er ganz offensichtlich als Fortführung einer begonnenen Glückssträhne, daher schien es recht einfach zu werden, ihn in diesbezüglich zu umgarnen.

Als die beiden leicht angetrunkenen Männer den Wagen erreicht hatten, umarmte Nathan den Toreador freundschaftlich und stellte sich vor. Dann sah er kurz zu Tien hinüber, sein dreckiges Grinsen verriet, dass er wohl in der Vergangenheit etwas mit ihr gehabt hatte. Geschäftlich wie es schien, denn die Mine der Asiatin blieb vollkommen ungerührt. Ein Freier von vielen, keine große Sache.

Auch Juri trat hinzu.
"Nathan hat sich den restlichen Abend für dich frei genommen Towarischtsch! Ich habe allerdings dein Angebot nur knapp umrissen, dachte es wäre besser wenn der Boss selbst erklärt was Sache ist!"
 
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Aiden rückte sich abermals die Handschuhe zurecht während die beiden Russen, auch wenn keiner von ihnen einer war, den Weg zurück legten. Für Aiden war diese Einigkeit untypisch, aber wäre da nicht Juris Aussage zuvor gewesen hätte er das Schauspiel sogar geglaubt. Das Nathan sich ihm näherte um den Kainiten zu umarmen ließ ihn für einen kurzen Augenblick so aussehen als ob er sich gegen die Umarmung wehren wollte, vor allem Juri durfte dies bemerken, doch dann ergab sich Aiden seinem Schicksal und entschied sich mitzuspielen. Sofort erwiderte er die Umarmung und lachte: „Ahh, Brat! Es freut mich das du so gute Laune hast.“

Als Aiden sich aus der Umarmung zog er sich, mehr aus Gewohnheit, sein Sweatshirt zurecht und lächelte dann Nathan an, während dieser sein Grinsen in Richtung Tien warf. „Wie ich sehe kennst du sie bereits“, folgerte Aiden laut genug für Nathan ihn zu verstehen und erst dann wandte sich Aiden wieder an Nathan. „Juri war so freundlich sie mir zum Geschenk zu machen.“ Aiden wandte sich in Richtung der Autotür und öffnete diese.

“Tien, würdest du bitte mit Nathan den Platz tauschen“, warf Aiden in die Offene Tür als er einstieg und so Nathan zwang hinter Juri in dem Auto Platz nehmen zu lassen. Das er sich nicht nach hinten zu Tien setzte hatte rein Taktische Gründe. Auch das Nathan nun neben Tien sitzen würde, hatte seine Gründe und wenn Aiden diesen richtig einschätzte würde er Aiden sicherlich einen Anlass bieten.

Kaum das alle eingestiegen waren und der Wagen wieder lief, wandte sich Aiden halb um, so das er zu Juri und Nathan gleichzeitig sprechen konnte. Tien ihrerseits schien zwar nicht glücklich darüber zu sein neben Nathan zu sitzen, ließ sich davon aber kaum etwas anmerken. Trotzdem hatte Aiden schon immer eine art Sechster Sinn gehabt wenn es um die Emotionen von Menschen ging. Es hatte ihm in der Vergangenheit oft genug geholfen, auch ohne die Aura der Anwesenden lesen zu müssen.

„Kommen wir also gleich zum Geschäftlichen Teil“, meinte Aiden während Juri ausparkte.

„Ich habe vor etwas frischen Wind in die Geschäfte hier zu bringen. Juri ist im Moment noch nicht ganz überzeugt von meinen Ideen, aber das soll ja nicht heißen das sie gleich mal zum scheitern verurteilt sind. Es ist mein erster Tag in Finstertal, weshalb ich euch drei brauche.“ Die Augen des Kainiten wandterten langsam durch das Auto während danach suchte das es bei Nathan klickte. „Ihr drei werdet mir dabei helfen und ich erkläre euch was mein Ziel ist. Ich will den Drogenmarkt und den Waffenhandel und am liebsten noch das Glücksspiel in dieser Stadt fest in unserer Hand.“ Das dies ambitioniert war und sicherlich nicht schnell zu erreichen war Aiden mehr als bewusst, aber zumindest würde er so ihre Aufmerksamkeit haben.

