Teylen

Kainit
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16. August 2007
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Ein Blog-Artikel meinerseits über die neusten White Wolf Ankündigen bezüglich Videospiele zu ihren Rollenspielen.

Auf den Punkt gebracht:
Focus Home Interactive veröffentlicht ein Werewolf: The Apocalypse AAA-Spiel.
Asmodee Digital kündigt zwei Mobile Games an, eins zu Vampire: The Masquerade und Mage: The Ascension.
White Wolf hat ein drittes Mobile Game, zu Wraith: The Oblivion, lizensiert.
Earplay entwickelt ein Stimm-basiertes Spielbuch zu W:tO Orpheus.

BonusInfo: Das WoD MMO ist vorerst tot.
 
Nein noch nicht, wie gesagt die Kurzübersicht hat an sich alle festen Informationen.
Bisher habe ich noch keine der Interviews gesehen,..
 
Ist jedenfalls ein toller Blogpost von dir.

Ich stelle an mir selbst immer wieder fest, wie sehr mich solche Sachen anteasern, obwohl ich Vampire schon echt lange nicht mehr gespielt habe. Es ist schon erstaunlich, wie sehr so eine alte IP wirken kann.

Aber auch bemerkenswert, wie gerne die (Videospiel)-Industrie auf solche Spielwelten anspringt. Man sollte sich da immer mal vor Augen halten: Es gibt durchaus einen Bedarf an kreativen Weltenbauten.
 
Grundsätzlich ja, aber es macht auch schon die konkrete Welt aus. Den Everlasting als Rollenspiel oder Dresden-Files als Buchserie (und kurzlebige TV-Serie) hätten ähnliche Welten und könnten für ein Computerspiel herhalten, aber scheinbar will man ja doch gezielt die WoD, wegen der Vampire-Erfolge der Vergangenheit.
 
Ich denke auch das der Bedarf weniger auf kreativen Weltenbau abzielt, als darauf fertige Welten die sich in einem anderen Medium bewiesen haben, und die ggf. vom Standard des eigenen abweichen, umzusetzen. Das heißt eigentlich genau das Gegenteil von kreativen Weltenbau.

Weshalb auch z.B. kaum eine der aktuell laufenden bzw. startenden TV Serien im Urban Fantasy, Fantasy oder Science Fiction Bereich etwas eigenes wagt.

Ansonsten hat Werwolf, gegenüber IPs wie Dresden Files, wohl einerseits den Vorteil schlicht billiger zu sein, andererseits das es sich auf ein übernatürliches Gemüse konzentriert anstelle einen schlecht identifizierbaren Obstsalat zu bieten.
 
Findest du ?
Gut, schon irgend ein antiker Grieche hat 38 Handlungen identifiziert und postuliert, dass jede erdenkliche Geschichte eine Variation dieser 38 Elemente ist.

Klar, sind derzeit viele Serien im TV Adaptionen von Comics oder Büchern. American Gods, Arrow, Flash, Supergirl, Shadow Hunters, Vampire Diaries usw.
Aber vieles davon ist auch neu, oder für das Fernsehen speziell konzeptioniert oder verändert und 'The Originals' oder 'Legends of Tomorrow' sind schon keine direkten Adaptionen mehr, sondern haben mehr direkte Kreativität der Fernsehmacher als ihre Quell-Serien.
Und dann gibt es natürlich seit mehr als 10 Jahren Supernatural, aber auch neuere Dinge Sens8, 3%, Between (auch wenn das Thema nicht neu ist), Travellers (auch kein neues Thema), Black Mirror (Anthology, wie Twilight Zone). Hemlock Grove ist auf einem Buch basierend, aber das ist auch von 2012 und nicht zwingend etabliertes Material.

Ich denke, dass 'Bitten' oder 'Continuum' schon auch eigene Sachen gewagt haben. Ist halt sehr relativ als Aussage, was ist wirklich neu und was gab's schon. Und klar, Bitten basiert auf einer mehr oder weniger bekannten Buchreihe. Der Stil ist aber doch recht eigen, finde ich.
Und Shadowhunters ist auch basierend auf einer Buchserie, aber das Design und der Flow der Handlung ist deutlich anders, weil viel mehr Zeit in einer Staffel, als bei dem wohl nicht so erfolgreichen Kinofilm.
 
