AW: Wie der Ochs vorm Berge...
bringen würde es definitiv was. ich persönlich fände einen thread mit grundtexten sinnvoller. vielleicht sogar nur ein etwas längerer haupttext. etwa so wie das von skar oder deins, nur eben nach möglichkeit etwas umfangreicher. vllt. mit teaser und längerem haupteil.
den pluralismus würde ich lieber in den text integrieren, oder die dann als spielweisen/akzentsetzungen als seperate antworten in den thread setzen...
ein text ist erstmal einfach überschaubarer und es sollte -imo- erstmal um die grobe weltstruktur gehen, etwas auch zum feeling. das kann man ja textlich relativieren, oder eben im verlauf ergänzen.
...das wird dann ja doch richtige Arbeit...
...
Mach dann doch schon einmal einen Thread auf, wo
du wir so einen Text entwickeln können.
Also: was bietet mir sla, wo liegt der unterschied zu 'vergleichbaren' settings (so konnte ich mich niemals (bzw. noch nicht) mit SR anfreunden und daher würde mich da -auch ohne dass man die konkurrenz gleich nennt- interessieren was SLA anders macht).
Das verknappte "was bietet SLA Industries" habe ich versucht in der aktuellen Einführung anzureißen. Es bietet eine (bunte und bisweilen bizarre) Mischung aus Dark Future, Science Fiction, Horror (verschiedenster Couleur), Krimi/Thriller, und Humor, bei der die Schwerpunkte/das Mischverhältnis von verschiedenen Spielern sehr unterschiedlich gesetzt werden.
Von der "Konkurrenz" setzt sich SLA Industries im Falle von Shadowrun durch den Austausch der dortigen Fantasy- gegen Horrorelemente, und die geradezu spiegelverkehrte Rollenverteilung (Spieler stellen in Shadowrun Verbrecher, in SLA Industries Sicherheitskräfte) bei gleichzeitig gut vergleichbarer Struktur ab.
Weitere Kandidaten für einen Konkurrenzkampf sind in meinen Augen solche Systeme wie a/state (weniger offensichtliche fantastische Elemente, stärkere Anachronismen, anderer Umgang mit dem Thema "Hoffnung" (wobei das mein privates Steckenpferd ist)), Kult (reinrassiger Horror), Mutant Chronicles (Pulp, offenere Konfrontationen mit "dem Bösen"), Corporation (kein Horror, dafür in Charakterrollen und Grundstruktur sehr ähnlich), und andere mehr.
welche plotmöglichkeiten ergeben sich im gröbsten, wie sieht das mit der 'tiefe' aus. spiele ich eher oneshots oder kampagnen (wird ja beides möglich sein) und (was mir immer noch völlig unklar ist) was hab ich für charaktertypen?
Da SLA Industries sehr stark auf die Möglichkeit zum auftragsbasierenden Spiel eingeht, sind Oneshots und nur lose verknüpfte [wiki]Gummibrotbaummetapher[/wiki]n eine vom Spiel gut unterstützte Möglichkeit, das System der SCL (Security Clearance Level/Sicherheitsfreigabe der Charaktere) andererseits und einige der Arten, in denen sich die Horror-Aspekte des Spiels darstellen lassen, machen andererseits auch enge Verknüpfungen und charakterzentrierteres Spiel durchaus attraktiv. Tatsächlich erhälst du hier also eine Art rund-um-sorglos-Paket.
Bei den Charaktertypen geht das System über weite Strecken davon aus, dass Mitglieder der (Elite-)Sicherheitskräfte des Konzerns gespielt werden (Alternativen werden allerdings aufgezeigt, und in späteren Bänden und inoffiziellen Quellen auch mit Regeln unterfüttert).
So wie ich SLA 'verstehe' hab ich keine starren charakterklassen. ich hab nicht distinkte charaktermasken, sondern die möglichkeit einen irgendwie 'echten', differenzierten charakter zu spielen.
nur wie sieht es da aus? gewisse grundlinien dürfte es ja doch geben um den einstige su ermöglichen. wie gibt SLA den spielern die möglichkeit charaktertypen auszuwählen? ist es dann doch "Rigger, Hacker, Streetsam?"
