Wie spielt man Vampire?

AW: Wie spielt man Vampire?

Meinen hat er auch, ich hab meine Geduld jetzt fast verloren, das läuft ja fast so ab wie die Diskussion Maskerade vs. Requiem...

Gruß

Marduk

Nicht ganz, der DORT haben beide Seiten irgendwo recht... :p
 
AW: Wie spielt man Vampire?

Zunächst mal muss man, wie ich schon sagte, im Spiel ja nicht dauernd darauf herumreiten, was emotional im Charakter vorgeht - das wäre in der Tat äusserst öde. Aber es komplett zu ignorieren, führt dazu, dass man schlussendlich ein Hack n' Slay spielt - und ich gehe einfach mal davon aus, dass ein Vampire-Spieler das eigentlich nicht will, oder?

Worum es mir, und ich denke auch den Anderen, die den Standpunkt "Vampiren geht es nicht so super" vertreten, geht, ist ja nicht, dass der Kampf Menschlichkeit-Bestie jede Minute des Spiels füllen soll.

Klar kann man sich daran erfreuen, wenn der eigene Charakter den bösen Tzimisce-Ghul mit Celerity und Potence schneller zerlegt, als er kucken kann (im wahrsten Sinne des..), aber wenn man nichts Anderes tut, kann man auch einen Egoshooter mit fetten Wummen (TM) spielen, das kommt aufs Selbe raus und bietet wahrscheinlich mehr Spannung.

Nein, es sollte eben auch das eher subtile Element des Horrors dabei sein - und "persönlich" wird dieser Horror eben dadurch, dass die Protagonisten nicht (nur) von grausigen Monstern mit erschütternden, übernatürlichen Fähigkeiten geschockt werden, sondern auch von sich selbst. Die klassischste Szene, die diese Art von Horror enthält, ist wohl die, in der der frisch neugeschaffene Vampir - sowieso schon fast wahnsinnig vor Hunger nach Blut- von seinem sadistischen Erzeuger etwas zu Essen angeboten bekommt: die eigene Familie. Ehefrau/mann, Kinder, vielleicht noch Eltern. Was nun? Schafft er es, die Raserei zu unterdrücken, in dem Wissen, dass er genug Blut bekommen kann, indem er allen Familienmitgliedern ein bißchen aussaugt, so dass sie weiterleben können? Oder saugt er sie klomplett aus? Wenn Letzteres, wie geht er damit um?

Andere solche Szenen müssen nicht zwingend so intensiv sein - eine emotionale Bindung wie die zur eigenen Familie gibt es wohl selten - aber dennoch sind solche Szenen etwas, die eben zum "persönlichen Horror" beitragen. Ein Vampir mit hoher Menschlichkeit könnte z.B. in einen emotionalen Konflikt geraten, wenn er, um die Maskerade zu schützen, einen Menschen töten muss.

"Ja was denn, aber einen Menschen töten, das ist doch egal. Machen Vampire doch dauernd." könnte man da jetzt sagen. Vielleicht widerspreche ich mir hier selbst (ich habe andernorts geschrieben, Menschen zu töten, mache einem Vampir nichts aus; ich muss diese Aussage an dieser Stelle zurückziehen, da ich bei näherer Betrachtung inzwischen anderer Meinung bin), aber ich denke, jemanden zu töten, fällt auch einem Vampir erst nach sehr langer Zeit leicht. Wenn ich mich recht erinnere, steht das sogar im GRW.

Klar, wenn jemand - Mensch, Vampir, Ghul, was auch immer - den Vampir direkt bedroht und er vor die Entscheidung gestellt ist "Er oder ich", dann sollte es genügen, wenn der Vampir sein Handeln eben durch "Notwehr" vor sich selbst rechtfertigt, und Gewissensorgien sind unangebracht.

Aber das kleine Mädchen, dass den Charakter dummerweise beim Trinken erwischt hat...ihr Tod sollte durchaus Gewissensprobleme auslösen. Es war notwendig, ja, aber wenn er besser aufgepasst hätte, hätte sie ihn garnicht gesehen. Hätte er sie nicht zum Ghul machen und sie so ungefährlich machen können? Oder ihr gar den Kuss geben? Oder hätte es vielleicht garnicht sein müssen? Wer glaubt schon einem Kind? Die Eltern? Verdammt, wie entsorgt er jetzt Maskeradegerecht die Leiche?