Ja, wenn ich mir die Liste an Serien die ich aktuell verfolge ansehe ich es überwiegend "basierend auf [...]". Das heißt Serien wie Arrow, Gotham, Jessica Jones und dergleichen im Superhelden Bereich, Expanse im SF Genre, Vampire Diaries, True Blood, Magicians, Bitten als ein paar der Urban Fantasy Ableger, Game of Thornes, Shannara unter den Fantasy Vertretern.

Worunter ich auch Serien zähle die mehr oder weniger stark von der jeweiligen Quelle inspiriert sind.
Das heißt Serien die von ihrer Schwester abgekalbt wurden wie Legends of Tomorrow, The Originals etc, Serien die sich aus einem Universum abkalbten wie Agents of Shield oder Agent Carter nun oder Serien die auf Basis von einer bestehenden Geschichte entsprungen sind aber nur noch so und soviel damit zu tun haben wie Westworld, Emerald City, Elementary, Sherlock, iZombie, Hannibal, The 100 und dergleichen mehr ebenso wie Serien die sich durch ein bestehendes Set Geschichten kannibalisieren wie Grimm und Once Upon a Time.
Da hilft es imho auch nicht wenn die (Buch, Film etc.) Vorlage recht frisch ist.

Das ist auch kein Fall von "eine der 38 Grund-Geschichten" sondern es sind Serien die bereits im Titel quäken "Ich möchte mich an dem Erfolg von Buch/Comic/Film/Ding X beteiligen".

Natürlich gib es dann noch ein paar Original-Serien, aber so als Schätzung sind von den ~60-70 Serien die ich verfolge ~80% "basierend auf". Zumal es dann, bis auf ein paar Ausreißer wie Stranger Things, auch die Serien sind die richtig populär werden.
 
Es wird halt immer schwieriger auch wirklich neue Stoffe zu erfinden. Warum also nicht ein bestehenden Material nehmen und das weiter entwickeln oder neu gestalten. Arrow, Gotham, Agents of Shield oder Agent Carter sind ja alles Settings und z.T. Handlungsstränge aus Comics die man aufnehmen kann, aber das meiste sind eigene Plots und Geschichten des Fernsehautorenteams.

Zum einen Freuen sich die Comic-Fans, wenn sie Dinge aus den Comics sehen, und sie zufriedenstellend neu interpretiert wurden, zum anderen muss man sich nicht sagen lassen, man hätte dieses oder jenes geklaut oder angepasst aus diesem oder jenem Comic - wenn man von vornherein vermittelt, dass es auf diesem Setting basiert.

Ein Werwolf-Computerspiel oder eine TV-Serie zu dem Thema müsste sich eben an 'Bitten', 'Teen Wolf' und WtA messen und in dem Bereich was eigenes an Setting zu etablieren (dass dann auch nicht den Werwolf-Mythos von Vampire Diaries oder Underworld kopiert) ist halt schwierig, wenn man dennoch in der Nähe der klassischen Legenden bleiben will.

Aber das untermauert ja erstmal nur @Skars Aussage, dass eben Leute die komplexe Welten erschaffen können, als Setting für ggf. Multi-Medien Franchises, gefragt sind. Mark Rhein-Hagen hat das gemacht, aber auch J.K. Rowling, oder Cassandra Clare. Geoff Johns (DC) und Ira Steven Behr (ST:DS9), Brian Michael Bendis (Marvel) sind dagegen Leute die es verstanden haben bestehende Settings auszubauen oder so umzuformen, dass sie in neuen Medien gut funktionieren.

Was ja wieder zu meiner Sorge zurück führt, dass White Wolf die WoD zu sehr anpasst und verändert, um mehr Möglichkeiten und Anpassungen zu haben, und besser in unterschiedlichen Medien zu funktionieren. Und dass dadurch etwas verloren geht. So wie dem Marvel-Universum wegen der rechtlichen Situation um die Filme die X-Men verloren gehen.
 
Naja, die Leute für die Schaffung von komplexen Welten sind aber nicht für die TV Serien, oder Computerspiele gefragt, sondern sie sollen in dem Regelfall doch bitte vorher etwas machen und erfolgreich werden.

