Grundausbildung.de Schrotflinten in der Realität

Sanguis

Sanguis de Alá
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30. Oktober 2003
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617
Folgendes Zitat von Skar ist aus dem Thread Waffen & Ausrüstung > Munition

Original geschrieben von Skar
Ein Vollgeschoss mit einer Schrotflinte abzufeuern geht übrigens aus dem Grunde nicht, weil der Lauf der Flinte nicht innen gedrehte Rillen aufweist. Diese stabilieren das Geschoß ja durch achsiale Drehung. Eine Flinte hat eine kurze Reichweite, da sie eben keine Rillen hat, ein Vollgeschoss würde dann schnell ins trudeln kommen und ungenau fliegen.

Jetzt mal eine Frage meinerseits dazu. Wenn ich mich nicht irre gibt es doch in der Realität sogenannte Sluggeschosse, die quasi Vollmantelpatronen sind und doch auch aus Schrotflinten abgefeuert werden oder sehe ich das falsch?
 
Hab ich auch schon unter dem Namen Buckgeschosse (oder Buggeschosse?) was von gehört. Kann ich aber auch nicht merh zu sagen... :(

Evtl. könnte eine PN an Mitra helfen.
 
Ich habe auch schon von Massivgeschossen für Schrotflinten gehört. Was die genauigkeit wegen der fehlenden Rillen angeht könnte ich mir vorstellen das die Rillen einfach im Geschoss sind. Dürfte den gleichen Stabilisierungseffekt haben und hat nebenbei noch gleich nen netten nebeneffektwas die Wirkung des Geschosses auf das Ziel angeht.

freundlichst,
Kelenas
 
Kelenas schrieb:
...könnte ich mir vorstellen das die Rillen einfach im Geschoss sind. Dürfte den gleichen Stabilisierungseffekt haben ...
So funzt das nicht. Die Patrone eines Geschoßes ist nämlich eben für diesen Zweck (geringfügig) größer (im Durchmesser) als der Innendurchmesser der Rillen. Das heißt, die Patrone wird durch die Rillen 'gedrückt'.
Wer den Trailer von den 007-Filmen in errinnerung hat, sieht dort, das diese Rillen gedreht sind. Dadurch wird dem Geschoß die gleiche Drehung mitgegeben wodurch die Flugbahn stabiler wird.

...und hat nebenbei noch gleich nen netten nebeneffektwas die Wirkung des Geschosses auf das Ziel angeht.

freundlichst,
Kelenas
Was meinst du mit Nebeneffekt?
 
Ardettes schrieb:
Was meinst du mit Nebeneffekt?
Rillen im Geschoss, dreht sich sehr schnell => "Bohrer"

Das Geschoss würde also - gelinde gesagt - sehr häßliche Wunden ins Ziel "reißen".

freundlichst,
Kelenas
 
Also, soweit wie ich das weiß, sind die Rillen im Lauf einer Waffe nur dazu gedacht um die Flugbahn des Geschosses zu stabilisieren. Weitere Effekte gehören meiner Meinung nach ins Reich der Legenden.
Zu den Sluggs, welche in Schrotflinten verwendet werden.
Da eben diese Rillen in jenen Flinten fehlen und die Sluggeschosse sehr vulminös sind ist die Reichweite recht begrenzt. Slugs gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Hauptsächlich als Sprengmunition (Granaten), als Panzerbrechende Munition oder als Brandsatz.
Im Spiel sollte der SL beachten das die Reichweite begrenzt ist. Die Wirkung der Slugs jedoch recht verherend sein kann.
 
Das mit den Rillen im Geschoss sind eher eigene Überlegungen. Keine Tatsachen.

freundlichst,
Kelenas
 
Trudelnde und sich End-über-End überschlagende Geschosse sind es, die im Vergleich zu herkömmlichen Kugeln, neben expandierenden Geschossen durch den grösseren Wundkanal die gefährlicheren Verletzungen verursachen. Die Rotation um die eigene Achse hat meines Wissens nach keinen Anteil an der Wirkung auf solche Weise.

mfG
jdw
 
Stimmt, die Rotation dient einzig zum Stabilisieren der Flugachse.

Wobei ein 'normales' Projektil genauso gefährlich werden kann, wenn es im Körper auf etwas hartes trifft und die (Knochen)Splitter dann umhersausen.
 
Sekundärprojektile, ja. Wobei solche ja auch nicht nur bei normaler Munition auftreten, fragmentierende Geschosse beispielsweise produzieren diese ja "von alleine".

(Schuss)wunden sind eben immer enorm gefährlich.

mfG
jdw
 
Okay, der Reihe nach.

Der englische Ausdruck für eine Schrotladung ist "Buckshot".
Solide Kugeln für Flinten gibts auch (sog. Flintenlaufgeschosse) und werden im Englischen als "Slug" bezeichnet.

