AW: Runepunk - Ein Savage Setting von Reality Blurs
Ich hab's jetzt auch angelesen und muss sagen: cooles Setting!
Zu Mieville kann ich (noch) nix sagen, aber Moorcock-seitig würde ich es am ehesten Richtung "Silverheart" oder "Nomad of the Time Streams" wiederfinden. Es lassen sich aber durchaus auch Anleihen an Gaimans Neverwhere, Randall Garretts Lord Darcy finden. Und noch eine Menge anderer Einflüsse ...
Nagatives zuerst: Das Buch hat keinen Index (die lernen's nie!), es fehlen ein paar Werte von Ausrüstungsgegenständen und die Grafiken finde ich eher unterdurchschnittlich (wenn auch ein paar richtig gute dabei sind).
Das Layout finde ich gut. Es ist zwar nicht so stimmungsvoll wie z.B. das von Rippers, aber schön übersichtlich. Das Setting ist nicht an sich revolutionär (oder auch nur richtig neu), aber es verbindet lauter Details, die ich immer schon mal spielen wollte, in einem schönen Paket: "Die Stadt" ist die Welt, Steampunk, Runenmagie, Shadowpriests, Overwrought (sowas wie Steampunk Cyberzombies), eine etwas diffuse Vergangenheit etc. ... schön.
Es gibt 5 "Rassen" aus denen man wählen kann: Menschen, Andari, Ferren, Malakar und Overwrought.
Kurz zur Erläuterung,
Andari sind Menschen, die durch einen "Teleporter"-Unfall oder einen Runensturm verändert wurden. Sie sind etwas Elf-ig, unsterblich und manchmal etwas dimensional instabil.
Ferren sind Rattenwesen (Skaven, allerdings deutlich positiver dargestellt) mit einem Faible für Technik.
Malakar sind Bastarde aus Mensch und Dämon, die allerlei positive und negative Features von ihren Dämoneneltern erben können.
Und
Overwrought schließlich sind Menschen, die sich durch diverse technische und runenmagische Einbauten haben verbessern lassen und dadurch oft ihre Menschlichkeit etwas ... aus den Augen verlieren.
Sehr schön.
Dazu gibt es dann auch noch einen großen Satz neuer "Berufe", wie z.B. Runecaster, Inventor, Shadowpriest, Wayfinder, Sifter (Archäologe), Gearhawk (McGyver-nder Schrottsammler), Sellsword (Söldner) usw. die alle nette Edges bekommen können.
Im Spielleiterteil gibt's dann auch noch 'ne Menge Abenteuerideen und eine der SW-typischen Plot Point-Kampagnen, in der eine Reihe von Abenteuerideen zu einer größeren, evtl. die Welt verändernden Kampagne aneinandergehängt werden können.
Ich weiß noch nicht so genau, wie es gemacht ist, aber Sean Preston hat es mit RunePunk irgendwie geschafft, lauter altbekannte, schon of dagewesene Einzelteile zu einem faszinierenden Gesamtwerk zusammenzukleistern ... ich bin jedenfalls Feuer und Flamme für das Setting und warte nur drauf, es endlich mal für meine Gruppe mastern zu können ...
Nebenbei bemerkt kann man es natürlich auch schön mit vielen anderen SW-Settings kombinieren, v.a. Rippers, aber sicher auch anderen ...
Mein Fazit lautet also: Wer Savage Worlds als Regelsystem mag, sofort kaufen!