Das heißt man bezahlt keine JK Rowling dafür das sie einen ein cooles Kinder-Magier Setting schreibt, sondern man wartet bis die Frau bei einem halben Dutzend Verlagen war, bis sie es veröffentlicht und bis die Veröffentlichung Erfolg hatte bis man was macht.
Man bezahlt auch keinen Mark Rein Hagen oder Justin Achilli dafür das er ein Erfolgssetting um Vampire gestaltet sondern man wartet bis die was schreiben, bis es erfolgreich wird und macht dann etwas damit.

Das heißt es ist kein kreativer Weltenbau gefragt, es sind erfolgreiche Welten gefragt bei denen man gerne nichts riskieren oder vorab fördern und bezahlen mag. In den aller meisten Fällen wirft man sich wie so ein Parasit auf das Kreative Werk anderer drauf.

Ansonsten kann White Wolf selbst aktuell nicht in die Marvel Situation kommen, da sie bei allen Lizenzdingen, wohl noch ihren Lead-Storyteller draufgucken haben - weshalb gerade viel auf RPG.net geheult wird (weil sich WW wagt den göttlichen OPP was vorzuschreiben) - und scheinbar auch keine Exklusiv-Lizenzen machen.
 
Ja und Nein. Man bezahlt Leute wie 'J. Michael Straczynski' schon dafür, dass sie auch Welten entwerfen, aber klar, die Kosten für Lizenzen sind nicht so hoch, dass es gerechtfertigt wäre nur neu Entwicklungen zu machen und das Risiko zu haben, dass sie floppen. Dass ist bei Lizenzmaterial ggf. niedriger. Und solange es sich gut verkauft wird sich da auch nichts ändern.

Das White Wolf nicht in diese Situation kommen kann, bezweifle ich. Wenn ein großer Lizenznehmer käme, also in der Größe von Universal oder Disney und für eine Lizenz bestimmte Anpassungen am Setting erwartet, dann ist die Frage wie viel Zugeständnisse man macht. Und wenn so ein Lizenzprodukt dann einen Großteil des wirtschaftlichen Erfolgs ausmacht, dann wird diesem auch mehr Aufmerksamkeit zuteil.

Derzeit ist es ja so, dass Martin Ericsson bei dem BNS:Werewolf mitgeschrieben und drauf geschaut hat und die Änderungen am Setting sind gewaltig. In New Orleans hat einer der Autoren des Buches beim Charakterbau für Rage&Retribution als ich ihn gefragt habe, ob da alles dann auch in Zukunft tabletop-Setting sein wird gesagt, dass er erwartet dass White Wolf beim Panel dazu was sagt. Haben sie dann aber nicht. Dennoch, viele Spieler lieben WtA so wie es ist. Ich persönlich finde schon einige Änderungen die W20 in da Setting geschmuggelt hat, unglücklich. Das WtA-Setting von BNS sollte meiner Meinung nach nicht mal WtA heißen.
Aber gut, dass ist das alte Thema mit dem Metaplot. Vielerorts wird darüber geschimpft, dennoch hat noch kein Rollenspiel geschafft darauf zu verzichten oder ihn optional zu halten.
 
Manchmal bezahlt man sie, meistens aber nicht. Man hat ja auch die Leute hinter Stranger Things, Sense 8, Black Mirror und so bezahlt ... hoffe ich ^^;
Das White Wolf nicht in diese Situation kommen kann, bezweifle ich. Wenn ein großer Lizenznehmer käme, also in der Größe von Universal oder Disney und für eine Lizenz bestimmte Anpassungen am Setting erwartet, dann ist die Frage wie viel Zugeständnisse man macht.
Dafür müssten sie sich aber von dem aktuellen Lizenzkonzept ziemlich komplett verabschieden.
Das wäre zwar möglich, aber ich halte es für unwahrscheinlich.

Zumal sie dafür auch nicht die Struktur oder Motivation haben.
Da könnte ich mir allenfalls, mit viel Phantasie, vorstellen das sich Disney die komplette WoD Lizenz greift.

Ich mein Marvel hatte ja das Problem das sie erst selbst keine Filme machen wollten und daher kräftig ihr Zeug an andere rauswöllten und dann rausfanden "Oh, wir haben ja ein eigenes Studio".
Derzeit ist es ja so, dass Martin Ericsson bei dem BNS:Werewolf mitgeschrieben und drauf geschaut hat und die Änderungen am Setting sind gewaltig.
Ja. Wobei ich persönlich auch die Arbeit von By Night Studios mag.

