VtM 5.Ed - V5 Vampire: The Masquerade 4te Edition

In diesem Punkt sehe ich ein grosses Glaubwuerdigkeitsproblem und die groesste Herausforderung fuer das neue 2015 Setting.
1990 mag das mit der Maskerade ja noch funktioniert haben, aber im digitalen Informationszeitalter, wo jeder ein Videofaehiges Smartphone mit sauguter Auflosesung, Kamerazoom und der Moeglichkeit zum direkten Internetupload hat, wird es schwer werden, Sabbatartige Ueberfaelle und Maskeradebrueche zu verbergen.
Von den staatlichen Methoden der Ueberwachung und Datenanalyse mal ganz zu schweigen.
Da brauch es eine sehr gute Erklaerung, damit ich mich damit abfinden kann und da es das Hauptthema der Gegenwart ist, wird man um eine Erwaehnung nicht herum kommen.

Internetinformationen und -ereignisse lassen sich nicht kontrollieren. Von keinem Staat und schon gar nicht von Jahrhundertalten Vampiren, die nicht mal Ansatzweise verstehen, was da passiert.
Ich koennte mir eine Verschwoerung auf Regierungsebene vorstellen, wo die Camarilla mit Geheimdiensten zusammenarbeit, um eine Massenhysterie und Chaos zu verhindern, waehrend das Militaer die Vampire als Spione und Waffe benutzen will. Gute Beispiele gibt es bei vielen Alien-Filmen. Man koennte dann langfristig sich einem True Blood Szenario annaehern, wo die Vampire die Maskerade aufgeben.
Man kann es sich natuerlich auch leicht machen, wie z.B. bei Requiem und einfach sagen: Das ist mystisch, Vampire hinterlassen keine digitale Spuren, man kann sie nicht auf Kamera aufnehmen (Verdunklung 6-7 fuer alle). Aber diesen Ansatz finde ich extrem unbefriedigend.

Auf jeden Fall, haengt fuer mich viel davon ab, ob ich mich auf das 2015 Szenario einlassen kann.
Die Maskerade war schon vor 20+ Jahren nicht plausibel, wenn man sie knallhart als "niemals darf ein Vampir live ins Fernsehen gelangen" auslegte.

Bzw.:
Bereits im Entwurf meiner allerersten Chronik war berücksichtigt, dass die Maskerade nur funktionieren kann, wenn/weil uralte Vampire nahezu alle Maskerade-Brüche reparieren können.

Das hat mich auch an VtR immer gestört:
Vampire braucht mMn dringend den Aspekt "übelst overpowerte Weltverschwörer", sonst kann das ganze einfach nicht klappen.

Jobs, Zuckerberg und [hier nen Typ von Google einsetzen] sind/waren Tremere-Ghule und ihre Programme sind mit Fluch-Ritualen unterlegt, die jeden Maskeradebruch automatisch verhindern und den Maskerade-Brecher automatisiert mit Gedächtnisverlust oder Unfällen bestrafen. Deswegen haben sich die Kainiten auch dahinter geklemmt diese so weit zu verbreiten.

Problem gelöst. Was bleibt ist in etwa genauso maskeradebrechend wie schon in den 90ern.
 
Wenn man will, geht einiges. Und kann auch das "digitale Problem" lösen.
Was dann am Ende rauskommt, ist wieder eine andere Geschichte.
|:)

An Varianten und entsprechenden Kombinationen ist jedenfalls kein Mangel:

A) Die Maskerade wird verschärft. Die Alten wollen noch mehr kontrollieren als vorher, die Jungen müssen noch mehr im Schatten der Nacht leben. (Gruppen) Blutsband fast überall. Außerdem müssen die Ahnen (egal ob Sabbath oder Camarilla) entsprechend die Regierung stärker kontrollieren.

B) Die Vampire übernehmen noch stärker die Kontrolle über die Sterblichen. Blutsband, Geld, Presence und Dominate (plus Auspex) machen es möglich. Dann sind die Ventrue eben die "stillen" Teilhaber an Facebook, Google und Co. Und irgendwelche inneren Zirkel (aus mehreren Clans) kontrollieren die Technokratie, CIA, NSA, FBI und Co. Gut möglich, daß sich Sabbath und Camarilla einigen für diese Zwecke.

