Von Raubmordkopierern und Moralaposteln

AW: Von Raubmordkopierern und Moralaposteln

Privatkopie ist ja auch legal. Wenn man das Original hat, sowieso. Angeblich darf man sogar Kopierschutze umgehen, aber das bezweifle ich arg.
Letztens in einer albernen Gerichtsshow haben sie sogar behauptet, es wäre legal eine Privatkopie anzufertigen, wenn man das Original nicht besitzt, man dürfe sogar in einen LADEN gehen, sich ein Original UNGEFRAGT ausleihen, kopieren und zurückstellen (wenns unverschweisst ist).


klar, die Verlustberechnungen sind lächerlich, das ist wahr und natürlich kann nie geklärt werden, ob jemand, der sich Daten kopiert, diese auch noch kauft oder evtl. nachfolgeprodukte kauft (man fand AOE1 kopiert so toll, also kauft man sich AOE2 und 3 z.B.).
Damit argumentieren Kopierer aber
"ich bezahle es hinterher sowieso"
"Kopieren ist viel günstiger als Werbung"
etc.pp.
Das ist also genauso unsachlich.
Es mag ja sogar sein, daß die Industrie durch das Kopieren, wie behauptet wird, MEHR verdient. Es bleiben aber alles, wie die Verlustberechnungen, unbewiesene Behauptungen.

Es bleibt also nur die Gesetzteslage. Und die ist auch des Nachts bei einer roten Ampel eindeutig. Man bricht solche Regeln immer "auf eigene Gefahr", wenn man erwischt wird ist eben Bußgeld fällig, völlig zu Recht, wenn man nicht erwischt wird, hat man Glück gehabt. Vielleicht trifft man sogar einen netten Polizisten, der die Regel selber "auf eigene Gefahr" ignoriert und einen abziehen lässt.
Über die Unsinnigkeit und die Nachkorrektur (z.b. über rote Ampeln gehen ist erlaubt, wenn kein Auto kommt), dafür haben wir "die da oben" und unser Kreuzchen am Wahltag.
 
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Privatkopien: Hauptsächlich für Filme, Bücher und Musik anzuwenden, darfst du für deinen privaten Gebrauch (mehr oder weniger) beliebig viele anfertigen, du darfst sie auch in begrenztem Maße weitergeben (maximal 7 Personen oder so und unentgeltlich, sprich höchstens das Material, Rohling/Papier/USB-Stick darf dir bezahlt werden), ABER zum Einen gilt dieses Gesetz nicht für Software und zum anderen nicht wenn die Kopie irgendwie ins Internet kommt, da man dann ja keine Möglichkeit hat, nachzuvollziehen wieviele tatsächlich die Kopie erhalten.

Bei Software ist es allerdings erlaubt und insbesondere bei EA weiß ich, dass das sogar mal vom Kundensupport erwähnt wurde, wenn du das Original hast und es aufgrund des Kopierschutzes nicht verwenden kannst, darfst du scheinbar, kann aber auch Kulanz und keine-Lust-mich-drum-zu-kümmern dererseits gewesen sein, Cracks und Patches aus dem Internet, die diesen umgehen, verwenden.

Heute ist es leider so, dass man das meiste Geld nicht mehr für das Spiel sondern für den Kopierschutz bezahlt, teilweise haben Entwickler zugegeben über 90% der Selbstkosten des Produkts in die Entwicklung des Kopierschutzes gesteckt zu haben. Ich soll also hauptsächlich für etwas zahlen, das ich nicht kaufen will? Und weswegen das eigentliche Produkt, das ich kaufen wollte, potenziell mal wieder nicht laufen wird?
Einschnitte wie bei Steam oder anderen Onlineaktivierungen (Ausnahme: Blizzards Onlineaktivierung) bei denen ein Wiederverkauf des veräußerbaren Nutzungsrechtes an der Software nicht möglich ist, nehme ich nicht hin, das ist für mich gleichbedeutend mit einem Kopierschutz, der mich die Software, für die ich teuer bezahlt habe, nicht im vollen Umfang nutzen lässt.


Über rote Fußgängerampel gehen, selbst wenn kein Auto in Sicht und man mehrere kilometer die Starße einsehen kann, kostet 10 Euro, der Polizist KANN es aber auch bei einer mündlichen Belehrung belassen (machen die aber nur wenn man nicht anfängt zu pöbeln)...
 
