Kappadozius

Vorsintflutlicher
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– † –​

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»Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal,​
Die großen Städte knien um ihn her.​
Der Kirchenglocken ungeheure Zahl​
Wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer.«​

– Georg Heym, Der Gott der Stadt

– † –​

Willkommen in Turmstadt an der Lethe! Betreten Sie unverzagt unsere schöne Stadt und lassen Sie etwas von dem Glück hier, dass Sie mit sich bringen.

Erleben Sie die architektonischen Wunder dieser Stadt mit ihren marmornen Engelsstatuen, schrecklichen Wasserspeiern und geschwungenen Brücken, die einen Stadtteil mit dem Anderen verbinden. Wandeln Sie durch die ehrfurchtgebietenden Straßenschluchten der turmhohen Gebäude und berauschen Sie sich an der herrlichen Pracht des Engelwacht-Zentralturms oder genießen Sie das himmlische Panorama über die Stadt aus dem Rudolf-Schwarz-Turm. Aber seien Sie stets vorsichtig, geehrter Gast, denn die lichtlosen Gassen der Stadt beinhalten manchmal Monster…

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Bleiben Sie doch eine Weile — bleiben Sie für immer!

In der Tat ist Turmstadt eine der gewaltigsten Metropolen in der Welt der Dunkelheit, die sich allerdings auf keiner offiziellen Landkarte finden lässt, denn genau genommen ist es ein Produkt aus reiner Phantasie!

Als dunkler Zwilling von Gotham City bietet Turmstadt genügend Platz für die Spezies des Homo Sapiens Sanguisugens; es ist eine Megalopolis mit beinahe acht Millionen Sterblichen und ein hungriger Moloch zugleich, der nach noch mehr Seelen hungert. In den Schatten der turmhohen Bauten ächzen die Menschen unter der Geißel mächtiger Konzerne und korrupter Politiker. Die wenigen Persönlichkeiten, denen Autorität und Einfluss gegeben sind, nutzen das gegenwärtige System unbarmherzig aus und zementieren ihre Souveränität ohne auf das Wohlergehen ihrer Mitmenschen zu achten. Die Form des überhöhten Spitzbogens aus der gotischen Architektur ist das prägende Merkmal vieler Wolkenkratzern in Turmstadt, welche mit ihren hohen Fassadenfenstern wie riesige Kathedralen zu Ehren einer finsteren Gottheit wirken. Tatsächlich erweckt es den Eindruck, dass die oberen Zehntausend wohl dem Gott Mammon huldigen würden.

Die Stadt bietet seinen Bewohnern ein breites Spektrum an Kultur und Unterhaltung; es gibt Bibliotheken, Bordelle, Diskotheken, Gottesdienste, Museen, Spielcasinos und Theater sowie illegale Wettkampfarenen, nur um einige der zahlreichen Attraktionen zu erwähnen.

Es eine unvollkommende Stadt, aber sie ist die Unsrige!

Planung bedeutet: Den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen

Vielen Dank, Ioelet! Deine wunderbaren myWoD-Threads haben mich dazu bewogen dieses experimentellen Sandkasten hier zu präsentieren.

Also liebe Freunde der Nacht, mit Turmstadt haben wir einen riesigen Kasten voll lustiger, bunter Legosteinchen und die Klötzchen möchten alle verbaut werden. Eine Megalopolis von Spielern für Spieler. Es soll ein Produkt aus der Denkfabrik aller A!-Mitglieder sein, welche sich an diesem Bastelspaß beteiligen möchten.

Wer sich einbringen möchte, kann sich gerne die Mühe machen und Gebäude oder Institutionen beschreiben. Zeichnet einen Grundriss, ladet tolle Bilder dazu hoch oder umschreibt die Örtlichkeit in seinen wichtigsten Punkten. Liebe zum Detail rundet die Sache ab.
Es gibt nur eine Regel: Benutzt Euren gesunden Menschenverstand!

Bedenkt nur, dass unser kollektiver Ideenquell stets im Flussbett der Logik fließen sollte. Na ja, und falls der Uferrand doch mal überfließen sollte, ist das jetzt auch kein Beinbruch.

Es folgen noch ein paar mehr oder weniger (ir)relevante Daten:
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..::[ Basisdaten ]::..
Bundesland: – maschinell bedingter Fehler –
Postleitzahlen: ¿8$%?–#868§
Vorwahl: 555
Kfz-Kennzeichen: TUR
Bruttoinlandsprodukt: ca. 100 Mrd. €
Schulden: 73 Mrd. €

..::[ Geographie ]::..
Geographische Lage: etwa 51° 57' Nord (Breite), 7° 37' Ost (Länge)
Fläche: ca. 1.300 km²
Höhe: 112 m ü. NN (Das Königreich der Nosferatu allerdings erstreckt sich noch tiefer…)
Nachbarstädte: Arkham, Innsmouth, Münster und Finstertal? ;-)
Stadtgliederung (7 Bezirke):
1.) Turmstadt-Zentrum​
2.) Steinlöwen-Finanzdistrikt​
3.) Kaiserheim​
4.) Turmstadt-Alleenring​
5.) Industriepark Ost​
6.) Taghafen​
7.) Ritterbach​
Adresse der Stadtverwaltung: Otto-Meissner-Platz 1

..::[ Bevölkerung ]::..
Einwohner: 7.997.760
– davon Ausländer: 1.159.675 (14,5 %)​
– davon mit Migrationshintergrund: 2.191.386 (27,4 %)​
Arbeitslose: 1.415.603 (17,7 %)
Bevölkerungsdichte: 6152 Einwohner je Quadratkilometer

..::[ Politik ]::..
Erster Bürgermeister: Ivar Hardestadt Kreuger (CDU)
Regierende Partei: CDU
Sitzverteilung in der Bürgerschaft (65 Sitze insgesamt):
24 (CDU)​
16 (SPD)​
13 (NPD)​
8 (FDP)​
3 (Grüne)​
1 (Linke)​
Bundesratsstimmgewicht: 6
Politbarometer: Der braune Kaffeesatz der NPD erfährt auf Grund der wachsenden Arbeitslosigkeit an Aufwind. (Gute Geschichten brauchen Konflikte!)
– † –​

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Das Katakomben von Turmstadt

Die Katakomben bestehen aus mehreren Ebenen, jede etwas tiefer als die voherige. Zuerst kommt das Kanalistationssystem, darauf folgt das U- Bahnsystem und schließlich die ältesten Gänge, die wahren Katakomben von Turmstadt. Jede dieser Schichten ist eine Welt für sich. In jeder Ebene liegen Geheimnisse, Schrecken aber aiuch Möglichkeiten in der Dunkelheit.


Die Kanalisation von Turmstadt

Die Katakomben beginnen dort wo es kaum jemand vermutet: Schon in den Dachrinnen.

Den von dort- aber auch aus den unzähligen Syphons, Waschbecken, Toiletten und in den Straßen- und Kellereinläufen fließt das Wasser in die Kanalisation. Innerhalb des Systems fließt das Schmutz- und Regenwasser.
Durch unzählige Verbindungen münden kleinere in größere Rohre und diese in noch größere Rohre.

Unter der Stadt liegen insgesamt 9.054 kilometer Rohre. Die Größe variiert zwischen 30cm, so klein, dass gerade mal eine Ratte hindurch passt bis hin zu einem Durchmesser von 3 Metern, so dass ein Mensch bequem hindurch gehen kann. In diesen großen Rohren verlaufen schmale (etwa 1,50m briete), glitschige Wege neben dem Strom aus Abwasser.

Diese Rohre wurden verlegt, um die 5,5 Mio. kubikmeter Abwasser zu bändigen welche die Stadt täglich erzeugt. Insgesamt 14 Kläranlagen sorgen dafür, dass das Wasser nach ca 7 Stunden wieder aus einer der Anlagen fließt.

Turmsatdt birgt 630 Überlaufbecken, in denen sich bei einem starken Regen das Wasser sammelt. Bei lang anhaltender Trockenheit stehen diese unterirdischen, neuzeitlichen Kavernen völlig leer.Die Größe variiert zwischen 19 und 6000 qm. Eines der größten, zwei Stockwerke umfassenden Überlaufbeckenbefindet sich unter dem Bahnhofsvorplatz.
Lediglich 112 dieser überlaufbecken sind offen, sie sind mit Flüssen verbunden und stellen Zugänge zu der riesigen unterirdischen Welt dar. Die Zugänge sind lediglich mit Metallgittern gesichert. Sie sind mit Vorhängeschlössern gesichert, die auch in der Seefahrt verwendet werden.

Neben den Überlauf becken gibt es noch die Regenrückhaltebecken. In ihnen staut sich das Wasser auf, nur eine gewisse Durchlaufmenge wird abgegeben. Dann wird der rest des Abwassers nach einem starken Regen nach und nach in das System abgeführt. In Turmstadt gibt es 168 dieser Regenrückstaubecken. Eines der größten befindet sich unter der Schuhmacher- Straße.

