Selbstmord und Sterbehilfe

Registriert
23. Februar 2003
Beiträge
34.932
Fragen und Überlegungen

Pain Away

Was bedeutet die breite Verfügbarkeit solcher ultrapotenten Schmerzmittel für den assistierten oder unassistierten Suizid?

Die Überlegung, dass die Hemmschwelle für Suizidversuche durch eine (begründet!) weitgehend fehlende Angst vor Schmerzen reduziert wird, scheint zunächst einmal nicht abwegig. Menschen könnten schneller bereit suizidalen Ideen Taten folgen zu lassen, wenn diese Handlungen einfacher erscheinen und die Bandbreite der für eine Person vorstellbaren Methoden ansteigt. Eine andere Frage ist, ob sich auch die vollendeten Suizide drastisch erhöhen oder ob sich nur die Zahl der Suizidversuche steigert - vielleicht weil besonders Methoden mit hohem Risiko bleibender Schäden aber insgesamt niedrigerer Todesrate nun gehäuft angewendet werden, oder weil unter anderen Bedingungen sorgfältiger vorbereitete Suizidversuche nun auch schneller und leichtfertiger durchgeführt werden.
In Sachen Sterbehilfe hingegen scheint eine umgekehrte Tendenz - eine Abnahme der Bereitschaft beim Suizid zu assistieren - nicht unwahrscheinlich. Die Vorstellung vom - schmerzlichen! - Leiden des Patienten, das es zu beenden gilt um dem Patienten ein Sterben in Würde zu ermöglichen, als Grund für ärztliche Sterbehilfe entfällt.

Legalität

Steht - zivil- und/oder konzernrechtlich - Sterbehilfe auf Mort und in der World of Progress unter Strafe? Was ist mit Selbstmord?

Vor dem Hintergrund, dass Selbstmord in Grossbritannien noch bis in die Sechziger Jahre hinein eine Straftat war, und der schlichten Verweigerung des Selbstbestimungsrecht die hinter einer Illegalisierung stehen würde, wäre das natürlich eine reizvolle Variante.

Geschäft

Wer macht in der World of Progress Geld mit dem Freitod? Wie?

Letztlich ist das eine Fortsetzung der Legalitätsfrage - und ein Grund sie dahingehend zu beantworten, dass Selbstmord nicht unter Strafe gestellt ist, um es neben Kriminellen und Soft Companies auch der Firma beziehungsweise ihren Töchtern zu erlauben hier Geschäfte - mit Beratung, Vermittlung, und natürlich mit dem Verkauf von Hilfsmitteln (von effektiven (und - siehe oben - schmerzlosen) Giften, bis zu für die Selbsttötung optimierten Schusswaffen) - zu machen.

Stay SLA
jjf
 
AW: Selbstmord und Sterbehilfe

Die bezaubernde Moderatorin Euthanasia geleitet täglich durch die gleichnamige Show im Vorabendprogramm, in der Sechs Sterbewillige in witzig-rasanten Wettkämpfen um den einzigen Patz in "der Kapsel" streiten.

Oder auch: Sterbehilfe ist teuer und eignet sich für ein hübsches Medienspektakel, nicht zur Hauptsendezeit, aber immerhin.
 
AW: Selbstmord und Sterbehilfe

Fragen und Überlegungen

Pain Away

Was bedeutet die breite Verfügbarkeit solcher ultrapotenten Schmerzmittel für den assistierten oder unassistierten Suizid?

Die Überlegung, dass die Hemmschwelle für Suizidversuche durch eine (begründet!) weitgehend fehlende Angst vor Schmerzen reduziert wird, scheint zunächst einmal nicht abwegig. Menschen könnten schneller bereit suizidalen Ideen Taten folgen zu lassen, wenn diese Handlungen einfacher erscheinen und die Bandbreite der für eine Person vorstellbaren Methoden ansteigt. Eine andere Frage ist, ob sich auch die vollendeten Suizide drastisch erhöhen oder ob sich nur die Zahl der Suizidversuche steigert - vielleicht weil besonders Methoden mit hohem Risiko bleibender Schäden aber insgesamt niedrigerer Todesrate nun gehäuft angewendet werden, oder weil unter anderen Bedingungen sorgfältiger vorbereitete Suizidversuche nun auch schneller und leichtfertiger durchgeführt werden.
In Sachen Sterbehilfe hingegen scheint eine umgekehrte Tendenz - eine Abnahme der Bereitschaft beim Suizid zu assistieren - nicht unwahrscheinlich. Die Vorstellung vom - schmerzlichen! - Leiden des Patienten, das es zu beenden gilt um dem Patienten ein Sterben in Würde zu ermöglichen, als Grund für ärztliche Sterbehilfe entfällt.

