Video World of Das Schwarze Auge

AW: World of Das Schwarze Auge

Und schon gipfeln wir in der kulturnihilistischen Destruktion der historischen Kontinuität.

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Ich nicht.

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RockyRaccoon schrieb:

Ah ja. Das wollte ich hören. Klang halt für mich in dem Zitat auf das ich mich eingangs bezogen habe anders.

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Du hast von Anfang an klar gemacht, das du der Meinung wärst, weil ich in Berlin leben würde, müsste ich mit jeder Kombination aus Kleidung, Sprache und Verhalten klarkommen. In dem Post, auf den du dich bezogen hast, habe ich sogar erwähnt, dass es mir egal ist, was geredet wird, solange es nicht komplett aus dem Ruder läuft und ein audiovisueller Holocaust wird.

Aus meiner Sicht hast du bis zu diesem Punkt genau einen Fehler gemacht: Du hast einen kleinen Teil einer expliziten Situation, auf die ich mich bezogen habe, aus besagter Situation herausgerissen und mir dann verallgemeinernd vorgeworfen, ich hätte ein Problem alleine mit diesem kleinen Teil.

Ich habe kein Problem mit Kauderwelsch. Ich habe ein Problem mit Kauderwelsch in Verbindung mit Gewandung in Verbindung mit unpassender Situation in Verbindung mit unpassendem Zeitpunkt. Und das ist ganz sicher nicht dasselbe, wie einfach nur "intolerant gegen anders" zu sein. Zudem ist es für mich nicht im mindesten vergleichbar damit, einen Koreaner nicht koreanisch sprechen zu lassen, wenn ich dieses komplette Gebilde aus Zeitpunkt, Situation und Handlung als seltsam zu empfinde.

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Muss es immer totale Konformität sein?

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Die schlimmsten Konformisten findet man häufig in Gruppen überzeugter "Individualisten".

Ich finde es nicht sonderlich individuell schwarze Kleidung zu trage, die Haare grün zu färben oder mich tätowieren zu lassen, wenn das in meinem Freundeskreis jeder macht.

Genauso wenig ist es individuell diese Dinge zu tun gerade, weil sie im Freundeskreis keiner macht...

Was die gewandeten Klingonen angeht:
Sollen die von mir aus machen, wenns denen Spaß macht. So lange die mich nicht stören.

Aber ich würde mich vermutlich auch darüber lustig machen - allerdings mach ich mich über alles lustig, meist über mich selbst.
Übertriebene political correctness wird schnell scheinheilig und "wenn ein Neger nackt mit der Buschtrommel durch die Uni läuft, darf man darüber nicht lachen - so ist der Neger nunmal." ist viel mehr rassistisch, als sich einzugestehen, dass dies möglicherweise ein total absurdes und lustiges kulturelles Missverständnis ist - oder noch wahrscheinlicher:

Der schwarze Philosophie-Student, der übrigens Sepp heißt, aus Kleinholz-Grübelding-Hinteroberpfaffen-Dorf kommt und das urigste Niederbayerisch spricht, dass ihr je gehört habt, will uns alle verarschen.

Also:
Wenn was lustig ist dann lacht. Fertig aus.
Wenn ihr die nicht gleich wie Menschen zweiter Klasse behandelt, ist das doch kein Problem.
Denn genau das ist mMn der Unterschied zwischen "mit jemandem" und "über jemanden" lachen.
Meine ausländischen Freunde lachen doch auch, wenn ich mich typisch deutsch oder bayerisch benehme.

Wenn ich jeden Tag in der Lederhos'n zum Einkaufen geh und dabei vor mich hinjodel, dürft ihr auch gern lachen.

Damische Saupreißn, alle mitanandt...:motz:

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Ioelet schrieb:

Ich finde es nicht sonderlich individuell schwarze Kleidung zu trage, die Haare grün zu färben oder mich tätowieren zu lassen, wenn das in meinem Freundeskreis jeder macht.

Genauso wenig ist es individuell diese Dinge zu tun gerade, weil sie im Freundeskreis keiner macht...

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Der Logik folgend ist niemand individuell und jeder ein konformist.

Schon mal drüber nachgedacht das Leute mit gleichen Interessen und Vorlieben sich eher zu Gruppen zusammenschließen als Leute ohne selbige?

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Ioelet schrieb:

Die schlimmsten Konformisten findet man häufig in Gruppen überzeugter "Individualisten".

Ich finde es nicht sonderlich individuell schwarze Kleidung zu trage, die Haare grün zu färben oder mich tätowieren zu lassen, wenn das in meinem Freundeskreis jeder macht.

Genauso wenig ist es individuell diese Dinge zu tun gerade, weil sie im Freundeskreis keiner macht...

Was die gewandeten Klingonen angeht:
Sollen die von mir aus machen, wenns denen Spaß macht. So lange die mich nicht stören.