„Ich selbst war einige Zeit in New York tätig und kenne mich mit dem ganzen Finanziellenkram aus. Ich habe mich in den Straßen dort hochgearbeitet und ich habe Pascha Oleg versprochen bis nächsten Monat erste Resultate zu präsentieren. Ich mag es nicht wenn ich meine Versprechen nicht halten kann. Es gibt genau drei Dinge die ich nicht mag. Die Misshandlung einer Frau in meiner Gegenwart, das Brechen eines Versprechens und mangelnde Loyalität.“

Aiden sah Nathan und dann Juri an, wobei letzterer sich auf das Fahren zu konzentrieren schien. Doch was Juri von dieser Aussage hielt war Aiden bereits klar. „Ich hab ein faible für Parties. In wie weit sich das hier in Finstertal realisieren lässt werden wir sehen. Aber ich knausere nicht für die, die mit mir zusammen arbeiten. Wer hart Arbeitet soll sich auch amüsieren können. Egal obs die Nutte an der Ecke ist oder wir drei hier in diesem Auto. Doch bevor wir zu diesem Punkt kommen, haben wir ne Menge vor und ich hoffe ihr drei werdet dabei sein.“

Aiden machte eine Pause, gab jedoch keinem von ihnen die Gelegenheit zu antworten, ehe er weiter sprach: „Als erstes dachte ich, gründen wir einen Fightring. In New York haben wir damit gutes Geld kassiert. Wetteinnahmen. Jeder, egal ob der Bauarbeiter auf der Straße, noch der feine Pinkel im Anzug mag es wenn zwei Typen sich so richtig die Fresse einschlagen und wir werden das Organisieren. Juri sagte mir bereits das es so etwas nicht hier in der Stadt gibt und ich denke das ist etwas das wir aufbauen werden. Ich will auch das ihr die anderen Syndikate kontaktiert. Bietet ihnen an ihre eigenen Hengste ins rennen zu schicken. Ich will im Stadtpark kleine Kämpfe für den kleinen Mann. Organisiert mir einen Promoter. Jemand der die Kämpfe organisiert. Niemand wird zum Kämpfen gezwungen, jeder kann kämpfen. Jeden Tag in der Mittagspause. Die Bullen können nichts machen, weil es einvernehmlich ist. Alles was sie tun können ist uns vom Platz verscheuchen. Ich will das ihr, wenn das mal läuft, ein paar Kids dort hin stellt und unter der Hand wetten annehmt. Ich denke Nathan du kennst dich da am besten aus. Ich will einen Dealer in der selben Ecke. Etwas abseits davon. Ich will das er etwas härteres verkauft. Gebt ihm einen angemessenen Preis. Ich will das sich unsere Dealer um diesen Job reißen. Ich denke beim Verkauf an Amphetamine, Aufputschmittel.. Heroin. Wenn die Bullen kommen, löst es auf. Aber stellt sicher das man weiß das es wieder stattfindet. Wir besorgen und jemand mit einer Kamera der das ganze ins Internet stellt. Wann und wo es stattfand. Die besten Kämpfer holen wir uns langfristig. Wir bieten ihnen an wie in einer Liga anzutreten. Alles was sie tun müssen ist gewinnen. Diese Jungs werden wir den reichen vorstellen. Wir werden umher wandern. Mal hier ein Laden mieten, mal dort. Die Kämpfer kann man in den Videos im Internet sehen. Wetten nehmen wir die Woche vorher an. Kein Geld am Kampftag. Die Regeln für die Kämpfe sind einfach. Keine Waffen und es ist Schluss wenn man aufgibt. Wenn wir ein paar Sannis haben die wir schmieren können um so besser. Wenn nicht, schicken wir zwei jungs auf Lehrgang. Das funktioniert nur so lange bis wir Probleme bekommen weil jemand nicht wusste wann Schluss war. Wenns Tote gibt macht man uns dicht und das wollen wir nicht.“