Es gibt durch die Training Packages durchaus Schubladen für die Charaktere. Diese halte ich persönlich aber für sehr schwach. Zwar bringen die Packages einige regeltechnische Vorteile, und können innerhalb der Spielwelt wichtige Weichen stellen (so werden beispielsweise BPNs - Aufträge - vom Konzern an Hand von Packages und
nicht nach tatsächlichen Fähigkeiten vergeben), aber die freie Gestaltbarkeit dominiert in meinen Augen ganz klar.
Die selbe freie Gestaltbarkeit, die deine "echten, differenzierten" Charaktere ermöglicht, ist es aber auch gleichzeitig, die eine starke Optimierung auf eine kleine Fähigkeitsnische (natürlich gerne gewählt: Nah- oder Fernkampf, aber auch Heilung, Medienpräsenz, &c.) erlaubt. Hier ist meiner Erfahrung nach eine Absprache in der Gruppe angezeigt, auf welche Art und Weise die Charaktere gebaut werden sollen.
Für den Einstieg - um auf diesen Teil der Frage zurückzukommen - bieten die anfangs erwähnten Packages mit ihren zugeordneten Skills aber auf jeden Fall eine gute Orientierungshilfe.
wie sieht das überhaupt mit rassen aus? ich gehe davon aus, dass ich diese echsenwesen und vllt. auch die "Frother" spielen kann, aber was ist die 'normale' operative gruppe. Skar schreibt, dass welche aliens es gibt die als operatives tätig sind. aber mengen sich diese gruppen? ich gehe da gerade eher von normalen menschen aus, aber mich würde interessieren ob da eben auch die Wraith Raider und Echsenwesen problemlos hinzu treten können, wie der elf oder ork in die runnergruppe.
Auch da scheiden sich die Geister ein wenig. Meiner Erfahrung nach nicht so stark an der Zusammensetzung der Operative Squad/Spielergruppe, in der munter biogenetische Monstern, Aliens, Ebb-User und Menschen Seite an Seite in der Schußlinie stehen, sondern eher in der etwas weiteren Darstellung der Gesellschaft und damit auch den eventuellen persönlichen Beziehungen innerhalb der Gruppe.
Persönlich bin ich ein wenig in der Zwickmühle. Einerseits
mag ich die Rassen der World of Progress (wenn ich die Zeit finde, schreibe ich dazu vielleicht auch irgendwann einmal einen Artikel zu Ende...), und das bedeutet ich baue sie auch gerne und oft an allen möglichen Stellen ins Spiel ein, gleichzeitig gefällt mir aber auch die Idee einer letztlich sehr rassistischen und humanozentrischen Gesellschaft, in der Stormer zwar
irgendwie intelligent sein mögen, aber letztlich eben doch für "echte" Leute eben bloß "Dinge", Gebrauchgegenstände, sind und in der das Racial Equality Program auch nur Augenwischerei ist und man gegen Aliens nichts hat, "aber
diese Aliens sind
nicht von hier keine Menschen" (und davon dass Ebons Kindermörder sind, müssen wir gar nicht erst anfangen...).
Dabei ist für mich vor allem folgende kleine Überlegung interessant: Auf Mort sind 90% der
menschlichen Bevölkerung arbeitslos und müssen in verrottenden Sozialbauten, belagert von Serienmördern, degenerierten Kannibalen und einfachen kriminellen vor sich hinvegetieren, während ihnen im (immerhin kostenlosen) Fernsehen von der großartigen Welt des Fortschritts und des Konsums vorgeschwärmt wird. Von irgendwelchen anderen Planeten werden von der Company nun zu horrenden Kosten irgendwelche haarigen Wilden, rote Echse, und Freaks mit komischen Augen eingeflogen, kriegen eine hochwertige Ausbildung finanziert und einen hochdotierten Job (bei dem sie nebenbei auch noch Medienstars werden und
dich die ganze Zeit aus der Flimmerkiste heraus anglotzen). ...wie wird wohl die Meinung des typischen Einwohners über seine neuen haarigen, roten, oder mit komischen Augen versehenen Nachbaran sein?
Genau.