Ein Team von rund 1120 Leuten kümmern sich um die Unterhaltung dieses Systems. Sie reinigen die Straßeneinläufe, kontrollieren bei Bedarf die Hausanschlüsse und kontrollieren und Spülen ständig das Kanalsystem. Sie leeren die Gruben. 670 Fahrzeuge sind in den Straßen unterwegs. Darunter Saugwagen, Spülfahrzeuge und Kanal- Tv- Wagen.


Die U- Bahnschächte

Unterhalb der Kanalisation verlaufen noch einmal ca 380 km Ubahnschächte. Nur ein kleiner Teil der Strecke verläuft ebenerdig.

Das Ubahnsystem von Turmstadt ist eins der wenigen, welches einige stillgelegte Strecken aufweist. Eine der Strecken ist eine Bauvorleistung, für eine geplante, aber letztlich niemalsd realisierte Strecke, die andere ist eine aufgegebene Strecke.
In diesem Zusammenhang existieren zwei Stllgelegte Bahnhöfe aber noch weitere 16 ungenutze U Bahnhöfe. Diese wurden im Laufe der Entwicklung in den vorhandenen Verbindungen ausgespart um auf den Strecken Zeit zu sparen. Dadurch, dass in diesen Bahnhöfen kein Licht eingeschaltet ist, fallen diese Bahnhöfe bei einer Durchfahrt nicht auf, lediglich ältere Einwohner erinnern sich noch an diese Stationen.
 
Oft sind Schmutzwasser (=Fäkalien, Haushaltswasser) und Abwasser (=Regen) in voneinander getrennten Systemen unterwegs, damit man das Regenwasser nicht extra mitklären muss. Nur als kleiner Einwand zur Tunnelgestaltung.
 
Vielen Dank, Ioelet! Deine wunderbaren myWoD-Threads haben mich dazu bewogen dieses experimentellen Sandkasten hier zu präsentieren.
Vielen Dank für die 1000€ die du mir demnächst für die Nutzung des Begriffes "myWoD" überweisen wirst... ;)

Nette Idee.
 
Vielen Dank für die 1000€ die du mir demnächst für die Nutzung des Begriffes ›myWoD‹ überweisen wirst… ;)

Nette Idee.

Also gerade habe ich eine großartige Eingebung! :angel:

Ja, ich bin mir sicher, dass in Turmstadt im Bezirk Kaiserheim eine riesige Ioelet-Statue an die Gründer der Stadt erinnern sollte. Solch ein symbolische Denkmal ersetzt doch sicherlich jeglichen urheberrechtlichen Firlefanz, nicht wahr? :whistle:
Uuuuh, so spät schon? Ich muss weg…
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Soll die Stadt rein Vampire-Spezifisch sein, oder können auch Elemente aus anderen Systemen einfließen?

BTW wieso sind Arkham, Innsmouth durchgestrichen? Ich frage, weil ich meiner WoD ganz gerne mal nen Cthulhuiden Anstrich verpasse. Shadow over Innsmouth lässt sich m.E. prima mit Werwolf bzw Rokea umsetzen... aber da ich nicht weiß, ob das so weit gehen darf, halt ich erstmal die Klappe (zumal mir eh bewusst ist, dass der Fokus bei Turmstadt und nicht den Nachbarstätten liegen sollte).^^
 
Soll die Stadt rein Vampire-Spezifisch sein, oder können auch Elemente aus anderen Systemen einfließen?

BTW wieso sind Arkham, Innsmouth durchgestrichen? Ich frage, weil ich meiner WoD ganz gerne mal nen Cthulhuiden Anstrich verpasse. Shadow over Innsmouth lässt sich m.E. prima mit Werwolf bzw Rokea umsetzen... aber da ich nicht weiß, ob das so weit gehen darf, halt ich erstmal die Klappe (zumal mir eh bewusst ist, dass der Fokus bei Turmstadt und nicht den Nachbarstätten liegen sollte).^^
Die Stadt sollte in erster Linie eine Heimat für Vampire der Alten Welt sein, aber da Turmstadt eine riesige Megalopolis ist, dürfen sich selbstverständlich auch andere Monster hier ansiedeln — auch die cthuloiden Entitäten. Die anderen beiden Städte aus dem Kosmos des Herrn H. P. Lovecraft sind nur deshalb gestrichen, weil sie in Nordamerika liegen und daher eigentlich als Nachbarstädte ausscheiden. Gut möglich, dass Turmstadt aber vielleicht in Deiner Chronik gar nicht auf deutschem Boden steht, Lestat…

(Die fiktive geographischen Lage von Turmstadt liegt streng genommen in Nordrhein-Westfalen. Einfach nach Bedarf anpassen!) ;)

– † –​

Bei weiteren Fragen ruhig eine privater Mitteilung an mich, damit nicht die ersten Seiten des Beitrags nur mit Diskussionen vollgetextet werden. Relevante Korrespondenz werde ich dann hier veröffentlichen.

Gut, ich werde mal versuchen meine Vision kurz zu umschreiben. Es wäre mir ein Vergnügen, von Euren Ideen über besondere Orte oder Institutionen hier zu lesen, sei es zum Beispiel ein Krankenhaus mit miesen Knebelverträgen im Würgegriff von Magadon, Inc. oder auch die Villa vom Partylöwen und verblendeten Mitglied der Thule-Gesellschaft Rudolf Reich. Niraris Beitrag trifft den Kern der Sache gut und er hat da richtig ›einladene‹ Orte beschrieben; da kann man als Spielleiter kurz in diesen Thread reingucken und vielleicht eine zusätzliche Inspiration gewinnen.

Wenn Ihr aus Eurer eigenen Chronik vielleicht bestehende Gegebenheiten nach Turmstadt verpflanzen wollt, die sich thematisch gut einfügen, dann nur zu. Außergewöhnliche Turmstädter dürfen auch gerne portraitiert werden, am besten wenn sie nur normale Sterbliche mit besonders interessantem Hintergrund sind. Einfach mal den Ideen freien Lauf lassen!

Vielleicht behandelt ja mein nächster Beitrag auch das große Königreich der Nosferatu?
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Haltestelle: Fernau-Ost-Allee

Eine von den vorhandenen Verbindungen ausgesparter U-Bahnstation befindet sich direkt unter dem Herzen der Stadt im Bezirk ›Turmstadt-Zentrum‹; die Haltestelle ›Fernau-Ost-Allee‹ ist scheinbar das Produkt einer groben Fehlkalkulation, da keine sechzig Meter daneben bereits schon der Hauptbahnhof liegt. Die Untergrundstation ist zwar offiziell außer Betrieb, jedoch deuten verstreute Ansammlungen alter Zeitungen und Unrat auf vereinzelte Obdachlosen hin, welche hier so etwas wie eine feste Bleibe gefunden haben.

In Wahrheit hat der Clan Nosferatu hier, an der Haltestelle ›Fernau-Ost-Allee‹ (Hallo, Anagramm!), das Hauptportal zum unterirdischen Königreich. Die armen Menschen, die den Bereich als ihre dauerhafte Wohnstätte nutzen, sind allesamt auf das ›Lied der Ruhe‹ konditioniert und dienen den Nosferatu als willkommene Blutpuppen. Zwei dieser Stadtstreicher genießen sogar das zweifelhafte Privileg als Ghule in Lohn und Brot beim Clan der Verborgenen zu stehen; hauptsächlich behalten sie für ihre kainitischen Meister sämtliche Vorkommnisse in direkter Umgebung im Auge.

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In die tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus…

Die Vorkammer zur Nosferatukolonie ist von dort aus über das angrenzende Kanalisationsnetz zu erreichen, dabei dienen labyrinthartigen Gänge und verstärkte Brandschutztüren als erste Verteidigungsmaßnahme gegen ungewollten Besuch. Ein Seitenbankett sorgt für trockene Füße, aber ungeliebte Gäste werden zum Amüsement der Nosferatu auch mal gerne über die ›romantische‹ Strecke zu den Kasematten geführt, was bedeutet, dass die eitlen Vampire der hohen Clans gezwungen werden mitten durch die kniehohen Fäkalien der Kloake zu waten.
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Das Hauptquartier der Nosferatu ist ein architektonisches Meisterwerk, welches in einer riesigen Grotte mündet. Die beeindruckende Höhe der Gewölbedecke läd zum Vergleich mit den größten Kathedralen der Welt ein. Ein Turm in der Mitte dient als Treppe zur Oberwelt und zugleich als tragender Stützpfeiler für den gesamten Bau der Nosferatu.