Ich bezog mich damit eher darauf das seitens White Wolf wohl in einige Onyx Path x20 Produkte sinngemäß hineingeschrieben wurde "Habt viel Spaß damit, es ist aber kein Canon". Wobei sie es etwas weitschweifiger und freundlicher formulierten als meinereiner gerade.
Man merkt den Einfluss auch bei dem neuen Vampire: Prelude Spiel. Vermutlich auch bei dem Mage welchen, wobei ich dafür zu wenig Ahnung von Mage habe.

Allgemein denke ich nicht das man die WoD als "90er Jahre"-Setting relevant bzw. interessant halten kann.
Einmal ganz unabhängig vom Metaplot sind da meines Erachtens Anpassungen sinnvoll.
 
Naja, die deren Lizenzen man kauft, bezahlt man ja auch. Aber es gibt eben beides, Leute die eine bestimmte IP für Fernsehen oder Film umsetzten sollen und Leute die etwas von Grund auf neu entwerfen sollen.

White Wolfs aktuelles Lizenzkonzept ist dass sie Lizenzen verkaufen und dabei die kreative Hoheit über das IP behalten wollen. Wir wissen von Lizenzen für Handyspiele, Computerspiele, (Nordic-)LARPS und MET sowie Tabletop RPGs. Ob jemand unabhängig von OPP schon Novels umsetzt weiß ich nicht.
Das ein Lizenznehmer aber so viel Lizenzgebühren einbringt, dass er im Gegenzug Forderungen stellen kann, die dass Setting betreffen, ist nicht eine weit hergeholte Befürchtung.

Marvel hat ein eigenes Studio gegründet. Der Punkt ist aber, dass sie gemerkt haben, das die Filme ein Vielfaches mehr Geld einbringen. Also gleichen sie das Marvel Universum dem Film Universum an. Das Agents of Shield Charaktere in die Comics integriert werden, wie auch einst Harley Quinn und Renee Montoya von der batman-Zeichentrickserie in die Comics assimiliert wurden ist eine Sache. Dass aber z.B. die X-Men aus dem Marvel Universum entfernt werden, weil man mit deren Filmen kein Geld einspielt, ist halt ein krasser Einschnitt. Die Fantastic Four sind schon Geschichte. Gut, Marvel und DC rebooten ihrer fiktionalen Universen sowieso im 10 Jahres Takt.
Der Einschnitt ist außerdem nicht aus kreativen Gründen oder pragmatischen oder juristischen, sondern nur wirtschaftlichen.

Für die WoD sehe ich das ähnlich. Ein Rollenspiel kann theoretisch als Setting ohne Metaplot existieren. Für andere Medientypen ist das eher kritisch. Man will dort ggf. weltumwälzende Ereignisse. Hohe Einsätze, hohe Risiken für spannende Geschichten. Das ist natürlich Bull-Shit, denn auch Geschichten mit kleinen Einsätzen und persönlichen Risiken können spannend sein, wenn der Geschichtenerzähler versteht seine Mittel zu nutzen.
In Romanen, Filmen oder ähnlichem wird es aber wohl kaum letzteres geben, sondern eher ersteres, befürchte ich. Selbst bei offizell-sanktionierten LARPs wird es das geben. Und dass wird denke ich die Qualität nicht verbessern.

Ich meine Rage&Retribution, als Beispiel. Die Kulissen im Hotel waren nett, das Regelsystem hat seine Schwächen bei dem Drachen sehr eindeutig gezeigt und nun.... der Drache. Eine Nordic-Larp runde oder ein Boffer-Fantasy-Larp hätte wenigstens irgend eine Pappmaché-Konstruktion da gehabt, statt einem Storyteller der ruft "Here is a Dragon". Ich selbst habe weiter hinten ein Ritual gegen einen Storyteller verteidigt. Also, gegen NSCs, die nicht da waren, sondern beschrieben wurden. Wie auch immer. Solche Events sind dann in Zukunft maßgeblich am Metaplot beteiligt ?
Sprich, die Designer von LARPs und Lizenznehmer die gewerblich LARPs gestalten bekommen eine Chance ihren Plot in das Spiel zu bringen, wenn sie mit Martin Ericsson befreundet sind und die ganzen College-Spiele oder nicht-gewerbliche Spielrunden in Europa haben da weniger oder keinen Einfluss.
Auf diese Frage angesprochen hatte White Wolf in New Orleans keine Antwort und auch noch kein Konzept für Zusammenarbeit mit Fans.