(Und jetzt lassen wir es doch einfach einmal dunkel sein, unseren typischen (jugendlichen) Einwohner ein paar Bier intus und außer seinen Kumpels auch noch eine handliche Eisenstange zur Hand haben...)
ist der operative übberhaup mit den 'normalmenschen' vergleichbar oder unterscheidet er sich fundamental vom 'normalmenschen'? sind das die wenigen die klar kommen, während die normal-fernsehjunks sich wie npc-massen anfühlen (Metabarons hats soweit ichs weiss ewa so angesetzt), oder sind die verläufe fließend? ist der operative einfach ein mensch mit besserer startposition und besserer ausrüstung, oder ein held der kaum mit dem normalmenschen zu vergleichen ist?
Jetzt wird es richtig kritisch - also zumindest meiner Erfahrung nach.
Erst einmal, regeltechnisch, und eng an den veröffentlichten Vorlagen orientiert, ist ein Operatives einem Zivilisten haushoch überlegen - schon was die reinen Stat- und Skill-Werte angeht, und in Sachen Ausrüstung ohnehin (schon alleine weil der Zivilist das meiste hochtechnologische Spielzeug gar nicht besitzen
darf).
Andererseits
rekrutieren Operatives sich zu einem gewissen (wie groß ist wieder eine Ermessensfrage) Teil aus den Reihen der Zivilbevölkerung. Sie sind Ausnahmetalente, harte Arbeiter, Aufsteiger, Leute mit einer ordentlichen Portion Chuzpe oder einer noch größeren Portion Glück, die sich aus dem Elend oder schlicht der Lethargie herausgekämpft haben, und die jetzt vielleicht bei "mein Haus, mein Boot, mein Auto" mitspielen können (oder auch nicht...), aber die nur kurz über die Schulter zu sehen brauchen, um zu sehen wo sie herkommen und wo sie sich vielleicht auch immernoch zu Hause fühlen.
Wenn ein Operative seine Arbeit gut macht und ein Händchen für Selbstdarstellung und Marketing hat, dann ist er vielleicht eine Medienikone, aber selbst dann bewegt er sich nicht in gänzlich anderen Sphären als der Rest der World of Progress... ...spätestens dann nicht mehr, wenn es um die Leute, die mit einer einzigen Unterschrift seine Karriere ruinieren können, oder um wahnsinnige Fans, die ein Messer in den Nachtclub geschmuggelt haben, geht. Er ist vielleicht fähig, reich, erfolgreich, berühmt, aber er bleibt ein Mensch (oder Alien, ...), genau wie die Menschen (und Aliens, ...) um ihn herum.
was ist mit den Frothern? welche rolle nehmen die ein? kann ich die auch ohne ne reine frotherkampane zu starten in die gruppe integrieren, oder sind es einfach 'Gegner' bzw. npcs?
Frother sind eins: Menschen.
Vielleicht mit eigenen Sitten und Gebräuchen, eigener Kultur - auch wenn nicht alle Frother in diesem Umfeld aufgewachsen und heimisch sein müssen -, aber eben doch Menschen, und damit eingebettet in die größere menschliche Gemeinschaft, die wiederum in die größere Gemeinschaft der World of Progress als Ganzem eingebettet ist.
Frother halte ich für eine der unproblematischsten (siehe meinen kurzen Ausflug zum Rassismus weiter oben) Rassen der World of Progress, eben weil sie eine der menschlich(st)en sind.
ganz banal: ist es ein setting in dem die grenzen zwischen den sozialgruppen fließend sind, oder hab ichs hier mit klischeemassen zu tun?
Ich sehe die World of Progress als eine Welt der gläsernen Decken.
Sie lassen sich sprengen (und Operative zu sein, ist eine gute Vorraussetzung dafür, auch wenn Operative zu
werden bereits den ersten Durchbruch erfordert), aber sie sind da, auch wenn jeder Verantwortliche das natürlich vehement leugnen wird.
(Und abwärts geht es natürlich sowieso immer. Mit Expresslift, oder auch ganz gemütlich über die Treppe. Je nachdem.)
ich kriegs schwer formuliert: die frage ist -am vielleicht ungerechtfertigten beispiel-: hab ichs mit klar getrennten gruppen wie bei degenesis zu tun, wo dann der spitalier aussieht wie der spitalier oder habe ich einen individuellen irgendwie in einem differenzierten sozialen netzwerk stehenden charakter, der eben 'seinen beruf' hat, wie z.B. bei cthulhu.