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@Softwarekopie:
Mh, da sagt mir dieser Punkt 2) im UrhG aber was anderes
UrhG - Einzelnorm

(2) Die Erstellung einer Sicherungskopie durch eine Person, die zur Benutzung des Programms berechtigt ist, darf nicht vertraglich untersagt werden, wenn sie für die Sicherung künftiger Benutzung erforderlich ist.


man sollte ja auch nie vergessen, daß man PC Spiele nie besitzt, sondern nur die Erlaubnis hat, sie zu benutzen und soweit ich weiss, kann die Erlaubnis jederzeit zurückgerufen werden. Zumindest war das mal so. Es ist also völlig "ok", wenn Blizzard sagt, man darf das nicht weiterverkaufen, man besitzt es ja schliesslich nicht.
 
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Ich lebe vom Handel mit Medien (von denen die meisten, da Bücher, nicht ganz so leicht zu kopieren sind) und sehe die Sache relativ entspannt.

Klar ist, dass sich unsere Volksvertreter von der Medienkonzernlobby und einer generell restriktiven Haltung leiten ließen und ein recht konsumentenunfreundliche Veränderung des Urheberrechts durchgeführt haben. Ich bin mir im Moment nicht sicher, ob ich meinen Freunden z.B. eine Folge einer guten, neuen Fernsehserie auf CD brennen darf.

Mit den meisten Marktakteuren im Mediensektor habe ich in der Sache wenig Mitleid. Sie liegen mit ihren Vertriebsmodellen 2-5 Jahre hinter den technischen Möglichkeiten und haben mit ihren Versäumnissen der Kopiererkultur den Weg in den Mainstream geebnet. Nicht nur die großen haben Schuld, auch kleinere Anbieter könnten bei mir z.B. mit echten Previews von Filmen, statt der üblichen Trailer, sehr viele Punkte sammeln und mich zum Konsum anregen. Bisher wird von mir meist verlangt, mein Geld für die Katze im Sack auszugeben. Zum Glück gibt's Online-Videotheken.

Aus persönlichen Erfahrungen und der Kenntnis einiger Studien gehe ich davon aus, dass Kopieren in der Tat kaum Verluste bei den Rechteinhabern verursacht, wenn man die positiven Effekte berücksichtigt. In meinem Bekanntenkreis hat z.B. vor einigen Jahren das Herumreichen von CDs mit den Aufzeichnungen einer Fernsehserie zum Kauf von 13 DVD-Boxen der Serie geführt. Können Menschen vor ihrer Kaufentscheidung ins PDF eines Rollenspiels hineinschauen, ist das eher ein Kaufanreiz, und sollte der Leser dadurch zu Erkenntnis kommen, das Spiel ist doch nichts für ihn, dann ist auch das langfristig eher positiv, denn der Unmut, der durch einen (womöglich durch irreführende Werbung oder gar Überredung angeregten) Fehlkauf verursacht wird, schadet dem Vertrauen des Kunden in die Anbieter, was wesentlich schwerer wiegt als ein kurzfristiger Gewinn beim Verkauf.
Die wenigen Powerkopierer die ich kenne, verursachen in der Tat Schäden. Allerdings nur durch gelegentliche Weitergabe ihrer Dateien, denn kaufen würden sie die auf ihrer Festplatte lagernden und zu 99% nicht genutzten Medien nie.

Bleibt also noch die Illegalität. Klar, wer unerlaubt kopiert, bricht das Gesetz. Ich will das nicht mit einem indischen Bauern vergleichen, der unrechtmäßigerweise geschützten Samen aufhebt, um im nächsten Jahr weniger Saatgut beim Chemieriesen seiner Wahl kaufen zu müssen. Aber eine größere moralische Verkommenheit zu erkennen fällt mir meist schon schwer.
 
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man sollte ja auch nie vergessen, daß man PC Spiele nie besitzt, sondern nur die Erlaubnis hat, sie zu benutzen und soweit ich weiss, kann die Erlaubnis jederzeit zurückgerufen werden. Zumindest war das mal so. Es ist also völlig "ok", wenn Blizzard sagt, man darf das nicht weiterverkaufen, man besitzt es ja schliesslich nicht.
Du hast da was falsch verstanden Blizzard ist da die Ausnahme, ich darf meine StarCraft 2 Box weiterverkaufen, aber sobald derjenige das ganze installiert und nachweisen kann, dass es ihm gehört, kann ich es nicht mehr nutzen und das ist okay. Das Nutzungsrecht ist ein veräußerbares Recht und darf dementsprechend weiterverkauft werden, es DARF im übrigen NICHT ohne Schadenersatz entzogen werden. Selbstverständlich darf der Publisher das Nutzungsrecht auch vermieten statt es zu verkaufen und dann gelten da andere Regeln dazu, Beipiel hierfür wäre WoW...