Aiden ließ das ganze für einen kurzen Moment ruhen und meinte dann: „Dies ist nur mal die erste Idee, von dem was wir in den nächsten Wochen noch auf die Beine Stellen werden. Aber ich brauch eure hilfe. Ich brauch Juris Hilfe, genauso wie ich deine brauche, Nathan. Tien wird meine Assistentin, ich weiß bis gestern war sie noch eine kleine Nutte der ihr keinen Respekt entgegen gebracht hat. Aber anders als ihr zwei kennt sie die ganz unten und wir brauchen die ganz unten auf unserer Seite genauso wie wir eure Kontakte brauchen. Ich brauche in den nächsten Tagen, je früher desto besser eine Auflistung,“ Aiden sprach nun vornehmlich mit Nathan, da Juri dies schon einmal gehört hatte, „mit allen Geschäften. Geschäftsvorschläge, Möglichkeiten. Alles was ihr euch vorstellen könnt. Ich muss mich auf euch verlassen können und darauf das ihr nichts auslasst. Wenn andere euch Stress machen auf einem Gebiet, werdet ihr nicht einfach das Problem runter spielen. Ich will wissen was läuft in dieser Stadt und ich will es vor dem Wochenende wissen. Wenn das alles klappt wie ich mir das denke, werde ich eine Riesen Fete schmeißen. Mit Frauen, richtigem Vodka und allem was ihr wollt.“

Der letzte Teil würde zwar mehr bei Nathan ziehen als bei Juri, aber wenn Aiden ihn nicht vollkommen falsch einschätzte würde auch dieser nicht abgeneigt sein. „So, was sagt ihr?“ sah Aiden die beiden Russen an. Von Tien hatte er bereits eine Antwort.

Out of Character
Brat bedeutet Bruder.

Nein, ich sprech kein Russisch, aber für das ein oder andere Wort... reicht das hier:

& - Deutsch-Übersetzung - bab.la Wörterbuch
& - Wiktionary
 
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Es war Nathan der antwortete, Juri war der Überzeugung eigentlich im Großen und Ganzen bereits zugestimmt zu haben.

"Läßt sich alles machen Boss und auf mich kannst du zählen wenn die Kasse stimmt. Einen Boxring hat es vor Jahren mal gegeben. Wurde auf nem Schrottplatz aufgezogen, in Zieges Boxbude. Sinniger Name, ich weiß. Der Besitzer war ein gewisser Marty Zieglowski. Derjenige der auch den gesamten Waffenmarkt hier in der Stadt in seinen Klauen hatte. Anscheinend lief es aber nicht richtig. Oder er hat es geschafft es vor uns geheim zu halten, keine Ahnung? Da der Typ aber angeblich ins Gras gebissen haben soll, könnten wir tatsächlich einen Versuch wagen. Der Markt weißt für dieses Vergnügen ein großes Loch auf."

Nathan grinste und zwei Reihen goldener Zähne blitzte in der Dunkelheit auf. Dann nickte er.

"Ich bin dein Mann Genosse und ich spiele nach deinen Regeln!"

Auch Juri war anzusehen, dass er sich auf das Spiel einlassen würde.

"Wir werden sehen! Also, dann geht es jetzt zum Hafen?"
 
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Aiden nickte zustimmend und bestätigte: „Ja, ich würde gern einen Rundfahrt machen, durch unsere Gebiete. Ich würde sie gern mit eigenen Augen sehen. Vielleicht lässt sich hier und da noch etwas machen.“

Sich gemütlich in den Sitz zurück lehnend beobachtete der Kainit die Lichter der Stadt und begann nach einem kurzen Moment, so als ob ihn etwas wurmte: „Ich rede übrigens nicht von einem Boxring. Niemand interessiert sich fürs Boxen. Dieses Ultimate Fighting ist zur Zeit hoch im Kurs. Die Leute wollen sehen wie sich zwei Typen die Fresse einschlagen und genau das will ich ihnen bieten. Zwei Kämpfer, kein Ring, kein Schiedsrichter, es wird gekämpft bis einer aufgibt, Ohnmächtig oder Tod ist. Ich will blut sehen. Ausgeschlagene Zähne. Zwei typen die sich die Fresse polieren. Keine Langweiligen Boxkämpfe.“

Die Erklärung machte Aiden mehr zu sich selbst als zu den anderen drei in dem Wagen und zum ersten Mal achtete er nicht darauf was die anderen in diesem Moment dachten oder taten. Der Gedanke an das köstliche Blut gemischt mit den Lichtern der Stadt die an ihnen vorbei zogen, zog Aiden etwas in ihren Bann und er erlaubte sich für einen kurzen Moment sich in diesen zu ergehen, ehe er weiter sprach.