Ich würde sagen Letzteres. Gerade im Bereich der fremden Rassen (außerirdische aber auch biogenetische) ist aber Ersteres natürlich eine leichte und naheliegende Option.
genauer: bietet mir sla genug background dass ich eine 'authentische' (gern auch gebrochene) spielwelt mit differenzierten charaktern spielen kann (auch wenn ich sicherlich auf klischees zurückgreifen kann).
Das "genug" ist das Wort, das die Antwort schwierig macht. Wenn du dich strikt an das in den offiziellen Büchern Niedergelegte hälst, dann kann es - natürlich noch ein wenig in Abhängigkeit von deinen Ansprüchen - knapp werden. Bist du bereit die (mal mehr mal weniger große) Mühe zu investieren, von den in diesen Bänden geliefertn
Ansatzpunkten her zu extrapolieren, inoffizielles Material beziehungsweise überhaupt die Gedanken anderer Spieler hinzuzunehmen, oder sogar (

) beides zu tun, dann würde ich definitiv bejaen, und sagen, dass die Menge an Hintergrund mehr als nur ausreichend dafür ist.
Dann noch eine Frage zur magie. Skar spricht von den ebons und brain wasters die 'magiekundig' seien. meine frage is da, wie sich die anfühlt. ist magie omnipräsent? welche möglichkeiten ergeben sich durch magie? wie weit ist magie konstitutiv für sla?
"Magie" - das bedeutet in erster Linie Ebb - hat in meinen Augen einen eher nüchternen, wissenschaftlichen Einschlag bei SLA.
Einschlag. Ebb wird mittels industriell gefertigter Hilfsmittel angewendet, und basiert auf mathematischen Prinzipien, gleichzeitig aber werden die Anwender - inklusive ihrer Einstellung zu ihren Fähigkeiten - als besonders emotional, vielleicht auch künstlerisch beschrieben.
Ebb ist omnipräsent. Zumindest in dem Sinne, dass es sich bei seiner Existenz um kein großes, wohlgehütetes Geheimnis handelt, sondern es ein normaler Teil der Abendnachrichten und gängiger Sportreglements ("kein Ebb im Ring!") ist. Dark Lament, eine der wichtigen Tochterfirmen von SLA Industries, fußt auf Ebb, und die interstellare Raumfahrt basiert auf den Fähigkeiten von Ebon Navigatoren, die die von Dark Lament gefertigten Foldships in Nullzeit von Ort zu Ort bewegen. Ebb ist aber klar auf einen kleinen Personenkreis beschränkt. Nur Ebons und Brainwaster (sowie Necanthropen und die ohnehin mysteriöse Führungsriege des Konzerns) sind in der Lage diese Fähigkeiten zu erlernen und anzuwenden. Menschen, biogenetischen Kreaturen, und anderen Aliens bleiben sie verschloßen.
ich habe kein problem mit dreckiger magie in den grenzen des vorstellbaren, würde es aber gerne low halten.
wie erklären sich -in diesem zuge- die underground-kreaturen. beim durchblättern sehe ich da so manches gewürm bis zu drachenartigen gestalten. ist das magie? mutation? und welche rolle nimmt es ein?
also: wie sehr fantasy ist sla?
Das meiste, was im Untergrund von Mort kreucht und fleucht ist leidlich natürlichen Ursprungs, degeneriert, mutiert, gezüchtet, gebaut, ausgebrochen, oder ausgewildert.
Mit dem, was darüber hinausgeht, lässt sich natürlich sehr verschieden umgehen. Wenn ich persönliche Vorlieben einmal beiseite zu lassen versuche, dann habe ich aber durchaus den Eindruck, dass der Einsatz vom Spiel (beziehungsweise dessen Designern) her eher verhalten gedacht ist... ...oder als Einladung zu einem blutigen und wimmernden Ende der Operatives.
mein problem im forum war als sla-laie einfach dass es da entweder monströse threads gibt die details erörtern und ein paar spaßthreads. deshalb wäre einfach ein grundpost schön, weil ich aus den anderen threads bisher wenig ziehen konnte. So ein Hauptthread könnte aber auch ggf. auf detailthreads verlinken.
Fragen stellen - gerne auch in eigenen Threads - schadet auch nie.
Stay SLA
ajw