Diese Szene damit abzutun, dass der Vampir sie tötet und in den Gulli wirft, wird dem Spiel nicht gerecht, finde ich.
 
AW: Wie spielt man Vampire?

Also Magnus, jetzt polemisierst Du, was S_o_K zu beschreiben unternahm. Natürlich tun Vampire mehr, (daher auch die Regeln im GRW...) aber dieses "Problem" ist einfach da... und nur weil man abstumpft und damit - orientiert an seinen ehemaligen Zielen - schon verloren hat, ändert sich daran erstmal nichts...

Aber da Du wie Mr.T Tremere-Fan bist, versuch ich's garnicht erst...
 
AW: Wie spielt man Vampire?

magnus Eriksson schrieb:
Wofür brauchst du noch Geld?
Das ist eine Frage, die auch von Toxex hätte kommen können.
Geld beschreibt den Tauschhandel von wertvollen Dingen der modernen Welt. Umso wertvoller ein Ding ist, desto teurer wird der Tauschhandel.
Tauschhandel existiert, seitdem wir (die Menschen) existieren. Er ist - genau wie Sprache und Kultur - einfach nicht wegzubekommen. Darin liegt der erste Grund, warum man Geld braucht. (1.)) Allein aus der Erfahrung mit Geld problemlos Dinge zu erhalten (einen Tausch erfolgreich abzuschließen) und der Gewöhnung.
Wie viele Menschen auf der Welt existieren, die keinen Tauschhandel betreiben? - ich habe keine Quelle (wie auch?), aber ich vermute, dass es eine unglaubliche geringe Anzahl wäre.
Und der zweite Punkt ist: Wert definiert sich nicht über die Subjektivität eines Einzelnen, sondern intersubjektiv. Das heißt, dass Geld für einen Vampir womöglich belanglos ist, aber nicht für den Rest der Welt - davon kann man sich nicht lösen, das ist unmöglich.

Und wenn man schon so weit ist zu fragen wofür man denn noch Geld bräuchte: warum nicht auch fragen, wozu Kultur nötig ist, warum weiterhin sprechen - Blut ist ja Dreh und Angelpunkt Nummer eins.
Nein, Blut beschreibt in Vampire lediglich eine ewige Abhängigkeit, die mit steigender Macht (Generation) immer weiter intensiviert wird.
Intelligente Erzeuger nehmen ja auch keinen Kandidaten mit zuvielen menschlichen Bindungen, wo sich dann das Problemkind vor den Augen seiner Familie im Sonnenschein selbst entzündet.
Intelligente Arbeitslose mit zu vielen finanziellen Problemen, unter denen ein Kind leiden könnte, "erzeugen" auch keine Kinder (wo ist das Modalverb?!) - irgendwie funktioniert das Begrenzen von Möglichkeiten nicht.
Wie sollte sich das Rollenspiel des Gangrel-Charakters ändern, außer dass der Spieler hin und wieder erwähnt, dass ihm schwermütig zumute ist?
Es geht doch nicht primär um das emoartige Rumheulen des Spielers, sondern um das Auspielen eines Charakter, der bemerkt, dass er nicht mehr Herr über sich selbst ist, dessen Freiheit abrupt beraubt wurde, der die Kontrolle von jetzt auf gleich über sein gesamtes Leben verliert.
Der verinsamte misanthropische Barbar hat trotz seiner Attribute ein Leben geführt. Er war die Instanz, die über sein Leben bestimmt hat. Er hat entscheiden, wie er sein Leben führen will.
Wird er nun zum Vampir, so ändert sich das extrem. Er ist nun gezwungen seine "Beute" (Menschen!) woanders zu machen. Er ist einsam, verstoßen, misanthropisch, vielleicht ein Griesgram - er muss nun unnötig kommunizieren, wenn er weiter "Leben" möchte. Seine Einsamkeit, seine misanthropische Ader müssen dem Leben als Vampir weichen, denn er muss auf längere Zeit problemlos damit klar kommen. (Und ich habe hier noch nicht ein Mal das Tier, das sich neuerdings in ihm tummelt, erwähnt...)

Es ist möglicherweise mit einer Emigration zu vergleichen.