Das die Lizenznehmer über kurz oder lang schon Einfluss nehmen, wird sich bestätigen, wenn wir sehen, wie viel von BNS:Werwolf in Werwolf V drin sein wird.
 
Ich denk die Herausforderung bei Marvel ist das sie die entsprechenden Lizenzen vollständig an andere Firmen abgegeben haben, ohne sich irgendein Mitspracherecht zu sichern. Weil sie zu dem Zeitpunkt der Lizenzvergabe nicht an eigene Filme oder gar ein Marvelverse welches das Kino einschließt glaubten. Jetzt, wo sie Wissen was sie machen mögen, nachdem sie verschiedene Dinge wieder zurück ziehen können, gelingt es ihnen auch Aspekte vernünftig zu lizenzieren.

Die X-Men werden auch nicht runter gefahren, das sie eingestellt werden wäre mir neu, weil sie kein Geld machen. Sondern mehr weil Marvel dumm genug war die Film-IP scheinbar halbwegs vollumfänglich weg zu geben. Solange das Studio nur Filme produziert. Das heißt Marvel darf aktuell keine Mutanten in Agents of Shield, auf Netflix (Jessica Jones) oder in den Avenger Filmen auftauchen lassen. Respektive mussten sie deshalb Quicksilver und Scarlet Witch zu Inhumans machen.
Das wäre als würde White Wolf, keine Ahnung, Vampire oder Werwolf komplett, exklusiv, ausgliedern.

Deshalb finde ich White Wolfs Lizenzkonzept, das die Lizenzen weiter geben, sich dabei jedoch die kreative Hoheit und Rechte sichern, sehr vernünftig.
Zumal ein Lizenznehmer lediglich die Forderungen stellen kann, die ihm im Rahmen des Lizenzvertrags zugesichert werden. Das heißt, selbst wenn sie es an Netflix Lizenzieren, und diese mit der Lizenz ein neues True American Horror Blood schaffen sowie die Kassen klingeln, kann Netflix ihnen da nicht hineinreden.
Zumindest nicht wenn White Wolf die Ideen nicht hinreichend ansprechend findet. Eher sehe ich da eine Beeinflussung von White Wolf hin zu der Serie.
Die sich natürlich auch freuen wenn ihre Ideen dort aufblühen und in andere Produkte gesteckt werden.

Wobei White Wolf Lizenzen mitunter verteilt. Das heißt hinsichtlich LARP darf aktuell By Night Studio (MET), P|D|Q (EoL, EoB) sowie Dziobak (CoT) ran. Bei Videospielen sind es aktuell Earplay, Asmodee (Preludes) und Cyanide (WtA). Wobei ich nicht denke das einer davon exklusiv Rechte hat bzw. man dort nicht noch weitere bedenken kann.

Hinsichtlich der unterschiedlichen Medien die White Wolf beackert werde finde ich es auch sinnvoll das jedes, in seinem Rahmen, die Geschichte mitgestalten kann.
Das bedeutet das man bei Rage und Retribution auf einem Rokea reitend nachdem Drachen schlagen kann ... was ich bei dem LARP getan haben.
Das bedeutet das man bei End of the Line anschließend Charaktere auf V:TES Karten findet und Enlightenment of Blood als Metaplot relevant angekündigt ist.
Das bedeutet das wohl die Ereignisse auf Bloodlines in dem Vampire Prelude aufgegriffen wird.
Damit hat dann jeder, egal was er mag, auf unterschiedlichen Ebenen Einfluss auf die Weltgestaltung. Was ich durchaus sinnvoll und angenehm finde. Das heißt mit hinreichenden Mitteln kann man sowohl bei eher Gonzo-Events mitwirken als auch auf kleiner Ebene teilhaben. Anstelle das es im Grunde alles umsonst ist und einzig wie allein zählt was sich einige Pen & Paper Abenteuer Schreiber hinsichtlich Kampagnen ausdenken oder ein mehr oder weniger talentierter Schreiber in einen Roman fasst. Was bisher, nach meiner persönlichen Einschätzung, nicht besonders ansprechend war.