C) Die Technokratie Magier kontrollieren die CIA, NSA, FBI und Co. Bedeutet, daß die Camarilla massiv an Einfluß verliert und Vampire zu Gejagten werden.

D) Die Maskerade fällt. Übernatürliche werden enttarnt und die Jagd beginnt mit dem Ziel der Ausrottung.

E) Die Maskerade fällt. Übernatürliche werden enttarnt, aber die Menschheit einigt sich irgendwie, z.B. Blutspende gegen den vierfachen Geldbetrag im Vergleich zu jetzt, Reservate für die Werwölfe usw. Also ein ähnliches Setting wie bei X-Men und Co, wo die Mutanten bekannt sind.

F) Es gibt ein Gehenna ähnliches Ereignis, egal ob Komet, Störfall in einem Versuchskraftwerk oder außer Kontrolle geratene (Techno) Magie. Dabei werden photoelektrische Effekte, elektromagnetische Impulse oder eben völlig unerklärliche Phänomene freigesetzt, die dazu führen, daß die Miniaturisierung und andere technische Prozesse nicht mehr funktionieren. Die Technik der Welt wird dann z.B. in das Jahr 1985 zurückgeworfen. Es gibt also weiterhin Computer, Schaltpläne und Algorithmen existieren in der Theorie wie bisher, aber es gibt keine praktische Möglichkeit mehr, Chips (CPU, RAM, ROM etc) auf engstem Raum zu platzieren. Technik wird dann zu einem knappen gut und die Maskerade kann wieder weitergehen wie bisher.

Und es gibt bestimmt noch andere Varianten...
 
G)
Digitale Medien sind kein genügend glaubwürdiger Beweis um die Maskerade ernsthaft zu erschüttert.
Ein Paar Ahnen sind erst einmal entsetzt als die ersten Maskerade brüche auf YouTube landen...
Aber die Meschheit läst sich von dieser neuen creepy Pasta genau so wenig von der Existenz des übernatürlichen überzeugen wie von den tausenden Slanderman beweisen im netz.
ein Video beweis im netz is cool, dreißig setzten einen Trend und n Monat später sind die Original vids überpflastert mit komentaren wie : sieht shity aus, verwackelter blairwitsch styl is so outdated nim das nächste mal software xyz für Überarbeitung.
 
Die Maskerade war schon vor 20+ Jahren nicht plausibel, wenn man sie knallhart als "niemals darf ein Vampir live ins Fernsehen gelangen" auslegte
Die legte aber nie jemand so aus und gerade die erste Tradition lässt da quasi keinen Spielraum zu, knallhart würde bedeuten das man die Maskerade nicht live brechen darf,(es dürfte absolut unmöglich sein jeden Vampir auf der Welt zu jedem Zeitpunkt von einer live geschalteten Kamera fernzuhalten, abgesehen davon das die Möglichkeiten damals ja ganz anders waren.
Bereits im Entwurf meiner allerersten Chronik war berücksichtigt, dass die Maskerade nur funktionieren kann, wenn/weil uralte Vampire nahezu alle Maskerade-Brüche reparieren können.
Wie... langweilig...ernsthaft jetzt? Warum sollten sie das tun? Warum sollte sich ein Ahn/Methusalem/ whatever abmühen um den Fehler eines Neugeborenen zu vertuschen?
Haben die nichts anderes zu tun als Maskeradebrüche zu vertuschen? Ist vieleicht ganz praktisch wenn das Schwert Kains mal vor der Tür steht, aber man sollte doch davon ausgehen das die Kücken/Neugeborenen keine kompletten Vollpfosten sind, die bei der ersten Gelegenheit die Maskerade brechen.
ihre Programme sind mit Fluch-Ritualen unterlegt, die jeden Maskeradebruch automatisch verhindern und den Maskerade-Brecher automatisiert mit Gedächtnisverlust oder Unfällen bestrafen. Deswegen haben sich die Kainiten auch dahinter geklemmt diese so weit zu verbreiten.
Das geht? Das möchte ich sehen... das JEDER Maskeradebruch durch ein Computerprogramm nachweisbar wäre bzw. nicht stattfände...ein Verhinderung von Maskeradebrüchen als Programm würde diese ja vollkommen aushebeln, wäre an sich also schon Quatsch.Der Sabbat hätte ein verdammtes Problem, Geisseln und Sheriffs und Bluthunde wären quasi ununterbrochen im Einsatz, oder arbeitslos...wie man´s nimmt. Der Prinz würde seine Nächte damit verbringen Urteile zu fällen, oder eben nicht, weil keiner mehr die Maskerade brechen kann.
VAMPIRE - DIE... äh, ja was eigentlich? Maskerade is hinfällig...



