Verlage/Händler Ladennachfolger

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Annahmen:

"Klassische" Rollenspielläden stellen wichtige Kontakt-, Informations- und Rekrutierungsknotenpunkte für Rollenspieler dar. Sie bieten Möglichkeiten Anschluß an eine lokale "Spielerszene" zu finden, Gruppen aufzubauen, neue Spieler einzuführen und neue Spiele kennenzulernen.

Die Zahl "klassischer" Rollenspielläden nimmt ab. Die Läden werden aufgegeben, oder dergestalt umstrukturiert, dass sie die oben genannten Funktionen nicht mehr oder nur noch eingeschränkt wahrnehmen können.

Frage:

Wer übernimmt diese Funktionen?

mfG
ajw
 
AW: Ladennachfolger

das internet.

sowohl was verkauf als auch kontakt angeht scheint es mir momentan der einfachste einstieg zus ein.
bei mir wars übrigens der zufallskauf und ein paar jahre später ein regelmäßiger rollenspieltreff.
 
AW: Ladennachfolger

nun is the medium ja bekanntlich die message ;)

ist halt die frage ob der rollenspielshop wirklich die neuen leute herbringt, oder es nicht doch eher Freunde sind, die die sache populär machen, bzw. den ersten contact herstellen. und ab dem zeitpunkt greift das netz, weil es eben unglaublich viel möglichkeiten bietet.

aber vllt. bin ich einfach zu shopungeprägt. ich geh da halt hin wenn ich einkaufen will und dabei schmökern möchte. neue kontakte hab ich da eher selten gefunden.

es geht ja auch nicht darum wer das übernehmen sollte, sondern wer das faktisch übernimmt. ich glaube dass da 'das internet' die richtige antwort ist. 24h community mit spezialisiertesten themen und oftmals günstigere preise, graben den shops eben das grundwasser ab.
 
AW: Ladennachfolger

Die Verlage und das Fandom sollten sie übernehmen.

"Die Verlage" (und "das Fandom") machen in deiner Vorstellung dann also in jeder Stadt einen ganzjährigen Tag der offenen Tür, damit sich in ihren Verlagsräumlichkeiten Spieler treffen und kennenlernen können?

Oder auf welche Weise siehst du sie die Funktion des leicht erreichbaren Treffpunkts, der Kontaktbörse, Anlauf- und Informationsstelle wahrnehmen?

mfG
ajw
 
AW: Ladennachfolger


Das hat aber (erstaunlicherweise!) ein... ich würde sagen "Erreichbarkeits"problem, dadurch dass "Rollenspiel" als Bezeichnung doppelt und dreifach in Beschlag genommen wird.

Die Seiten, die wenigstens einen Teil der "Ladenaufgaben" zu übernehmen versuchen(!), müssen erst einmal gefunden werden. Setzt du hier auf die persönliche Empfehlung (wie sie schon beim Laden auch nicht unwahrscheinlich ist), dann gibt es das Problem mit der Verweildauer - ein Browsertab ist eben nicht nur wesentlich schneller geöffnet, sondern eben auch noch sehr viel schneller geschlossen als eine Ladentür.

mfG
ajw
 
AW: Ladennachfolger

"Die Verlage" (und "das Fandom") machen in deiner Vorstellung dann also in jeder Stadt einen ganzjährigen Tag der offenen Tür, damit sich in ihren Verlagsräumlichkeiten Spieler treffen und kennenlernen können?
Wenn ich schreibe, dass die Verlage und das Fandom sich um das Anfixen der Jugend kümmern soll, dann meinte ich damit nicht, dass diese eine Lokalität brauchen, wo sie die Spieler ranführen (wobei einige Verlage ja auch Läden haben). Der Zug mit den Läden scheint ja leider abgefahren zu sein und damit wahrscheinlich auch die Möglichkeit
solcher "Kontaktbörsen". Die Frage ist nun wie man ohne diese "Institutionen" trotzdem die ganzen Dinge wahrnehmen kann, die der Laden mit übernommen hat. Als Kontaktbörse, Informationsvermittler kann man ganz gut mit dem Internet arbeiten. Eine Seite "Rollenspiele für Dummies" wäre da sicher ganz sinnvoll. Ein Ding das bei Google ganz oben auftaucht wenn man nach dem Begriff Rollenspiele sucht. Da kann man sicher auch die ganzen Spielarten des Hobbys beleuchten (Computer-RPGs, LARPS usw...).
Was das rekrutieren junger Spieler angeht, sehe ich die Verlage ein Stückweit in der Pflicht, glaube aber dass die meisten das begriffen haben und sich da langsam etwas tut. Weiterhin gibt's natürlich noch die Cons und ein paar wenige Stammtische, in denen man Kontakte knüpfen und mal wieder was neues ausprobieren kann.
Ich gehöre auch noch zu der RPG-Generation-Ladenhocker und ja, ich trauere dem zum Teil noch hinterher, aber die neuen Medien bieten auch neue Möglichkeiten, die imho noch nicht ausgeschöpft sind.

