Was macht Rollenspiel für euch aus?

Skar

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Willkommen zu einer weiteren Sendung von Rollenspieltheorie ganz anders. ;)

Ich hab da mal nen paar Fragen, was für euch Rollenspiel ausmacht. Und zwar im Gegensatz zum Gesellschaftsspiel. :rolleyes: Also was sind von den folgenden Punkten die wichtigen Aspekte des Rollenspiels für euch? (Und liegen eure Vorlieben beim Gesellschaftsspiel völlig anders?)

(Manche Punkte lassen sich schwer vergleichen, aber ich hoffe es bleibt verständlich.)

  1. Verbindung zwischen den Spielsitzungen (über den Held, bzw die Kampagne)?
  2. Gruppenzielerreichung contra Spielerzielerreichung ("Gewinnsituation")?
  3. Spielerlebnis während des Spiels (der Weg ist das Ziel) oder Spielerlebnis aus der Gewinnsituation?
  4. Fixes Spielmaterial contra eigene Abenteuer (Mehrspielwert)?
  5. Spielablauf in Zügen oder ungeordnet (in Runden zB)?
  6. Mechanische Konfliktauflösung contra freie Konfliktauflösung?
  7. Skalierbarkeit der Spielvorlieben/-thematik (möglichst frei von den Spielteilnhemern bestimmbar contra fix durchs Spiel vorgegeben)?
  8. Spielthematiken auch abseits des Spielkerns ins Spiel einschließen?
  9. Spielleiter + Spieler contra alle sind Spieler (mit gleichen Rechten)?
  10. Spieler sind ingame beteiligt oder stehen offgame über der Spielthematik?
 
AW: Was macht Rollenspiel für euch aus?

Alle genannten Punkte tragen dazu bei, sind aber nicht notwendig. Viele gute Rollenspiele kommen gut ohne einen großen Teil Deiner Rollenspielmerkmale aus.

Das Zusammenspiel mit meinen Mitspielern, ohne direkte Motivation aus der Spielmechanik, ist mit besonders wichtig.
 
AW: Was macht Rollenspiel für euch aus?

Willkommen zu einer weiteren Sendung von Rollenspieltheorie ganz anders. ;)

Ich hab da mal nen paar Fragen, was für euch Rollenspiel ausmacht. Und zwar im Gegensatz zum Gesellschaftsspiel. :rolleyes: Also was sind von den folgenden Punkten die wichtigen Aspekte des Rollenspiels für euch?

Das kann man so nicht erfragen.
Viele Punkte sind wichtig, aber mal mehr und mal weniger, kommt auf die Gruppe darauf an - und auch auf die Tagesverfassung und Lust und Laune.

Die Liste ist trotzdem interessant, aber vielleicht sollte man die Frage anders aufhängen... ich bin sicher, in der Summe wird jeder als übergeordnete Antwort geben "Der wichtigste Aspekt beim Rollenspiel ist es Spass zu haben". Nachdem nun aber jeder Spass anders definiert, könnte man ja fragen: "Mit welchen dieser Punkte aus der Liste erreichst du a) persönlich / b) deine Gruppe den meisten Spass im Rollenspiel?"
 
AW: Was macht Rollenspiel für euch aus?

Das kann man so nicht erfragen.
Siehst du doch. :)
Die Liste ist trotzdem interessant
...wollt sagen. :opa:

aber vielleicht sollte man die Frage anders aufhängen...
Kann man bestimmt. Die "organisatorischen" Unterschiede zwischen Gesellschaftsspielen und Rollenspielen hat mich halt zu dieser Fragenaufstellung getrieben. Es gibt da ein paar ganz prägnante Unterschiede.

Die Ergebnisse der Vorlieben müsste man noch mal in einem Gesellschaftsspielforum sammeln und dann miteinander vergleichen. Geht nur nicht, weil die i.d.R. Rollenspiel nicht kennen.

Man könnte daher genausogut unabhängig von Rollenspiel und Gesellschaftsspiel hier nach den Vorlieben zu den einzelnen Punkten im Spiel befragen.
Also "Was ist euch beim Spiel bezüglich der vorgenannten Fragen/Punkte wichtig?"
 
AW: Was macht Rollenspiel für euch aus?