Ja, tatsächlich.
Was bleibt ist in etwa genauso maskeradebrechend wie schon in den 90ern.
Anachronist?

Hmmm, okay. Also eine weitere Moeglichkeit, waere dann, dass die Vampire aehnlich zur Zeit der Inquisition, viel, viel vorsichtiger sein muessen. Noch viel subtiler die Geschicke der Menschen lenken oder sich weiter aus der menschlichen Gesellschaft zurueck ziehen und mehr und mehr ausschliesslich in einer Parallelgesellschaft existieren, um die Maskerade mit hoechsten Aufwand weiter erfolgreich betreiben zu koennen.
Eine Folge waere dann ein erheblicher Verlust an Einfluss und an Gefolgsleuten, da es immer schwieriger wird, direkte Kontrolle auszuueben, ohne entdeckt zu werden.

(y) Genau! Die Jäger müssen gewitzter werden, sich weiterentwickeln oder eine Möglichkeit finden mit den Menschen und der Technik Schritt zu halten.
Sie müssen sich verdammt noch mal auch anstrengen, damit ihnen der A... nicht aufgerissen wird.
Das ist alle mal spannender als ein Methusalem der mal eben mit den Fingern schnippt, weil einer der Newbies Mist gebaut hat.
Damit kann man die Spieler/Charaktäre (heraus-)fordern. Niemand sagte es würde mit der Zeit einfacher die Maskerade aufrechtzuerhalten.
 
Bin ich eigentlich der Einzige, der mal gerne was richtig Neues sehen würde? Vampire Sci-Fi? Cybervampire? Vielleicht ne schöne Postapokalypse.

Das Ding aus den Neunzigern ist so ... Neunziger. Gothic als Subkultur stirbt Gott sei Dank aus oder geht wieder zurück in die Nische, in die sie hingehört. Melancholische Vampirmodelle von Anne Reis bis Twilight sind alle schon abgefrühstückt. Wäre die Gelegenheit das Genre neu zu definieren. Weg mit den schwadronierenden, Blut-wie-Wein schlürfenden pseudozivlisierten Ewiggestrigen in ihren Phantasiebarockkleidern, weg mit den Lederjackenrockeranarchen der Achtziger und her mit dem Vampir 3.0.

Ah, muss man wahrscheinlich einfach was anderes spielen. Schade eigentlich.

Wenn sie beim Alten bleiben wäre Post-Gehenna irgendwie am Interessantesten.
 
Wäre halt nicht Masquerade. Da geht's ja direkt um schwadronierende, Blut-wie-Wein schlürfende pseudozivlisierte Ewiggestrige in Phantasiebarockkleidern, in einem Gothic Punk Setting.

Aber das alles ist ja bloß das offizielle Setting. Nichts hält einen davon ab, inoffiziell was anderes zu köcheln. Ginge auch mit der nWoD. Oder mit Cyberpunks Vampire in Chrome. Das war toll.
 
Wäre halt nicht Masquerade. Da geht's ja direkt um schwadronierende, Blut-wie-Wein schlürfende pseudozivlisierte Ewiggestrige in Phantasiebarockkleidern, in einem Gothic Punk Setting.

Darum ging es bisher auch. Aber wie es weitergeht hat ja damit zu tun, wie eng man den Kernbegriff definiert. Wenn man sagt "personal Horror" ist Maskerade, dann kann man das auch ohne Barockkleider usw., wenn man denn neue Wege gehen wöllte. Wenn man sagt der Kern des Spiels war "Maskerade (also Verschleierung) + weltumfassende Verschwörung von Untoten, die alles kontrollieren" heißt das auch nicht zwingend gleichzeitig Gothicästhetik. Weißte wie ich meine? Ist in dem Fall auch fraglich, inwieweit zum Beispiel Clans / Blutlinien ein zwingender Bestandteil von diesem Kern sind und ob man das nicht alles trotzdem neudefinieren und dennoch völlig zurecht behaupten könnte, es sei noch Teil der "Masquerade Franchise".

