Sachen verticken

B

Blue Custer

Guest
Um diese Uhrzeit ein geöffnetes Pfandleihhaus zu finden, konnte ich mir wohl abschminken.
Ich hatte überhaupt keine Ahnung von nichts, aber in den TV-Krimis sind auch immer irgendwelche Gangster die Sachen im Rotlichtmillieu verticken gegangen.
Also versuch ichs auch.
Den Wagen mit "der Ware" parkte ich ein paar Straßen weiter, Straßen die noch nicht zum Rotlichtbezirk gehörten.
Ich nahm eine Kette und ein Armband mit, denn irgendwie mußte ich das Zeugs ja anpreisen können. Ein kleines Taschenmesser steckte in meiner Hosentasche und gab mir das Gefühl von Sicherheit. Ich holte nochmal tief Luft und dann ging ich los.
Ich bummelte die Straße rauf und runter und dann entschloß ich mich in eine der heruntergekommen Kneipen zu gehen. Am Tresen war nichts mehr frei, also setzte ich mich an einen Tisch, an dem ebenfalls schon Gäste saßen und wartete ab. Ich beobachtete die Leute in der Hoffnung, einen "Hehler" irgendwie zu erkennen.
 
In der Kneipe sind nur die Standardtypen. Ein paar in Jeans und ein paar im Trainingsanzug. Allesamt am Bier trinken. Die Stimmung ist gut und es wird viel gelacht.

Die Gäste an dem Tisch schauen dich erst missbilligend und danach eher lüstern an. Das Publikum ist wie es nicht anders zu erwarten war zu 95% Männlich. Irgendwann labert Dich einer an ob Du nicht was mit Ihm trinken möchtest. Dabei fasst er Dich an der Schulter an.
 
"Heee... laß sofort los. Ich bin keine... ." Ich funkel ihn wütend an.
Ihhh.. ist der eklig. Ich sollte vielleicht doch lieber draußen nochmal mein Glück versuchen.
 
Komm, hab Dich nicht so kleine... er greift wieder in Deine Richtung. Willst du ein Bier? Kommst du von hier? Ich hab Dich noch nie gesehen.

Der andere schaut sich das zwischen Euch nur grinsend an und nimmt noch einen tiefen Schluck aus dem Glas.
 
Puh.. ich geh lieber raus.

Gedacht getan und ich ging wieder raus.
Aber was nun?
Ich stand eine Weile unschlüssig herum, beobachtete die Straße. Dabei viel mir auf, daß vor einigen Tabledance-Bars Männer standen, die potentielle Kunden ansprachen. Sie verhielten sich sehr höflich und hatten meist auch einen lustigen Spruch auf den Lippen.

Irgendwann faste ich mir ein Herz und sprach einen von ihnen an.

"Hallo, ich.. ich.. brauche jemanden, der mir helfen kann." Oh man, was für ein blöder Spruch
 
Ja? klingt einer etwas rabiat, aber als er sich umdreht nimmt die Stimmlage gleich einen freundlicheren Ton an. Klar Schätzchen!
 
Ich erröte, aber ich hab nen Auftrag und den werde ich erfülllen, für Dimitri.

"Ich brauche Geld. Nein, nicht auf diese Art." Und mit dem Kopf deute ich auf eine Straßennutte.
"Ich hab ein paar Sachen, die ich verkaufen möchte und ich such nen Abnehmer."
 
Das Pfandleihaus ist um die Ecke. Aber du siehst nicht so aus als ob die Geld bräuchtest. Dabei zeigt der Mann in die Richtung der nächsten Kreuzung. Willste nicht auf nen Sekt mit reinkommen?
 
"Das Pfandleihhaus hat erstens schon zu und zweitens muß man sich da ausweisen. Und ich denke Sekt kann ich mir da drinnen nicht leisten. Also was ist, kennst Du jemanden?"
 
Ich schob den Ärmel meiner Jeansjacke etwas hoch und präsentierte das goldene Armband.

"Dies hier und noch einige andere Sachen."
 
Pass auf, aber das hast du nicht von mir, klar? Geh zum Pfandleiher und klingel an der Privaten Tür und sag das du eine ´Dicke Tasche´ hast. dabe blinzelt er dir zu Wenn du wiederkommst zahl ich den Sekt.
 
"Ohh.. danke für den Rat." Ich bedankte mich artig und ging wie angegeben zum Pfandleiher.

Ja, an der Seite des Gebäudes war noch eine weitere Tür, auf der Klingel stand nichts, aber ich konnte es klingeln hören, als ich drauf drückte.
 
Eine ganze Weile tut sich nichts aber dann irgendwann hörst du das schnarren einer gegensprechanlage Ja, was? hörst du eine Stimme die etwas ungeduldig ist.
 
Muss das immer so spät sein? Ich komme runter, dauert ne Minute. erklingt wieder die blecherne Stimme.

Es dauert ne ganze Weile bis die Tür geöffnet wird. Da hinter steht ein etwa 50jähriger Mann in einem dunkelgrünen Morgenmantel über dem gelben Pyjama. Wenn sie schon um die Zeit kommen darf sie mein Aufzug nicht stören. die Gegensprechanage hat gar nicht so sehr verzerrt, die Stimme klingt auch in Natur nicht gerade gesund. Er führt Dich in einen kleinen Raum nahe des Einganes und zündet sich eine Marlboro an. Na, dann zeig mal. sagt er zu Dir während er einen Tisch frei macht.
 
"Ich habe das hier und das hier und noch mehr im Auto." Antwortete ich und zeigte Armband und Kette. Ich fühlte mich überhaupt nicht wohl. Es war eine Situation, die mir überhaupt nicht behagte.
 
Der Mann schaut sich die beiden Dinge an und murmelt etwas.

Out of Character
Waren die gezielt von Rafael oder zufällig gewählt?
 
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