„In New York hatten wir es sogar mit Käfigkämpfen versucht. Da kamen zwar ein paar Leute um sich das anzusehen, aber nur so lange wie man sich der Illusion hingeben konnte das sich die Kämpfer wirklich verletzten und dann eines Tages haben wir durch Zufall eine Gruppe Studenten im Centralpark gesehen. Die Prügelten sich ohne Grund vor einem der Brunnen und die ganzen Besucher sammelten sich um diese und gafften. Genau das wollen wir. Menschen Gaffen gern und Männer lieben es sich vor ihren Freundinnen zu beweisen.“

Aiden zuckte mit den Schultern und wandte sich zurück an Nathan, mit einem lächeln. „Aber genug davon. Ich bin mir sicher du hattest das auch schon vorher verstanden und ich hoffe ihr seht es mir nach, wenn ich hin und wieder dazu neige etwas in Schwafeln zu geraten.“

„Wo hin gehen denn unsere Jungs um sich zu Amüsieren? Haben wir so etwas wie eine Kneipe in der man guten Vodka bekommt? Eine Disko oder etwas derartiges? Etwas für eure Landsleute?“ Aiden vermiet es bewusst zu sagen das es seine Landsleute waren, denn so etwas würde in dieser Situation nur falsch aufgenommen. „Ich meine, wir sollten unsere neue Partnerschaft gebührend begießen. Vielleicht Morgen? Oder ist dieser Brauch bei euch hier nicht so gepflegt?“
 
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"Niemand pflegt den Brauch des Trinkens mehr als wir Tschetschenen, Towarischtsch! Eine bestimmte Kneipe haben wir aber nicht. Pascha Oleg wünscht nicht, dass wir einen derartigen Ort schaffen und wir uns dadurch angreifbar machen. Es gibt genügend Gruppen die es ausnützen würden, wenn sie alle Köpfe der Bratva mit einem Schlag ausmerzen könnten."

Juri stoppte den Wagen an einer Ampel. Bis zum Hafengebiet und damit bis zu den Lagerhallen der Vereinigung war es nicht mehr weit. Er nutzte die Gelegenheit um sich eine Zigarette zu entzünden.

"Wenn die Kämpfe bis zum Tod gehen sollen, brauchen wir neben einer geeigneten Örtlichkeit auch eine Möglichkeit die Leichen loszuwerden. Das wird nicht einfach! Die Bullen in Finstertal sind furchtbar korrupt, aber auch der bestbezahlteste Kommissar kann nicht mehrere Tote auf einmal ignorieren. Übrigens etwas, dass in dieser Stadt sehr häufig vorkommt!"

Nathan lachte laut auf, die Bemerkung seines Kumpels schien ihn sehr zu amüsieren.

"Ein wahres Wort! Nirgendwo stirbt man so schnell wie in Finstertal! Außer vielleicht in Grosny, aber das zählt nicht! Denn dort leben nur Helden! Ypa!"
 
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„Tote Kämpfer kämpfen nur einmal. Wie ich bereits sagte, ich will nicht das die Jungs drauf gehen, wenn es mal passiert, dann ists eben pech, aber ihr wisst sicherlich selbst wie schnell man mal jemanden im Rausch tod geschlagen hat, zumindest nehme ich das an, das ihr das wisst“, erklärte Aiden teilnahmslos. Im Grunde war es ihm egal ob sich einer von denen Tod prügeln ließ, es würde zu negativer Publicity führen und das war ihm jedoch wiederum nicht egal. Menschen taten sich viel an, wenn man sie nur ließ.