Sag ich mal so. Sehen wahrscheinlich die meisten (inklusive Macher) anders, is eh klar.

Aber das alles ist ja bloß das offizielle Setting. Nichts hält einen davon ab, inoffiziell was anderes zu köcheln. Ginge auch mit der nWoD. Oder mit Cyberpunks Vampire in Chrome. Das war toll.

Absolut. Ich hab nWoD mal vor ein paar Jahren ne Weile gespielt, es war mir aber dann doch viel zu nah am Original dran und das hab ich mir schon lange davor ziemlich abgespielt. Letzteres ist natürlich auch ne Idee. Aber darüber hinaus bin ich kein großer Homebrew-Bauer.
 
Das Ding aus den Neunzigern ist so ... Neunziger. Gothic als Subkultur stirbt Gott sei Dank aus oder geht wieder zurück in die Nische, in die sie hingehört. Melancholische Vampirmodelle von Anne Reis bis Twilight sind alle schon abgefrühstückt. Wäre die Gelegenheit das Genre neu zu definieren. Weg mit den schwadronierenden, Blut-wie-Wein schlürfenden pseudozivlisierten Ewiggestrigen in ihren Phantasiebarockkleidern, weg mit den Lederjackenrockeranarchen der Achtziger ...
Ähm,
wer hat Dich denn gezwungen, so zu spielen oder so zu meistern ?
Auch wenn ich über einige Formulierungen kichern konnte, weil sie durchaus zutreffend waren.
:p

So weit so gut, aber
... und her mit dem Vampir 3.0.
was soll das sein Vampir 3.0 ?

Oder besser gesagt: Was soll am Vampir 3.0 denn so viel toller sein als an den anderen bisherigen Vampiren, egal ob Gothic oder Nicht-Gothic ?

Bin ich eigentlich der Einzige, der mal gerne was richtig Neues sehen würde? Vampire Sci-Fi? Cybervampire? Vielleicht ne schöne Postapokalypse.
Mad Max ? Der trägt auch Lederhosen und stammt aus den 80ern.
Terminator ? Der ist so 90er, zumindest der geile Teil II.
Maze Runner und Co ? Gibt genug Zombi Filme, ist also auch nichts Neues.
Bleibt noch die Matrix, aber da trifft man wie die Men in Black "alte Bekannte" der oWoD Technokratie.

Von daher: Individualität gab es auch schon vorher. Insofern ist mir nicht klar, wie oder was sich Vampir 3.0 präsentiert. Und Cyberpunk- oder Shadowrun-Vampire mit Schläuchen und Kabeln ist jetzt auch nicht das, was ich für attraktiv oder besonders originell erachte.
 
Ich hoffe nicht, dass du mein letztes Posting als Kritik an etwas wahrgenommen hast, was dir lieb und teuer ist. Das war nicht meine Absicht.

Das war bewusst etwas reißerisch formuliert, um meinen persönlichen Standpunkt klarzumachen. Natürlich konnte man schon immer im Grunde alles so wie spielen wie man das gerne hätte, aber die Präsentationsform ist natürlich durch Regelwerke und Settingbücher etc. gegeben. Und deren allgemeinen Tenor, die allgemeine Atmosphäre hatte ihre Wurzeln ja noch sehr stark in den 80igern/90igern verhaftet. Das ist erstmal nichts Schlechtes, wie deine Beispiele zeigen. Aber gerade ne neue Edition kann auch ne Gelegenheit sein, sich neu zu definieren.

Und ich fände eine solche Neudefinition spannender als eine Neuauflage, die sich an den gleichen Vorgaben bedient. Ich persönlich.

Die Vorschläge waren auch im Übrigen nur das. Cyberpunk-Vampire sind jetzt sicher nicht das Originellste, was einem einfallen kann. "Der Vampir 3.0" könnte aber durchaus originell sein. Eben losgelöst von dem, was man schon kennt und was althergebracht ist. Und eben das was das Attribut "neu" oder "neudefiniert" tatsächlich verdient. Das hatte mir annodazumal bei Requiem zum Beispiel viel zu sehr gefehlt. Für mich war das eher ein Aufguss, als was wirklich Neues und dadurch auch nicht sehr interessant.
 