Vielleicht kommt ja auch der eine oder andere Ladenbesitzer ja noch auf die Idee, dass man sein RSP-Angebot vielleicht noch mit anderen Medien aufpeppen kann (Video und PC-Spiele), das wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit Leute zu ziehen und so wieder Leute zum Hobby zu führen. Das wären aber sicher auch nur Einzelerscheinungen.
 
AW: Ladennachfolger

Vielleicht kommt ja auch der eine oder andere Ladenbesitzer ja noch auf die Idee, dass man sein RSP-Angebot vielleicht noch mit anderen Medien aufpeppen kann (Video und PC-Spiele), das wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit Leute zu ziehen und so wieder Leute zum Hobby zu führen. Das wären aber sicher auch nur Einzelerscheinungen.
was ich bei einem alden mitgekriegt habe, war die kombination mit manga und fan-stuff. das sorgt neben finanzieller sicherheit auch für laufkunden. Daneben sollte man aber auch die tcgs nicht vergessen.
den pc-markt würde ich persönlich nicht einbetten. aber die kombination von rpgs mit anderem macht natürlich sinn. einfach auch weil sich 'nur fantasystuff' schwer finanziert
 
AW: Ladennachfolger

Wenn ich schreibe, dass die Verlage und das Fandom sich um das Anfixen der Jugend kümmern soll,

Ja, wenn. Da du das aber nicht hast...

Die Frage ist nun wie man ohne diese "Institutionen" trotzdem die ganzen Dinge wahrnehmen kann, die der Laden mit übernommen hat.

Richtig, das war die Frage.

Als Kontaktbörse, Informationsvermittler kann man ganz gut mit dem Internet arbeiten. Eine Seite "Rollenspiele für Dummies" wäre da sicher ganz sinnvoll. Ein Ding das bei Google ganz oben auftaucht wenn man nach dem Begriff Rollenspiele sucht. Da kann man sicher auch die ganzen Spielarten des Hobbys beleuchten (Computer-RPGs, LARPS usw...).

In der Mitte erwähnst du noch einmal das große Problem, dass ich in meinem letzten Beitrag schon anzuschneiden versucht habe: "bei Google ganz oben auftauchen" ist so trivial nämlich nicht (wobei Rollenspiele beim Suchbegriff "rollenspiel" schon sehr gut dastehen). Und den Surfer dann auch noch festzuhalten, ist noch schwieriger.

Was das rekrutieren junger Spieler angeht, sehe ich die Verlage ein Stückweit in der Pflicht, glaube aber dass die meisten das begriffen haben und sich da langsam etwas tut.

Und zwar was? Demo- und Support-Teams beispielsweise sind auf lokale Unterstützung, namentlich die Art von Infrastruktur, die klassischerweise von den Läden bereitgestellt wurde, angewiesen. Onlineangebote auf der anderen Seite sind unabhängig von ihrem Träger mit den bereits skizzierten Problemen belastet, und es ließe sich argumentieren, dass diese für Verlage sogar schwerer(!) zu überwinden sind als für Privatpersonen oder Vereine. Messen und andere Veranstaltungen sind zeitlich und räumlich stark begrenzt und können schon somit nicht als "echter Ersatz" für das permanente Angebot der Läden herhalten.

Vielleicht kommt ja auch der eine oder andere Ladenbesitzer ja noch auf die Idee, dass man sein RSP-Angebot vielleicht noch mit anderen Medien aufpeppen kann (Video und PC-Spiele), das wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit Leute zu ziehen und so wieder Leute zum Hobby zu führen.