Und um die extreme Umstellung weiter zu pointieren, sollte der Erzeuger nicht unerwähnt bleiben.
Der mündige, selbstständige, unabhängige Mensch ist nun wieder ein Kind - und das für immer. Er untersteht seinem Erzeuger (tötet er ihn...naja, ihr pocht ja auf den Traditionen herum) und sollte der irgendwann (nach 100, 200, 500 Jahren? - na wer stellt sich freiwillig vor so lange auf Mami zu hören?) endgültig sterben einer grauen Eminenz, die ihn instuiert, demütigt und seiner Selbstständigkeit beraubt. Der Charakter ist ohnmächtig - und das für immer.

Wenn das keine Änderung ist...
Blut ist besser als das beste Essen jemals war, besser als der beste Sex und besser als die erste Pfeife Crack und der goldene Schuß Heroin.
Aber es ist nicht das gleiche. Es fehlt Variation.
Es ähnelt keinem dieser Gefühle/Empfindungen scheint aber besser - das ist jedoch nur ein Anschein.
Ich parfümiere mich morgens mit einem Duftstoff, der mir gefällt, esse später ein Essen, das mir gut schmeckt und habe wieder später Sex mit meiner Freundin. Alles drei Dinge, die für sich "das beste" in diesem Moment sind. Blut ist langweilig, Blut ist überflüssig, "Blut ist alles" und nichts.
Nach der Argumentation gilt das aber genauso für Menschen.
Nein. Es ist eine Katastrophe, wenn ein Mensch getötet wird, ansonsten nie.
Ein Mensch beendet sein Leben, er schließt ab. Ein Vampir kann nicht abschließen, weil er unsterblich ist. Er muss getötet werden.
 
AW: Wie spielt man Vampire?

Zunächst vorweg: Ich lehne die Jammertalvampire genauso ab wie den emotionslosen Terminator. Beide sind nicht wirklich der Fokus des Spiels.

Ich glaube schon, dass diese Diskussion Außerdem haben ja die Propheten das Buch noch mit anderen Sachen gefüllt (alles was der Herr des Ungeziefers rausgerissen hat).
Lasst uns eine Sekunde mal annehmen, das haben die Schöpfer nicht alles nur geschrieben, um dickere Bücher zu drucken und mehr Geld zu verdienen oder um mehr Spieler anzusprechen, die mehr Bücher kaufen, um mehr Geld zu verdienen.
Allgemeinhin werden die Schöpfer von Vampire ja mit ehrfürchtiger Ehrerbietung behandelt, also kann man davon ausgehen, dass sie sich dachten, es muss doch mehr in einem Unleben eines Vampirs geben, als dem Verlorenen hinterher zu trauern.

Ganz ehrlich, die "Schöpfer" haben sich in den frühen 90ern, bevor es die Forge gab, noch nicht wirklich von D&D gelöst. Vampire ist eine riesige Neuerung gewesen, aber man erkennt seine Wurzeln noch. Man kann ein Rollenspiel und seine Fehler niemals losgelöst betrachten. Würde heute, im Jahre 100 nach Forge Zeitrechnung Vampire neu geschrieben sähe es ganz anders aus, da bin ich mir sicher. Das es also Regeln für Dragonbreath Munition gibt heißt nicht das das unbedingt sinnvoll ist.

Wie bereits festgestellt wurde, waren Vampire ja auch mal Menschen und sind daher in ihrem Denken und Handeln den Sterblichen gar nicht so unähnlich. Wenn man sich die Bevölkerung ansieht, so ist der Anteil von Deprie-Grufties, die wimmernd auf dem Friedhof sitzen, relativ gering (außerhalb der Vampire-Gemeinde). Die meisten Menschen dürften also versuchen ihre Probleme zu lösen oder Ersatz für Verlorenes zu finden, anstatt beständig Sachen hinterher zu trauern, die sie nicht mehr haben können.

Zwischen Depri Grufties die "wimmernd auf dem Friedhof sitzen" und normalen Menschen gibt es einen Unterschied.