„Ich will einfach das die Jungs sich ohne Rücksicht die Fresse einschlagen, jedoch jeder nur soweit bis er einer der beiden Aufgibt oder bewusstlos zu boden geht.“ Aiden zuckte mit den Schultern. „Die Skins von vorhin, zum Beispiel. Wenn man deren Aggressionen in solche Bahnen lenken könnte, ließe sich mit denen sicherlich eine Menge Geld machen. Vielleicht gelingt es uns ein paar Straßenschlachten zwischen Skins und einigen der anderen Flachbirnen anzuzetteln. Auf den Ausgang könnten wir wetten abschließen lassen. Hooligans gibt es überall. Die Prügeln sich zum Spaß und genau das will ich. Leute die sich Prügeln wollen, sich richtig Prügeln... und unsere Jungs die am Rand stehen und unter der Hand Wetten annehmen.“ Leute die sich die Fresse einschlagen wollen gibt’s genug. Mein Vorhaben ist es damit Geld zu machen, einfach in dem Sieger ein Preisgeld zahlen. Sagen wir 100 Euro für die Jungs die auf der Straße in der Mittagspause antreten. Du bekommst 100 Euro wenn du jemandem die Fresse einschlägst.“

Aiden zuckte mit den Schultern. „Das sollte genug Interessenten anlocken damit wir einige Wetten laufen lassen können. Wir bieten die Wetten auf Kampfdauer, Siegesart und so weiter an. Nathan, damit kennst du dich sicherlich besser aus, wie wir die Wetten so frisieren können das für uns einiges Hängen bleibt. Wenn sich erst mal rum spricht bei den Jugendlichen das man da nen schnellen Hunderter machen kann, stehen die sicherlich schlange. Und die Kämpfer die uns am besten Gefallen, holen wir uns für die Upperclass. Wir laden ein haufen Typen mit Geld zu einem Empfang ein und auf dem Empfang lassen wir die sich dann die Fresse polieren, als Abendunterhaltung. Die Woche drauf bieten wir das selbe wieder an, nur das wir dieses Mal Videomaterial ins Netz stellen und die mit Geld Wetten lassen. Dann lassen wir sie in einem Restaurant sich prügeln. Bestechen den Maitre und räumen ein paar Tische auf die Seite. Jede Woche was anderes und gegen eine kleine Gebühr kann man seinen eigenen Kämpfer gegen einen der Typen antreten lassen.“

Aiden hatte volles vertrauen darin das Nathan schon wusste wieviel Geld man den Oberen 10000 von Finstertal für solche Besonderheiten abnehmen konnte.
 
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Nathan nickte.

"Kämpfe zu manipulieren ist leicht. Anfangs ist es aber ein Verlustgeschäft, das sollte die klar sein Boss. Grade weil du Leute von der Straße anheuern willst, wissen wir nicht was die können. Mit der Zeit werde ich aber herausfinden wer über welches Potential verfügt und wer nicht. Zudem brauchen wir drei oder vier ausgezeichnete Profis auf unserer Gehaltsliste die absichtlich verlieren, damit wir sie als Joker einsetzen können. Es wird ziemlich schnell den ein oder anderen Publikumsliebling geben. Wenn der eine Zeit lang siegt, lassen wir ihn in einem ganz großen Kampf untergehen. Ansonsten ist wetten für den Veranstalter immer lukrativ. Je mehr Besucher ihr Geld ausgeben, desto höher der Gewinn. Wir sollten aber einige Fußangeln einbauen. Größere Gewinnversprechen, wenn jemand die Runde, oder die Zeit nennen kann, in der sein Favorit den Gegner zu Boden schickt. So etwas in der Art."

Nathan warf einen interessierten Blick in den Ausschnitt der Asiatin. Er redete über Geld und Gewinne, wie üblich erregte ihn das über alle Maßen. Er musste sich nachher noch unbedingt eine Frau mitnehmen.

"Mir gefällt die Idee! Allerdings sollten wir meherer unterschiedliche Veranstaltungsorte haben. Fünf meiner Meinung nach. Den Treffpunkt des Kampfes nennen wir Online eine Stunde vor beginn, das hält uns die Bullen und Störenfriede vom Hals. Wird eine Menge davon geben, fürchte ich!"

Sie erreichten das Hafengebiet. Die Straßenbeleuchtung nahm schlagartig ab. Personen, Fahrzeuge und sonstige Anzeichen menschlicher Anwesenheit verschwanden völlig. Niemand wollte Nachts am Hafen sein!
 