Solche Events sind dann in Zukunft maßgeblich am Metaplot beteiligt ?
Das mag ich doch hoffen?
In Bezug auf Blood & Betrayal 2 war es meine primäre Hauptmotivation nach Las Vegas zu fliegen. Wobei, nach meinem Verständnis, die Gestaltung von Blood & Betrayal 3 sowie Rage & Retribution 2 in Rücksprache mit White Wolf geschah.

Hinsichtlich der Larp Veranstaltungen jenseits der offiziellen, ... die hatte noch nie Einfluss?
All zu mal, meiner Einschätzung nach, ein Fandom Krieg ausbrechen würde, wenn man diesen zugestünde den Plot zu gestalten. Allenfalls könnte ich mir dort, vielleicht, ein Konzept wie bei dem Legends of the Five Rings Metaplot vorstellen. Wobei mich das eher von White Wolf abbringen würde. Wenn ich da das aktuelle Verhalten des (Online) Fandom auf eine Kontroverse betrachte.
 
@X-men
Ob Dummheit bei Marvel vorlag kann ich so nicht sagen. Die Lizenzen haben sicher einiges an Kohle gebracht und Marvel Studios die Anschubfinanzierung gegeben. Das war ja bevor Marvel von Disney übernommen wurde. Innerhalb der Comics wurden die Fantastic Four beendet und bei den X-Men zeichnet sich ab, dass sie innerhalb des Terrigen-Kristall-Staub in der Atmospähe (das Zeug das Inhuman-Gene in Menschen aktiviert, die diese Tragen) für Mutanten tödlich ist. Es gibt starke Befürchtungen bei Bloggern, dass Marvel will, dass die X-Men in ein eigenes Universum auswandern müssen, um so die Comic-Linien zu trennen. Auch wenn die aktuellen Hefte das etwas zurück fahren und es sein kann, das Marvel doch einlenkt.

Fakt ist, dass Spider-Man der größte Geldbringer bei Marvel ist, und das nicht wegen der (Sony)-Filme, oder der Comics oder Zeichentrick-Serien, sondern wegen der Halloween-Kostüme, Bettwäsche, Mäppchen, Schulränzen, Lunchboxen, usw usw.
Diese Lizenzen bringen richtig Kohle.

Disney/Sony haben sich da, im Hinblick auf die Filme auch auf Geldteilung von Merchandising einigen können und hoffen beide zu profitieren. Dass Disney sich mit Erzrivale 20th Century Fox wegen x-men und FF ähnlich einigt ist aber unwahrscheinlich.

@White Wolf
Wie viel ein Lizenznehmer tatsächlich mitreden kann, ist halt von vielen Faktoren abhängig. Klar, auf dem Papier kann White Wolf die Hoheit haben, aber wenn ein Lizenznehmer dies und das will, dann kann er halt Lobbyarbeit leisten. Wenn eine Lizent für eine TV-Serie oder gar einen Film Realität würde und der entsprechend gut einspielt, dann hat der Lizenznehmer aber auch ein gesteigertes Druckmittel.
"Ihr habt in letzten Jahr durch uns so und so viel Gewinn gemacht, wir wollen in diese und jene Richtung gehen und sind gewillt das ganze Projekt sterben zu lassen, wenn ihr nicht mitzieht. Wollt ihr wirklich diese Einnahmen verlieren?".