Hier noch ein paar schöne Bilder aus dem SchreckNet:



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– † –​
 
Moonlight
Days and Night

Das Moonlight it eine Bar der übesten Sorte. Gelegen an einer zweispurigen, stark befahrenen Straße und in der Nähe eines innerstädischen Hochgleises, auf dem sich ratternd 24 Stunden Fernzüge mit Frachtzügen abwechslen würden die meisten Menschen nicht gerne einen Kaffee trinken. Die beiden Glasscheiben, die sich links und rechts neben der Tür befinden wurden mit milchiger Folie abgeklebt um neugiereigen Augen den Blick in das Inere zu versperren. Im Inneren ist es dunkel, stickig und es liegt der typische Geruch von Holz und altem Bier in der Luft, vermischt mit einem unterschwelligen, scharfen Geruch aggressiver Reinigungsmittel. Besonders in der Nähe zu dem klienen, engen WC verstärkt sich der Geruch und geht in den widerlichen Geruch von zu lange nicht beseitigtem Urinstein über. Der Innernraum ist billig eingerichtet und bietet etwa 30 Leuten Platz. Zeht dieser Plätze sind um die Theke verteilt. Hier lungern Tag und Nacht einige, meist völlig verlebte Gestalten herum, die ein billiges, abgestandenes Bier vor sich haben und selbst gestopfte Zigaretten rauchen. Im hinteren Teil befinden sich Soielautomaten die ewig ihre enerviereneden, eintönigen Melodien dudeln, welche sich unangenehm ineinander Mischen. Der graue Plastikboden ist meist mit Flecken undefinerbaren Ursprungs bedeckt und die Weise Decke.

Der Besitzer ist ein dunkelhäutiger, etwas kleiner Mann mit einer halbglatze und einer kleinen goldenen Brille mit runden Gläsern. Er trägt stehts abgetragene, helle Hemden und dunkle Stoffhosen. Hinter der Theke steht seine einzige Angestellte, wenn er nicht im Laden ist. Eine Frau die Maya genannt wird. Sie ist um die 40, und hat ein Gesicht mit harten Zügen und dunklen Augen.

Tagsüber sind nur wenige Gäste dort. Abgehalfterte Typen und verlebte Frauen, des Nachts aber versammelt sich der bodensatz der gesellschaft dort und die kleine Bar füllt sich. In einer normalen Nacht sind ca 10 bis 35 Gäste dort. Da es in den vollsten Nächten nicht für jeden einen Platz gibt stehen die überweigend männlichen Gäste aus aller Herren Länder teilweise an der Theke und in der Nähe der Spielautomaten herum und führen alkoholgeschwängerte Gespräche in vielen Sprachen.

Man bekommt im Moonlight billiges Bier und das auch wenn man völlig verwahrlost ist. Es ist eine schäbige kleine Kneipe mitten im nirgendwo. Das einzige Rätsel das sie umgiebt ist, wie sich ein derartiges Etablissement überhaupt halten kann. Ein Ort für gescheiterte Existenzen oder gute Jungs, die einen Absturz haben.

Das ist zumindest, was auf den ersten Blick zu erkennen ist.
 
Babel-Tower
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Der Gedanke einmal in seiner Größe gefasst, kann nicht mehr verschwinden. Solange es Menschen gibt, wird auch der starke Wunsch da sein, den Turm zu Ende zu bauen.
-Franz Kafka, Stadtwappen, 1920

Thema: Ein kalter Krieg, wo es in der festgefahrenen Ausweglosigkeit nur Verlierer gibt.

Was sich die Menschen erzählen:
Friedrich von Babel war ein wohlhabender Industrieller des 19. Jahrhunderts, der in den Krupp-Stahlwerken Karriere machte und zu den engsten Mitarbeitern von Krupp selbst gehörte. Mit seinem Vermögen und guten Kontakten zur Stahlindustrie gründete von Babel die Baufirma Babel-Bau, die schon bald erfolgreich an zahlreichen Großprojekten des Landes beteiligt war.
Viele glauben, dass Babel-Bau die Hälfte - wenn nicht mehr - der Hochhäuser von Turmstadt errichtet hat. Viele glauben allerdings auch, dass in allen Fundamenten mindestens eine Leiche eines Konkurrenten oder unwilligen Bürokraten eingegossen ist, der von Babel zu viele Schwierigkeiten bereitet hat.
Zum Ende seines Lebens wollte sich Babel, seiner Firma und seinen Nachkommen ein monumentales Denkmal setzen und begann den Bau des Babel-Towers, der neuer Firmen- und Familiensitz werden sollte. So erfolgreich wie rücksichtslos, wie er bis dato alle seine Projekte zu Ende führte, so mühsam war dieses Meisterwerk für ihn, dass von mehr Rückschlägen als Fortschritten gekennzeichnet war und bald schon galt das Projekt als nicht mehr durchführbar und abergläubige Menschen sahen einen Fluch über den Baustelle hängen. In der Tat sprach vieles dafür, musste sich von Babel nie gekannten Problemen stellen: Zahllose Unfälle und verunglückte Arbeiter riefen die Baubehörden auf den Plan, Streiks und Gerichtsverfahren ließen immer wieder die Arbeit ruhen, Investoren sprangen ab und schließlich litt auch der Ruf von Babel-Bau, so dass auch keine neuen Bauaufträge mehr vergeben wurden. Friedrich von Babel war allerdings so stur wie ehrgeizig und nutzte sein nicht unbeträchtliches Privatvermögen, um den Bau mit ausländischen Streikbrechern und Billiglohnarbeitern immer wieder voran zu treiben. Trotz aller Mühe war es ihm nicht vergönnt, den Abschluss der Arbeiten mitzuerleben.
Er hinterließ seinen Nachfolgern eine zerrüttete Firma, deren Kapitalreserven aufgebraucht waren und die ihren guten Ruf verspielt hatte und der Babel-Tower, der das höchste und überragendste Gebäude von Turmstadt werden sollte, hatte gerade mal die Hälfte der geplante Höhe erreicht, als die Arbeiten eingestellt wurden. Heute ist er zwar immer noch der Firmensitz von Babel-Bau, allerdings sind die obersten Stockwerke unvollständig und blanke Stahlträger ragen wie ein Gerippe aus dem Haus hervor, lose verhüllt von einem Leichentuch aus Plastikplanen und Absperrbändern.
So gilt der Babel-Tower heute jeden als warnendes Beispiel, nicht zu viel zu wagen und nicht so hoch hinaus zu wollen und die Menschen eilen schnell mit auf dem Boden gesenktem Blick vorbei und sind froh über das wenige, was sie haben.


Was sich die Vampire erzählen:
Friedrich von Babel ist ein ehemals angesehener Ventrue der kainitischen Gesellschaft von Turmstadt, der sogar Primogen wenn nicht gar Prinz der Stadt hätte werden können, wäre er erfolgreicher aus dem Konflikt mit dem Brujah Kurt Wallstadt hervorgegangen.
Kurt war ein einfacher Fabrikarbeiter, bevor er den Kuss empfing, jedoch seine sozialistische Leidenschaft und sein Einsatz für die Arbeiterrechte ließen seinen Erzeuger auf ihn aufmerksam werden.
Kurz nach Beginn des Baus des Babel-Towers eskalierte die Feindschaft zwischen Kurt und von Babel. Kurt bemühte sich bessere Arbeitsbedingungen für alle Bauarbeiter zu erstreiten und organisierte Gewerkschaften und Streiks. Von Babel reagierte autoritär, wie er es immer getan hatte. Er ließ die Gewerkschaftsführer ermorden und die Arbeitsniederlegungen von Streikbrechern und Schwarzarbeitern unterwandern. Es ist unklar, ob Kurt auch für die zunehmende Anzahl von Unfällen auf der Baustelle verantwortlich war, die die Öffentlichkeit in einem Maß gegen Babel-Bau aufbrachte, dass die geschmierten Behörden die Vorfälle nicht länge ignorieren konnten oder ob tatsächlich die Geister der Verstorbenen den Ort ihres Todes heimsuchen.
Wie dem auch sei, die folgenden zähen und langwierigen Gerichtsverhandlungen und andere Grabenkämpfe haben die Ressourcen auf beiden Seiten erschöpft. Babel-Bau ist nicht länger ein profitables Unternehmen und viele der ehemaligen Angestellten haben ihre Jobs verloren oder verdienen noch weniger als vorher.
Sollten sich von Babel und Kurt jemals irgendwie einigen können, wäre ein erfolgreicher Abschluss des Baus immer noch möglich, aber das ist sehr unwahrscheinlich.


Friedrich von Babel
Wesen: Autokrat, Verhalten: Architekt
Clan Ventrue, 8. Generation, geboren: 1787, Kuss: 1826, Erzeuger: Henriette
Disziplinen: Beherrschung 4, Präsenz 2, Seelenstärke 3, Auspex 2
Gefolgsleute 4 (Ghule bei Babel-Bau), Einfluss 2 (Babel-Bau), Herde 3 (Angestellte bei Babel-Bau), Kontakte 3 (organisiertes Verbrechen), Ressourcen 4, Status 2, Verbündete 2 (sterbliche Nachkommen)
Menschlichkeit 4, Willenskraft 8
Clansschwäche: Von Babel liebt den Geschmack von Eisen im Blut. Daher bevorzugt er Männer, die in der Eisenverhüttung oder Stahlbau oder ähnliches tätig sind.