Also, nocheinmal, diesmal etwas anders:

Der Vampir weiß das er ein Leben hatte. Er hatte Freunde die ihm etwas bedeuteten, eine Familie die sich um ihn kümmerte, Essen, Sex, das ganze Programm. Jetzt hat er nur noch den Hunger. Blut zu trinken ist zwar eine stärkere Emotion als alles andere, aber das ist nur eine Sucht. Man weiß das das hohl ist, aber man kann nicht anders. Vergleiche es mit Heroin. Die Sterblichen dürfen nicht wissen das man noch lebt, das wäre lebensgefährlich. Zuallererst ist man allerdings einsam. Es gibt niemanden mit dem man einfach so mal quatschen kann, niemanden der sich für deine Probleme interessiert, niemanden der dir zuhört. Dann triffst du eine Frau, DIE Frau, du weißt das sie perfekt ist und du weißt das das niemals funktionieren könnte. Ihr sitzt im gleichen Raum und seid doch Kilometer auseinander (Ich paraphrasiere gerade aus dem CR Giovanni ^^). Es gibt nichts was du tun könntest - du könntest deine Disziplinen benutzen, aber das wäre nicht echt. Du könntest sie zum Vampir machen - aber das wäre nicht gleichberechtigt (wer das nicht versteht hatte nie eine funktionale Beziehung), sie wäre dein Kind. Alles was du tun kannst ist zuzusehen wie sie älter wird und ihr aus dem Weg gehen, sie niemals wieder treffen. Du bist gezwungen dich selbst zu isolieren. Andere Vampire sind eine Verrätergrube, für ihr Blut tun die alles. Als echte Freunde kommen die auch nicht in Betracht. Das kannst du kaschieren, mit Verachtung, mit Hohn für all diejenigen die soetwas hinterhertrauern (so machen das die Ahnen). Zorn spielt eine wichtige Rolle in deinem Leben, Zorn über sich selbst, Zorn über die anderen und das Tier das sich in einem regt. Man rastet schnell aus. Menschen beginnen einem weniger zu bedeuten. Natürlich gibt man sowas nicht zu, das wäre Selbstmord, aber tief im Herzen weiß man das etwas an der Seele frisst. Am wichtigsten unter den Emotionen ist aber Angst. Angst vor anderen Vampiren. Angst vor dem was du morgen tun könntest. Angst die Kontrolle zu verlieren. Aber in erster Linie: Angst vor dem Tod - denn hättest du die nicht würdest du dein Leben beenden. Das versteckt man besser als alles andere unter einer Schicht Arroganz, aber sie ist da, sie lauert darauf das man einen Fehler macht und sie sucht dich in deinen Träumen heim (Traumsequenzen spielt ja keiner mehr ^^). Und jede Nacht stehst du auf und versuchst dich etwas weniger selbst dafür zu hassen was du bist. Und du scheiterst sogar noch dabei.

Im Spiel bedeutet das, dass man sich immer bewußt sein sollte was in einem vorgeht, warum man handelt wie man handelt und ganz besonders bei NSC. Jeder Vampir, ausser dem naivsten, weiß was er für ein erbärmlicher Parasit er geworden ist. Jeder weiß was aus ihm geworden ist, was er verloren hat und das jeder Mensch besser ist als man selbst (woher kommt wohl der Menschenhass beim Sabbat?)

Zum Beispiel: Viele Menschen vermissen ihre Jugend, ihre Schönheit, ihre körperliche Leistungsfähigkeit oder was auch immer sie mal hatten. Dennoch müssen sie nicht permanent darunter leiden.
Warum wollt ihr also das 90% der Vampiren anhängen?

Es weint keiner darüber. Aber man bedauert es, vermisst es. Vampire ist (war) ein Spiel um Moral und Emotionen. Und es ging darum über sich selbst hinauszuwachsen. Moralisch zu sein obwohl man ein Monster ist.

Ob ein Spiel das so den Zeigefinger raushängt etwas taugt oder ob es einfach zu spielen ist steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist das Vampire unglaublich beliebt wurde, mit den Pfaden ein billiger Ausweg aus dem Dilemma präsentiert wurde (wenngleich nicht SO einfach wie Toxex meint) und im Endeffekt "Gun&Action" Vampire am Ende stand.

Spielt man aber Vampire as written kommt man am nächsten an ein Horrorspiel heran als mit jedem anderen Spiel (vorrausgesetzt die Spieler lassen sich darauf ein).
 
AW: Wie spielt man Vampire?