Die meisten Slugs sind auf die eine oder andere Art drallstabilisiert (meist durch Flügel oder Führungsrillen, seltener durch spezielle Bohrungen). Nichtsdestotrotz ist die Reichweite in der man noch etwas trifft nur unwesentlich höher als mit Buckshot (nämlich 35-50 Meter).

Wofür die Dinger gut sind? Im Gegensatz zu dem, was einem Hollywood über Schrotflinten erzählen will besitzen die Dinger kaum Durchschlag. Oder warum glaubt ihr haben die Bullen eine Schrotflinte im Kofferraum? Sicher nicht um Leute durch Hauswände zu erschiessen.

Gegrummel beiseite, Schrotladungen Durchschlagen keine Häuserwände, sind auf mittlere Distanz ziemlich uneffektiv gegen Körperpanzerung und dringen nicht so tief ins Gewebe ein wie eine herkömmliche Gewehrkugel. Saupostenschrot z.B. (für die Wildschweinjagd) besteht aus Kugeln mit bis zu 9mm Durchmesser. "Normaler" 12er Schrot hat eine Korngröße von 2,5-3,5mm. Je leichter ein Projektil ist, desto schneller verliert es beim Eindringen ins Gewebe an Geschwindigkeit.
->schwerere Bleiklumpen => tiefere Löcher

Gegen kapitale Wildsauen erreicht man mit "normalem" Schrot wenig, hier ist dann eher das Flintenlaufgeschoss gefragt. Wie's bei Trollen und ähnlichem Gesochse aussieht weiß ich nicht, aber ich denke das 12er Schrot nur zur Elfenjagd taugt. Der durchschnittliche Ork rechtfertigt schon ein Flintenlaufgeschoss, während zur Trolljagd wohl am besten die Elefantenbüchse im Kaliber .500 Nitro taugt.

Waidmannsheil

-Silver
 
Die Schrotflinten werden IIRC auch hauptsächlich von der Bullerei verwendet, weil sie eben NICHT so tödlich sind. Man hat zwar ne ziemlich grosse Wundfläche und teilweise auch hammermäßigen Blutverlust, aber nichts was man nicht recht schnell wieder hinkriegen würde.
Es gibt sogar Vogelschrot mit dem es praktisch unmöglich ist Menschen zu töten. Tut aber schweineweh...
 
Zuerst einmal: diese mysteriösen Rillen oder Spuren von denen ihr redet heißen Züge (die Vertiefungen) und Felder (die Erhöhungen)

Mitra schrieb:
Also, soweit wie ich das weiß, sind die Rillen im Lauf einer Waffe nur dazu gedacht um die Flugbahn des Geschosses zu stabilisieren. Weitere Effekte gehören meiner Meinung nach ins Reich der Legenden.
Genau so ist es! Züge und Felder sind ausschließlich dazu gedacht dem Geschoss den sog. Drall, also eine Rotation um die Längsachse des Geschosses zu geben, der ein Trudeln bzw. überschlagen des Geschosses verhindern soll. Eine Erhöhung der Geschosswirkung im Ziel durch den Drall ist nicht nachweisbar. (für alle die es interessiert: der Drall kann bis zu 3500 U/min erreichen!)
 
Zuerst einmal: diese mysteriösen Rillen oder Spuren von denen ihr redet heißen Züge (die Vertiefungen) und Felder (die Erhöhungen)
Wobei es auch noch die Polygonläufe gibt, deren Querschnitt, wie der Name schon sagt, polygon ist.
Züge und Felder sind ausschließlich dazu gedacht dem Geschoss den sog. Drall, also eine Rotation um die Längsachse des Geschosses zu geben, der ein Trudeln bzw. überschlagen des Geschosses verhindern soll. Eine Erhöhung der Geschosswirkung im Ziel durch den Drall ist nicht nachweisbar.
Genau, deswegen hatten auch Musketen (glatter Lauf) eine Maximale Reichweite von 100 m (mehr oder minder treffsicher), erst mit gezogenen Läufen wurden Reichweiten von 400 m und weiter möglich.
Es gab übrigens auch mal Pfeilgeschosse für Schrotflinten die in einem Plastkäfig verschossen wurden und sich dann selber stabilisiert haben. Dadurch erhöhte sich die Reichweite und die Schadenswirkung (der Pfeil verformte sich sehr stark).

Weiß eigentlich jemand wie die Mündungsgeschwindikeit bei Schrotflinten so ist?
 
Warum sollte sich das Sabotprinzip nicht lohnen? Leichtere Geschosse sind ein logistischer Vorteil, obendrein ist erhöhte Durchschlagskraft bei gleichzeitigem Verlust an Stoppingpower u.U. eine gewünschte Option.
 
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