Kurt Wallstadt
Wesen: Rebell, Verhalten: Verteidiger
Clan Brujah, 10. Generation, geboren: 1899, Kuss: 1922, Erzeuger: Ferdinand Rameloh
Disziplinen: Geschwindigkeit 2, Präsenz 3, Stärke 1
Gefolgsleute 4 (Gewerkschafter), Einfluss 3 (Gewerkschaften), Ressourcen 2 (eine kleine Anwaltskanzlei für Arbeitsrecht), Status 1, Verbündete 1 (sterblicher Anwalt)
Menschlichkeit 6, Willenskraft 6
Clansschwäche: Nichts regt Kurt so auf, wie die alltägliche Ungerechtigkeit, dass der kleine Mann hilflos die Willkür von denen da oben erdulden muss.
 
Antike Möbel Import & Export (AMIE)
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"Der Geist ist nicht wie ein Gefäß, das gefüllt werden soll, sondern wie Holz, das entzündet werden will."
- Plutarch, Moralia, Über das Zuhören, Kapitel 18

Thema: Ein einsamer Hüter obskurer Fundstücke aus aller Welt.

Es ist nicht leicht die Räumlichkeiten von Antike Möbel Import & Export (AMIE) zu finden und noch schwerer sie zu betreten. Ausgewählte Personen bekommen eine Visitenkarte mit einer Telefonnummer zugesteckt, über die sie einen Termin vereinbaren können und bekommen auch dann erst eine Adresse mitgeteilt.
AMIE liegt in der Nähe des Güterbahnhofs und ist in einem Lagerhaus untergebracht, dass sich äußerlich nicht von den zahlreichen anderen in der Nähe unterscheidet, die von namenlosen Logistikfirmen als Lager- oder Umschlagplatz genutzt werden. Lediglich eine kleine, unbeleuchtete Metalltafel neben einer schweren Tür weist auf die Existenz des Geschäfts hin, dass man in den Gelben Seiten vergeblich sucht.
Wurde einem Eintritt gewährt, kommt man durch einen kurzem Flur in den Ausstellungsraum, wo sich verschiedene außergewöhnliche Holzmöbel und Bilderrahmen, aber auch einige kleine Schnitzereien und Holzfiguren besichtigen lassen. Diese stammen zwar aus den unterschiedlichsten Epochen, aber wie für ein Museum wurden sie kunstvoll und harmonisch zusammengestellt. Wie alle Räume sind sämtliche Wände, Decken und Böden ebenfalls holzvertäfelt und nur das geübte Auge entdeckt die Türen zu den angrenzenden Räumen. Durch diese kann man in eine Restaurationswerkstatt, einen Lagerraum und das Arbeitszimmer gelangen. Der Lagerraum verfügt über einen weiteren Außeneingang, über den durch zwei metallene Schiebetüren größere Lieferungen entgegen genommen werden können. Hier stapeln sich Holzkisten bis unter die Decke, die halb ausgepackt noch einige Schätze in dem herausquellenden Stroh verbergen.
Ein mannshoher Wandspiegel mit einem schweren Holzrahmen verbirgt den Durchgang in das Arbeitszimmer. Der Spiegel ist von innen halbdurchsichtig, so dass man aus dem Arbeitszimmer stets den Ausstellungsraum beobachten kann. Neben einem beeindruckenden Schreibtisch und einigem Schränken, die den notwendigen Papierkram für die Geschäftsführung beinhalten (es gibt keinen Computer), fällt dem Besucher als erstes die atemraubende und einschüchternde Sammlung aus hauptsächlich afrikanischen Holzmasken auf, die jede freie Stelle an den Wänden einnehmen. Dazu passend gibt es noch ein paar Speere, die sich majestätisch hinter dem Schreibtischsessel kreuzen. Neben zahlreichen Papieren befinden sich auf dem Schreibtisch auch eine Reihe kleinerer Holzfiguren. In einer der verschlossenen Schreibtischschubladen ist neben einer ebenfalls verschlossenen Geldkassette auch ein schlichter, kleiner Handspiegel in einer samtenen Stoffhülle.
Offensichtlich erwerben nur die wenigsten Besucher das Privileg, in das innerste Sanktum von AMIE vorgelassen zu werden. Die meisten werden noch nicht einmal den Hausherren zu Gesicht bekommen, sondern werden von dessen einzigem Angestellten durch die Ausstellung geführt, der äußerst kompetent und höflich selbst anspruchsvolle Kunden bedienen kann.

Malik Liebossa
Wesen: Märtyrer, Verhalten: Autist
Clan Toreador, 8. Generation, geboren: 1826, Kuss: 1844, Erzeuger: Gräfin d'Adhemar
Auspex 4, Geschwindigkeit 3, Präsenz 5, Verdunklung 3
Einfluss 2 (Zoll), Gefolgsleute 1 (Ghul-Diener), Kontakte 5 (Handel weltweit), Ressourcen 3 (AMIE), Status 2
Menschlichkeit 7, Willenskraft 8
Clansschwäche: Malik verliert sich leicht im Erfühlen und Erfahren kunstvoller Holzschnitzereien, besonders aber nicht ausschließlich afrikanischer Machart.

Obwohl er sich ein gewisses Talent für das Geschichten erzählen aus seiner afrikanischen Herkunft bewahrt hat, gilt Malik im Clan doch als Poseur, wurde ihm in erster Linie der Kuss für sein überragendes Aussehen und weniger für andere Talente geschenkt. Seine Erzeugerin, die Gräfin d'Adhemar hatte Frankreich in den Nachwehen der Französischen Revolution verlassen und erkundete die Kolonien von Westafrika. Sie erwarb Malik als Lustsklaven und schenkte ihm den Kuss in einem Moment der Leidenschaft. Bald schon reute sie diese Entscheidung und sie band Malik in ein Blutsband, damit er sich nicht gegen sie wendete.
Malik konnte sein Los nur schwer ertragen und wollte lieber sterben als seinen letzten Rest Stolz in den unnachgiebigen Händen seiner Herrin zu verlieren. Mit einem letzten Aufbäumen seiner Willenskraft stürzte er sich in das Kaminfeuer und die Flammen fraßen in Windeseile das Fleisch von seinem Gesicht. Er überlebte, doch die schweren Wunden heilten nie ganz und es blieben deutliche Narben zurück. Erschüttert wandte sich seine Erzeugerin von ihm ab und entließ ihn in seine Freiheit.
Malik verlässt seine Zuflucht nur, wenn er unbedingt muss, z.B. wenn seine Anwesenheit auf einer kainitischen Veranstaltung erwartet wird. Dennoch genießt er unter den Toreador einen guten Ruf als ruhiger Zuhörer und scharfer Beobachter.
Er nutzt seine weltweiten Kontakte, um vor allem aus Afrika und Südamerika seine Waren zu importieren, aber dank einiger Absprachen mit den Zollbehörden könnte er theoretisch auch andere Dinge schmuggeln.
Da er sich stark aus der kainitischen Gesellschaft zurück gezogen hat, verbringt er die meisten Nächte grübelnd in seiner Zuflucht. Zum einem beherrscht ihn die Furcht, dass seine Erzeugerin erneut auftauchen könnte und er seinen alten Platz als ihr Sklave wieder einnehmen muss. Zum anderen ist er sich manchmal nicht sicher, ob er sich richtig daran erinnern kann, wie er die letzte Nacht verbracht hat. Beide Ängste nagen an seiner geistigen Gesundheit und die selbstauferlegte Isolation ist da nur kontraproduktiv.
Da kommt ihm ein anderes Rätsel zur Ablenkung gerade recht. Malik hat in einem doppelten Boden einer seiner Importwaren ein Fragment des Buches Nod gefunden, dass ihn sehr nachdenklich gemacht hat. Der Text stellt vieles in Frage, was er von seiner Erzeugerin über kainitische Geschichte gelernt hat. Er hätte sich gerne mit der Tremere-Ahnin Elaine de Calinot darüber ausgetauscht, die er noch aus seiner Zeit in Afrika kennt, aber der magische Handspiegel über den er sie sonst kontaktieren kann, blieb in der letzten Zeit stets stumm.

1.Ein Inconnu ist auf Malik aufmerksam geworden und erwägt ihn als Monitor von Turmstadt zu rekrutieren. Er hat Malik ein Nod-Fragment zukommen lassen, um zu sehen, wie er reagiert.
2.Kultanhänger importieren über AMIE verschiedene Artefakte aus Südamerika, um ihrem dunklen Herren ein Tempel in Turmstadt einzurichten. Noch hat Malik die Zusammenhänge nicht bemerkt, aber würde er es wagen den infernalen Flammen zu trotzen oder der Konfrontation aus dem Weg gehen?
 