Ich muss zugeben, dass ich die einzelnen Punkte etwas unklar finde bzw. sehr allgemein gefasst, so dass ich mir mit ziemlicher Sicherheit etwas anderes darunter vorstelle, als womöglich gemeint ist.

Ein wichtiger Unterschied zum Brettspiel ist für mich das Spannungsfeld das entsteht, wenn man die vom Tabletop-abstammenden Spielinteraktionen (in der Regel der Schwert- oder Waffenkampf) mit einer erzählerischen Dimension (die aus den verschiedenen Aufgaben und Konflikten eine Art zusammenhängende Geschichte macht) paart. Hier eröffnet sich ein Spielpotential, das man bei einem Brettspiel einfach nicht haben kann.

Der andere wichtige Punkt ist, dass der Spielinhalt und das Spielerlebnis voll und ganz der Gruppe zu eigen ist. Dadurch das beim Rollenspiel so viel des Spiels durch die Gruppe selbst erschaffen wird, ist jede Spielrunde irgendwie einzigartig. Sehr viel mehr als es etwa eine Runde Risiko oder Monopoly ist.

Ich bin mir nicht ganz sicher wo sich das in der Liste wiederfinden lässt. Vielleicht 3., 7. und 8.?
 
AW: Was macht Rollenspiel für euch aus?

Die Punkte, die du genannt hast, würde ich jetzt keines speziel dem Rollenspiel zuweisen, da es Gesellschaftsspiele (die nicht Rollenspiele sind) gibt die dem Rollenspiel sehr ähnlich sind und es Rollenspiele gibt, die sich sehr von dem hier gemalten Bild unterscheiden...

Dementsprechend würde ich sagen Rollenspiel ist auch nur eine Form des Gesellschaftsspiel...
 
AW: Was macht Rollenspiel für euch aus?

1. Sehr wichtig. Darum spiele ich auch keine Oneshots.
2. Hmm. Da ich in erster Linie einen Chara spiele der vielleicht seine ganz eigene Motivation hat, ist das bei mir 50/50.
3. Der Weg ist das Ziel. Gewinnen wird überbewertet.
4. Auch in Kaufabenteuern lässt sich spätestens durch unvorhersehbare Spieleraktionen immer was variieren. Also ja, deutlicher Mehrspielwert.
5. Ungeordnet. Let the GM sort 'em out.
6. Enthaltung. Kann beides angebracht sein.
7. Eine der größten Stärken des Rollenspiels. Auch der größte Railroader wird nicht verhindern können, dass die Spieler ihre persönliche Note in die Handlung einbringen.
8. Definitiv ja.
9. Spieler + SL mit übergeordneten Rechten.
10. Diese Frage verstehe ich nicht. Beides?

Die Frage ist jetzt, ob du durch diese Fragen tatsächlich eine Unterscheidung von Rollen- und sonstigem Gesellschaftsspiel hinbekommst. Es gibt Leute die spielen gerne Oneshots und Kontinuität ist ihnen ein Fremdwort. Besonders von den ARSlern erwarte ich, dass die Antworten stark der Gesellschaftsspielseite zuneigen werden (harte Regeln, SL nur ein weiterer Mitspieler mit begrenzten Mitteln).
 
AW: Was macht Rollenspiel für euch aus?

Kann man bestimmt. Die "organisatorischen" Unterschiede zwischen Gesellschaftsspielen und Rollenspielen hat mich halt zu dieser Fragenaufstellung getrieben. Es gibt da ein paar ganz prägnante Unterschiede.

Das ist leichter zu beantworten.
Für mich ist einer der wichtigste Unterschied zu den Brettspielen dass im Rollenspiel der Wettbewerbscharakter wegfällt (kommt jedoch auf die Vorlieben/Spielstile an). Es muss kein klares Spielziel, keinen klaren "Gewinn" geben. Bei Rollenspielen ist der Sieg nicht immer unbedingt das Spielziel (im Gegensatz zu Mensch-ärgere-dich-nicht), vielen Rollenspielrunden genügt es, sich ambientemäßig in der Welt sich herumzutreiben.

Des weiteren, wie schon Georgios sagte, die Einzigartigkeit: Keine Gruppe spielt gleich (Spielstile und vorlieben), das Spiel entseht aus den gemeinsamen Handlungen.
 
