Star Trek Star Wars, Star Trek und Philosophie

Der Orden hat halt eine lange Geschichte, die eng mit der Dunklen Seite der Macht verknüpft war. Die ersten dunklen Jedi waren für das Erstarken der Sith verantwortlich und deshalb lag es in der Verantwortung des Ordens, sich diesen anzunehmen. Sie wurden dann zu einer unverzichtbaren "Polizei" gegen das Böse und erhielten die Stabilität in der Republik. Was dann ja auch das Argument Palpatines war, daß man lediglich die Macht über die Galaxie inne haben müsste, um einen ewigen "Frieden" zu bringen - was natürlich eine Lüge war, denn er selbst hatte die Republik erst durch seine Pläne destabilisiert und gespalten.

Es gibt durchaus Machtnutzer vor den Jedi und auch neben den Jedi, die das begriffen hatten oder ähnliche Philosophien verfolgten. Die sogenannten "grauen Jedi" könnten zB. von Interesse sein, das sind eher "Einsiedler" bzw. Einzelgänger, die nicht mehr dem Orden angehören, jedoch auch nicht der Dunklen Seite folgen. Asoka Tano - Anakins Padawan - gilt als graue Jedi.

Dass das Universum ungerecht ist und eine Erlösung nur bestimmten Leuten vorbehalten ist, stimmt so nicht ganz. Normale Leute können zwar nicht so wie Jedi mit der Macht interagieren, sind jedoch alle Teil derer. Sie müssen also letztlich "blind" darauf vertrauen.
 
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Ich will bestimmt nicht George Lucas Film verteidigen, weil Deine Argumente so klingen, als würdest Du mich treffen wollen, jedoch hat er sich da einer Sache angenommen, die anscheinend viele Leute ähnlich sehen oder die zumindest gut ankommt.
 
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Das macht Frauke Petry auch. Meine Frage ist ob die Botschaft von Star Wars bei Lichte besehen eine für den Konsumenten ertüchtigende ist, oder eher eine die mit Vorsicht zu genießen ist?
Und ich meine halt deutlich letzteres.

Mal ein Versuch einer Gegenüberstellung:

Zustand des politischen Systems innerhalb der Filme
SW: Rebellion gegen eine zentrale, unterdrückerische Authorität. Instabile, turbulente Phase, eigentlich ein Bürgerkrieg. Gesellschaftliche Strukturen im Ist-Zustand werden als sehr problematisch thematisiert.
ST: Föderation unabhängiger Planeten. Innenpolitisch stabil, Gefahren von außen gefährden nicht den inneren Frieden. Eine Gesellschaft mit sich im reinen.

Mögliche Außenwirkung ins Hier und Jetzt:
SW: Eine stärkere Einbindung der USA in eine sich zu einer Weltregierung entwickelnden UNO z.B. kann dazu führen das eine Diktatur aus eben dieser Zentralen Regierung erwächst
ST: Eine stärkere Einbindung der USA in eine sich zu einer Weltregierung entwickelnden UNO z.B. kann dazu führen das Demokratie und Freiheit sich global durchsetzen und ist eine logische Fortentwicklung des zivilisatorischen Prozesses.

Haltung der Autoren gegenüber Zentralregierungen:
SW: Ziemlich skeptisch, eine lose Konföderation ähnlich den Südstaaten ist die präferierte Lösung
ST: Ziemlich positiv, eine enge Zusammenarbeit unterschiedlichster Nationalitäten ist das was hier als wünschenswert transportiert wird

Zustand des wirtschaftlichen Systems innerhalb der Filme
SW: Ein eindeutig kapitalistisches System inklusive Sklaverei, Wirtschaftskriegen, allgegenwärtigem Schmuggel und gelegentlicher Weltraumpiraterie. Sichtbare Armut. Knappheit an Nahrung und an Gütern. Ungleiche Verteilung von Ressourcen. Thematisierte Umweltverschmutzung.
ST: Ein angedeutetes kapitalistisches, eher meritokratisches, System ohne Sklaverei, ohne Wirtschaftskriegen, gelegentlichem Schmuggel und seltener Weltraumpiraterie. Nicht sichtbare oder nicht existente Armut. Keine sichtbare Knappheit an Gütern und an Ressourcen. Verteilung von Ressourcen wird nicht thematisiert (weil es keine ungleiche Verteilung gibt? Das wird teilweise angedeutet). Keine dauerhafte Umweltverschmutzung.