Die Idee mit den Tarotkarten als Einleitung finde ich hervorragend. Assoziationen und Symbole sind immer ein schönes Mittel um ein Thema zu versinnbildlichen und daher habe ich nochmal die beiden Karten in einer höher aufgelösten Version verlinkt:


Nochmal vielen Dank, Magnus Eriksson! :notworthy:

– † –​
 

– † –​

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»Vor allen Dingen aber habt untereinander eine anhaltende Liebe!​
Denn die Liebe bedeckt eine Menge von Sünden.«​

– Simon Petrus, 1. Brief des Petrus 4,8

– † –​

Verflucht, verrucht und skrupellos

Turmstadt ist die Heimat zweier besonders, abartig boshafter Individuen. Die Geschwister Rudolf und Liselotte Reich sind in der Blütezeit des Nationalsozialismus aufgewachsen und haben die menschenverachtende Ideologie des Dritten Reichs sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen; eine Sichtweise die ihre Aufnahme in den Clan der Schlangen leider überstanden hat. Sie führen eine luxuriöse Existenz, sie sind erfolgreich und prahlerisch. Beide verkörpern das schwelende Übel, einer im Verfall begriffen Gesellschaft, allzu deutlich und ihre Dekadenz ist ein Monument germanischen Größenwahns.

Schurken mit brauner Gesinnung geben eigentlich immer tolle Bösewichte ab und so ziemlich jede Chronik in der ein Nazi den Löffel abgeben muss, wird durch so ein freudiges Ereignis ungemein bereichert, meines Erachtens nach. ;-)

Nun denn, Vorhang auf für die Geschwister Reich:

..::[ Rudolf Reich ]::..


In Turmstadt gehört Rudolf Reich zu dem einflussreichen Geldadel der oberen Zehntausend und ist für seine legendären Cocktailpartys und exzellenten Wohltätigkeitsveranstaltungen in aller Munde. Nur wenigen Menschen ahnen, dass hinter der illustren Fassade des charmanten Partylöwen in Wahrheit ein faschistischer Drecksack steckt, denn Rudolf Reich ist ein hohes Mitglied der wiederauflebenden Thule-Gesellschaft, der außerdem dazu noch ein Ghul vom Clan der Schlangen ist.

In der breiten Öffentlichkeit zeugt sein soziales Engagement freilich von einem verantwortungsvollen Mann, dem die Belange seiner Stadt und ihrer Bewohner wirklich am Herzen liegen. In der Tat organisiert Rudolf Reich allerlei wohltätige Festlichkeiten, deren Erlöse größtenteils Museen, Schulen und Universitäten in ganz Turmstadt zugute kommen und im Endeffekt auch ihn selbst gebührend im Licht der Medienlandschaft glänzen lassen.

Daneben versucht Reich, welcher der Thule-Gesellschaft als sein Hohepriester vorsteht, die ›weiße‹ Elite der Turmstädter Intellektuellen für seine Sache zu gewinnen und der völkisch-okkultistischen Ariosophie Geltung zu verschaffen; vornehmlich in der gut situierten Gesellschaft. Die Ariosophie basiert auf der Vorstellung, dass es in vorgeschichtlicher Zeit ein ›Goldenes Zeitalter‹ gegeben habe, in der die arische Rasse noch ›rein‹ gewesen und von einer weisen Priesterschaft geführt worden sei. Diese ideale Welt sei durch Rassenmischung zerstört worden, und darin lägen die Gründe für Kriege, wirtschaftliche Not und politische Unsicherheit. Um dem entgegenzuwirken, belebten Rudolf und ein paar fanatische Neo-Ariosophen im Geheimen die antisemitisch orientierte Thule-Gesellschaft neu, mit dem Ziel, das verlorene okkulte Wissen wiederzuerwecken, die rassischen Tugenden der alten Germanen zu erneuern und ein neues alldeutsches Reich zu schaffen.

Seine Zielgruppe lädt er zu diesem Zweck gerne zu speziellen Seminaren ein, wo die Teilnehmer auf besondere Art und Weise Katharsis mit Hilfe exquisiter, bewusstseinsverändernden Drogen erfahren. Der Erfolg solcher Sitzungen ist unbestreitbar, denn oft arten diese in eklatanten Orgien aus, was nicht zuletzt an den fähigen Freudenmädchen seiner Schwester Liselotte liegt.

Abgesehen von seinen esoterischen Seminaren wird er selten müde, ebenfalls bei öffentlichen Festreden und Wohltätigkeitsveranstaltungen, nationalsozialistisches und radikales Gedankengut möglichst publikumswirksam zu verbreiten. Da Reich über einen brillanten Verstand verfügt, fehlt es seinen Hasspredigten dabei niemals an Subtilität und tatsächlich schafft er es, sein engstirniges Weltbild durchaus anschaulich und manchmal sehr sarkastisch zu vermitteln.

Das Verhältnis zwischen Rudolf und seiner jüngeren Schwester Liselotte ist überaus ausgeprägt und hat inzestuöse Ausmaße angenommen. Für seine zweiwöchentliche Portion Unsterblichkeit in Form von köstlicher Vitæ darf sich Rudolf an den Brustwarzen seines kleinen »Lischen« wie ein hungriger Säugling bedienen. Voller Dankbarkeit für die Fürsorge und Liebe seiner Schwester ist er ihr ebenso zugetan und kümmert sich hingebungsvoll um sein kleines Geschwisterchen. Infolge der Macht des Blutsbandes toleriert er sogar die befremdlichen Trinkgewohnheiten seiner Schwester.

Seine Schwester weihte Rudolf bereits kurz nach ihrem Kuss in die Maskerade ein und seitdem hat er viel über die Kinder Kains aus erster Hand gelernt. In der Unsterblichkeit der Kainskinder sieht er den ultimativen Beweis dafür, dass es wahrhaftig ein ›Goldenen Zeitalter‹ gegeben haben muss und das die Unzucht mit niederen Rassen schließlich zu der furchtbaren Verbannung vom Licht der Sonne führte. Rudolf vertritt die phantastische Ansicht, dass Set ein Gesandter des arischen Volkstammes war oder zumindestens aus dem Norden stammen müsse, da in einigen ägyptischen Überlieferungen der Setiten bemerkenswerterweise der Vorsintflutliche mit roten Haar dargestellt wird. Der Makel der Unreinheit und Degeneration der Jünger des Set ist jedoch für Rudolf allzu offensichtlich und er ist fest davon überzeugt, dass die Angehörigen der minderen Rassen innerhalb des Clans ausgelöscht werden, sobald die Zeit für die Wiederkehr ihres Gottes gekommen ist.

Beschreibung: Rudolfs Erscheinungsbild hat durchaus große Ähnlichkeit mit dem des jungen Robert Redford, nur ein tiefer Blick in seine dunklen Augen lässt seinem Gegenüber einen deutlichen Unterschied erkennen, denn Rudolf Reich hat den unsteten Blick eines Fanatiker.

Rollenspielhinweise: Die Leute schätzen Ihre charismatische Persönlichkeit und Ihr gewinnendes Lächeln, das jedermann als ansteckend empfindet. Selbst für jene, die mit Ihrem Niveau nicht mithalten können, birgt Ihr süffisantes Mienenspiel und affektiertes Lachen scheinbar ein Hauch von Sympathie. Allerdings erreicht Ihr Lächeln selten Ihre Augen und ernsthafte Zuneigung hegen Sie eigentlich nur für Ihre kleine Schwester; für Liselotte würden Sie alles tun.

Davon abgesehen Sie sind ein lupenreiner Rassist und sind sich Ihrer tragenden Rolle als Herrenmensch vollauf bewusst. Die Proleten und Untermenschen, die aus der tierhaften Kopulationen mit niederen Völkern hervorgegangen sind, verdienen Ihre gesamte Verachtung und beleidigen Ihr kultiviertes Verständnis von Ästhetik allein schon durch ihren ekelhaften Anblick. Selbstverständlich würden Sie einem solchen Parasiten nie in aller Öffentlichkeit ihre Meinung kundtun, aber lassen Sie zumindestens diesem unterentwickelten Menschenschlag Ihre ungeteilte Animosität zuteil werden!

Zitat: »Wirklich, ich würde sofort großzügig in Gebetsteppiche investieren, wenn man mir glaubhaft versichern könnte, dass die Mamelucken damit endlich wieder nach Hause in ihre weit, weit entfernte Heimat flögen.«

Selbstvernichtungsknopf: Sollte Rudolf jemals in die Verlegenheit geraten, von einem ihm nicht mindestens ebenbürtigen Rivalen, besiegt, gedemütigt oder gar versklavt zu werden, dann würde seine geringe Selbstbeherrschung schnell ins Wanken geraten. Sollte jemand zudem die Überlegenheit seiner nationalsozialistische Ideologie tatsächlich erschüttern können, würde Rudolf in eine schwere Sinnkrise gestürzt werden.