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Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe das grundlegende Problem nicht.
Ich habe schon Werwolf 10000 BC Chroniken, Piraten-Vampire-Runden und anderes erlebt und es funktioniert ohne Problem mit den vorhandenen V20/W20 Regeln.
Etwas Anpassungen an die gewollte Zeit und gut.
Postgehenna wäre nen cooles Setting, welches sich auch locker umsetzen lässt, was da dann passiert ist bleibt ja der Phantasie überlassen.

Genau das ist doch das schöne an dem System, es ist so Schwammig definiert/geregelt, dass man da viel draus machen kann (mit etwas Mühe).
 
Ich verstehe das grundlegende Problem nicht.

Cool. Ich auch nicht.

Ich hab laut gedacht, dass man ne neue Edition dazu nutzen könnte (nicht müsste), designtechnisch in ne neue Richtung zu gehen. Um was Frisches und Neues zu haben. Nicht weil das unbedingt sein muss. Sondern weil man es könnte und ich das schön fände. Warum das problematisch ist müssen andere dir erklären.

Die Reaktionen hier scheinen mir eher in die Richtung "Warum ne neue Edition? Klappt doch alles wunderbar bisher" zu gehen. Keine Ahnung wer das bestritten hat. Aber das wär wohl eher ne Frage für die Devs.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann jetzt wirklich bloß davon ausgehen, wie das jetzt auf mich gewirkt hat, also nimm's nur als mein individuelles Feedback:

Du bist in einen Burgerladen gegangen, hast laut alle gefragt, ob's nicht viel geiler wäre, wenn in dem Laden statt Burgern mal Linsensuppe und Hummus serviert würden, woraufhin man die Gegenfrage gestellt hat, warum du keinen Linsen- und Hummusladen aufsuchst oder Zuhause selber lecker kochst, wenn dir Burger nicht schmecken. Daraufhin hast du (zumindest mir) geantwortet, dass dir Burger bisher ja geschmeckt haben, dir jetzt aber mal nach Linsen und Hummus wäre und du auch eigentlich keine Lust hast, selbst zu kochen. Also dachteste, du fragst mal im Burgerladen rum, ob man die Speisekarte nicht umstellen möchte. Wenn daraufhin die Reaktion kommt, dass das hier aber nun mal wirklich ein Burgerladen ist und alle die hier essen auch richtig Lust auf Burger haben, dann ist das schon auch irgendwie 'ne verständliche Reaktion, meine ich. Klar kannste dann immer noch sagen, dass dir Linsen und Hummus jetzt aber auch echt mal so richtig schmecken würden. Ist auch verständlich und cool und sowas alles. Aber lies mal deinen Eingangspost hier im Burgerladen. Das war nicht so richtig

1. "Boah, ich hab jetzt mal so richtig Bock auf Linsen und Hummus, aber der Laden hier bietet sowas ja leider nicht an. Hat da jemand 'ne Idee, wie und wo ich vielleicht doch mal Linsen und Hummus essen könnte? Und geht's auch noch anderen hier so?"

Das war eher:

2. "Bin ich eigentlich der einzige, dem hier im Burgerladen die Burger so richtig zum Hals raushängen, und der mal so richtig Lust auf Linsen und Hummus hätte? Burger hab ich mal gerne gegessen und Shit, aber jetzt reicht's mal. Ist doch ewig das Gleiche. Bäh. Muss ich wohl doch woanders essen."

Und die schnelle Antwort darauf wäre jetzt eigentlich

"Ja, du bist anscheinend der einzige. Und ja, musst du wohl."

Aber das wäre doch auch pampig gewesen, oder? Deswegen hat man versucht, es irgendwie anders und entgegenkommender zu schreiben. :D
 
Ich hoffe nicht, dass du mein letztes Posting als Kritik an etwas wahrgenommen hast, was dir lieb und teuer ist. Das war nicht meine Absicht.
Alles gut. Gar kein Problem. Da wurden in diesem Forum schon ganz andere Schlachten geschlagen.
:p

Ich fühle mich auch nicht angegriffen, sondern fand das mit den Lederhosen und den Bunt- bzw Schwarz-Falte-Grufties auch ganz witzig (und z.T. auch zutreffend).