Mögliche Außenwirkung ins Hier und Jetzt:
SW: Schaut, es könnte Schlimmer sein als es jetzt ist
ST: Schaut, das Wirtschaftssystem das Ihr jetzt habt könnte ganz anders sein, oder zumindest deutlich besser ohne die Schwächen

Haltung der Autoren gegenüber Kapitalismus:
SW: Ziemlich skeptisch, frühkapitalistische, darwinistischer Kapitalismus kann viel ärger sein als der Istzustand. Eher skeptisch
ST: Zwiegespalten. Entweder ein unrealistisches Idealbild eines kapitalistischen Systems wo es keine Überproduktion, keine Zerstörung von Allmendegütern, keine Ungleichgewichte gibt, oder eben KEIN kapitalistisches System, eher ein meritokratischer Sozialismus wo es Streben nach Anerkennung gibt, aber kein Streben nach materiellen Gütern. Ich bin der letzteren Deutung zugetan. Aber auch die sehe ich skeptisch/utopisch/unrealistisch. Lasse mich aber auch überraschen. Man sieht zumindest keine deutliche Verschwendung an Ressourcen.

Darstellung von Individuen innerhalb der Filme
SW: Individuelle Fähigkeiten sind zum großen Teil angeboren. Jedis können Macht nutzen. Wookies sind stark kommunizieren aber bescheiden. Ewoks habe eine natürliche Begabung mit primitiven und improvisierten Waffen High-Tech Kriegsgerät zu zerstören. Roboter sind Witzbolde, oder Folterknechte/Assassinen. Das Klonen ist zumindest für die Bad Guys akzeptabel. Der Zugang zu einigen Eliten ist qua Geburt geregelt (Jedi oder Sith)
ST: Individuelle Fähigkeiten und Begabungen werden von einem guten, allgemein zugänglichen Bildungssystem gefördert. Einzelne humanoide Rassen haben angeborene tele- oder empathische Fähigkeiten. Roboter/Androiden sind logisch

Mögliche Außenwirkung ins Hier und Jetzt:
SW: Einer Elite (Jedis/Sith) anzugehören ist ein Geburtsrecht. Die anderen können nicht zu dieser Elite gehören. Ggf. zu anderen, aber es sieht aus als wären die anderen die "unwashed masses". "Do or do not, there is no try"
ST: Einer Elite (Star Fleet) anzugehören ist ein verdientes Gut. Jeder der die Tests besteht kann zu dieser Elite gehören. Auch zu anderen, es sind "washed masses". "Everyone can try"

Haltung der Autoren gegenüber Individuen
SW: Individuen sind es die das Schicksal der Galaxis entscheiden. Es kommt auf jeden einzelnen und seine Taten an.
ST: Teams sind es die das Schicksal der Galaxis entscheiden. Es kommt auf jeden einzelnen innerhalb des Teams an, aber es gibt eigentlich immer fähigen Ersatz.

Folgt noch:
Darstellung von Konflikten innerhalb der Filme
Darstellung von Gut/Böse/Moral innerhalb der Filme
Darstellung von Technik innerhalb der Filme
 
Meines Erachtens ist das zu einfach. Es gab ja immer wieder Frieden in der SW-Galaxie und bei ST gab es lange Krieg, mit den Klingonen, Romulanern und nicht zuletzt mit dem Dominion.

SW ist ein Universum der Freiheit und deshalb den USA ähnlicher als StarTrek, daß ja irgendwie eher der Sowjetunion in seiner ganzen Militärpräsenz gleicht. Wie Du schon treffend sagst, es ist eine Utopie, daß die Leute so "unentgeldlich" für eine Regierung arbeiten - oder das Geld-Macht-Problem wird befliessendlich umgangen.
 