Clanangliederung: Jünger des Set (Ghul)
Domitor: Liselotte Reich
Wesen: Visionär
Verhalten: Architekt
Geburtstag und Ghuldasein:
* Freitag, den 13. Oktober 1905 in Turmstadt;​
∞ Seit Ende 1937​
Sieht aus wie: Um die Dreißig

Körperlich: Körperkraft 2, Geschicklichkeit 2, Widerstandsfähigkeit 2
Gesellschaftlich: Charisma 3, Manipulation 3, Erscheinungsbild 3
Geistig: Wahrnehmung 1, Intelligenz 4, Geistesschärfe 2

Talente:
Aufmerksamkeit 1, Ausdruck 3, Ausflüchte 1, Führungsqualitäten 1, Szenekenntnis 1​
Fertigkeiten:
Etikette 1, Fahren 2, Nahkampf 1​
Kenntnisse:
Akademisches Wissen 2, Computer 1, Finanzen 1, Gesetzeskenntnis 1, Linguistik (Französisch und Großes Latinum) 2, Okkultismus 3, Politik 1​

Disziplinen:
Präsenz 1, Serpentis 1, Stärke 1, Thaumaturgie 1​
Thaumaturgische Pfade (Setitische Hexerei): Die Innere Schlange (Stufe 1)

Hintergrund:
○○○●● Einfluss: Kommunalpolitik
●●●●● Gefolgsleute: Zwei Vertraute (Priester), sowie drei Handlanger (Kultisten) der Thule-Gesellschaft
●●●● Herde: Dreißig Ariosophen und Neonazis
○○○●● Kontakte: Zwei Quellen (Drogenmilieu und Polizei)
●●●●● Ressourcen: 40.000 € Monatseinkommen / 8.000.000 € Bargeld (überwiegend Nazigold)
○○○●● Ruhm: Regional (Wohltätigkeitsveranstaltungen)
○○○○ Status: Ghul erster Klasse vom Clan der Könige
●●●● Verbündete: Vier wichtige Staatsdiener, unter anderem Ivar Hardestadt Kreuger (Bürgermeister)​

Tugenden: Überzeugung(!) 4, Selbstbeherrschung 2, Mut 3
Menschlichkeit: 4 (fühllos)
Willenskraft: 9
Maximale Kapazität vampirischer Vitæ: 2
Clansnachteil: Hohe Lichtempfindlichkeit

Geistesstörungen: Megalomanie
Vorzüge: Blasiert
Schwächen: Dunkles Schicksal, Rassist
Anmerkungen:
Rudolf Reich tötet niemals selbst — stattdessen lässt er töten.​
Zuflucht:
Mit seiner Schwester Liselotte residiert er in einer übertrieben luxuriösen Appartementwohnung, nur etwa hundert Meter entfernt vom unvollendeten »Babel-Tower«. Rudolf hofft immer noch darauf, dass der Bau irgendwann weitergeht, da er vor langer Zeit eine nicht unerhebliche Summe Geld in das Projekt investiert hat.​
Geheimnisse:
Der blonde Fanatiker ist einer der wenigen privilegierten Sterblichen, der von der kunstvollen Maskerade der Kainskinder Bescheid weiß.​
Einfluss:
Reich hat beste Verbindungen zu einflussreichen Persönlichkeiten in Turmstadt und genügend politische Kompetenz angesammelt, um auf die drei Gewalten (Legislative, Exekutive und Judikative) im begrenzten Rahmen einwirken zu können. Er verdankt den heimlichen Erpresservideos seiner Schwester viel von der Macht, über die er heutzutage gebietet.​

– † –​

..::[ Liselotte Reich ]::..

Kind der Lucretia,
Kind des Sarrasine,
Kind des Khay’tall,
Kind des Nehsi,
Kind der Taweret,
Kind von Set



Hinter jedem großen Mann steht eine starke Frau. In dem Fall von Rudolf Reich ist es seine kleine, verdorbene Schwester Liselotte, die ihm den Rücken stärkt und für die Jüngern des Set eine dauerhafte Domäne in Turmstadt etabliert hat. Sie leitet das größte Bordell der Stadt und ihre Begleitagentur genießt einen hervorragenden Ruf. Im »Salon Freya« wird der Kundschaft beinahe jeder Wunsch erfüllt und im Untergeschoss befindet sich ein ausgedehntes Verlies, das zu einem beliebten Treffpunkt der BDSM-Szene geworden ist.

Liselotte spielt für hochkarätige Verehrer auch gerne mal höchstpersönlich die Domina im Lack- und Lederoutfit. Eine Rolle an der sie großen Spaß hat, denn sie erregt das Gefühl der Macht, welches sie über Männer hat. Mitunter kehren des Öfteren Großindustrielle, Banker und hochrangige Staatsbeamte als Stammkunden in ihren Etablissement ein. Einige delikate Fotos, die bei den amourösen Abenteuern der vermögenden Herrschaften durch Venezianische Spiegel aufgenommen wurden, haben Liselotte erheblichen Einfluss unter den Sterblichen Turmstadts verschafft.

Ihre Camouflage als anerkanntes Mitglied vom Clan Ventrue verlangt ein sorgfältiges Vorgehen. Liselotte behauptet, sie stamme aus der Linie des Berliner Prinzen Gustav von Breidenstein und gehöre der neunten Generation an; sie sei das Kind des Justus von Gruner, Kind des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen, Kind des Gustav von Breidenstein, Kind des Mstidrag, Kind des Ariovist, Kind von Veddartha.

Obwohl manche Kainskinder die Geschichte ihrer Herkunft anzweifeln, gibt es so gut wie keine Indizien, die das Gegenteil beweisen können; ein Umstand der durch die Tatsache begünstigt wird, dass Gustav drei Kinder von seinem Blute, aufgrund politischen Manövern gegen die Toreador von Paris zur Zeit der napoleonische Kriege, als Akt der Wiedergutmachung opfern musste und deshalb niemand mit Bestimmtheit sagen kann, ob wiederum die Brut des alten Despoten vor ihrer unvermittelten Exekution eigene, noch nicht anerkannte, Nachkommen gezeugt hat.

Die meisten Kainskinder von Turmstadt stören sich nicht allzu sehr an der nebulösen Vergangenheit ihrer Herkunft und sehen in Liselotte Reich vielmehr eine Bereicherung ihrer Megalopolis. Die Kinder der Nacht respektieren sogar ihren Bruder Rudolf Reich in gewissem Maße, dem wegen seiner beachtlichen Verdienste für die ›Herde‹ gewisse Privilegien zugestanden werden.

Liselotte liebt ihren älteren Bruder abgöttisch und kann ihm einfach keinen Wunsch abschlagen. Nach Jahren des vertrauten Miteinanders wächst allmählich in ihr der inständige Wunsch, ihrem »Rudi« den Kuss schenken zu dürfen. Als Ghul ist er zwar in der Lage, alle ihre Bedürfnisse zu befriedigen, aber es schmerzt sie, dass er ihr niemals ebenbürtig sein wird, solange er nur ein Sterblicher ist. Selbstverständlich geht das nicht ohne die Einwilligung des Souverän von Turmstadt.

Beschreibung: Liselotte ist die fleischgewordene Phantasie vieler Männer mit ihrem adeligen Teint, weißblonden Haar sowie dem wohlgeformten Körper. Man trifft sie oft mit einer Reitgerte an…

Rollenspielhinweise: In der Rolle der Turmstädter Ventrue-Diva gefallen Sie sich zusehends und seit Ihre Mentorin Lucretia bedauerlicherweise von diesem Brujah namens Christof in dem verborgenen Setitentempel unter London erschlagen wurde, fühlen Sie sich wesentlich unabhängiger und endlich frei Ihren eigenen Plänen nachzugehen.

Wie Ihr großer Bruder sind Sie überzeugt der Elite der arischen Rasse anzugehören, welche selbstverständlich zum Herrschen bestimmt ist. Ihre nationalistische Weltanschauung wird nur noch von Ihrer hedonistischen Ader übertroffen und so vergnügen Sie sich hin und wieder gerne mit Ihren Untertanen; schließlich erfreut sich ein Sammler auch so oft er kann an seinem Eigentum. Seien Sie stets höflich und zuvorkommend, doch lassen Sie das dominante, böse Mädchen in Ihnen auch gelegentlich heraus, wenn Sie die Wollust übermannt.

Erwähnenswert ist noch Ihr heimlicher Wunsch, Malik Liebossa Ihrer Sammlung an willigen Spielzeugen hinzuzufügen. Die Brandnarben in seinem Antlitz und sein verschüchtertes Wesen finde Sie irgendwie aufreizend. Ja, von dem Prachtkerl würden Sie gerne einmal einen richtigen Negerkuss naschen wollen!

Zitat: »Ich werde dich nicht völlig aussaugen — Du wirst mein Sklave sein! Weil ich nicht glaube, dass Du würdig bist aus meinen Adern trinken zu dürfen, wirst Du die Vitæ aus dem Hundenapf schlürfen. Du wirst meine Fußbank sein. Und auf mein Kommando wirst Du den Dreck vom Hacken meines Stiefels lecken. Und weil Du mein Hund sein wirst, ist Dein neuer Name Bello. Willkommen in der Sklaverei!«

Selbstvernichtungsknopf: Liselotte hat zwar einen infamen Charakter, doch ist dieser beinahe unerschütterlich. Die tiefempfunde Liebe zu ihrem großen Bruder macht sie allerdings verletzlich.