Gegenmodell: Vielleicht führt die Verfügbarkeit derart potenter Schmerzmittel auch zu einer Abnahme der Suizidrate.
Immerhin sind die Schmerzen unter Einfluss bestimmter Drogen zu ertragen, es besteht kein Grund sie "endgültig" zu beenden.

Ganz davon ab finde ich eine Psychologisierung an dieser Stelle eher ... unfruchtbar, da zu diffus.

Interessanter finde ich dann schon folgendes:

Vor dem Hintergrund, dass Selbstmord in Grossbritannien noch bis in die Sechziger Jahre hinein eine Straftat war, und der schlichten Verweigerung des Selbstbestimungsrecht die hinter einer Illegalisierung stehen würde, wäre das natürlich eine reizvolle Variante.

Ach, schnick-schnack komperativ!
So betrachtet, bin ich bereit Suizid in meiner WoP als illegal zu denken.

Was wären eventuelle strafrechtliche Konsequenzen?
"Sippenhaft"-Konzept?

Grüße
Hasran
 
AW: Selbstmord und Sterbehilfe

Was wären eventuelle strafrechtliche Konsequenzen?
"Sippenhaft"-Konzept?
Sippenhaft kann ich mir ernsthaft nur unter Shaktarn vorstellen...

Aber zum Thema: Ich seh in meiner WoP Sterbehilfe als wenig problematisch, nur dass wahrscheinlich derjenige, der sterben möchte, gesellschaftlich im Abseits steht, da er entweder nicht wichtig (reich) genug ist, oder er sein Leben offensicht nicht auf die Reihe kriegt, sprich ein Versager ist...

Mal so ein Punkt nebenbei, haben Shaktar Selbstmordtradition oder verurteilen sie das völlig... Ich kann mir nur eigentlich eins von beiden so richtig vorstellen... Bin aber noch unentschieden....
 
AW: Selbstmord und Sterbehilfe

Gegenmodell: Vielleicht führt die Verfügbarkeit derart potenter Schmerzmittel auch zu einer Abnahme der Suizidrate.
Immerhin sind die Schmerzen unter Einfluss bestimmter Drogen zu ertragen, es besteht kein Grund sie "endgültig" zu beenden.

Bei körperlichen Schmerzen (allgemein Erkrankungen) als Teil des Hintergrunds für einen Suizidversuch ist das bestimmt richtig - siehe auch die Überlegung zur Sterbehilfe.

Was wären eventuelle strafrechtliche Konsequenzen?
"Sippenhaft"-Konzept?

Klassisch wären natürlich Strafen (jedweder Art) bei unvollendetem Suizid.

Stay SLA
jjf
 
AW: Selbstmord und Sterbehilfe

Mal so ein Punkt nebenbei, haben Shaktar Selbstmordtradition oder verurteilen sie das völlig... Ich kann mir nur eigentlich eins von beiden so richtig vorstellen... Bin aber noch unentschieden....

Zumindest der Code impliziert, dass Shaktar sich auf Verlangen ihrer Vorgesetzten/Eltern (Älteren?) töten (oder töten lassen?) sollten.

Stay SLA
jjf
 
AW: Selbstmord und Sterbehilfe

Bei körperlichen Schmerzen (allgemein Erkrankungen) als Teil des Hintergrunds für einen Suizidversuch ist das bestimmt richtig - siehe auch die Überlegung zur Sterbehilfe.

Allgemeiner gesagt, halte ich einfach nicht viel von Psychologisierungen (es sei denn du präsentierst mir entsprechende Statistiken und Zahlen hier; Korrelationen gerne erwünscht ;) )

Grüße
Hasran
 
AW: Selbstmord und Sterbehilfe

Allgemeiner gesagt, halte ich einfach nicht viel von Psychologisierungen

Bei der ersten Frage bieten sie sich allerdings an. :p

Und in welche Richtung man dann damit geht, würde ich weniger an der vorhandenen Datenlage und mehr an den Implikationen für das Spiel festmachen. ;)

Stay SLA
jjf
 
AW: Selbstmord und Sterbehilfe

Black BPN, anybody?
Department of Extrmination, anybody?
 
AW: Selbstmord und Sterbehilfe

Würde ich jetzt trotz der Bezeichnung "Selbstmordeinsatz" nicht mit Suizid im engeren Sinne zusammenbringen.