Natürlich konnte man schon immer im Grunde alles so wie spielen wie man das gerne hätte, aber die Präsentationsform ist natürlich durch Regelwerke und Settingbücher etc. gegeben. Und deren allgemeinen Tenor, die allgemeine Atmosphäre hatte ihre Wurzeln ja noch sehr stark in den 80igern/90igern verhaftet.
Schon irgendwie richtig. Aber wie gesagt, es wurden weder Meister noch Spieler gezwungen, sich so oder so zu verhalten. Wer als Beispiel den Hippie spielen wollte, die Femme Fatale der 20er/30er Jahre, den 60er Jahre Rockabilly, den vermeintlichen Spießer in Kordhosen oder einfach nur einen Freak, der konnte das auch mit den alten Regelwerken.

Klar, wenn man Pech hatte, dann kam man in eine bornierte Gruppe rein. Aber dann lag das an den Leuten und nicht am Regelwerk, würde ich sagen.

Aber gerade ne neue Edition kann auch ne Gelegenheit sein, sich neu zu definieren. Und ich fände eine solche Neudefinition spannender als eine Neuauflage, die sich an den gleichen Vorgaben bedient. Ich persönlich. "Der Vampir 3.0" könnte aber durchaus originell sein. Eben losgelöst von dem, was man schon kennt und was althergebracht ist. Und eben das was das Attribut "neu" oder "neudefiniert" tatsächlich verdient.

Auch kein Problem. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß Du selbst beim "Vampir 3.0" (oder wie man ihn auch nennen mag, ich kann mit der Formulierung leben) etwas ins Schwimmen gerätst.
Bzw es fällt mir schwer vorzustellen, wie dieser Vampir aussehen oder sich geben soll im Regelwerk:
Wie soll er denn aussehen der Vampir 3.0 (außer daß er nicht 80er oder 90er sein soll) ?

Ich bin da durchaus offen für neue Gedanken, aber irgendwie sprang der Funke noch nicht rüber, mir war das bisher zu ungenau.

Mal ein Blick auf die "Jugend von heute":
Der (bunte) Popper, der Raver und der Hip-Hopper sind das Gegenteil zum Schwarz-Kittel. Aber alle drei kommen aus den 80ern (Pop, Hip-Hop) bzw 90ern (Techno).
Bleibt noch der "chillige" Typ, aber der ist entweder zeitlos oder kommt ebenfalls aus den 90ern.
Der betont "coole" Typ wie Vin Disel ist sowieso 90er.
Also sehr schwierig das Ganze.
;)

Ach ja:
Ich will das nicht ins Lächerliche ziehen, auch wenn sich eine gewisse Komik nicht vermeiden läßt.
Im Gegenteil, ich finde die Diskussion durchaus anregend.

Und daß es bei VtM viele Engstirnigkeiten gab, das braucht mir keiner erzählen. Denn nicht jeder hat Lust darauf, den übernatürlichen Mafiosi zu spielen, der sich unten behaupten oder nach oben kämpfen muß, um nicht unterzugehen (Power, Pathos, Politics).

Das hatte mir annodazumal bei Requiem zum Beispiel viel zu sehr gefehlt. Für mich war das eher ein Aufguss, als was wirklich Neues und dadurch auch nicht sehr interessant.
Zustimmung. Requiem war weder Fisch noch Fleisch und deshalb blieb es bei mir (und vielen anderen auch) außen vor. Aber das ist ein anderes Thema.

@Halloween Jack,
Dein Posting mit den Burgern war aber auch cool auf seine Art.
:cool:
 
Hmpf.

Ihr scheint immer noch irgendwie davon auszugehen, dass ich davon ausgehe, dass die bisherigen Maskerade Versionen irgendwie nichts anderes angeboten haben, als meine latent vereinfachte und offensichtlich humorvoll übertriebene Darstellung. Das is aber Quatsch. Deswegen bringts auch nicht viel, mir noch zum fünften Mal zu erzählen, dass man doch theoretisch alles spielen konnte mit der richtigen Gruppe. That's like duh.

Deswegen hinkt auch der Hummus/Burger-Vergleich. Der geht nämlich auch davon aus, dass Präsentation und Design gleich Endprodukt bedeuten.

Ich seh die Metapher eher so:
Der Burgerladen existiert seit den Nerunzigern. Der hat sich immer mal wieder neu definiert, mal kurz den Namen geändert und ab und zu kam mal n neuer Burger auf die Speisekarte. Da gabs auch mal nen Ableger von ein paar Mitarbeitern, die ganz groß proklamiert hatten, dass sie jetzt nen ganz neuen und anderen Burgerladen aufmachen. Aber am Ende gabs da im Grunde das Gleiche. Das eigentlich "neue" war, dass man sich die Burger Subway-mäßig selbst belegen konnte. Das Drumherum war aber aber noch sehr eindeutig von der Mutterfranchise geprägt.