@Softwarekopie:
Mh, da sagt mir dieser Punkt 2) im UrhG aber was anderes
UrhG - Einzelnorm
(2) Die Erstellung einer Sicherungskopie durch eine Person, die zur Benutzung des Programms berechtigt ist, darf nicht vertraglich untersagt werden, wenn sie für die Sicherung künftiger Benutzung erforderlich ist.
Das sagt aber nicht, dass du diese Sicherungskopie jemand anderem geben darfst und nur das schloss ich aus... Okay, da war ich etwas missverständlich...
 
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achso, die Privatkopie war eine direkt Antwort auf The Saints Kommentar und Trummkoppsfrage. Es ging also garnicht um die Weitergabe ("Privat"kopie).
Privatkopien sind wirtschaftlich ja so oder so kein Problem, weil man ja schon bezahlt hat.
 
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Aber war nicht generell das Umgehen eines Kopierschutzes verboten? Was ja bedeuten würde, dass man von fast keiner CD eine Sicherungskopie machen dürfte.
 
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"Ich kopiere, weil mir kaufen zu teuer ist" ist fast so ein gutes Argument wie "ich hinterziehe Steuern, weil ich sonst vielmehr abgeben müsste".
und beides sind ganz banal gesagt ziemlich gut nachvollziehbare gründe. welche motivation sollte es aich -abgesehen von ein paar CCC-ideologen- sonst geben?
 
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Der Trend ist doch klar, die Lösung liegt auf der Hand.
Es wird immer mehr nur das online Spielen möglich. Dort ist eine gecrackte Version leicht auszumachen. Fertig.
Starcraft II kann ich ohne Internet im Solo zwar spielen, aber die Erfolge Mechanik funzt zb. gar nicht dann.
Ich denke auch die Spiele die keineswegs Multiplayer sind werden bald nur noch online spielbar sein.
 
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Das bischen was ich heute noch spiele kann ich mir auch kaufen. Vor allem da ich um den ganz Müll bei dem schon von Anfang an für DLC mit weniger Inhalt kommt nicht brauche. Danke noch mal an 2K Games die einem Treuen Fan 50 Euro für Civlizations 5 erspart haben. Nur selten gibt es das Problem das ich etwas für zu kurzweilig halte und es gerne aus der Videothek leihen würde aber dieses dank Online Registreirung nicht geht. Leider ist der Gebraucht-Kauf oder Verkauf den auch keine Option mehr.

Seltsam finde ich trotzdem das ich seit Jahren extra Abgaben auf alle Datenträger und meine Internetverbindung, für etwas Illegales, zahlen darf ...
 
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Seltsam finde ich trotzdem das ich seit Jahren extra Abgaben auf alle Datenträger und meine Internetverbindung, für etwas Illegales, zahlen darf ...
Guter Einwand.

aber denk dran, "cracken" darfst du dein Original ja. Da gibt es sicher auch für CiV5 eine Lösung.
 
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Diese ganzen Maßnahmen haben doch schon lange nichts mehr mit Kopierschutz zu tun, die zielen ganz klar auf den Gebrauchtspielemarkt. Anscheinend sehen die Hersteller den Weiterverkauf genau so als Verlust für sich an wie die Raubkopien.
 
AW: Von Raubmordkopierern und Moralaposteln

Also ich habe momentan eher dat Gefühl, die wollen den Kunden (mit Registrierzwang) so fest es nur geht an den Produzenten binden und jede Menge Geld mit kleinen Progrämmchen machen (DLC), so wie es Apple vorgeführt hat.
 
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Der vergleich ist ziemlich gut, weil hinter beidem ein großes Geldgeiles Arschloch steht (Publisher + Staat)
Rinas....Hut ab, für das Selbstouting als Arschloch.