Eine Unterabteilung von Extermination eigens für Sterbehilfe ist allerdings in ihrer beinahe perversen Konsequenz ein faszinierender Gedanke.

Stay SLA
jjf
 
AW: Selbstmord und Sterbehilfe

blut_und_glas schrieb:
Was bedeutet die breite Verfügbarkeit solcher ultrapotenten Schmerzmittel für den assistierten oder unassistierten Suizid?
Eine hohe Suizidrate.
Steht - zivil- und/oder konzernrechtlich - Sterbehilfe auf Mort und in der World of Progress unter Strafe?
Nein. Aber die Verwandtschaft trägt die dabei auftretenden (und künstlich erhöhten) Kosten (auch beim Suizid). Das führt schließlich dazu, dass in meiner WoP der Freitod gesellschaftlich negativ betrachtet wird, denn einerseits wird der Suizid somit zum Drohmittel (und die Leistung der Sterbehilfe zur eigenen Gefahr), andererseits - und als Folge daraus - zum unerwarteten finanziellen Ruin für die Betroffenen.
Wer macht in der World of Progress Geld mit dem Freitod? Wie?
Es gibt aber öffentliche Einrichtungen, die "Sterbehilfe" leisten. Das sind bei mir Kinosäle, in die sich der zu Tötende setzt und eine Vorstellung genießt. Unerwarteterweise wird er dann aus Richtung der Leinwand präzise abgeschossen. Die Reinigung und Beseitigung bezahlt der Kunde mit der Eintrittskarte.
 
AW: Selbstmord und Sterbehilfe

Es gibt aber öffentliche Einrichtungen, die "Sterbehilfe" leisten. Das sind bei mir Kinosäle, in die sich der zu Tötende setzt und eine Vorstellung genießt. Unerwarteterweise wird er dann aus Richtung der Leinwand präzise abgeschossen. Die Reinigung und Beseitigung bezahlt der Kunde mit der Eintrittskarte.

Wie wäre es Clubs, in denen Giftgas aus der Nebelmaschine kommt?

Grüße
Hasran
 
AW: Selbstmord und Sterbehilfe

Jup. Es kommt auf den Film an. Bei Zombie- oder Vampirefilmen schießt beispielsweise ein Pfahl aus dem Sitz und spießt den Zuschauer auf, Dokumentationen oder historische Filme enden mit Vergasung, Actionfilme mit Erschossenen, zu Komödien gibt es goldene Schüsse usw...die Bandbreite ist groß.
Aber in einem Club würde es die Stimmung versauen.
 
AW: Selbstmord und Sterbehilfe

An der Tür kann man sich dann entscheiden ob man lieber ein Gegengift oder einen (letzten) Cocktail frei Haus haben will?

Stay SLA
jjf
 
AW: Selbstmord und Sterbehilfe

für die Selbsttötung optimierten Schusswaffen

Grace Systems Succor
Die Succor - auch gerne als Sucker, oder Sad Sucker bezeichnet - ist eines von mehreren konkurrierenden Selbst-Exekutionssystemen im Hochpreissegment des suizidenten-orientierten Markts.
Wie für solche Systeme üblich wird auch bei Grace Systems' Succor eine Kombination aus medizinischen Sensoren und Selbstschussanlage in einem kompakten Gehäuse integriert. Nach dem Entsichern bleiben fünfzehn Minuten um den gummierten Plastikzylinder mit seiner Gleitoberfläche auf den Hirnschädel aufzusetzen, bevor das Geschoss im Inneren per Zeitschaltung entschärft wird. Wird vor Ablauf dieser Frist das Gerät so ausgerichtet, dass das medizinische Expertensystem basierend auf den Daten der integrierten Sensoren einen sofort tödlichen Ausgang des Abfeuerns prognostiziert, kommt es ohne weitere Vorwarnung zur Auslösung.

Cost: 55c

(Der effektive Rang des Systems liegt bei 8, womit ein Wurf von 2 zu einem Fehlschuss führt, ein normaler Treffer richtet 10 Punkte Schaden am Kopf an, jede Form von Panzerung verhindert die korrekte Anwendung, da die notwendigen Daten nicht aufgezeichnet werden können.)

Stay SLA
jjf
 
AW: Selbstmord und Sterbehilfe

Wenn schon, dann bitte markenbewusst als Grace Systems Exhale (oder aber von der Konkurrenz Thanatophilia Last Breath).

Stay SLA
jjf
 
Zurück
Oben Unten