@Bullshitnick:Alles klar. Meine Meinung. Finde ich auch. Kann ich unterschreiben. Stimmt. Stimmt. Stimmt.
Hey Leute, hallo!!!!
Nur weil ich anderer Meinung bin heißt das nicht, das ich Mr.Toxexs Meinung bin. Mit dem meisten habt ihr ja recht. Aber ein ständiger Jammervampir ist genauso eindimensional wie ein gedankeloser Hack&Slay-Killer. Während ihr nur beständig aufzeigt, warum es einen Vampir so schlecht geht, versuch ich zu sehen, was er aus seiner Lage machen könnte.

Da ihr so gerne Anne Rice zitiert nochmal (die Dame hat ja auch mehr als ein Buch):
Der Hauptcharakter ist Lestat. In einem Interview mit einem Vampir muss er sich 200 Jahre lang Louis Gejammer anhören (Oh diese Menschlichkeit, dieses Leiden...). Ok, das war euer Punkt, das war okay.
In "Nachtmahr" (Bodythief) will er sich die Sache selber mal anschauen und finde die Menschlichkeit schlichtweg zum kotzen. Er wird wieder menschlich und hasst es. Dabei legt er sehr ausführlich da, warum er es total geil findet Vampir zu sein. Ich weiß, dass passt in eure Gothic-Horror Welt nicht rein, aber wenn wir diskutieren wollen, wie man Vampire spielt, muss auch diese Möglichkeit Erwähnung finden.
Wie gesagt, wie man ausschließlich Gothic-Horror spielt wird nebenan diskutiert.

Aber da Du wie Mr.T Tremere-Fan bist, versuch ich's garnicht erst...
Das ist beleidigend und unter deiner Würde. Wer sich "Hesha" nennt sollte aufpassen von Spielern in Clan-Kategorien zu denken.

Sprawl schrieb:
Wie viele Menschen auf der Welt existieren, die keinen Tauschhandel betreiben? - ich habe keine Quelle (wie auch?), aber ich vermute, dass es eine unglaubliche geringe Anzahl wäre.
Es ging mir darum aufzuzeigen, dass für Vampire oftmals die Notwendigkeit fehlt, weiter arbeiten zu gehen. Ein Nosferatu in der Kanalisation hat freie Kost und Logis. Ein Mensch würde umkommen, wenn er nicht arbeitet.

Sprawl schrieb:
Intelligente Arbeitslose mit zu vielen finanziellen Problemen, unter denen ein Kind leiden könnte, "erzeugen" auch keine Kinder
Weil nicht sie sondern die Kinder darunter leiden. In einem tyrannischen System wie die Camarilla oder China sieht das aber anders aus. Da können auch die Erzeuger schnell ganz erheblich leiden.

Sprawl schrieb:
Der Charakter ist ohnmächtig - und das für immer.
Wie gesagt, ich glaube, dass das in gleichen Maße auch für Menschen gilt. Auch viele Menschen glauben, sie hätten keine Wahl. Doch das stimmt ja nicht. Jeder Vampir hat die Möglichkeit, sich von Tieren zu ernähren, sich in die Sonne oder in Starre zu legen, Golconda zu erreichen oder sonstwas zu tun.
Euer Hauptargument ist, dass der Vampir sich schlecht fühlen muss, weil er Freiheiten beraubt wird. Ich glaube aber, dass er nur einen Sack Probleme gegen einen anderen eintauscht und nur solange ganz unglücklich ist, bis er das versteht. Danach kann er anfangen, sich an seinen neuen Möglichkeiten zu erfreuen.

EDIT: Es geht mir halt um die andere Seite der Medaille. Der ehemalige Obdachlose, dessen Leben sich im Clan Nosferatu verbessert hat, der dankbar ist jetzt echte Freunde zu haben, auf die er sich verlassen kann. Der Ex-Kriegsveteran der von den anderen Malkavianern endlich verstanden wird, was für Probleme und Schmerzen ihn plagen. Die unterdrückte Farbige, die als Lasombra endlich einen führende Machtposition einnehmen kann. Wollt ihr die ignorieren und behaupten das wären nur Killer-Charaktere?
 
AW: Wie spielt man Vampire?

Louis finde ich auch etwas übertrieben, aber genauso ist Lestat übertriebe, beides sind zwei extreme. Und ich mag auch nicht Wettjammern spielen, aber der Konflikt Menschlichkeit und Tier muss nun mal vorhanden sein.