Naja das Thema Elite und Geburtsrecht finde ich jetzt etwas blöd gewählt für eine Welt in der es Magic Space Wizards gibt und dies zum Lore gehört. In vielen anderen Welten gibt es ja auch dieses "Geburtsrecht" z.B. Psioniker in Babylon 5, jede Art von Magieanweder in jeder beliebigen Fantasy Welt. Telepathen in Star Trek, Magisch Begabte in Shadworun uswusf. Aber trotz allem sind sie nicht automatisch die Elite. (Was soll denn die Elite sein?), den es gibt immer einen größeren Fisch.
Diese "Elite" in Star Wars ist ja auch nicht unangreifbar oder übermächtig, wie uns z.B. die Klonkriege und Episode 3 zeigen. Dort werden die Elite Jedis zum großteil von 0815 (Klon)Soldaten auseinander genommen. Auch vom Sozialen Stand her sind die Jedis ja nicht die "Elite", regieren tun viele andere (Senat, Planetare Gouverneure, Präsidenten, Könige usw..) und Jedis tauchen allerhöchstens in Beratender Funktion auf.
 
Jetzt mal ernsthaft.

Dinge durch eine nie näher erklärte mentale kewl power bewegen zu können wenn man nur fest genug die Stirn runzelt ist sicher an der damalig omnipräsenten asiaphilen Mystik-Manie orientiert, so wie die Schwertführung durch eine oberflächliche Observation dessen was man zu der Zeit gerne als "Samurai-Kodex" verstanden zu haben glaubte beeinflusst wurde. Ich lass mir ja noch erzählen, dass der (pseudo-)pazifistische Grundgedanke und die halbmonastische Anleihe des Jedi-Ordens irgendwie so halb ebenfalls aus dem Kuddelmuddel, was so in der gleichen Welle rübergeschwappt ist entstanden ist.

Aber Lucas hat das Drehbuch sicher nicht in einer philosophisch angeregten Session unter Tee-Dröhnung zwischen seiner Exegese von Daodejing und Zhuangzi verfasst.

So Dinge wie pluralistische Rebellen-Allianz vs. Third Reich Imperium und vor allem stilistische und visuelle Implikationen wie der Kabuto-esque Helm von Darth Vader? Klar, gerne, geh ich mit. Aber darüber hinaus hätte ich gerne ein Eli5 darüber, wo diese tiefschürfenden Philosophien und deepen Ideen denn nun sind, die ich als Mitglied des Laienpublikums offensichtlich sträflich übersehen habe.

Ich glaub du hast da mehr rein interpretiert als ich tatsächlich geschrieben habe. Natürlich wird dir in den Filmen keine komplette taoistische Philosophie dargeboten, das würd den Rahmen der Filme auch sprengen. Aber an Zitaten von Obi Wan und Yoda erkennt man eindeutig woran die Jediphilosophie angelehnt ist, nämlich an fernöstlichen Erleuchtungsphilosophien.

BTW: Übrigens glaube ich das der neue Charakter bei Rogue One, der blinde Stabkämpfer, diese Jediephilosphie besser repräsentieren kann als jeder lichtschwertschwingende Jedi.
 
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Meines Erachtens ist das zu einfach. Es gab ja immer wieder Frieden in der SW-Galaxie und bei ST gab es lange Krieg, mit den Klingonen, Romulanern und nicht zuletzt mit dem Dominion.

Ja. Aber keinen Bürgerkrieg. Der ist häufig deutlich grausamer geführt und es geht um Ideologie/Macht. Nicht nur um Territorium.
Krieg ist nicht gleich Krieg.

SW ist ein Universum der Freiheit und deshalb den USA ähnlicher als StarTrek, daß ja irgendwie eher der Sowjetunion in seiner ganzen Militärpräsenz gleicht

Ja. Wenn Du einen Neo-Liberalen oder Neo-Con fragst, dann schon.
Fragst Du den Standard Trekkie aus den USA, dann nicht.
Das "Sozialismus" = "Teufel"/"ganz schlimm"/"Diktatur"/"Hochöfen für die Andersdenkenden" ist wird ja gerne durch Fox Media und seit McCarthy deutlich gemacht und ist Urban Knowledge.
Sozialismus rüstet ja nur dann auf wenn er von innen oder außen bedroht wird. Schaut man sich ST:TOS an dann sind die Klingonen die Sowjets und Vulkanier die Chinesen. Nicht die UFP ist sowjetisch.