@Metaplot
"Viele Köche verderben den Brei!" sagt man.
Ich weiß nicht wie viel Einfluss, diese oder jene Veranstaltung auf die Fünften Editionen von Vampire oder Werwolf haben wird. Aber ich finde dass z.B. LARP klare Stärken und Schwächen hat, gegenüber z.B. tabletop-Rollenspiel. Und dadurch lassen sich auch einzelne Plots besser oder schlechter in dem jeweilige Medium umsetzen.
Ich persönlich fand R&RII sehr unpersönlich und abgesehen von der (auch beim Vampire benutzten Kulissen) sehr lieblos. Teil davon auch dem Umstand geschuldet, dass wir in einem Hotel waren. Aber verglichen mit dem was deutsche Fantasy-LARP-SLs mit gleichem Kosten für die Teilnehmer hinbekommen war es eher enttäuschend.
Ich fände oder finde es nicht gut, dass diese Ereignisse in den Canon der Spielwelt einziehen, die unter sehr speziellen Voraussetzungen zustande gekommen sind. Oder eben von einer LARP-SL vorgeskriptet waren.
Ich finde es auch nur vage legitim, dass die Lizenz von White Wolf diese Autorität verlieht oder verleiehen sollte. Ich organisiere seit 10 Jahren LARPs in der WoD ohne Gewinnerziehlungsabsicht, habe ja auch keine Lizenz (gab's auch lange nicht). Aber meine Spieler würden auch nicht die Preise für eine LARP Zahlen, die ein R&RII gekostet hat. Das 'Unternehmer' die White Wolf Kohle einbringen in die Spielwelt reinfuhrwerken können/dürfen, langjährige Fans aber eher nicht, sehe ich ein wenig als einen Beginn einer Zwei-Klassen-Struktur. Im Gegensatz zu vorher, wo alles inoffiziell war, und nur die Autoren die Welt bestimmt haben....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich steig mal hier quer ein und hoffe ich rede nicht zu viel am Thema vorbei. :)

White Wolf hat mit Sicherheit seine Lizenzvereinbarungen nicht nur aufgrund der Metaplot-Hocheit so gestaltet, wie sie sind, sondern eben weil es finanziell interessanter ist.

Trotzdem finde ich es eigentlich schon sehr gut, wie White Wolf den metaplot gesteuert und befeuert hat. Die Time of Judgement-daily news waren doch wohl unübertroffen?`

Wenn sowas durch die Lizenzvereinbarungen möglich bleibt, finde ich die auch gut.
 
Es ist halt immer eine Frage, ob man ein Setting will, für eigene Plots, dass nach Möglichkeit statisch ist (und man kann viel in statischen Settings ausbauen und präzisieren, so dass man auch da massig Quellenbücher schreiben kann) oder ob man eine gespielte lebendige Welt will, wo sich eben der Status quo immer ändert.

Aber, die ToJ und auch V20 waren noch vom alten White Wolf. Game Line Designer hatten da ihre Autoren (auch Freelancer) die das geschrieben haben, was sie wollten. Es ist nicht so dass der Editor und Head Storyteller den Willen und die Vorstellungen von vielen Lizenznehmern unter einen Hut bringen, die alle ja gewisse eigene Vorstellungen haben, was sie machen wollen. Und das ist das, was Karim und Martin nun eben immer mehr tun werden...
 
Okay, anderes Beispiel:

Bei SLA Industries gab es ja für die Autoren/Mitarbeiter so genannte "writer guidelines". In diesen waren die Geheimnisse des Settings und des Plots beschrieben.

So etwas wird natürlich nicht in allen Rollenspielen benötigt, vom Grundatz her finde ich das aber sehr toll!

Allerdings benötigt es sicher auch einiges an Machtposition, wenn man seinen Lizenznehmern diese guideline aufdoktrinieren will. (Wenn man mit einem neuen Setting in dem Markt will, dürfte das aber kaum durchsetzbar sein. Zumindest nicht bei starken Lizenznehmern.)
 
Eben. Wir werden sehen wie stark einzelne Lizenznehmer werden und wir stark White Wolf eigene Ideen behaupten kann.

Davon abgesehen hat das neue White Wolf mit Martin ja wohl eigene Vorstellungen davon, wie sie das Setting "verbessern". Doch ob es dadurch wirklich besser wird, dass man mehr Fokus auf die Jagd nach Blut legt, wird sich halt zeigen müssen.
Das Werwolf besser wird dass es 2 Fraktionen gibt, dass in der anderen Fraktion zu sein als das Gro des eigenen Stammes ein Vorteil ist, dass andere Werwesen zu spielen ein Vorteil ist, den man bei der Charaktererschaffung belegt usw. sind alles Dinge von denen ich verstehe, wie sie in das neue MET gekommen sind. Aber ich sehe sie halt nicht, dass Werwolf Spiel besser machen.


