Sabbat und Camarilla überbewertet?

Malkav

Jacks vergeudetes Leben
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Also, was mich scho lange stört ist, dass Sabbat und Camarilla als so absolut angesehen werden.
Ohne Zweifel kann ich mich sich schwer von einer Gruppe freisprechen die- egal was ich persönlich davon halte- an mich glaubt, aber irgendwie stört es mich doch sehr, dass Sabbat (wo man ja wenigstens nen Rudelpriester und nen Eroberungskrieg vorweisen kann) und insbesondere die Camarilla (die für mich bis heute keine erkennbare Führung hat) penetrant so behandelt werden als säße einem der Parteivize im Nacken.

Was meint ihr- ist der Einfluss gerechtfertigt?
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Das ist mitunter eines der Dinge, die ich an VtM nach langen Jahren des Spielens als sehr störend empfunden habe.

Grund genug für mich, die wenige Zeit, die ich aus persönlichen Gründen fürs RPG noch hab, mit anderen Rollenspielen zu verbringen. Hauptsächlich D&D!

In den Momenten, in denen mich die Vampir-Sucht packt, spiele ich mittlerweile einfach Requiem. Das dortige Setting finde ich wesentlich erfrischender und bei weitem nicht so überladen und allmächtig.

Gruß, Serafin
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Was meint ihr- ist der Einfluss gerechtfertigt?

Nein. Zwar kann ich nachvollziehen, das es innerhalb eines bestimmten Einzugsgebietes eine bestimmte Hackordnung unter den Vampiren gibt, ebenso wie es logisch ist, das ein Vampir seine wahre Natur nicht jedem unter die Nase reibt, aber zwei mit dermassen viel unnötigem (Settings)-Ballast aufgeblähte Organisationen, die dann auch noch Anspruch auf nahezu ewiges Bestehen anmelden halte ich gelinde ausgedrückt für Schwachsinn.

Vampire und andere Übernatürliche sollen angeblich rar sein. In den WW-Publikationen kann man keine zwei Meter weit gehen ohne auf einen Vampir, Garou, Magus, Kinfolk, Shapeshifter oder sonst einen Splat-of-the-Month zu stossen.

Mal logisch betrachtet: IIRC war das Verhältnis 100.000 Sterbliche auf einen Vampir. Eine Stadt in der Größe von Mannheim hätte demnach 3(!) Vampire vorzuweisen.

Kann mir irgendjemand erklären, weswegen ich bei einem derartigen Überangebot von Platz und Nahrungsquellen IRGENDEINEN Grund für derartige Organisation haben sollte?

Vampire reisen kaum. Was also juckt mich das Geiere eines Uraltvampirs (wahrscheinlich einer von Vieren) in einer Stadt am anderen Ende des Kontinents? Weswegen sollte ich mir die Mühe machen, für den modrigen Zausel meinen Hintern zu bewegen, wenn dieser a) eh nicht aus der Kiste kommt und b) weeeeeeit, weeeeeeit weg ist?

Soviel zur Idee. Natürlich erwecken die Publikationen von WW eher den Eindruck, das selbst eine Kleinstadt von 50.000 Einwohnern eine Übernatürlichenpopulation von etwa 500 Viechern beherbergen muß. Hier schiesst dann wieder der Fluff sich selber ins Knie.

Nicht das ich Forever Knight (Nick Knight) für 'ne allzutolle Serie halte, aber da stimmte wenigstens das Populationsverhältnis halbwegs. 3 Vampire mit neutralem Nachtclub, und nicht das Übernatürlichenwohnheim "Zum steilen Zahn", das einen signifikanten Teil der lokalen Gaststättenbranche darstellt.

-Silver
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Dazu muss ich sagen, dass ich es mag, wenn die Neugeborenen mit dem Bild der Camarilla als monolithischen Elfenbeinturm aufwachsen, erkennen, dass dies die beste Wahl ist und dass sie die Camarilla brauchen. Wenn sie dann irgendwann erkennen, dass ein Prinz, der Repräsentant der Camarilla in der Domäne, nur soviel Macht besitzt, wie man ihm gewährt und durchgehen lässt und ihnen aufgeht, dass die Camarilla nicht unantastbar ist, dass der Elfenbeinturm bröckelt und sie dann langsam daran verzweifeln, weil sie an die Ideale der Camarilla glauben, ihre Illusion ihnen aber in den Händen zerrinnt und sie nach und nach beginnen hinter den Schleier zu gucken. Sicherlich kommt das immer auf die Einstellung und Prägung der Charaktere an und die Reaktionen können sich vielfach von dem Beschriebenen unterscheiden, aber ich mag die Camarilla, auch als das Damokles-Schwert das über einem schwebt, einem aber gleichzeitig Schutz und Zuflucht bietet.