Bei der UFP hast Du all Freiheiten und Möglichkeiten, alleine das Anhäufen von Reichtum scheint auf die Piraten von Orion beschränkt sein.

. Wie Du schon treffend sagst, es ist eine Utopie, daß die Leute so "unentgeldlich" für eine Regierung arbeiten - oder das Geld-Macht-Problem wird befliessendlich umgangen.

Hä? Wenn Du alle materiellen Bedürfnisse gestillt kriegst und gesellschaftliche Anerkennung nur durch persönliche Aufgaben/Errungenschaften zustande kommst brauchst Du kein Geld.
Der Reiz Sachen anzuhäufen verfliegt wenn es jederzeit möglich ist so gut wie alles legale zu bekommen.
 
Naja das Thema Elite und Geburtsrecht finde ich jetzt etwas blöd gewählt für eine Welt in der es Magic Space Wizards gibt und dies zum Lore gehört.

Warum? Es ist ein gewisses Weltbild damit verbunden. Keiner kritisiert die Story. Es wird nur das Weltbild genannt. Ob wir das dann gut finden oder nicht, das nimmt der Geschichte nicht ihren Reiz.

In vielen anderen Welten gibt es ja auch dieses "Geburtsrecht" z.B. Psioniker in Babylon 5, jede Art von Magieanweder in jeder beliebigen Fantasy Welt. Telepathen in Star Trek,

Ja. Absolut. In ST ist es häufig auf einzelne Nichtmenschenrassen beschränkt. Die haben das dann in der Regel alle. Bei Menschen hat man das Thema recht spät mit Dr. Bashir positiv aufgegriffen. Bei Khan war das ja negativ besetzt. Aber es sind nicht die Hauptprotagonisten die "besonders" sind. Und das ist der Unterschied.

Magisch Begabte in Shadworun uswusf. Aber trotz allem sind sie nicht automatisch die Elite. (Was soll denn die Elite sein?), den es gibt immer einen größeren Fisch.

Padawans und Meister. Das es innerhalb der Elite noch Abstufungen gibt ist nun keine Überraschung.

Diese "Elite" in Star Wars ist ja auch nicht unangreifbar oder übermächtig, wie uns z.B. die Klonkriege und Episode 3 zeigen.

Wer hat es denn gemacht? Normalos? Oder war die Triebfeder ein anderer aus der Elite?
Hmm.....

Dort werden die Elite Jedis zum großteil von 0815 (Klon)Soldaten auseinander genommen.

Das sind Klone eines der besten Kopfgeldjäger der Galaxis. Das sind KEINE 08/15 Leute.

Auch vom Sozialen Stand her sind die Jedis ja nicht die "Elite", regieren tun viele andere (Senat, Planetare Gouverneure, Präsidenten, Könige usw..) und Jedis tauchen allerhöchstens in Beratender Funktion auf.

Die Leute die bei uns Professoren sind, sind ja auch eine Elite. Oder die in einem Sondereinsatzkommando dienst schieben. Es behauptet niemand, ausser Dir, das es jetzt zwangsläufig mit politischer Macht einher geht. Weder beim Prof noch beim Jedi.

Der Unterschied zu Sith ist das sich Jedis in den Dienst der Gesellschaft stellen. Sith stellen die Gesellschaft in Ihren Dienst. Fast gleiche Wortwahl, meint aber das Gegenteil.
 
nämlich an fernöstlichen Erleuchtungsphilosophien.

Wohl eher an Klischees, die man dafür hält. Aber gut, wie man das eben gerne für sich definiert.