Clan: Jünger des Set
Erzeuger: Lucretia, Hohepriesterin des »Temple of Dogs« (Exitus durch die Hand von Christof 1999)
Wesen: Bonvivant
Verhalten: Gigolo
Generation: VIII.
Geburtstag und Kuss:
* Sonntag, den 19. November 1911 in Turmstadt;​
† Die Nacht zum Montag, den 2. August 1937 in London, Vereinigtes Königreich​
Sieht aus wie: Mitte Zwanzig

Körperlich: Körperkraft 1, Geschicklichkeit 3, Widerstandsfähigkeit 2
Gesellschaftlich: Charisma 3, Manipulation 3, Erscheinungsbild 4
Geistig: Wahrnehmung 3, Intelligenz 2, Geistesschärfe 3

Talente:
Aufmerksamkeit 1, Ausflüchte 1, Einschüchtern 1, Empathie 3, Führungsqualitäten 1, Szenekenntnis 2​
Fertigkeiten:
Etikette 3, Fahren 1, Vortrag 1​
Kenntnisse:
Akademisches Wissen 1, Finanzen 2, Gesetzeskenntnis 2, Linguistik 3, Okkultismus 3, Politik 2​

Disziplinen:
Beherrschung 2, Präsenz 4, Serpentis 1, Thaumaturgie 3​
Thaumaturgische Pfade (Setitische Hexerei): Die Innere Schlange (Stufe 3)

Hintergrund:
○○○●● Einfluss: Kommunalpolitik
●●●●● Gefolgsleute: Zwei Konkubinen (Mätressen), zwei Leibwächter und eine Sekretärin
○○●●● Herde: Drei schwarze Lustknaben und zwölf Freudenmädchen
○○○○ Kontakte: Eine Quelle (Menschenhändler)
○○●●● Mentor: Der Erstgeborene vom Clan Ventrue (davor Lucretia)
●●●●● Ressourcen: 40.000 € Monatseinkommen / 8.000.000 € Bargeld (überwiegend Nazigold)
○○○○ Ruhm: Lokal (BDSM-Szene)
○○○●● Status: Ancilla vom Clan der Könige
●●●● Verbündete: Vier wichtige Staatsdiener (Erpressungsopfer)​

Tugenden: Gewissen 2, Selbstbeherrschung 3, Mut 5
Menschlichkeit: Pfad der Ekstase 6
Willenskraft: 7
Blutvorrat: 15
Potenzial von Blutpunkten pro Runde: 3
Clansnachteil: Schwere Aversion gegen Licht

Geistesstörungen: Sadismus und leichter Hang zur Nymphomanie
Vorzüge: Verlockendes Blut, Wahre Liebe (zu ihrem Bruder Rudolf)
Schwächen: Beuteeinschränkung (Schwarzafrikaner), Dunkles Schicksal, Rassistin
Anmerkungen:
Für eine Nazi-Braut hat Liselotte irgendwie seltsame Trinkgewohnheiten entwickelt, die auf ihren intoleranten Bruder Rudolf äußerst abstoßend wirken, dennoch hat die Setitin ein geradezu ungeheures Vergnügen daran gefunden, dass pulsierende, deliziöse Blut aus den riesigen, schwarzen Phalli ihrer Blutsklaven zu saugen. Die missbilligende Haltung ihres großen Bruders nimmt Liselotte indes gelassen hin; ganz im Gegenteil, sie findet es in hohem Maße amüsant, ihn mit ihren schwarzen »Bimbos« ein bisschen eifersüchtig zu machen. Um ihren Bruder Rudolf danach wieder zu besänftigen, lässt Liselotte ihn oft an einer ihrer beiden Brustwarzen nuckeln und erlaubt ihm, sich an ihrer Vitæ zu laben…​
Zuflucht:
Mit ihrem Bruder Rudolf residiert sie in einer übertrieben luxuriösen Appartementwohnung im Stadtkern. Das unvollendete Stahlskelett des »Babel-Tower« ist in ihrer direkten Nachbarschaft. Außerdem wäre da noch Liselottes »Salon Freya«, den sie in aller Regelmäßigkeit frequentiert.​
Geheimnisse:
Liselotte gehört ohne Zweifel zu den am besten informierte Kainskindern in Turmstadt. Nur der Clan der Verborgenen kennt vielleicht noch mehr schmutzige Geheimnisse im Vergleich zu ihr.​
Einfluss:
Über die Jahre hinweg hat Liselotte viele mächtige Männer in ihre Gewalt bekommen und kann daher als eine der größten Puppenspieler hinter der Maskerade in Turmstadt betrachtet werden.​

– † –​
 

– † –​

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»Unendliche Häusermassen, unendliche Menschen, unendliche Geschäfte und doch alles
leer und null — so war Babylon und so ist das Gesicht der heutigen Großstädte.
Sammelbecken der seelischen und sittlichen Verderbnis!«​

– Julius Langbehn (1851–1907), deutscher Philosoph und Kulturkritiker​

– † –​

..::[ Verworrene Straßennetze und kolossale Industriekomplexe ]::..

Aus der Vogelperspektive wirkt das Stadtbild monolithisch und einengend. Fast überall erstrahlen die Straßenlaternen der Alleen und Gassen der Megalopolis in einem kränklichen weißen Licht und die schwache Beleuchtung droht als kümmerliches Mahl des Tschernebog verschlungen zu werden. Die spärlich erleuchteten Pfade führen in das Herz der Stadt, dort wo sich die Vampire an dem pulsierenden Leben seiner Bewohner laben. Noch kaschiert der Schleier der Nacht den geheimen Krieg der Unsterblichen um die lukrativsten Domänen und Jagdgebiete, doch die Stadt hat viele Augen…

Als Spielleiter braucht man hin und wieder Kartenmaterial für Handouts oder der Übersicht halber. Die folgenden Stadtteilpläne sind ohne Namen oder Markierungen und ich habe sie für den Ausdruck auf Papier aufgehellt, damit persönliche Notizen per Stift auf dem Spielplan besser zu sehen sind.

Kartensegmente einer Megalopolis:



Quelle: Damnation City: District Map Segments

– † –​
 
Flakturm Turmstadt III

Als der Zweite Weltkrieg sich dem Ende zuneigte, und die Bedrohung durch die alliierten Bomberströme wuchs, wurde auch in Turmstadt erwogen, zur propagandistischen wie auch zur 'realen' Unterstützung des Siegeswillens der Bevölkerung einige Gefechts- und Feuerleittürme zu errichten, um des Luftterrors Herr zu werden. Die hierbei vorgeschlagene Anzahl von sechs strategisch über die Stadt verteilten Elementen wurde aufgegriffen und man begann ab Juli 1942 mit der Umsetzung des ehrgeizigen Vorhabens, ebenso das Prestigeprojekt Walter Homburgs, des Kreisleiters von Turmstadt, der von seinem Gauleiter und einigen Größen der Stadt mehr oder weniger offen unterstützt wurde. Der Flakturm III wurde nahe des alten Hafens platziert, um diese Einflugschneise zu sperren und so zusammen mit den Türmen II und IV diese Seite der Stadt zu beherrschen und zu sichern. Allerdings gab es bereits während der Konstruktion verschiedene Probleme, die die Bauarbeiten verzögerten und zusammen mit Material- und zunehmenden Personalengpässen die Projektplaner zur Priorisierung zwangen. Turm III erhielt eine hohe Priorität zugewiesen, während II und IV behelfsmäßig hergerichtet wurden, um sie als reine Schutzbunker benutzen zu können, bis Bau und Armierung der Einheit III sichergestellt waren. Obgleich diese Entscheidung hohe Wellen schlug und Homburg viel Ansehen kostete, hielt er halsstarrig und unbelehrbar an seiner Entscheidung fest.

Trotz verschiedener Komplikationen und einigen Vorfällen, die Gerüchte um Sabotage in die Welt setzten, wurde Turm III mit Verspätung im August 1943 fertiggestellt, armiert und bemannt um ab November 1943 seinem Einsatzzweck zugeführt zu werden. Der Prestigegewinn hielt sich in Grenzen, als sich die weiteren Projekte entweder verzögerten oder nicht mehr zum Tragen kamen. Als im Februar 1944 die Luftangriffe zunahmen, waren die Einheiten II und IV noch nicht einsatzbereit, auch wenn ihr Bau große Fortschritte machte, die die von Unterbrechungen geplagte Kontruktion ihres Vorgängers zu deulich hervorhoben. Obwohl Turm III seinen Zweck voll erfüllte, trafen mehrere schwere Bombenangriffe Turmstadt. Bei einem dieser Angriffe im April 1944 wurde Turm II von mehreren Bomben getroffen, die die dünnere Decke trotz der provisorischen Bombengitter durchschlugen und das Bauwerk schwer beschädigten und mehr als 800 Turmstädter töteten. Eine Kommission, die diesen Vorfall untersuchte, förderte zutage, daß minderwertiger Beton verwendet worden war und die beteiligten Unternehmen nur 40 % der in Rechnung gestellten Eisenbewehrung tatsächlich verbaut hatte. Diese Entdeckung, die nicht nur Homburg, sondern auch einige örtliche Bauunternehmer den Kopf kostete, führte zum Baustop der Einheit IV für die Dauer der Untersuchungen. Die Überreste von Einheit II wurden hergerichtet und verstärkt und weiterhin als reiner Luftschutzbunker benutzt. Einheit IV wurde im März 1945 fertig, allerdings verzögerte sich die Bewaffnung wegen der Engpässe and Waffen und Munition, sodaß das Kriegsende einen bestimmungsgemäßen Einsatz verhinderte.