Genauso liebe ich den Sabbat mit seiner gehäuchelten Freiheit. Ich finde beides im Kern betrachtet sehr vampirisch.
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Und selbsr wenn auf 10.000 ein übernatürlicher käme, denke ich, daß die es nicht schaffen, alles zu kontrollieren und das ist auch nicht nötig, denn in einer Stadt wie eben genannt Mannheim würden auch 30 Vampire o.ä. keinen Prinzen und was weiß ich für einen Aufwand brauchen.
Bei mir spielen die meist keine so große Rolle. Ich finde zwar die Traditionen ganz sinnvoll, aber den ganzen Rest, das brauche ich nicht unbedingt, vielleicht braucht man auch in mehreren Jahren in einer Stadt keinem anderen Vampir zu begegnen - schon garnicht bei 1:100.000.
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Das bringt mich zu einem weiteren Punkt... wer oder was ist denn dieses nebelhafte Konstrukt welches der Prinz repräsentiert? Alles was ich mitbekomme sind im Grunde immer nur Einzelpersonen und ich muss mir doch die Frage stellen warum machen da more or less alle automatisch mit?
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Nicht alle, wenn man an die Unabhängigen und Anarchen denkt.
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Naja... aber die sind nunmal recht klar die Minderheit was irgendwie obskur erscheint- was mir aufstößt ist das die Camarilla abgesehen vom Namen und dem guten Gefühl Teil einer Gruppe zu sein letztlich eigentlich nur ein aufgeblasenes Nichts ohne eine erkennbare eigene Struktur zu sein scheint um das von irre vielen Vampiren ein Riesenwirbel gemacht wird.

Irgendwie erscheint Camarilla nur als eine obskure Form von "Wir sind die Guten"
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Nein auf keinen Fall. Zumindest nicht bei der Carmarilla. Sie ist so statisch das sie eigentlich nicht lebensfähig. Wenn man bei denen nen Trabbi bestellen würde wartet man keine 10 sondern 1000 Jahre darauf. Ich fand die Teilung in Hohe und mindere Clans besser.
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Silvermane schrieb:
Kann mir irgendjemand erklären, weswegen ich bei einem derartigen Überangebot von Platz und Nahrungsquellen IRGENDEINEN Grund für derartige Organisation haben sollte?
Weil Vampire (besonders sehr alte) Kontrollfreaks sind und innerhalb von Europa die Macht und die Möglichkeiten haben, ihre Wünsche durchzuboxen.

Silvermane schrieb:
Vampire reisen kaum. Was also juckt mich das Geiere eines Uraltvampirs (wahrscheinlich einer von Vieren) in einer Stadt am anderen Ende des Kontinents? Weswegen sollte ich mir die Mühe machen, für den modrigen Zausel meinen Hintern zu bewegen, wenn dieser a) eh nicht aus der Kiste kommt und b) weeeeeeit, weeeeeeit weg ist?
Weit weg ist oft nicht weit genug. Die jungen Vamps mussten schon von Europa nach Kalifornien laufen, um den Griff ihrer Ahnen zu entgehen. Dummerweise ist das kurzfristig gedacht, denn alle 100 Jahre oder so schicken die europäischen Ahnen auch gern mal ein Archonten Klüngel oder einen Gangrel-Justicar in abgelegene Gegenden. Ahnen habe gute Gedäcthnisse, was Beleidigungen angeht. Das ist das einzige, was sie von der Starre abhält.

Silvermane schrieb:
Natürlich erwecken die Publikationen von WW eher den Eindruck, das selbst eine Kleinstadt von 50.000 Einwohnern eine Übernatürlichenpopulation von etwa 500 Viechern beherbergen muß.
Wo denn das?