Ich würd mich eher mit Lucas' persönlichem Hintergrund und der Entstehungszeit beschäftigen, als versuchen irgendeine hippe Esoterik in das familiengerecht gemachte Sword & Planet Scenario hinein zu interpretieren, das er sich irgendwann mal erdacht hat. Implikationen wie der Druck von Außen, eine Marketing-Maschine aus einem recht simplen, ehemaligen Nischenkonzept zu entwickeln, der jüdische Hintergrund und die Beziehung zur offensichtlichen Anlehnung des Imperium an das Dritte Reich und die Differenzen zwischen der Botschaft von Underdog Pluralismus vs. Tyrannische Vereinheitlichung früher und heute. Vor allem im Hinblick, dass in Force Awakens die Rollen im Großen und Ganzen vertauscht waren.
 
Naja, so tiefsinnig war es nun nicht. Er wollte halt eigentlich Flash Gordon machen, durfte nicht und hat sich dann was Ähnliches einfallen lassen
 
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Darstellung von Konflikten innerhalb der Filme
SW: Konflikte werden mit der Waffe ausgetragen. Gerichtsverhandlungen, Polizeiaktionen werden nicht thematisiert, oder wenn, dann wird das als Hinhaltetaktik im Dienste der Bösen und Reichen karikiert. Ultima Ratio bleibt der Krieg bis zur Vernichtung des Gegners. Verhandlungen werden nicht geführt, die Bösen haben Null Interesse an Verhandlungen. Zivilbevölkerung ist legitimes Ziel für die Bösen. Man sieht die Guten nie Kollateralschäden zu verursachen.
Die Einzelfähigkeiten von Elitekriegern (Jedis, Sith) bestimmen den Ausgang der Konflikte die dargestellt werden. Der Gegner ist entmenschlicht. Sturmtruppen selten ihr Gesicht. Empfindungsfähige Droiden sind williges Kanonenfutter. Es werden keine Konflikte gezeigt die auf Mißverständnissen beruhen und wo das Aufheben des Mißverständnisses einer Lösung gleich kommt. Es werden keine Konflikte gezeigt wo Diplomatie oder Verhandlung zum Erfolg führen.
Konflikte zwischen Individuen werden in der Regel durch Kampf auf Leben und Tod beendet, oder durch Flucht. Auch hier ist die Auslöschung oder ernste Verletzung des Gegenübers häufig das einzige Mittel den Konflikt zu beenden oder aufzuschieben.

ST: Es werden verschiedene Arten von Konflikten gezeigt. Mißverständnisse, Aggression aus den eigenen Reihen, Verhandlungsduelle, Polizeiaktionen und Gerichtsverhandlungen gehören zum Grundrepertoire der Serie(n). Man versucht bewaffnete Konflikte zu vermeiden, scheut aber nicht davor zurück sich wehrhaft zu verteidigen. Es ist in der Regel ein Team-Erfolg mit herausragender Leistung und Opferbereitschaft Einzelner.
Man sieht ab und an Prügelszenen, es reicht den Beteiligten wenn der Gegner kampfunfähig ist. Geschossen wird eigentlich von Star Fleet Seite nie zuerst. Kollateralschäden der Bemühungen der UFP werden thematisiert.

Mögliche Außenwirkung ins Hier und Jetzt:
SW: Ein Konflikt zwischen den Guten und Bösen führt unweigerlich zum Krieg/Gewalt. Da es seitens der Bösen immer ein Vernichtungskrieg ist muß man sich dagegen mit allen Mitteln wehren. Gewalt ist das einzige Mittel das zu einer Auflösung des Konfliktes führt. Flucht verzögert nur den Zeitpunkt der Gewaltanwendung. Gewalt ist legitimes, und häufig einziges Mittel zur Konfliktlösung. Andere Erfolgsstrategien werden nicht gezeigt.
ST: Konflikte werden auf verschiedenste Weise beiseite gelegt. Verhandlung, Aufklärung von Mißverständnissen, Gerichtsverhandlungen, Abkommen sind alles Mittel mit denen Konflikte beigelegt werden. Es werden unparteiische Dritte gesucht und gefunden um zu Vermitteln wenn nötig. Gewalt ist häufig nur Ausdruck das die Mittel zur Auflösung noch nicht versucht worden sind. Individuuen werden als nicht zu Kompromissen fähig gezeigt. Kulturen sind, bis auf einige wenige Ausnahmen, immer daran interessiert auf zivilisierte Weise Konflikte beizulegen. Zumindest wenn die Beilegung auch in Ihrem Sinne und zu ihrem Vorteil ist. Gewalt ist ein Mittel das nicht den Konflikt beseitigt, aber sie kann Gegner zur Räson bringen.