Jetzt ließ man es in den Sphären des Interwebs verlauten, dass dieser ursprüngliche Burgerladen vielleicht seine Franchise nochmal überarbeitet. Und da hab ich nich nach Hummus und Linsensuppe verlangt, sondern gefragt ob ich der Einzige bin, dem das lahme "Burgerladen"-Neonschild aus den Neunzigern auf die Nüsse geht, der die bunten Kostüme mit den lustigen Hüten irgendwie für nicht mehr zeitgemäß hält und der fragt, ob man mal die Klassiker wie "Super Beef Burger" und "Double Cheese 'n Onion" nich gegen was Neues eintauschen könnte. Eben n Burgerladen 3.0. Und mangels Inspiration sind mir dann als Neuerungen eben nur sowas wie "der Veggieburger" und "Burger mit Roasted Chicken" eingefallen. Woraufhin zurecht daraufhin gewiesen wurde, dass das auch alte Kamellen sind.


Nochmal: ich rede vom Design. Ich hab nicht gesagt "ich brauch ein neues Spiel weil mit dem alten Kram kann ich nicht das spielen was ich will". Keine Ahnung wo das überhaupt herkommt. Lustigerweise ist eure Antwort auf "man könnte ja mal über neue Designentscheidungen nachdenken" ein empörtes "so ein Quatsch! Alles beim Alten, damit gings bisher auch wunderbar!" - und dann kann man sich ernsthaft die Frage stellen, was so eine neue Edition dann überhaupt soll, gelle.


Auch kein Problem. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß Du selbst beim "Vampir 3.0" (oder wie man ihn auch nennen mag, ich kann mit der Formulierung leben) etwas ins Schwimmen gerätst.
Bzw es fällt mir schwer vorzustellen, wie dieser Vampir aussehen oder sich geben soll im Regelwerk:
Wie soll er denn aussehen der Vampir 3.0 (außer daß er nicht 80er oder 90er sein soll) ?

Na ja, is ja auch nich wirkliche meine Aufgabe die Arbeit der Devs zu machen. Im Grunde hab ich ja nur gesagt "ich find das alte Design ist jetzt mal überholt, da wär ich für was Frisches. Irgendwas, was sich eben deutlicher vom Alten abhebt als der letzte Versuch. Macht das mal."

Aber mal etwas ausführlicher:
Der 80iger / 90iger Kram ist keine Randnotitz. Das ganze Flair, die Atmosphäre vom Spiel und damit auch die Definition von Vampiren als Charakterarchetypen ist durch diesen Ursprung geprägt. Das ist ein bestimmtes Design, das seit ner ganzen Weile existiert. Eine sehr spezifische Vorstellung vom Vampir als "zivilisiertes Monster".

Nochmal zur Sicherheit: das heißt nicht, dass man den Vampir der Maskerade nur auf eine spezifische Weise spielen muss oder kann.

Ich rede hier vom Design im Buch. In den Regelwerken und Settingbänden. Die folgen einer gewissen Designformel. Und auch wenn die sich schon sehr ausgetobt haben, in alle möglichen Richtungen zu gehen und ihren Vampir auszudefinieren, bleibt der Kern relativ der Gleiche. Ich wills mal mit nem eigenen Beispiel aus der Comicwelt verdeutlichen:

Auszug aus der Prämisse vom Comic Atomic Robo:

NO ANGST:

Loading characters up with angst was a revolutionary move on the part of Marvel Comics back in the '60s. I haven't looked at a calendar today, but that was four decades ago. There are other emotions and motivations available to characters. ATOMIC ROBO is not a comic that will be 100% sunshine and jokes, but we aren't going to delve into melodrama either. You are not going to see Robo mope about his lack of emotions, or pine to be human, or throw a tantrum over daddy issues.

Mein "ah, muss man wahrscheinlich was anderes spielen", das hier so offensichtlich aufgestoßen ist war so gemeint: vermutlich finden aber viele dass diese "Angst" (stellvertretend) die Maskerade ist. Den Kern darstellt. Und wenn man ihn verändert ist es nicht mehr Maskerade.