AW: Was macht Rollenspiel für euch aus?

@Georgios: Okay. Alle Sätze bitte mit dem Zusatz "i.d.R." lesen ;)
  1. Verbindung zwischen den Spielsitzungen (über den Held, bzw die Kampagne)?
Gesellschaftsspiele sind je Sitzung in sich abgeschlossen. Rollenspiele haben eher ein Kampagnenspiel. Wenn auch nicht durchs Abenteuer definiert, sondern durch den weitergespielten Helden.
  1. Gruppenzielerreichung contra Spielerzielerreichung ("Gewinnsituation")?
Im Gesellschaftsspiel gewinnen häufig mehrere Spieler oder ein einzelner Spieler. Im Rollenspiel geht es weniger um einen messbaren Zielerreichungsgrad und wenn, dann gilt der eher für die ganze Gruppe.
  1. Spielerlebnis während des Spiels (der Weg ist das Ziel) oder Spielerlebnis aus der Gewinnsituation?
Im Gesellschaftsspiel läuft es eher auf ein Spielziel und dessen Zielerreichungsgrad hinaus. Im Rollenspiel eher auf das Spielerlebnis durch das laufende Spielgeschehen.
  1. Fixes Spielmaterial contra eigene Abenteuer (Mehrspielwert)?
Gesellschaftsspiele bringen eher fixes Spielmaterial mit. Rollenspiele sind eher dazu geeignet hier einen Mehrspielwert herauszuholen, indem man es mehrfach und verschieden (verschiedene Abenteuer) nutzt. Das kann sowohl kostenpflichtig (Kaufabenteuer) sein, oder selbstentwickelt.
  1. Spielablauf in Zügen oder ungeordnet (in Runden zB)?
Viele Gesellschaftsspiele laufen in Zügen ab. Vom Kampf einmal abgesehen, läuft Rollenspiel eher in Runden ab. Bzw es gibt keine Zugreigenfolge.
  1. Mechanische Konfliktauflösung contra freie Konfliktauflösung?
Bei Gesellschaftsspielen betreffen die Regeln eher kleinere Aspekte (wenn dies, dann das). Beim Rollenspiel ist das eher weit gefasst oder sogar gar keine mechanische Auflösung angedacht.
  1. Skalierbarkeit der Spielvorlieben/-thematik (möglichst frei von den Spielteilnhemern bestimmbar contra fix durchs Spiel vorgegeben)?
Gesellschaftsspiele haben ein eher festgelegtes Thema. Im Rollenspiel kann ich eigene Prioritäten setzen (zB: wir spielen Intrigen mehr aus, als Kämpfe).
  1. Spielthematiken auch abseits des Spielkerns ins Spiel einschließen?
Wie vor, nur dass im Rollenspiel auch Aspekte jenseits des Spielkerns eingeschlossen werden können (zB: wir spielen den Händler aber jetzt aus).
  1. Spielleiter + Spieler contra alle sind Spieler (mit gleichen Rechten)?
Im Gesellschaftsspiel sind eher alle Spielteilnehmer gleichberechtigt und haben keine verschiedenen Aufgaben.
  1. Spieler sind ingame beteiligt oder stehen offgame über der Spielthematik?
Im Rollenspiel bewegen sich die Spieler ingame über ihre Charaktere. Im Gesellschaftsspiel kann man durchaus die ganze Zeit offgame bleiben.


Es geht mir bei den Fragen eher um den Kern der Fragen, nicht darum, welcher Spielart man das definitiv zuordnen möchte. (Ich weiß, dass es 1 Million Gegenbeispiele oder Zurodnungsmöglichkeiten gibt.)
 
AW: Was macht Rollenspiel für euch aus?