Haltung der Autoren gegenüber Konflikten
SW: Ist der Gegner böse so ist die Gewalt das einzige Mittel das zu beenden. Flucht solange man noch keine Chance auf den Sieg hat ist gestattet. Alle anderen Strategien werden gering geschätzt und abwertend/als ineffektiv dargestellt.
ST: Konflikte lassen sich gewaltfrei lösen wenn man die Interessen beider Seiten erkennt und eine Lösung findet die beiden Seiten gerecht wird. Gewalt ist letztes Mittel. Die "normalen" Gegner sind, bei entsprechenden Anreizen, immer gewillt anders als mit Gewalt zu agieren.

Folgt noch
Darstellung von Gut/Böse/Moral innerhalb der Filme
Darstellung von Technik innerhalb der Filme


Was halt auffällt ist das SW sehr stark Schwarz/Weiss zeichnet, das ist meiner Meinung nach insofern gefährlich als das es alle anderen Lösungsmöglichkeiten für Konflikte unterschlägt.
Wenn man im hier und jetzt mal die Argumente auf beiden Seiten hört, dann sieht man das sich beide Seiten im Recht fühlen. Ob sie es sind, sei dahingestellt, aber es ist SELTENST eine Schwarz/Weiss oder Gut/Böse Entscheidung.

Nicht in Aleppo, nicht in Mossul, nicht in Vietnam, nirgends. Gut/Böse, Schwarz/Weiss, das versucht uns die Propaganda weiss zu machen, das es so ist.
Das es andere Auslöser für den Konflikt sind, das wird auch bei uns unterschlagen, auch weil wir uns unsere Welt gerne EINFACH vorstellen.

Wenn wir das Schlaglicht auf Aleppo richten und uns über die, primitiven (!), Fassbomben aufregen oder über die nicht so primitiven russichen bunkerbrechenden Bomben, wo ist dann unsere Aufregung über die bunkerbrechenden Bomben die im Kampf gegen den Terror zum Einsatz kommen? Anscheinend gerät das in Vergessenheit das der Westen AUCH mit ähnlichen Mitteln vorgeht. Die russische Doktrin ist da mit der Groben Kelle auszuteilen. War die amerikanische in Vietnam auch. Ist die saudische im Moment im Jemen auch. Wo ist da der Aufschrei?

Der Witz ist das diese Vorgehen falsch sind. Wenn wir (Westen/Saudis) den Rebellen Waffen liefern und wenn Russland Assad Waffen liefert dann verlängert man den Konflikt. Und solange USA und Russland nicht an einem Strang ziehen, oder einm Agreement haben wie es weiter gehen soll wird es in diesen Konfliktregionen nicht zu einer Befriedung kommen.

Wenn wir nach SW Philosophie vorgehen muss es zum Grossen Knall kommen.
Wenn wir nach ST Philosophie vorgehen sind Grosse und Kleine Knalls nur für Knallköpfe. Allenfalls Backpfeifen für die Uneinsichtigen sind probates Mittel zusätzlich zur Verteidigung.

Bitte in Richtung Star Trek abbiegen.

--- Edit ---
Die Star Wars Weltsicht hat ja gerade in den USA einen Wahlsieg errungen. :)
 
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Wohl eher an Klischees, die man dafür hält. Aber gut, wie man das eben gerne für sich definiert.

Ich würd mich eher mit Lucas' persönlichem Hintergrund und der Entstehungszeit beschäftigen, als versuchen irgendeine hippe Esoterik in das familiengerecht gemachte Sword & Planet Scenario hinein zu interpretieren, das er sich irgendwann mal erdacht hat. Implikationen wie der Druck von Außen, eine Marketing-Maschine aus einem recht simplen, ehemaligen Nischenkonzept zu entwickeln, der jüdische Hintergrund und die Beziehung zur offensichtlichen Anlehnung des Imperium an das Dritte Reich und die Differenzen zwischen der Botschaft von Underdog Pluralismus vs. Tyrannische Vereinheitlichung früher und heute. Vor allem im Hinblick, dass in Force Awakens die Rollen im Großen und Ganzen vertauscht waren.