Aber ich würde mich vermutlich auch darüber lustig machen - allerdings mach ich mich über alles lustig, meist über mich selbst.
Übertriebene political correctness wird schnell scheinheilig und "wenn ein Neger nackt mit der Buschtrommel durch die Uni läuft, darf man darüber nicht lachen - so ist der Neger nunmal." ist viel mehr rassistisch, als sich einzugestehen, dass dies möglicherweise ein total absurdes und lustiges kulturelles Missverständnis ist - oder noch wahrscheinlicher:

Der schwarze Philosophie-Student, der übrigens Sepp heißt, aus Kleinholz-Grübelding-Hinteroberpfaffen-Dorf kommt und das urigste Niederbayerisch spricht, dass ihr je gehört habt, will uns alle verarschen.

Also:
Wenn was lustig ist dann lacht. Fertig aus.
Wenn ihr die nicht gleich wie Menschen zweiter Klasse behandelt, ist das doch kein Problem.
Denn genau das ist mMn der Unterschied zwischen "mit jemandem" und "über jemanden" lachen.
Meine ausländischen Freunde lachen doch auch, wenn ich mich typisch deutsch oder bayerisch benehme.

Wenn ich jeden Tag in der Lederhos'n zum Einkaufen geh und dabei vor mich hinjodel, dürft ihr auch gern lachen.

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Ok, klar kann man als gewisse Art von Konformität im kleinen Kreis sehen. Gesamtgesellschaftlich nicht der Fall. Aber ob individuell oder nicht - wenn es danach geht, gibt es sowas fast (!) gar nicht. Aber anderes Thema.

An sich, klar ist derjenige der vielleicht in merkwürdiger Kleidung - was auch imemr das konkret heißt. Unter Umständen läuft das ganze einfach unter Subkultur und ja vll ist es halt nen Spleen. Klar, schief gucken würde ich vermutlich auch nen Moment wenn da jemand Gandalf-Mäßig rumrennt. Aber mehr auch nicht. Ist doch ok, sein Ding und fertig. Auch eben nicht ungewöhnlicher als jemand der sich irgendwie sonst außerhalb der gesamtgesellschaftlichen eher üblichen Kleidernorm bewegt. Daraus gleich auf Realitätsflucht zu schließen ist da allerdings ein bisschen voreilig.
Aber im Kern hast du recht, natürlich darf man lachen wenn es schräg wird. Man sollte sich nur wieder einkriegen und vielleicht mir Urteilen zurück halten


Zu letzterem: Ich dachte das wäre in Bayern so üblich :-D ;-)

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Schwer zu sagen, da in Bayern die Läden meistens zu sind.

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Bei meinem Auslandsbesuch in Bayern war ich zugegebenermaßen nicht so oft am einkaufen....


Kurz um: In Bayern würd ich wohl nicht drüber lachen - hier könnt ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen

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Vision schrieb:

Der Logik folgend ist niemand individuell und jeder ein konformist.

Schon mal drüber nachgedacht das Leute mit gleichen Interessen und Vorlieben sich eher zu Gruppen zusammenschließen als Leute ohne selbige?

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Vorsicht: Bitte genau lesen, was ich schreibe
"Die schlimmsten Konformisten findet man häufig in Gruppen überzeugter "Individualisten"."
Hier steht weder "alle Konformisten laufen komisch rum" noch "alle die komisch aussehen sind eigentlich Konformisten."

Ich wollte nur sagen:
Die Individualität lässt sich nicht so einfach daran festmachen, dass man anders aussieht, da man 1. die Frage stellen muss "Anders als wer?"
und 2. man nicht vergessen darf zu fragen "Warum?"

A) Wenn ich mir die Haare grün färbe, weil es mir so gefällt, ist das individuell.
B) Wenn ich mir die Haare grün färbe um meine Eltern zu ärgern, obwohl es mir selbst garnicht gefällt, schade ich mir selbst - und das ist unreif und dumm.
C) Wenn ich mir die Haare grün färbe um ein echter Punk zu sein, weil mein bester Freund seit ner Woche ein Punk ist, bin ich ein Mitläufer.
D) Wenn ich mir die Haare grün färbe um zu zeigen, dass ich ein echter punk bin um den ganzen Spießern und Nazis da draußen zu zeigen, dass sie mich mal..., dann bin ich Mitglied einer Szene - aber das macht mich kein bisschen individueller

Individualität bedeutet, so zu sein, wie ich sein will - nicht: So zu sein, wie die anderen nicht wollen, dass ich bin.

SchwarzerHerzog schrieb:

Zu letzterem: Ich dachte das wäre in Bayern so üblich

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Nur in Niederbayern.

Ja die Diskriminierungskette gibt es überall - dazu auch

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Fehlt da nicht der Emo?

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Sicher, über den muss sich ja der Goth lustig machen.
(Den ich weniger lächerlich als den LARPer finde.)