Ich sehe das für die Läden zwar als positiv, für die hier thematisierten Funktionen der Läden aber als negativ. Eine solche Aufweitung der Palette geht meiner Erfahrung nach leicht Hand in Hand mit den erwähnten Umstrukturierungen, die zum Verlust der Netzwerk-Funktionen führen. Eventuell vorhandene Spielfläche wird abgebaut oder vornehmlich von Nicht-Rollenspielern genutzt, Regalfläche für Rollenspiele wird heruntergeschraubt, Personal wird auf andere Bereiche angesetzt oder entsprechend vorgebildetes Personal (mit weniger Kenntnissen im Bereich Rollenspiele) wird eingestellt.
Das kann auch anders laufen, aber auf eine Generation von neuen, breit aufgestellten (fantastischen) Spieleläden als Nachfolger der alten Rollenspielläden würde ich in Sachen "Szene-Knotenpunkt" nicht bauen wollen.

mfG
ajw
 
AW: Ladennachfolger

Und zwar was? Demo- und Support-Teams beispielsweise sind auf lokale Unterstützung, namentlich die Art von Infrastruktur, die klassischerweise von den Läden bereitgestellt wurde, angewiesen. Onlineangebote auf der anderen Seite sind unabhängig von ihrem Träger mit den bereits skizzierten Problemen belastet, und es ließe sich argumentieren, dass diese für Verlage sogar schwerer(!) zu überwinden sind als für Privatpersonen oder Vereine. Messen und andere Veranstaltungen sind zeitlich und räumlich stark begrenzt und können schon somit nicht als "echter Ersatz" für das permanente Angebot der Läden herhalten.
Ich sehe seitens der Verlage zumindest schon mal ein paar zögerliche Schritte in die richtige Richtung, wie beispielweise, dass man in Drakensang die DSA4 Regeln findet, oder mit dem John Sinclair Rollenspiele, mit dem man endlich mal wieder neue Vertriebswege (Bahnhofsbuchhandel) erschließt. Weiterhin weiß ich zumindest von einem Verlag, dass daran gearbeitet wird ein Heftchen für die Schulen bzw. Lehrer zu entwerfen, um das Hobby mit all seinen positiven Eigenschaften an den (jungen) Mann zu bringen. Also es bewegt sich schon was.

Aber einen echten Ersatz für die Spieleläden gibt es nicht und wird es nicht geben, bis nicht das P&P plötzlich zum neuen In-Hobby tausender junger Menschen wird. Und das wird erst mal nicht passieren.
 
AW: Ladennachfolger

Internetshops wie Sphärenmeisters Spiele und Limbus Spiele, deren Inhaber auch in Foren herumtreiben und Infos zu Spielen geben können oder gar einen Rollenspiel-Blog führen.

Außerdem zunkunftstächtige Rollenspielladen-Konzepte wie "Ultra Comix/ Projekt 7" in Nürnberg.
Im Übrigen gibt es in Nbg. wegen entsprechender Sammelkartenspielumtriebe eine größere Gruppe an L5R-Rollenspielern.
 
AW: Ladennachfolger

Weder kostenlos verteilte Spiele noch neue Vertriebswege sehe ich als Möglichkeiten an, die Lücke im "Kontaktbereich" zu schließen. Ein geschenktes Regelwerk - egal ob es von der Großmutter unter den Weihnachtsbaum gelegt oder vom Computerspiele-Publisher auf die DVD gebrannt wird - bringt nämlich keine Vernetzung mit anderen Spielern zu Stande.

mfG
ajw
 
AW: Ladennachfolger

Den "Kontaktbereich" kann man nur durch Foren schließen, aber das ist natürlich kein persönnlicher Kontakt, kann aber immerhin dazu führen, dass dieser entsteht.
 
AW: Ladennachfolger

Internet. Foren. Blogs.

Wenn ich die Probleme damit einmal bei Seite lasse, frage ich mich aber immer noch, wie genau das aussehen soll?

Reden wir von lokalen, nationalen, globalen Online-Angeboten? Je größer der "Einzugsbereich" desto mehr Aktivität und desto leichter zu finden, gleichzeitig wird es aber nicht gleichzeitig auch immer schwieriger tatsächlich persönliche Kontakte (eine Spielrunde!) aufzutun? In einem Berliner Rollenspielforum muss niemand fragen "ist jemand aus Berlin hier?" - dafür muss er aber vielleicht fragen "hallo! ist hier überhaupt irgendwer?".