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„Siehst du Nathan“, grinste Aiden „Das ist doch genau der Punkt. Leute von der Straße zu nehmen bedeutet man weiß nicht was geschehen wird. Das macht es ja so aufregend. Durch die Stadt zu laufen und sich zu überlegen was der Junge neben dir am Zeitungsstand wohl drauf hätte.“

Aiden gestikulierte eine Schulterzucken über die Gebühr und fuhr fort: „Die Idee ist unseren Zuschauern ihre Nachbarn zu präsentieren und nicht irgendwelche hochgezüchteten Kampfmaschinen. Das interessiert doch kaum noch jemanden. Aber wenn ich dich morgen anrufen würde, und dir sagen das Juri in so einem Kampf stehen wird, würdest du doch auch kommen wollen und wetten.“ Aiden stockte einen kurzen Moment: „Natürlich gehe ich davon aus das Juri kein Profiboxer ist. Aber ich bin mir sicher er würde eine gute Show liefern und genau darum geht es. Den Postboten, den Bankkassierer oder den Typen vom Hotdog Stand dabei zu sehen wie sie sich die Fresse einschlagen. Deshalb beginnen wir für die kleinen auf der Straße. Wir bieten den Siegern kleine Geldmengen als Anreiz, 50 oder 100 Euro. Das Minimiert unser Verlust, und wenn die Menge sie mag, laden wir sie zu Veranstaltungen ein. In einem Kino Voyeur oder etwas derartiges. Wir sprechen mit dem Geschäftsleiter und schlagen ihm vor uns einen Kinosaal zu geben. Seine Versicherung übernimmt die Schäden und er bekommt einen Tausender von uns damit er erst nach 5 Minuten die Bullen ruft und während dessen laufen unsere Jungs rum und bieten wetten an. Wir haben die schon kämpfen gesehen und wissen was sie können. Die Kämpfer bekommen auch nen Tausender. Wir können ja ausrechnen wie groß unsere Gewinnespanne sein wird. Davon schütten wir einen kleinen Teil an die Fighter aus. Bei der Finanzkriese im Moment werden wir genug Leute finden die gern einen Hunderter oder 500 Euro für eine aufgesprungene Lippe und ein blaues Auge nehmen. Die Idee dahinter ist gerade keine Profis anzubieten, sondern den Mann von der Straße in einem Umfeld wo man es nicht erwarten würde.“

Aiden zog sich eine Zigarette aus seinem silbernen Etui und zündete sie sich an. „Boxkämpfe oder Käfig kämpfe sind interessant für ein paar Menschen. Aber zu sehen wie sich der Fahrer von Oleg mit dem Fahrer von irgendeinem anderen Bonzen prügelt. Das interessiert wesentlich mehr Leute. Vor allem weil sie nicht wissen was sie erwartet. Deshalb will ich ja das wir klein anfangen. Dann sehen wir was sie drauf haben und können ein paar Wetten machen. Mit zusätzlichem Drogenverkauf etwas abseits der Kämpfe werden wir unsere Verluste gering halten. In besseren Zeiten hätte ich noch Taschendiebe hin geschickt, aber wer hat heute schon noch viel Bargeld bei sich?“

Aiden nahm noch einen Zug von der Zigarette, während sein Blick unaufhörlich auf der Umgebung lag. „Wer ist eigentlich für Drogen hier in Finstertal zuständig? Ich habe vor da eine besondere Art anzubieten.“
 
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Als sein Name erklang, grinste Juri breit.

"Glaub mir Boss, du willst nicht das ich da mitmache! Wie du richtig gesagt hast, bin ich kein Boxer. Aber ich verliere auch nicht. Ich habe im Krieg gekämpft, für die Bratva getötet und schon als kleiner Junge die Älteren Schläger verdroschen. Wenn ich in den Ring steige fließt Blut und der Zeitungsverkäufer von der Ecke kommt nie wieder. Ebenso wenig wie seine Kumpels..."

Nathan unterbrach ihn.

"Die Idee ist sehr gut und wird viele Freunde finden! Wenn wir aber richtig absahnen wollen, sollten wir trotzdem jemanden haben der den Publikumsliebling auf die Matte haut. So etwas kann die ganz große Kohle bringen. Aber das überlasse ich dir!"