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Interessant, dass die Akzeptanz in der Gesellschaft in die entgegengesetzte Richtung der Diskriminierungskette geht.

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Niedertracht schrieb:

Fehlt da nicht der Emo?

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Damals gabs noch keine Emos... zumindest nicht als eigene "Art"... schließlich wurden die Emos von den Goths ausgegrenzt um auch was zum diskriminieren zu haben

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Waren Emos nicht vor Urzeiten mal Punks ?

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Entwickelten sich aus den Punks nicht die Grunge und aus den Grunge die Goths?

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Akkarin schrieb:

Waren Emos nicht vor Urzeiten mal Punks ?

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Ja, genau wie Goths, Grunger und einige Andere. Jedenfalls wenn man die Fortentwicklung der Stilrichtungen betrachtet.

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Cry schrieb:

Ja. Du bist echt nicht bereit, einer tatsächlcihen Sprache höhere Akzeptanz einzuräumen, als einem Popkulturphänomen?

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setzt du ernsthaft kultur und sprache gleich?

ansonsten spring ich für und gegen rocky in die breche und sage: Her mit kulturbeleidigung, auch und gerade gegen 'gewachsene' kulturen.

Niedertracht schrieb:

Ich renne nämlich mit einer Halbautomatik durch die Gegend und jeder, der sich nicht meinem Konformitätsanspruch anpaßt, wird abgeknallt.

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coole sache. ich auch.

du hast das wort, genosse mauser!

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Leronoth schrieb:

setzt du ernsthaft kultur und sprache gleich?

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Nein.
Ich weiß auch nicht, wo das impliziert war, aber: Nein.

Die beiden sind oftmals miteinander verwoben (man mag sagen: immer), aber nicht identisch oder austauschbar.
Aber mir ist zunächst mal der Unterschied zwischen Fremdsprache und fremder Kultur und Popkulturphänomen wichtiger, als deren Gemeinsamkeiten.
Was jetzt nicht Popkultur als Nicht-Kultur darstellen soll.

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Ganz ehrlich? Es gibt einen grund warum ich Rollenspieler die sowas machen total peinlich finde - und zwar weil ich einer von ihnen bin.

Diese Menschen sorgen dafür das ich mich im Untergrund verbergen muss wie ein Frettchen, ich schäme mich für meine Rollenspielsammlung, habe die ins Arbeitszimmer verbannt wo ich normale Menschen gar nicht reinlasse, und solche Freaks sind schuld daran.

Das nehme ich ihnen übel. Schwer übel.

Das ist unser Hobby und ich will denen nicht kampflos das Feld überlassen.

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Ja, das ist vermutlich auch ein Problem. Der Gesellschaft fallen all die Rollenspieler nicht auf, die gewöhnlich gekleidet sind und sich wie alle anderen benehmen. Die sehen bloß die gewandeten Spieler und weiten diese Ungewöhnlichkeit dann auf alle aus....inklusive Menschen, die MMORPGs spielen. Die fragen nicht, was der Grund für die Gewandung ist. Ungewöhnlich ist's und etwas, das man selbst nie tun würde, und deswegen kann man es verrückt und seltsam nennen, sich abgrenzen und jeden, der mal "Elf" gesagt hat, in eine Tonne stopfen.

Die Abgrenzung ärgert mich, das Unverständnis der Gesellschaft ärgert mich....und das rebellische Verhalten meiner Genossen, die absichtlich gewandet rumrennen und sich komisch benehmen weil sie "stolze Rollenspielerfreakszeugs" sind und sich dem Status Quo nicht unterwerfen wollen ärgert mich auch. Weil's genauso verstockt ist, nur halt in die andere Richtung.

Eine der schlimmsten Sendungen, die es je im deutschen TV gab', war für mich "Das Model und der Freak".

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The Saint schrieb:

Ganz ehrlich? Es gibt einen grund warum ich Rollenspieler die sowas machen total peinlich finde - und zwar weil ich einer von ihnen bin.

Diese Menschen sorgen dafür das ich mich im Untergrund verbergen muss wie ein Frettchen, ich schäme mich für meine Rollenspielsammlung, habe die ins Arbeitszimmer verbannt wo ich normale Menschen gar nicht reinlasse, und solche Freaks sind schuld daran.

Das nehme ich ihnen übel. Schwer übel.

Das ist unser Hobby und ich will denen nicht kampflos das Feld überlassen.

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Wenn das ernst gemeint ist, find ich das ziemlich peinlich.
Aber zugunsten des Angeklagten plädiere ich für Ironie.

Das Model und der Freak übrigens (wenn es denn jemals echt war) is meiner Meinung nach die größte Faschoscheiße die sich das deutsche TV jemals geleistet hat, wenn ich das mal so sagen darf.
Glückwunsch Pro7, ich dachte immer das die Trophäe an den Musikantenstadl oder Spiegel TV gehen würde.