Auf einem Rokea in die Schlacht gegen einen Drachen reiten ist für mich das Rollenspiel Äquivalent eines 'Michael Bay'-Films, viel Effekt wenig Substanz. Das ganze in einem LARP für das man viel Geld bezahlt und das nicht mal einen Pappmaché-Drachen da hat ist dann um so mehr enttäuschend. Für das WoD-Setting das wie einmal in einem Editorial eines Werwolf-1st-Edition Buchs stand, das 'erwachsene Themen'-Rollenspiel ist, empfinde ich das eben als störend.

Es war auch ein himmelweiter Unterschied zwischen dem was "Rage&Retribution II" geboten hat und was "End of the Line" ausgemacht hat.

Das eine war mit vielen Spieler, die Charaktere wenige Stunden vorher gemacht haben und NSCs, die z.T. wenige Minuten vorher eingewiesen worden waren. Das Andere war mit weniger Spielern, vorgefertigten Charakteren die vorher bekannt waren, und komplexen Plothooks für jeden der Charaktere.
Ich schätze die Vorarbeit und die Gewinnmarge der beiden Veranstaltungen war sehr unterschiedlich. Und ich vermute, die "Rage&Retribution II"-Macher machen das auch nicht hauptberuflich (sondern sind Helfer einer Firma die MET-Regelbücher und Pins herausbringt), während die 'End of the Line'-Macher ja explizit eine Firma sind, die Events gestaltet.
 
White Wolf:
Nach meinem Verständnis haben sie das Ziel die unterschiedlichen Plattformen über ein gemeinsames Setting zu vereinen. In dem Kontext ergibt es, aus meiner Perspektive, keinen Sinn sich nur auf eine Plattform wie bspw. eine TV-Serie zu konzentrieren, oder eine andere Plattform wie beispielsweise BNS Larps außen vor zu lassen.

Metaplot / Setting:
Wenn man es auf das kochen bezieht würde ich es nicht mit einem Gericht vergleichen das von vielen bekocht wird, sondern mit einer breiten Palette an Essen unter einem Thema, zu dem verschiedene Beitragen können.

In Bezug auf Larp gibt es hierfür aktuell drei beitragende. By Night Studios mit der Mind's Eye Theatre Reihe, Participation | Design | Agency mit End of the Line sowie Enlightenment of Blood sowie Rollespilsfabrikken / Dziobak Larp / Rollespils Akademiet mit Convention of Thorns.

Von diesen drei ist bei den ersten zwei der Umstand das man durch die Mitwirkung das Setting gestalten kann ein Aspekt der Spieler zur Teilnahme motiviert. Natürlich kann es hierbei sein das einem eine oder beide Spielformen des Larps persönlich nicht gefällt oder eine Veranstaltung mehr oder weniger ansprechend ist. Dennoch finde ich es persönlich gut das man damit auch einen Teil an der Gestaltung hat, wenn man den kann und möchte.

Zumal es den anderen Gruppen oder Spielern, unabhängig ob Larp, Pen & Paper oder in anderen Formen, überlassen bleibt die Geschichtselemente zu übernehmen. Das bedeutet man kann in Bezug auf Rage & Retribution II wahlweise ignorieren was in den USA passiert oder es aktiv aus seinem Setting nehmen.
Ebenso kann man sich bei Blood & Betrayal entscheiden das es keine Situation gab in der die Unabhängige Allianz neben Giovanni und Setiten noch die Lasombra aufnahm, respektive eine Geschichte schaffen wo die Lasombra wieder rausgetreten wurden oder die Allianz hintergingen und verließen.

Hinzugehen und zu sagen:
Ihr bezahlt zwischen $35 (Grand Masquerade) bis $575 (Convention of Thorns) für Teilnahme am Larp, das was geschieht ist jedoch für die Katz', ist ein vergleichsweise schwaches Argument derlei Veranstaltungen zu besuchen. Gerade wenn man ein Unternehmen führt das Gewinnabsichten hat.

Wobei es aus meiner Sicht dahingehend nicht die Unternehmer sind die White Wolf mit Ideen reinfahren, sondern es von White Wolf angeregt und überwacht wird. Was man aktuell beobachten kann wenn man betrachtet wie White Wolf in Bezug auf neue Onyx Path Publishing Publikationen verfährt. Die wohl eine Passage bekommen die deutlich heraushebt das ein Buch nicht zum offiziellen Setting respektive Metaplot gehört.
 
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