Er meinte damit Aiden. Ganz offensichtlich hatten die beiden Männer ihn für den Moment als Anführer akzeptiert. Er wusste was er sagte und er hatte neue Ideen. Was das wert war, würde sich zeigen. Aber es war wenigstens mal etwas Neues.

"Der Drogenhandel ist schwer umkämpft. Wir könnten uns mit einem neuen Präparat auf den Markt drängen, aber es würde eine Menge Ärger nach sich ziehen! Wenn du aber bereit bist deinen Standpunkt gegenüber den anderen Gruppen mit allem Nachdruck durchzusetzen, könnte es etwas werden. Käme auf den Versuch an... und natürlich deinen Siegeswillen Boss!"
 
AW: [04.05.2008]Casino und Nadelstreifen

„Nathan,“ Aiden in einem Tonfall als ob eine Rüge folgen würde, noch ehe das Thema vollends zu den Drogen weiter wanderte. Die Ermahnung ließ den anderen für einen kurzen Moment stocken und unsicher in Aidens Richtung blicken, während Aiden einen langen Zug von seiner Zigarette nahm und die Stimmung des Wagens sank. Als die Begeisterung fast ihren Nullpunkt erreicht hatte, begann Aiden mit einem sanften lächeln den Faden wieder aufzunehmen: „Ich habe volles vertrauen in dich, das du besser dafür geeignet bist die Stimmung des Publikums abzuschätzen und was wir für diese Unternehmung brauchen. Wenn du glaubst wir brauchen einen Publikumsliebling, dann organisiere einen.“

Aiden wandte sich um und grinste breit, seine Stimme wieder in einer Stressfreien Tonlage: „Und was deine Kampffertigkeiten angeht, so habe ich das Gefühl wir werden deine Fertigkeiten brauchen. Aber sprechen wir nun von den Drogen. Ich brauch einen Abriss darüber wo die Probleme liegen und lasst mich euch versichern das es mir nicht an Ergeiz mangelt. Was ich heute Abend von Juri sehen durfte, auch wenn ich es im Rahmen eines Bordells für unangebracht halte, halte ich für genau den Einsatz den wir benötigen werden um den Markt zu vergrößern. Aber bevor wir dort etwas machen will ich wissen wer die Spieler sind. Ich will Informationen über sie haben, auch wenn ihr die aus jemandem Rausprügeln müsst. Ich habe vertrauen das du Juri bei der Armee gelernt hast wie man an Informationen kommt die andere nicht preisgeben wollen. Je mehr wir wissen umso besser. Kriege führt man heute nicht mehr nur mit Waffen und wenn wir Gegenspieler dadurch aus dem Geschäft schmeißen können das wir sie uns einverleiben oder an die Bullen verkaufen um so besser. Was mich zum nächsten Punkt bringt. Ich will Informationen über die Staatsanwaltschaft und Richter dieser Stadt. Ich will wissen was ihr Preis ist. Geld, Frauen, Drogen, andere Leidenschaften. Ich will wissen wer unbestechlich ist. Besonders letztere sind wichtig, denn wenn wir Informationen über unsere Gegenspieler haben, lassen wir diese den Unbestechlichen zukommen. Warum auch Ressourcen verwenden wenn man die Unbestechlichen korrumpieren können.“

Aiden lehnte sich etwas um den Sitz herum um Tien ansehen zu können und lächelte sie an, nur um zu sehen das diese fast apathisch auf dem Rücksitz saß. Aiden hatte schon damit gerechnet das diese Art der Unterhaltungen ihn nicht gerade höher in der Gunst der Asiatin steigen ließ und er mutmaßte für den Moment das sie wohl noch etwas brauchen würde bis sie sich an ihr neues Leben gewöhnt hatte.