Mit demselben Argument kann man dann wohl auch Patentdiebstahl oder Industriespionage rechtfertigen: "Ich baue es ja nur nach".
"Ich baue es ja nur nach" ist nicht gleich patent Diebstahl. Patentdiebstahl kann nur ein Gericht daraus machen...oder es sein lassen. Schon Oft genug passiert...
....Apple hat z.B. von der British Telekom das Patent für den "mobilen Computer" gekauft...um Konkurenten des IPhone zu verklagen...
Der Anteil an trivial Patenten und patenten die reine Ingineursleistungen darstellen ist enorm. Damit wird das Patentwesen schon längst nicht mehr dem Geiste der Patentgesetze gerecht, der nämlich sah vor Erfinder an der Ausbeutung ihrer Idee durch die Industrie zu beteiligen...Ihnen also einen Anteil zu sichern und so Innovation vorran zu treiben. Die aktuelle Praxis dagegen wirkt eher Innovations verhindernd. Und wer nicht genug Anwälte hat muss mit einer enormen Rechtsunsicherheit leben.

Kann ja alles sein. Die Frage ist nur: Gehts dabei wirklich um das Geld oder gehts nicht eher ums Prinzip, das Leistung von mir persönlich belohnt werden sollte,
Wo stellt das Recht das sicher???

Privatkopie, ja, wie ist das Gesetz eigentlich dazu? Wenn ich meinen tragbaren CD-Spieler mitnehme dann will ich da keine Original-CDs dabei haben, die sollen sicher im heimischen Schrank bleiben. Und was ist mit MP3-Playern?
Es gibt ein RECHT dazu. Diese Recht erkaufe ich mir mit jedem CD/DVD/BlueRay brenner, Scanner, PC, Drucker, Diskette, SDKarte usb-Stick....was bekomme ich dafür?

@Softwarekopie:
Mh, da sagt mir dieser Punkt 2) im UrhG aber was anderes
UrhG - Einzelnorm

(2) Die Erstellung einer Sicherungskopie durch eine Person, die zur Benutzung des Programms berechtigt ist, darf nicht vertraglich untersagt werden, wenn sie für die Sicherung künftiger Benutzung erforderlich ist.


man sollte ja auch nie vergessen, daß man PC Spiele nie besitzt, sondern nur die Erlaubnis hat, sie zu benutzen und soweit ich weiss, kann die Erlaubnis jederzeit zurückgerufen werden. Zumindest war das mal so. Es ist also völlig "ok", wenn Blizzard sagt, man darf das nicht weiterverkaufen, man besitzt es ja schliesslich nicht.
DAS IST NICHT DER FALL!
Standardsoftware (office Produkte, spiele, Betriebssysteme, &c.) unterliegt wird wie jedes andere Produkt dem BGB Vertragsrecht und dem zu folge ist die EULA nichts mehr wert wenn ich ihr nach dem ich schon Bezahlt habe hinterher zu hause zustimmen soll...

Ich habe an einem Spiel mit einem Physikalischen Datenträger alle rechte wie an jedem anderen Spielzeug auch ! Weist das Spiel nicht die versprochenen Eigenschaften auf oder geht nicht? Nachbesserung oder Geld zurrück &c.... in der Regel halt Rücktritt vom Kauf.

Anders sieht es bei Steam aus weil du da ja vorher den Lizenz Vertrag komplett durchliest und ihm zustimmst und dann erst kaufst.

und beides sind ganz banal gesagt ziemlich gut nachvollziehbare gründe. welche motivation sollte es aich -abgesehen von ein paar CCC-ideologen- sonst geben?
CCC-ideologien ???? wow.

Guter Einwand.
aber denk dran, "cracken" darfst du dein Original ja. Da gibt es sicher auch für CiV5 eine Lösung.
Du Darfst dein Programm nur in sehr eng definierten fällen cracken...(z.b.Suche mal im UrhG irgendwo bei Decompilieren...)

Das ist umstritten, ob man das darf...
Wieso ist da umstritten? Ich meine ich weiß ja das gesetzte meist irgendwie Interpretiert werden müssen, aber das sah doch recht eindeutig für mich aus...
...wenn ich jetzt mein UrhG mit den Klebezetteln drinnen dabei hätte.

Wo gibt es da einen Zwiespalt?
 
AW: Von Raubmordkopierern und Moralaposteln

Ich hab den Thread jetzt nur quergelesen ... vielleicht hattet ihr ja schon was davon. Die Ursprungsfrage find ich ... schwierig. Immerhin beharrt sie ja förmlich auf ein "Sei keiner anderen Meinung als ich" - aber gut.

