Rezension Top Race - Rennen, Siege & Triumphe [B!-Rezi!]

Skar

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Top Race


Dieses Spiel von Wolfgang Kramer existiert jetzt in seiner dritten Inkarnation. Die erste gab es 1996 und es landete auf der Auswahlliste für das Spiel des Jahres und erhielt den Deutschen Spielepreis. 2002 wurde das Spiel als Lizenz für Aldi (Nord) neu aufgelegt und die jetzige Auflage befindet sich bei Pegasus Spiele.

Top Race ist für 2-6 Spieler ab 8 Jahren ausgelegt und bringt aufgrund seines Erfolges reichlich Vorschusslorbeeren mit.
Ich habe mir das Spiel jetzt genauer angesehen und kann hier den Vorschusslorbeeren nicht widersprechen. Top Race bildet nicht nur reines Autorennen ab, sondern eher das Prinzip des Reichwerdens mit dem Rennsport und das mit direktem Pistenbezug. Das Spielprinzip ist sehr eingängig, soll aber durch Varianten aufgebohrt werden, so kommen die Spielregeln mit einer Erweiterungsregeln und 2 Varianten daher.

Die Box von Top Race ist großformatig, sauber gearbeitet und ansprechend layoutet. Sie vermittelt einen gewissen Wert, der auch nicht getrübt wird, wenn man die Box öffnet. So findet man 2 große beidseitig nutzbare Spielbretter mit je einer ansprechend illustrierten Rennstrecke (also ingesamt 4 Strecken). Dazu findet sich ein Haufen Karten, Spielmarken, Rennauto-Figuren und Spieltafeln.
Im Zuge der Aufbereitung des Spielmaterials begegnet mir allerdings ein Problem. 36 Rennmarker müssen in ihre Stellfüße gesteckt werden und das hierbei die Spielmarker schnell beschädigt werden, möchte ich nicht auf eine fehlende manuelle Geschicklichkeit meinerseits zurückführen. Jedenfalls sind 6 der Rennmarker nun bei mir beschädigt. Die bedruckte Oberfläche der Pappmarker hat sich hier von der Papper heruntergeschoben, weil die Stellfüße zu eng waren.
Der Rest ist aber schnell erledigt und man kann sich den erfreulich schlanken Spielregeln widmen.

Kommen wir also nun zum Spielablauf:
Alle Spieler erhalten ein Startgeld, dass direkt zum Einsatz kommt, denn sie Spielreihenfolge und die Anzahl der zur Verfügung stehenden Rennwagen wird durch eine Versteigerung festgelegt.
Durch das Ausspielen von Tempokarten werden immer mehrere Wagen in festgelegtem Umfang weiterbewegt. Man bewegt damit also in der Regel nicht nur seine eigenen Fahrzeuge.
Die Rennstrecke ist in Felder eingeteilt, an denen man ablesen kann, wie weit man ziehen kann. Im Streckenverlauf gibt es immer wieder Verengungen in der Strecke, aber auch bis zu vierspurige Verläufe. Wenn man eine Verengung mit einem Wagen blockieren kann, dann kann dort kein weiteres Fahrzeug überholen. Das führt ein schönes taktisches Element ein.
Spurt- und Pannenkarten tauschen sogar die Position zweier Rennwagen.

Das Rennen endet, wenn 5 der 6 Fahrzeuge im Ziel sind oder wenn alle Tempokarten bereits ausgespielt wurden. Je nach Position bei der Zieleinfahrt, wird man auf dem entsprechenden Siegesfeld positioniert und erhält das dort ausgewiesene Preisgeld.
Spielt man anschließend weitere Rennen, dann gibt es jeweils kein neues Startgeld.

Die oben genannte Erweiterungsregel und die Varianten gestalten sich wie folgt. "Boxenstopp" ist eine Erweiterungsregel. Hier werden Tempokarten neben die Rennstrecke gelegt, das ist die Box. Und während des Spiels kann jeder Spieler 3 Mal die Box nutzen und damit einer der dort ausliegenden Tempokarten.
Die Variante A ist mit "Tipps" tituliert. Hier wird an 3 ausgewiesenen Tippstellen auf der Rennstrecke getippt, welcher Wagen gewinnt. Nach dem Rennen werden die Tipps ausgewertet. Tipps im frühen Verlauf der Rennstrecke bringen mehr als späte und besonders falsche Tipps kosten sogar Geld.
Die Variante B heißt "Aktien", hier rückt das Rennen selber in den Hintergrund, die Wagen werden nicht versteigert (sondern nur die Sitzreihenfolge und die Startbedingung der Spieler). Nach jeder Spielrunde erfolgt dann eine Aktienrunde, wo man seinen Aktienbesitz von 30 Aktien auf die 6 Fahrzeuge verteilen kann. Je nach Platzierung und Aktienmenge wird dann am Ende ausgewertet.

Top Race kostet 39,95 €, was für die Ausstattung des Spiels durchaus angemessen ist. Bis auf das oben genannte kleine Manko bei den Stellfüßen kann ich das Spiel voll empfehlen. Es enthält schlanke, eingängige Regeln, die schnellen Spielspaß bereithalten. Ein ideales Familienspiel.
Die beigefügten Regelvarianten und -erweiterungen sind tatsächlich wertvolle Optionen und lassen damit das Spiel sogar zum Erwachsenenspiel werden.Den Artikel im Blog lesen
 
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