@Magnus: Ja die Charaktertypen die du aufzählst, haben durch das Vampirsein etwas gewonnen. Aber um welchen Preis. Natürlich erwarte ich nicht. das diese jetzt rumjammern, aber sie mussten trotz allem einen furchtbaren Preis zahlen, und das sollte ihnen auch klar werden. Der eine wird rumjammern und ziemlich schnell Asche werden, der andere wird mit Grauen feststellen was jetzt aus ihm geworden ist, aber der Welt seine Zähne zeigen und kämpfen, jede Nacht aufs neue sich nicht unterkriegen zu lassen, sich in der Welt der Vampire behaupten und seine Schwächen geschickt verbergen. Und dann gibt es noch die die auf den totalen Machttrip kommen, die sind auch meist schnell Asche die die es dann überleben verfallen dann entweder dem Tier oder werden mit zu den übelsten Monstern die die WoD gesehen hat.

Wenn alle daran Spaß haben das Monster zu spielen, dann so what? Macht es, habt Spaß (macht mir manchmal ja auch Spaß). aber das Spiel ist eigentlich dafür konzipiert gewesen denjenigen zu spielen, der seinen Fluch erkennt und dagegen ankämpft, immer ein bisschen mehr von seiner Menschlichkeit opfert, bis er schließlich ein kaltes untotes Monster ist, das sich so in den spielen der Untoten verwickelt hat, das er sich selbst nicht mehr wiedererkennen würde.

Und genau das ist Gothic Horror.

Gruß

Marduk
 
AW: Wie spielt man Vampire?

Das ist beleidigend und unter deiner Würde. Wer sich "Hesha" nennt sollte aufpassen von Spielern in Clan-Kategorien zu denken.

Entschuldige, das war nicht beleidigend gemeint! Es ist nur so, dass ich Tremere nicht mal für Geld ernsthaft spielen würde und ich habe die Erfahrung gemacht, dass jeder der "gerne" Tremere spielt eine ganz andere Vorstellung davon hat, wie man Vampire spielt, als ich. Das ist alles. Ich wollte mir nur deswegen keine Mühe geben, weil ich davon ausgehe, dass es Geschmackssache ist.
 
AW: Wie spielt man Vampire?

Und genau das ist Gothic Horror.
Deine Antwort auf die Frage: Wie spielt man Vampire? - ist also "Gothic Horror und nur das". Andere Ansätze finden bei dir keinen Gefallen.
Also Vampire = Gothic Horror und Gothic Horror = Vampire?

Louis und Lestat setzen sich beide mit dem Konflikt Mensch-Vampir-Tier auseinander, aber sie finden verschiedenen Antworten darauf. Genauso wird jeder der 5 Spieler am Tisch (die sich natürlich alle der Problematik bewusst sind) andere Arten finden das auszudrücken und damit umzugehen.

Ich stimme dir bis zu dem Punkt zu, wo du sagst, dass am Ende immer alle Scheitern, Versagen oder Asche sind. Ich denke das gerade die Spieler innerhalb einer WoD immer noch am ehesten die Chance haben sollten, ihre Erlösung (oder wonach sie streben) auch zu bekommen.


@Hesha: Okay.
 
AW: Wie spielt man Vampire?

Ich sage ja nicht, das Gothic Horror das einzig wahre ist, aber es ist das für das Spiel konzipiert wurde, wie man es dann spielt das überlasse ich lieber jedem selbst. Es wird keine Rollenspielpolizei kommen, nur weil du es anders spielst (und ich oft auch). Mir geht es einfach darum, Leuten wie Mr. Toxex klarzumachen, was die ursprüngliche Konzeption von VtM war. Da er ja in seiner blinden Wut gegen alles aufzubegehren was nicht seinem persönlichen stil entspricht das nicht wahrhaben will.

Hey, ich hab auch Sabbat-chroniken gespielt die auch mehr Fun waren und dieses Thema nicht abgehandelt haben.

Was das Thema Asche angeht kann ich nur sagen, das das was ich gesagt habe war, das die ewigen Jammerer und die die voll auf dem "Juhu ich bin ein Monster" Trip befindlichen Vampire einfach ne höhere Chance haben Asche zu sein, die einen weil sie vor lauder Selbstmitleid meist nicht mehr viel hinbekommen, der andere weil er einfach zu viele Risiken eingeht oder so sehr abdreht das er dem Tier verfällt(Man braucht eigentlich einen Lehrer für einen Pfad und den haben ausserhalb des Sabbats nur wenige) Die besten Überlebenschancen hat der, der sich versucht etwas Menschlichkeit zu bewahren und in die Vampirgesellschaft eintaucht (wenn er nicht gerade ein Gangrel ist:D ).