Klar sind es Klischees. Und was ist schlimm daran? Wir sind doch Rollenspieler, wir verstehen doch am besten den Sinn und Zweck von Klischees. Ich als Spielleiter will nicht jede meiner NSCs 15 Minuten lang beschreiben damit ja jeder Spieler versteht was er da vor sich hat. Ein, zwei Zeilen Klischees und jeder weiß sofort was er da vor sich hat. Genau das macht man auch in Filmen in denen Action und Abenteuer im Vordergrund stehen und man keine Zeit hat ins Detail zu gehen. Auch das Imperium aka "dritte Reich" ist ja nichts anderes als ein Klischee.
 
Ich hab nicht gesagt, dass Klischees etwas schlimmes sind. Ich kritisiere nur Behauptungen im Bezug auf eine vermeintlich tiefere Botschaft, ob politischer, philosophischer oder religiöser Natur, in Star Wars. Ich würde auch Niemandem zustimmen, der behauptet, dass da eine tiefere Aussage über das Dritte Reich drin liegt, den nur nicht-Laienzuschauer erkennen können oder wollen.

Star Wars ist ziemlich offen mit seinen Aussagen. Ich würde sogar jede Behauptung anfechten, dass die Franchise irgendeine Banalität subtil und versteckt verkauft hätte.
 
Ob da tiefere Botschaften dahinter stecken sei mal dahingestellt und ist für die Saga insgesamt auch völlig unwichtig, die will meiner Meinung nach nur ein Abenteuer sein. Ich hab ja nur behauptet das die Jedizitate an fernöstlcihe Erleuchtungsphilosophie angelehnt sind und das Imperium ist meiner Meinung nach eindeutig ans "dritte Reich" angelehnt. Ich vermute mal nicht das er damit was aussagen wollte sondern diese Klischees benutzt hat um ein leicht verständliches Universum zu schaffen.
 
Umm. Könnte auch sein eine moderne Welt ist Lucas zu komplex und er mag es schön einfach und geordnet?
So wie er sich die Welt in seiner Jugend vorgestellt hat?

Und man sieht es verfängt als "Geschichte" oder "RSP-Hintergrund". Selbst bei mir.
Ansonsten sehe ich das was da gezeigt wird als nicht erstrebenswertes Gesellschaftsmodell an. "Interessante Zeiten", klar. Good yarn. Klar.
Lehrreich? Eher im Gegenteil.
 
Ein Universum muss nicht unbedingt erstrebenswert sein damit es uns zumindest als Fiktion gefällt. Mann nehme als Extrembeispiel das Warhammer 40k-Universum. Ich glaub absolut niemand will darin leben oder es als Vorlage für unsere Gesellschaft hernehmen aber zum rollenspielen ist es superspannend.
 
Ja, aber wenn Dystopien überhand nehmen dann ist das eine beunruhigende Entwicklung weil sie auch eine gewisse Sicht der Dinge transportiert.
Wenn man traurig ist mag man traurige Lieder. Es ist eine Zustandsbeschreibung unserer Wahrnehmung der Welt.
Die hat sich m.M. nach seit den 50-ern und 60-ern ziemlich verdüstert.
 
Seh ich jetzt nicht unbedingt. Das im Kino, Fernsehen, Videospielen und PnP die dystopischen und düsteren Settings so dominieren liegt glaub ich eher an dem Konfliktpotential solcher Welten. Daraus lässt sich halt viel leichter Drama und Abenteuer stricken als aus einer Welt wo alles in Ordnung ist.
Und wenn in einer Welt alles in Ordnung ist, wie zum Beispiel in Star Trek dann wird für die Filme ja trotzdem eine düstere Bedrohung gestrickt, die, die schöne Welt ins Chaos stürzen könnte weil eben hauptächlich der Konflikt interessant ist.
 
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