Okay, ich versuch mich auch mal, soweit ich das halbwegs verstanden habe. XD
1.: Eine normale Kampagne dauert bei uns in der Gruppe i.d.R. 1 Jahr und man hat damit immer was, worauf man sich die ganze Woche freut, dass es endlich weiter geht. Dementsprechend ist das natürlich beim Rollenspiel für mich persönlich auch ein wichtiger Aspekt, der doch viel Freude macht.
2.: Gewinnersituation... *hm* Wenn ich gewinnen will, dann spiele ich Computer- oder Gesellschaftsspiele. Das was beim Rollenspiel für mich zählt, ist der Gruppenspaß an der ganzen Sache. Den Charakter innerhalb der Gruppe agieren zu lassen und sich über ihn Widrigkeiten zu stellen. Und wenn man dabei die Kampagne "verliert", who cares? Hauptsache man hatte seinen Spaß. Zumal bei uns die Kampagnen zumeist nicht auf eine Sieger-Verlierer-Situation hinauslaufen. oÔ
3.: Definitiv das Spielerlebnis während des Spieles. Wenn das Spielerlebnis währenddessen besch*** ist, dann macht ein Sieg das auch nicht mehr wett.
4.: Ich habe noch kein fixes Spielmaterial nachgespielt. Aber die Spielsituationen, die ich bisher gelesen habe, fand ich nett zum miteinbauen, aber eigene Ideen sind immer noch am besten, weil man sich da viel besser auf die Individualität der Charaktere einstellen kann. Man sollte nicht den Charakter in einen festen Plott pressen, sondern umgekehrt.
5.: Spielablauf in Runden ist mir ehrlich gesagt - außerhalb von Kampfszenen - eher doof. Wer intime die schnellste Klappe hat, der ist intime auch dran. Der Rest wird nach Charbogen-Fähigkeiten geregelt. Ich bin aber i.A. ein Freund der meisterlichen Willkür, statt fixer Regelreiterei.
6.: Also wenn ich das richtig verstanden habe, dann meinst du das im Sinne von: "eine vorgegebene Konfliktauflösung nach Willen des SL anstreben contra Konfliktauflösung den Spielern anpassen"? Wenn ich das richtig verstanden habe, dann bin ich für die freie Konfliktauflösung.
7.: Okay... ich bin ein Freigeist und hasse Schemata bzw. Skalierungen etc. das hab ich schon genug in meinem Leben... oÔ Dementsprechend möchte ich da auch nicht drüber nachdenken, ob ich das wirklich richtig verstanden habe, aber ich finde, Skalierbarkeit und Rollenspiel sollten einander ausschließen. ;)
8.: Definitiv, wenns zum Spielspaß beiträgt.
9.: beides ^^ Klappt bei uns in der Onlineunde eigentlich ganz gut, dass der SL auch gleichzeitig einen gleichberechtigten eigenen Charakter hat. Der SL passt nur auf, dass die vorher fest gelegten Regeln auch wirklich eingehalten werden - sozusagen Vetorecht.
10.: Intimebeteiligung, wenn der SL es will. Das hängt meiner Meinung auch nicht von der Gruppe ab, sondern vom SL. Wenn er es schafft, seinen Charakter intime von outtime im Wissensstand zu trennen, dann kann und soll er doch gerne mitspielen. Immerhin geht es doch um's Spiel.


So... ganz ehrlich, grad ein zusammenfassender Kommentar: Es geht stets um die Frage statisches Play (nach festen Vorgaben) versus individuelles Play (nach den Spielern).
Ich mach das jetzt mal grad an nem konkreten Beispiel fest:
Wenn ich ein statisches Play möchte, dann spiele ich Vampire Redemtion/Bloodlines am Computer, da brauch ich keine Gruppe für.
Wenn ich in der Gruppe spiele, dann möchte ich ein individuelles Play. oÔ Wozu sonst sollte man sich die Mühe machen und ein RPG organisieren, durchplanen, sich regelmäßig treffen, sich eigene Gedanken machen usw. Ich meine, wenn ich statische Plays mache, dann kann cih genauso gut die in Büchern vorgegebenen Charaktere mir nachspielen. Aber dann kann ich auch genauso gut Computerspiele spielen oder Gesellschaftsspiele.

Nur meine unbedeutende Meinung. ^^
Consti
 
AW: Was macht Rollenspiel für euch aus?

Dinge einfach zu erzählen, ohne dass sie durch Brett, Karten oder sonstiges Zeug dargestellt werden.

Nicht, dass man keine Karten, Kärtchen, Marker o.ä. benutzen könnte. Im Gegenteil. Aber Rollenspiel greift immer darüber hinaus.


Das wäre eigentlich auch schon alles.
 
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