Ich seh das alles nicht ganz so einfach wie einige hier. Und zum Glück kleinere Unternehmen ebenfalls nicht.
Gehen wir mal weg von Schulhofkopierern von denen die meisten 'Argumente' der Gattung "Damit wird NIEMANDEM geschadet" - "Das ist alles viel zu teuer" - "Große Firmen sind der Feind" stammen dürften. Bleiben wir mal im Erwachsenenalter. Ich persönlich sehe sowohl im privaten Umfeld, als auch eben im weiteren Bekanntenkreis den Hang bei Spielen eher die Originale zu kaufen, als zu kopieren. Kopieren von Spielen heutzutage (NICHT Filmen und auch nicht bis Mitte 2006) bedeutet nämlich für den Normaluser vor allem eines: Stress! Was aber durchaus systemabhängig ist. PS3 Spieler können erst seit kurzem kopieren und haben permanent den Ban im Nacken. X-Box Spieler habens glaub ich am leichtesten und PC Spieler ... die dürfen sich mit Viren, perfider Cracksuche und ähnlichem rumschlagen. Der Durchschnittsarbeiter der zocken will hat für sowas keine Zeit. Außerdem hat er in der Regel Geld. Ergo: Es ist einfacher in den Laden zu gehen und zu kaufen bzw. via Internet zu bestellen, als sich mit dem "Wie krieg ich meine Kopie zum laufen" herumzuschlagen. Ist halt anders als als Teenager, wo man sich Stunde um Stunde damit rumärgern konnte wie man das verdammte Prince of Persia 3 zum laufen kriegt nur um dann festzustellen nach 5 Minuten, dass es den Ärger gar nicht wert war.

Fazit dieser Aussage: Je älter der User, desto größer die Chance, dass der legal einkauft. So seh ich das - man möge ich aber gern eines besseren belehren.

Kommen wir jetzt aber doch mal kurz auf den Faktor Geld zu sprechen. Kaufe ich mir hier in Deutschland ein PS3 Spiel, dann zahl ich 60-70 Euro. Per se ... Platinum Games kosten 30 Euro und dann gibts noch die Standard Saturnware die sich nie verkauft hat und die kriegt man für 20 Euro. Ganz selten mal was in der Preisklasse von 30-50 Euro. Das ist relativ einheitlich, obwohl ganz finstere Geier wie Gamestop pseudo-Angebote raushauen ("Gib uns 6 PS2 Spiele und 20 Euro und du bekommst den neuesten Superkracher für lau!"). Woanders ist das nicht so. Deutschland hat mitunter den teuersten Video- und PC-Spielemarkt. Das mag sehr viel mit Steuern zu tun haben - was dann natürlich die Frage zuließe: Ist der Staat mitschuldig, dass soviel raubkopiert wird?

Fakt ist: Der Durchschnittsschüler kann sich nicht mal einen Bruchteil der in Deutschland verkauften Games (egal ob jetzt PC oder Konsole) zum Zeitpunkt des Release regulär leisten. Ohne Geburtstage, Omas, Tanten und Onkel gibbet einfach nix. Geil gemacht wird er aber an allen Ecken und Enden: Spielezeitschriften, Internet, Werbung ... da kann ich den Internet-5-Finger-Rabatt schon nachvollziehen. Der Ausländer als solcher und auch der Kreditkartenbesitzende Volljährige vermag das schon. Ich kauf in England in der Regel 3-5 Spiele, die gerade mal drei Monate alt sind, während ich in Deutschland nur eines bekomme. Auch die Staaten sind je nach Händler trotz Versandkosten günstiger. Als ich das raushatte war meine Begeisterung öfter mal einkaufen zu gehen auch wesentlich höher. Nicht etwa weil ich meinen würde die Leute sollten für ihre Leistung nicht bezahlt werden - ich finde eben nur nicht, dass man es so dermaßen übertreiben muss wie in diesem Land. Und für mich als User ist es da recht schnurz obs nun der Publisher ist, der soviel Kohle will oder eben der Staat fleißig die Hände aufhält. Geh ich im Ausland einkaufen umgehe ich auch noch die Jugendschutzgesetze ... ich krieg also subjektiv bessere Qualität (mangels Schnitten im Falle von Gewaltsoftware) zu besserem Preis.

Fazit für den Aspekt Preis: Deutsche Spiele sind zu teuer!