Reden wir von unabhängigen Angeboten oder von solchen die mit einem Verlag, Verein oder Online-Shop verbandelt sind? Gerade letzteres scheint mir interessant, da hier natürlich besonders leicht auch andere (die eigentlichen!) Laden-Funktionen mitübernommen werden können.

mfG
ajw
 
AW: Ladennachfolger

ich denke dass die kontaktlücke nach dem erstkontakt tatsächlich durch foren besser erschlossen werden kann.

davon ab hat sich bei uns ein offenes treffen gut gemausert. volkshochschulen oder auch jugendzentren bieten oftmals platz umsonst. wirkliche neulinge bringt es selten, aber ich hab wirklich gute erfahrung was vernetzungen angeht. gerade wenn man auch tabletop oder tcgs nicht ganz abgeneigt ist, kann eine solche gruppe sehr schnell wachsen.
 
AW: Ladennachfolger

Im Liverollenspiel gibt es diese Situation schon länger.
Viele Alte Läden in denen man früher die Flyer für seine Veranstaltungen ausgelegt hat gibt es -in ihrer ursprünglichen Form als Forum für Spieler und Anfänger- nicht mehr.
Neue Spieler werden nicht nur durch Bestehende Gruppen gebildet, sondern entwickeln sich aus sich selbst heraus (Gestärkt durch den Herr der Ringe / Mittelalterboom von vor ein paar Jahren).
Es Laufen zur zeit eine menge Gruppen an Nachwuchsspielern herum die nie Anschluss an eine bestehende Gruppe hatten sondern sich selbst aus dem Internet versorgen. Teilweise mit fraglichen Ergebnis.

Unterm strich gibt es zur zeit eine menge Liverollenspieler die zwar begeistert dabei sind aber ohne Anleitung durch erfahrene Spieler teils sehr eigenbrötlerische Ideen vom Spiel verfolgen, was bei größeren Veranstaltungen (Bei denen man ja möglichst viele Spieler unter einen Hut bringen will) doch immer wieder mal zu Reibereien führt. (es ist generell eine gute Sache wenn es viele Herangehensweisen gibt, aber genau dieser punkt führt dazu das es schwierig wirt die Standpunkte und Spielweisen auf der selben Veranstaltung unter zu bringen)

Im Pen&Paper seh ich eine solche Entwicklung nicht als so kritisch, da ein Spieler ja nicht mit hundert anderen Spielern klar kommen muss sondern nur mit maximal einer Runde auf einmal. Hinzu kommt das hier ja auch eine Theoretische Anleitung über das Internet für Anfänger Ausreicht (Nicht wie beim Larp wo man sich schwer tut jemanden ein Gefühl dafür zu vermitteln wie fest er mit der Polsterwaffe zuschlagen sollte, wenn etliche Kilometer Glasfaser zwischen einem liegen)
 
AW: Ladennachfolger

(Nicht wie beim Larp wo man sich schwer tut jemanden ein Gefühl dafür zu vermitteln wie fest er mit der Polsterwaffe zuschlagen sollte, wenn etliche Kilometer Glasfaser zwischen einem liegen)

Ich musste gerade einen Moment lang überlegen, bei was für einer Poslterwaffe wohl etliche Kilometer Glasfaser(kernstab) verbaut werden... :fool:

mfG
ajw
 
AW: Ladennachfolger

Annahmen:

"Klassische" Rollenspielläden stellen wichtige Kontakt-, Informations- und Rekrutierungsknotenpunkte für Rollenspieler dar. Sie bieten Möglichkeiten Anschluß an eine lokale "Spielerszene" zu finden, Gruppen aufzubauen, neue Spieler einzuführen und neue Spiele kennenzulernen.

Die Zahl "klassischer" Rollenspielläden nimmt ab. Die Läden werden aufgegeben, oder dergestalt umstrukturiert, dass sie die oben genannten Funktionen nicht mehr oder nur noch eingeschränkt wahrnehmen können.

Frage:

Wer übernimmt diese Funktionen?

mfG
ajw

Die hier.
Binden die Zeit und das Geld das sonst in Rolloläden verzockt worden wäre.

Ansonsten: Foren? Blogs? Soziale Netzwerks-Seiten! Rollozocker-Gruppen bei StasiVZ und Facebook / Livejournal.

Analog / Offline?
Über zufällige Begegnungen mit Menschen die ab und zu Rollenspiel machen an Lern- und Arbeitsplatz abgesehen fällt mir da wenig zu ein.
 
AW: Ladennachfolger

@Tellurian: Zeit ja, Geld nein.

WoW ist ERSCHRECKEND billig für die Zeit die man da reinsteckt
 
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