Ich sage immer noch: ne neue Edition, ne neue Inkarnation ist eine Möglichkeit einer neuen Definition. Eines neuen Versuchs, sich an zeitgemäßeren Themen zu orientieren. Das kann auch nur bedeuten zu reflektieren, ob die bisher behandlten Themen jetzt noch zeitgemäß sind (was sie durchaus sein können).

Hab ich ne genaue Vorstellung davon wie diese Neudefinition aussehen soll? Ne. Muss ich die haben? Ne, wieso? Wir entscheiden ja letztlich nicht darüber. Wenn man darüber diskutieren will, wie man nen Vampir noch anders als Stereo-/Archetyp und Spielercharakter definieren und eine entsprechende Spielwelt erschaffen kann, können wir das gerne abseits dieser Diskussion tun. Dann brauch ich aber Kaffee und mehr Zeit.

Am Ende hab ich trotzdem nur gesagt "ich hätt gern mal wat Neues hier, dat sieht allet so aus alt uss!"

Ich hoffe es ist jetzt etwas klarer.

"Buuuuuh, sich erklären is so pussy!"
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmal: ich rede vom Design. Ich hab nicht gesagt "ich brauch ein neues Spiel weil mit dem alten Kram kann ich nicht das spielen was ich will". Keine Ahnung wo das überhaupt herkommt.

Kann jetzt wieder nur für mich sprechen, aber in meinem Fall kommt das daher, dass ich deinem Text "Der alte Kram ist mir zu alt. Da kann ich nicht spielen, was ich will. Ich hätte das alte gerne neu überarbeitet, bis ich spielen kann, was ich will." entnommen habe.
 
Warste nicht alleine mit.

Das "da kann ich nicht spielen, was ich will" war aber hömmele dazu gedacht. Ich spiel wat ich will, Jung. Da is mir doch egal, wat dat Buch sacht.

Nur wenn son Buch neu kommt, dann will ich auch wat Neues. Weißte Bescheid.
 
Nochmal: ich rede vom Design.
Das ist jetzt angekommen.
;)

... sondern gefragt ob ich der Einzige bin, dem das lahme "Burgerladen"-Neonschild aus den Neunzigern auf die Nüsse geht, der die bunten Kostüme mit den lustigen Hüten irgendwie für nicht mehr zeitgemäß hält und der fragt, ob man mal die Klassiker wie "Super Beef Burger" und "Double Cheese 'n Onion" nich gegen was Neues eintauschen könnte. Eben n Burgerladen 3.0. Und mangels Inspiration sind mir dann als Neuerungen eben nur sowas wie "der Veggieburger" und "Burger mit Roasted Chicken" eingefallen. Woraufhin zurecht daraufhin gewiesen wurde, dass das auch alte Kamellen sind.
Tja,
viele Nostalgiker wollen gerade das alte Neonschild. Das ist ein Aspekt.

Aber warum soll der Burgerladen auch auf seine Klassiker ("Super Beef Burger" und "Double Cheese 'n Onion") verzichten und sie tauschen ? Warum soll er nicht einfach seine Speisekarte ergänzen um "Veggieburger" (Tofu-Wurst als Rache von Mc Donalds an allen Vegetariern) und "Burger mit Roasted Chicken" ?
Das ist doch viel besser fürs Geschäft, oder ?

Hab ich ne genaue Vorstellung davon wie diese Neudefinition aussehen soll? Ne. Muss ich die haben? Ne, wieso? Wir entscheiden ja letztlich nicht darüber. Wenn man darüber diskutieren will, ...
Eben wir diskutieren. Vielleicht liest sogar ein Designer mit.
Der muß dann die richtige Balance finden zwischen altem und neuen Design.

Wobei die Frage, was ist denn das neue Design, nicht beantwortet wurde (im Gegensatz zum konkreten "Burger mit Roasted Chicken"), sondern halt so im Raum steht.

Zumindest eines dürfte sich so oder so ändern:
2016 (plus X) gibt es ganz andere Möglichkeiten als 1991 (plus X), als man auch aus Kostengründen hauptsächlich in schwarz-weiß druckte. Es wird also so oder so mehr Farbe geben.
Wobei die Dunkelheit immer im Vordergrund stehen wird (im Gegensatz zu sonnigen Wiesen), da Vampire nun einmal Geschöpfe der Nacht sind.
 
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