Soll Mr toxex seine soziopathischen Vampire weiterspielen wie er will aber wenn ich mir die Clanbooks anschaue sind die meisten Beispielcharaktere alles andere als soziopathen...

Gruß

Marduk
 
AW: Wie spielt man Vampire?

S_o_K, WW hat sich selbst immer weiter vom Gothic Horror entfernt, immer mehr Material in Richtung Hack&Slay geliefert und nur halbherzig versucht den ursprünglichen Stil zu transportieren. Maskarade as written spielen ist unmöglich, da allein vom Mood viele Bücher in entgegengesetzte Richtungen laufen. Bei der Puplikationsmenge sich nur auf eine Handvoll Bücher zu konzentrieren und zu sagen so ist es gemeint ist nicht zulässig. Es gab immer wieder Rettungsversuche Maskarade wieder in die ursprüngliche angedachte Spielkultur zu erheben, doch in meinen Augen ohne nennenswerten Erfolg, die wurden schlichtweg von Hack&Slack Vampirspielern gesoakt.

Ich hoffe inständig, dass WW diesen Fehler nicht wiederholt bei der Neuauflage, deswegen finde ich es schon schön, dass sie Requiem als Titel gewählt haben, das errinnert einen stehtig an das Ewige Leiden.
 
AW: Wie spielt man Vampire?

@Johnas:
Hi. Hab mich schon gefragt, wann du auftauchst. Jetzt ist wenigstens die Requiem Runde wieder komplett.

Okay, also hier meine Probleme mit euren Problemen:
1. Die Probleme mit Geld, sozialen Kontakten, Ghulen, etc. lassen sich alle relativ leicht bei der Charaktererschaffung über die Hintergründe lösen. D.h. für Spielercharaktere ist es sehr einfach die größten Schwierigkeiten des Transit in den Untot über den Hintergrund zu umgehen.

2. Auf der Rückseite von meinem VtM 1st Ed. steht "personal Horror". Das Wort "Gothic" kommt bestenfalls in der Beschreibung einer "Gothic-Punk" Welt vor. Erklärt mit doch gerade mal den Unterschied zwischen Gothic und Personal Horror.

3. Weiter steht auf der Rückseite ein Zitat von Günter Dörn, das man frei zusammen fassen könnte in etwa: "Fickt euch alle :fuck: , ich bin scheiße nochmal unsterblich und wer Probleme will, kriegt einen Tritt in die Eier." :chilli:

Jetzt dürft ihr mir eure Gothic-Wurzeln aufzeigen, zu denen ihr unbedingt zurück wollt.

Gruß, M.
 
AW: Wie spielt man Vampire?

@Magnus Eriksson es ist immer schön wenn man erwartet wird.

Deine Problem mit "unseren" Problemen bereiten mir keine Probleme. Die Vampirwerdung sowie das Vampirdasein wurden als emotionale Belastung dagestellt, soweit ich mich entsinne, ist das auch konform mit den Texten aus dem V:tM Büchern. Allerdings muss ich gestehn das ich keine Lust habe mir diese Bücher nochmal auszuleihen um die entsprechenden Pasagen zu zitieren bzw. zu bennen.

Als Gothic-Horror wurde es meines Erachtensnach beworben, es spielt in einer Gothic-(Punk) Welt, und sollte Personal Horror in einer Gothic-Punkwelt bieten. Also wenn man es genau nimmt Personal-Gothic-Horror, was nun aber eine Zusammenführung meinerseits war. Personal Horror sagt nur aus, das der Spieler selbst Horror erlebt (mittendrin, statt nur dabei), welcher Art der Horror ist geht daraus nicht hervor. Gothic-Horror beschreibt nicht wer (aktiv) den Horror erlebt sondern beschreibt die Art des Horrors.
Das aufgeführte Zitat hat nur Augenscheinlich mit dem Thema zu tun, motivation und emotionaler Kontext fehlen und da grade dies thematisiert wurde. Aber es ist verständlich, dass ein solches Zitat, das Gefühl erweckt man hätte es mit charakterlosen Schergen zu tun.