„Tien“, riss Aiden sie aus ihren Gedanken, „bei der Informationsbeschaffung bist auch du gefragt. Ich habe vertrauen in Juris und Nathans Fähigkeiten Informationen zu beschaffen, aber ich weiß auch das du von deinen ehemaligen,“ Aiden betonte dieses Wort unauffällig in Richtung Nathan, „Kolleginnen mehr Informationen raus bekommen wirst als Juri oder Nathan das können. Also hoffe ich das du dich auch in dieser Richtung beteiligen wirst.“ Aiden lehnte sich zurück und sah wieder die anderen beiden an. „Ich weiß das ihr beiden eine Vergangenheit mit Tien habt. Aber sie wird fortan meine Assistentin werden. Wie ich eingangs schon sagte werde ich tagsüber einige wichtige Dinge für Pascha Oleg erledigen müssen. Meine Spezialität sind Finanzen, Investitionen und die Börse. Dies bedeutet aber auch das ich in der nächsten Zeit Tagsüber einige Stunden benötigen werde um mich über solche Sachen zu kümmern und deshalb dort nicht gestört werden will. In dieser Zeit hätte ich so oder so einen Assistenten benötigt. Tien wird diese Rolle übernehmen. Wenn ihr ein Problem damit habt, solltet ihr es mir jetzt sagen, dann werden wir eine alternative für euch suchen. Morgen will ich das wir uns irgendwo treffen und auf unsere neue Zusammenarbeit anstoßen, ich arbeite ungern mit jemandem mit dem ich nicht auch Trinken kann.“

Was eine ausgekochte Lüge war. Im Grunde war es ihm egal ob er mit diesen Leuten trinken konnte oder nicht, aber genauso gut wusste Aiden das dies etwas war das zumindest in der Bratva einen gewissen stellenwert besaß.

„Ab dann schlage ich vor das wir uns mindestens einmal in der Woche treffen, wenn nichts besonderes anliegt und über die neusten Ereignisse sprechen. Bei dringenden Problemen könnt ihr Tagsüber Tien anrufen, abends mich. Ich kümmere mich um Probleme durchaus selbst“, endete Aiden in einem Tonfall der zwischen einem Versprechen und einer Drohung lag und wieder in einem Kontrast zu der erheiterten Stimmung stand. „Ist das für euch beide so in Ordnung?“
 
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Sie erreichten das Ziel. Nathan stoppte den Wagen auf einer großen asphaltierten Fläche. Anscheinend wurden hier tagsüber Waren umgeschlagen, jetzt im Moment aber war das Areal vollkommen leer. Links von ihnen zeigte sich eine lange Reihe Lagerhäuser, rechts das friedlich im Nebel liegende Hafenbecken. Die Szene hatte etwas eigentümlich gruseliges. Ähnlich der alten Edgar Wallace Filme war es ansprechend, aber nicht mehr wirklich unheimlich.

Auf Aidens Frage nickten beide, wenn der Boss sich eine Nutte als Sekretärin zur Seite stellen wollte, war das sein Bier. Vielleicht war die Idee gar nicht mal schlecht. Sie schuldete ihm für diese Chance eine gewisse Dankbarkeit und das war mehr als man von einer professionellen Sekretärin erwarten durfte. Sie musste jetzt nur noch die Grundlagen lernen.

Wieder ergriff Aiden das Wort.

"Klingt nach nem Plan Boss! Ich werde dir zu unserem nächsten Treffen eine Liste zusammenstellen auf der allemir bekannten Größen der Szene aufgelistet sind. Außerdem werde ich versuchen ein wenig der Struktur des Ganzen einzufangen. Gib mir ein paar Tage Zeit, ok?"

Juri stieg aus und öffnete dem Toreador die Tür.

"Wollen wir?"
 
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Out of Character
Sorry für die lange Abwesenheit - will nur kurz die Szene hier beenden, damit ich weiß wie es an den lagerhausern genau aussieht


„Aber sicher doch,“ gab Aiden zurück und stieg aus dem Wagen aus. Kaum das er aus diesem Gestiegen war, öffnete er abermals das Etuie und zog eine Zigarette heraus, entzündete diese aber noch nicht, während er seinen Blick über das Gelände wandern ließ.

Das Gelände, soweit er es bis jetzt sehen konnte war in Mitten eines Industriebereichs, Lagerhallen gefolgt von Lagerhallen, mit vereinzelten Kameras.

„Und, was genau werden hier für Geschäfte abgewickelt?“
 

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