Die Besatzungsbehörden von Turmstadt nutzten die Flaktürme als Lager oder Unterkünfte, während die Stadt wiederaufgebaut wurde. Als die Kriegsschäden größtenteils behoben waren und Neubaugebiete in das umliegende Land ausgriffen, hatten die Betonriesen ausgedient. Turm II ließ sich zusammen mit seinem Leitturm wegen der Materialmängel vergleichsweise unkompliziert abbrechen. Turm IV, der nun der städtischen Expansion im Weg war, wurde 1949 von den Besatzungsbehörden gesprengt. Die Beseitigung von Turm III war wegen seiner peripheren Lage am Wasser nur sekundär und im Lauf der Jahre fand sich immer ein Projekt oder Vorhaben, bei dem das Geld besser angelegt schien. Daher nutzte man den Bau weiter, bis 1951 als Gefängnis, danach als Lager. 1963 wurde der Turm schließlich von den Besatzern aufgegeben, verblieb allerdings unter deren Autorität, was Jugendliche, Obdachlose und andere Bunkerstürmer natürlich nicht aufhielt. Auch der Umstand, daß immer wieder Menschen in den Tiefen des Turm spurlos verschwanden, trug dazu bei, ihn für abenteuerlustige oder auch halbseidene Gestalten attraktiver zu machen. Auch Hausbesetzer begannen sich Ende der 1960er für den Bau zu interessieren und trotz des Rufes, den das Gebäude hatte, richtete sich 1971 eine Kommune ohne Genehmigung, aber doch unter stillschweigender Billigung der Stadtführung in den Tiefen des Baus ein. Das Experiment der Kommune Turmstadt endete 8 Monate später, als der lose Kontakt mit der linken Szene der Stadt plötzlich abriß und ein besorgter Bürger ein Massaker vorfand. Obwohl die Polizei relativ schnell erklärte, die Mitglieder der Kommune hätten sich unter dem Einfluß illegaler Rauschmittel gegenseitig getötet, fand diese Erklärung nur wenig Anklang und nur wenige glaubten diese Version der Ereignisse. Immerhin war es genug, um sämtliche Zugänge zum Gebäude zu vermauern und das Gelände abzusperren.

Obgleich der Turm weiterhin eine Anziehungskraft auf unerschrockene hatte, schien die Öffentlichkeit, oder zumindest die Politik den Bau langsam zu vergessen. Zumindest bis sich das Gebäude wieder in Erinnerung rief, als man 1977 den Hafen erweitern wollte. Die Besatzungsbehörden klärten die Stadtväter höflich darüber auf, daß die Beseitugung des Bauwerks ihr Problem wäre und man seitens der Militärs etwas Sprengstoff beisteuern konnte, aber die Stadt für den Rest sorgen mußte. Nach umfangreicher Kosten-Nutzen Rechnung setzte sich die sparsame Fraktion durch, die eine Sprengung des Turmes und die Entfernung des entstehenden Abraumes aus dem Hafenbecken als zu teuer empfand. 1978 wurde beschlossen, das Hafenbecken zu erweitern. Der Turm sollte bleiben wo er war, sollte sich eine zukünftige Generation von Stadtvätern mir mehr Geld damit befassen. Nach dem Abschluß der Arbeiten befand sich das Bauwerk nunmehr auf einer Insel nahe der Hafenausfahrt.

Nachdem der Versuch, im Gebäude ein Büro der Hafenpolizei einzurichten kläglich scheiterte, zog man es vor, das Bauwerk zu vergessen und nur zur Abwehr von Schmugglern ab und zu das Gelände zu kontrollieren. So blieb es die nächsten Jahre, und der Turm blieb ein Ausflugsziel für Abenteurer, Unerschrockene oder Päarchen, wobei hin und wieder Leute verschwanden. Schließlich trat 1992 eine Gruppe von Männern an den Stadtrat heran. Diese Gruppe, eine Ordensgemeinschaft auf der Suche nach einem geeigneten Ort für innere Einkehr, wollte den Turm im Hafen von der Stadt pachten, um sich dort in Klausur zurückzuziehen und eine Zuflucht vor weltlichen Ablenkungen zu finden. Obwohl man Vorbehalte hatte, schien der Bau die Brüder nicht zu schrecken und das überaus großzügige Angebot, das sie der Stadt machten, überwog bald die Bedenken, besonders weil die Brüder sich einverstanden erklärten, den Turm auf eigene Kosten herzurichten und die Stadt von der Haftung für etwaige Unfälle zu entbinden.

Die Gemeinschaft begann schon bald mit der Arbeit, und ohne, daß die Öffentlichkeit viel davon mitbekam, was dort eigentlich gearbeitet wurde, entstand dort das Priorat St. Judas Thaddäus, in dem die Angehörigen der Gemeinschaft in Klausur lebten und arbeiteten, um sich mit den Produkten ihres Tun ein Auskommen zu sichern. Bald begannen sie, weitere Teile herzurichten und regelmäßig 'Tage der Einkehr' anzubieten, an denen Interessierte sich einen Einblick in das Leben dort verschaffen und 'auf Probe' eine Zeit mit den Brüdern leben und arbeiten konnten, wenn sie wollten. Im Laufe der Zeit kamen auch Vorträge und Seminare zum Angebot dazu, sodaß es bald zwei Teile des Turms gab, den öffentlich zugänglichen, und den privaten Teil in den oberen Stockwerken. Verschiedene Gerüchte haben sich mit der Zeit um die Brüder gebildet, die mit Ausnahme ihres Priors, Pastor Peter Schwarz ihr Domizil so gut wie nie verlassen.

Peter Schwarz

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Peter Schwarz hat seine Gemeinschaft in Turmstadt integriert und ist gleichzeitig auch das 'Gesicht' seiner Gemeinde. Obgleich er sich auf kleiner Ebene als Sprecher der 'kleinen Leute' engagiert, ist es sein erklärtes Ziel, mehr für die Ökumene in Turmstadt zu tun und die verschiedenen Geistlichen und Konfessionen an einen Tisch zu bringen. Wenn er nicht gerade seine Gemeinde nach außen repräsentiert, ist er daher meist in der Stadt, um sich mit Berufskollegen zu treffen, einen Vortrag zu halten, oder seinem erklärten Hobby nachzugehen, der Erforschung der Geschichte seiner Wahlheimat. Für seine Recherchen nutzt er Archive, Bibliotheken oder Einrichtungen der Universität, auch in Altenheimen kann man ihm bisweilen begegnen. Er hat bereits zwei Bände über die Geschichte Turmstadts veröffentlicht, ein dritter ist geplant.

Während man an diesen Tätigkeiten nur schwer Anstoß nehmen kann, so dienen sie doch nur zwei Zwecken. Zum einen, von der vampirischen Oberschicht der Stadt möglichst wenig beachtet zu werden (weshalb er seine Gemeinschaft bewußt ausgegrenzt hat und auch die meisten Möglichkeiten, Einfluß zu erlangen vermeidet), um ungestört seiner Arbeit nachzugehen. Einer der wenigen aufsehenserregenden Tätigkeiten, die er sich gönnt, sind seine ökumenischen Bemühungen, die die Kirchen Turmstadts bündeln sollen.

Zweitens, und viele seiner Tätigkeiten dienen direkt oder indirekt diesem Zweck, bereitet er alles für die Ankunft seines Meisters vor. Für diesen erfoscht er die geschichte Turmstadts und für diesen durchsucht er die Archive und Bibliotheken nach etwas, daß Schwarz für ein apokryphes antikes Bibelfragment hält, bei dem es sich in Wahrheit aber um ein Stück des Buches Nod handelt. Zur Zeit vermutet Schwarz dies im Dunstkreis um Rudolf Reich, will dem aber noch nicht nachgehen, um Reich nicht auf sich aufmerksam zu machen. Auch für einige andere Schriften, die angeblich im Zuge des Krieges zerstört wurden, interessiert Schwarz' Herr sich und obwohl viele Spuren darauf hinweisen, daß lokale Vampire die Luftschutzbunker einst als Lager benutzt haben und ihre Schätze den Krieg somit überdauert haben könnten, tut er sich schwer damit, brauchbare Spuren und Beweise zu finden. Ihm wird immer mehr klar, daß er sich bald entscheiden muß, ob er Spuren nachgeht und dafür seine Tarnung opfert oder nicht. Im Altenheim wundern sich bereits einige der alten Leute über die merkwürdigen Fragen, die Schwarz ihnen bisweilen stellt...

Schwarz hat nur rudimentäres Wissen über die vampirische Gesellschaft. Das Blut, daß er von seinem Meister bekommt, reicht nicht, um ihn zum Ghul zu machen, er ist aber durch das Blutsband seinem Herren gegenüber vollkommen loyal.

(OOC: Der Beitrag kann sich noch ändern, ist gewissermaßen ein Work In Progress)
 
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