Jetzt gibts noch Randgruppen ... auch genügend Erwachsene kopieren Raub! Keine Frage ... und das witzige ist: Die habens, wenn sie sich den Stress des Forschens antun bisweilen einfacher als reguläre Kunden, gerade auf dem PC! Ich denke an Drakensang mit seinem tollen Kopierschutz, der Crackern damals sämtliche Quests kaputt gemacht hat und über kurz oder lang den Spielstand unspielbar machte. Mitteilungen in Foren outeten auf Grund des ausgeklügelten Kopierschutzes den Schreiberling sofort als Raubkopierer ... oder auch nicht. Weil es nämlich genug Leute gab bei denen der Kopierschutz auch gewirkt hat obwohl die ne reguläre CD im Laufwerk hatten. Auf der einen Seite hat man mit nem unsichtbaren Virus zu kämpfen, den man in der Regel nicht mal wahrnimmt. Ergo hat man kein Risiko: Was ich nicht sehe kann mir nicht wehtun (so die einfache Vorstellung). Wenn ich aber n Game nicht zocken kann (Baldurs Gate 2 anyone ... das ließ sich bei Release nicht mal starten) wegen Kopierschutz und das Game mit Crack auf einmal direkt läuft ... dann fühl ich mich direkt verarscht.
Deswegen sind Firmen wie Ubisoft oder EA totale Scheiße ... Überwachung hier, Gängelung da. Dort musste mitm Internet verbunden sein, da brauchste nen Onlinepass, damit du das Game bloß nicht privat weitervekaufst ohne dass die Firma nicht direkt wieder dran verdient.

Fazit: Normalkäufer werden gegängelt Raubkopierer erstmal nicht - sollte es nicht eher so sein, dass Raubkopierer ihr Problem mit Viren und mangelnder Onlinefunktionalität haben, während Käufer direkt zocken können sollten? So problemlos und so?

Schließlich und letztendlich gibts ja zwischendurch noch Land in Sicht:
Das vielgelobte England beispielsweise ... Kreditkarte gezückt, eingekauft, gespart und gleichzeitig die Hersteller unterstützt. Passt!
Mein Lieblingsonlinevertrieb: GOG.com! Die Jungs verkaufen hauptsächlich alte Spiele. Aber ohne Kopierschutz! ALLES ist da ohne Kopierschutz. Und alles ist mit viel Bonusmaterial ausgestattet und nur ein einziges Spiel kostet mehr als 9.99$. Nachteil: Ist halt Download Only ... Das einzige Spiel über diese 9.99$ ist Witcher 2 ... ebenfalls ohne Kopierschutz! Kostet 49$ bzw. für EU Mitglieder waren es mal 60$ ... aber: Die haben gemerkt, dass das unfair gegenüber den Staaten war, also haben sie bei Release damals nen 16$ Einkaufsgutschein beigelegt, so dass man den Preis wieder raus hatte. Und der Laden läuft ... und zwar gut. Wieso kann gog.com das? Wieso lassen sich Spieleschmieden auf ein Konzept ohne Kopierschutz ein und haben Erfolg ... wieso muss ich woanders permanent gegängelt werden?

Gesamtes Fazit:
Macht man in meinen Augen den Fehler indem man schwarz oder weiß argumentiert, dann bleiben andere Hintergründe gänzlich auf der Strecke. Ja, natürlich ist Raubkopie illegal ... aber wer meint damit umfassend alles gesagt zu haben ist auf dem Holzweg. Alles hat seine Gründe warum wieso weshalb es passiert und das muss durchleuchtet werden. Und da sind Aussagen wie "Das macht keinen Schaden" oder "Raubkopierer sind Abschaum" nett, aber wenig hilfreich!
 
AW: Von Raubmordkopierern und Moralaposteln

Also bei wissenschaftlichen Artikeln ist es blanke Geldmacherei... man reicht einen artikel ein - machmal gegen 4-stellige Bearbeitungsgebühr - der dann von kostenlos arbeitenden peer-reviewern durchgesehen und vom unbezahlten Redaktionspraktikanten hochgeladen wird und dann nimmt man für ein 8-Seiten PDF gerne mal 29 oder auch 79 Euro. Die frage ist da immer, wer wen beklaut.
 
AW: Von Raubmordkopierern und Moralaposteln

Fakt ist: Der Durchschnittsschüler kann sich nicht mal einen Bruchteil der in Deutschland verkauften Games (egal ob jetzt PC oder Konsole) zum Zeitpunkt des Release regulär leisten. Ohne Geburtstage, Omas, Tanten und Onkel gibbet einfach nix. Geil gemacht wird er aber an allen Ecken und Enden: Spielezeitschriften, Internet, Werbung ... da kann ich den Internet-5-Finger-Rabatt schon nachvollziehen.

So funktioniert der Discountmarkt und damit auch ein grosser Teil des inner-westlichen Wirtschaftsmodells. Ich würde das nicht auf Durchschnittsschüler reduzieren.
 
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