Malkav schrieb:
Alles was ich mitbekomme sind im Grunde immer nur Einzelpersonen und ich muss mir doch die Frage stellen warum machen da more or less alle automatisch mit?
Weil diese Person momentan den Interessen der meisten oder mächtigesten Gruppen dient, die im Schatten verborgen sind und nicht die Aufmerksamkeit erregen wollen, aber ihre Puppe verteidigen, wenn es nötig und nicht zu aufwendig ist.

Also, was die Ausgangsfrage angeht, muss man sagen das Camarilla und Sabbat "nur" Europa und Nordamerika kontrollieren und das nur in Teilen und das nur in Städten und das finde ich nicht zu viel. Der Machtanspruch ist zwar absolut innerhalb ihrer Einflussbereiche, aber die Welt ist groß.
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Weil Vampire (besonders sehr alte) Kontrollfreaks sind und innerhalb von Europa die Macht und die Möglichkeiten haben, ihre Wünsche durchzuboxen.

Und wie sollen sie das anstellen? Es sind Einzelpersonen mit starken sozialen und technischen Handicaps. Du klingst wie WW-Flufftext: Auf den ersten Blick plausibel, auf den zweiten fallen einem die Löcher auf, durch die man Flugzeugträger schieben kann.

denn alle 100 Jahre oder so schicken die europäischen Ahnen auch gern mal ein Archonten Klüngel oder einen Gangrel-Justicar in abgelegene Gegenden.

Warum sollte der Archontenklüngel (der wahrscheinlich aus den gesammelten Vampiren von 3-4 Städten bestehen müsste, nebenher bemerkt) den befehlen eines gammeligen alten Spinners nachkommen, wenn dieser den jüngeren Vampiren schon beherzt am Arsch vorbeigeht? Und wie sollen die jemanden finden? Das letzte mal als ich Nachgesehen habe standen Vampire nicht im Einwohnermeldeamt, und die Tremere sind unheimlich selten und zickig, wenn es um das anbieten ritueller Dienstleistungen an Nichtclanmitgliedern geht.


Die schiere Menge an publizierten NSCs und deren geografische Verteilung, dicht gefolgt von der Menge an Persönlichkeiten der Weltgeschiche laut WW, die Geister, Vampire, Changelings, Garou, Kinfolk oder wasweissichwas sind. Ausser Hitler, den will anscheinend keiner.

Weil diese Person momentan den Interessen der meisten oder mächtigesten Gruppen dient, die im Schatten verborgen sind und nicht die Aufmerksamkeit erregen wollen, aber ihre Puppe verteidigen, wenn es nötig und nicht zu aufwendig ist.

Übersetzung: Blablabla, WW hat gesprochen.

-Silver
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Silvermane bringt mein "Problem" quasi perfekt auf den Punkt...

Generell gilt:
Je tiefer ich in die Materie einsteige, desto mehr fehlt mir das was mir an Vampire ursprünglich gefiel!
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Serafin schrieb:
In den Momenten, in denen mich die Vampir-Sucht packt, spiele ich mittlerweile einfach Requiem. Das dortige Setting finde ich wesentlich erfrischender und bei weitem nicht so überladen und allmächtig.
...und das Problem, dass man irgendwelchen Sekten (als SL gesprochen) nicht entkommen kann, besteht nicht!:]
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Funktioniert aber auch wieder nur im kleinen Rahmen und irgendwie auch nur mit Spielern die eh keinen Plan haben...
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Constancia de la moerte schrieb:
Dann änder doch die Gesellschaft der Kainiten ein bisschen ab.
Meinst Du mich? Nein danke! Obwohl ich zunächst ein hartnäckiger Gegner war, bin ich inzwischen zur Kirche des Roten Buches konvertiert.
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Naja, das die Camarilla als erdrückte Vampirorganisation überall versucht durchzusetzen, und damit die Anarchen aufscheucht und in die Revolte treibt, gefällt mir eigentlich als Thema für Vampire.
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Dann setz dich durch. Was meinst du was meine Leute dumm geguckt hatten als plötzlich ei 2. Generations Vampier auftauchte.
 
AW: Sabbat und Camarilla überbewertet?

Dann setz dich durch. Was meinst du was meine Leute dumm geguckt hatten als plötzlich ei 2. Generations Vampier auftauchte.
 
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