Meine persöhnliche Erfahrung mit V:tM Gruppen zeigt genau dies, charakterlose SCs deren Spieler nur noch mit Werten spielten nicht mit Charakteren. Horror kam nur mir, dies mit zuerleben, soviel zu true Personal Horror. Ich sage nicht, dass V:tM nicht im stande sei Personal Horror oder tiefgründige Charakter hervorzubringen, doch scheint dies äußerst selten der Fall zu sein wenn man sich umhört. Ich vertrat schon immer die Meinung dass V:tM für coole Vampire steht, andere haben dort kaum Platz nicht vom System her, aber von der Spielkultur der Anhänger. Deswegen mag ich Requiem, dort haben coole Säue genauso Platz wie emotional breiter befächerte Charaktere.

JJ Größenwahn und Selbstüberschätzung? kann mir nicht passieren ich bin bescheiden und allmächtig
 
AW: Wie spielt man Vampire?

Als Gothic-Horror wurde es meines Erachtensnach beworben, es spielt in einer Gothic-(Punk) Welt, und sollte Personal Horror in einer Gothic-Punkwelt bieten.[...]. Personal Horror sagt nur aus, das der Spieler selbst Horror erlebt (mittendrin, statt nur dabei), welcher Art der Horror ist geht daraus nicht hervor. Gothic-Horror beschreibt nicht wer (aktiv) den Horror erlebt sondern beschreibt die Art des Horrors.

Ich finde die Erklärung trifft den Nagel auf den Kopf.
Personal-Horror entstanden in einer Gothic-Punk-Welt.

möchte noch kurz was zum Thread posten, und zwar gehe ich zum größten Teil mit der Meinung von SoK konform, doch bei mir kommt das Spiel um das Tier noch stärker in den Vordergrund, als es evtl gedacht ist, doch das ist bei mir Charabhängig und nicht Kanon.
Ich spiele das Vorhandensein des Tiers öfters aus, als vergleichsweise das Vorhandensein der Menschlichkeit.
Zitate wie: "das Tier forderte danach" oder "das Tier schlägt seine Klauen in meinen Verstand" sind nicht selten, sondern eher an der Tagesordnung...
 
AW: Wie spielt man Vampire?

Ich denke V:tM ist Massenkompatibel und hat zumindest in der 2. Edition die ich vorliegen habe Platz für Charakterspiel, Intrigenspiel und Hack'n'Slay.
Da es Kwl pwrs ebenso wie ein Belohnungssystem für Charackterspiel in den Regeln bietet wird wohl beides Intention der Autoren sein, oder?
Der Gejammerteil, das Überschwengliche, das emotionale Zerbrechen und wieder aufgebaut werden passt wohl am ehsten in das "Preludium" !!!

Es gehört zwar zu einem glaubhaften Childer das er sich ekelt fremdes Blut zu trinken (*kotz*), vor allem wenn er z.B. Jude oder Muslim ist, aber ich denke nicht das es notwndig ist das 5 leute in der Runde sitzen und sich gegenseitig vorführen wie mies ihre Existenz ist. All das sollte im Preludium
auskuriert sein. Es sollte zumindest sowas wie Workarounds geben so das ein Char nicht permanent mit sich und seinen Bindungen Kämpfen muss, es muss ja auch Zeit für Rollenspiel zwischen den Spielern da sein.
 
AW: Wie spielt man Vampire?

Personal Horror sagt nur aus, das der Spieler selbst Horror erlebt (mittendrin, statt nur dabei), welcher Art der Horror ist geht daraus nicht hervor.
Genau das meine ich. Ich finde halt nicht, dass der Horror ausschließlich aus dem Konflikt Mensch-Vampir-Tier entstehen sollte. Ich finde, dass die Dinge, vor denen Menschen Angst haben, meistens auch für Vampire gelten und daher genauso geeignet sind Horror zu erzeugen.
 
AW: Wie spielt man Vampire?

Genau das meine ich. Ich finde halt nicht, dass der Horror ausschließlich aus dem Konflikt Mensch-Vampir-Tier entstehen sollte. Ich finde, dass die Dinge, vor denen Menschen Angst haben, meistens auch für Vampire gelten und daher genauso geeignet sind Horror zu erzeugen.

Du scheinst echt meine Gedanken zu lesen.8o
 
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