Comicverfilmung Preacher

Also ich hatte nur die ersten paar Minuten geschaut, dann erstmal ausgemacht, weil ich mir das auf jeden Fall in einem Stück geben will. Sah für mich sehr ansprechend aus, aber hinterher ist man schlauer
 
Es ist halt eine Bible-Belt-durch-den-Kakao-zieh-Serie/Comic
Wer Fargo mag für den kann diese Serie auch sein.
Im Laufe der Serie wird klar warum nur der Preacher die Genesis in sich behalten kann.
Er ist gut genug zwischen Gut & Böse austariert.
Das sind all jene nicht die explodieren.
Sehr alltestamentarisch (also für vor 0 A.D. angemessen). Auf gleicher Zeitschiene leben aber noch ganz viele Menschen. Insofern ist der Fehler verzeihlich.
Die Gottes/Engel/Himmel/Hölle Vorstellung ist ziemlich CRUDE. Ist aber auch für Hillbillies und sonstige Naivlinge gedacht und wird jeden der sich ernsthaft mit Theologie und Theismus auseinandersetzt nur ein müdes Lächeln abringen.
 
Da würde ich eher True Blood ins Rennen schmeißen als Fargo, die vielleicht überzeichnet wirkt, aber vollkommen realistisch ist
Fargo soll "vollkommen realistisch" sein? Na das erklärt vieles.^^

Mein erster Instinkt war, zuzustimmen, dass Fargo und Preacher sehr unterschiedlich im Ton seien, aber wenn ich genauer drüber nachdenke, sind sie das eigentlich nicht. Fargo ist nur wesentlich besser geschrieben. Aber sie haben einen ähnlich makabren Humor, einen ähnlichen Hang zur Charakterzentrierten (im Gegensatz zur Handlungszentrierten - man guckt den interessanten Charakteren zu, die Story ist Nebensache) Dramaturgie und einen ähnlichen Blick für Ästhetik. Preacher ist nur ein Stück magischer. Insofern passt der Vergleich mit True Blood schon auch. Aber der mit Fargo eben auch. Auch wenn Fargo nicht ganz so phantastisch ist. Aber definitiv Elemente von magischem Realismus hat. Zumindest die zweite und dritte Staffel.
Das Ufo in Staffel zwei und der myteriöse fremde (jüdische Anubis? *kopfkratz*) in der Bowlinghalle in Staffel drei waren ganz sicher nicht "vollkommen realistisch".
 
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Du glaubst nicht zu was Menschen fähig sind (Du hattest ja den Strang über Verbrechen damals geschlossen). Die Figuren in Fargo wirken sicherlich für normale Menschen befremdlich, aber deshalb nicht unrealistisch. Ich finde Preacher wirklich comichaft und da fallen mir eher noch solche Serien ein wie The Strain oder From Dusk till Dawn ein.

Ich freue mich auf Fargo 3, deshalb kann ich zu der Staffel noch nichts sagen.
 
Ja bringt halt nix. Da können wir wieder nen Streit anfangen, oder wir können es auch lassen. Halten wir fest, du hast nach eigenen Aussagen die dritte Staffel noch nicht gesehen und die im Spoiler erwähnte Szene aus der zweiten ganz offensichtlich auch nicht, meinst aber, ohne dich ernsthaft mit der Materie befasst zu haben, irgendwelche allgemeinen Aussagen über die Serie treffen zu können.
Naja. Wie immer halt.
 
Oke. Für Dich gibt es keine Ufos, aber sicherlich gibt es Leute, die daran glauben und das für real halten. Dieses Element wird aber in Fargo nicht so slapstickhaft verwurstet, wie in Preacher. Es ist eher ein subtiles Teil, dass man auch gut weglassen kann, wenn man das möchte.

Dann Fargo eher vergleichen mit Twin Peaks?

http://sites.arte.tv/episode/de/was-hat-es-mit-den-aliens-fargo-auf-sich-episode
 
Und? Wie ist es so, jetzt wo die zweite Staffel halb durch ist?
Ich mag New Orleans als Schauplatz. Auch, wenn es das zweitausgelutschteste Klischee gleich nach "let's make it Asian" ist.
Aber ich werd mit Dominic Cooper einfach nicht warm. Der ist einfach zu teigig. Er hat nicht dieses harte Westernheldmäßige, was Custer in den Comics hat (und das der Name ja auch schon verspricht). Cassidy hab ich auch viel zynischer und abgefuckter in Erinnerung. Was ihn gerade cool gemacht hat. Hier ist er eher der unsterbliche Doofus. Auch wenn Joseph Gulgin zumindest optisch ganz gut (wenn auch ebenfalls nicht perfekt) passt. Der Saint sieht erstens ebenfalls viel zu weich und teigig aus und ist zweitens auch viel weniger die unaufhaltsame Naturgewalt (oder eher... kosmische Kraft, so als Amtsnachfolger des Angel of Death) als in den Comics.
Nur Tulip find ich ganz passabel. Was an sich schon schlimm ist, weil ich Ruth Negga bisher in allem, worin ich sie gesehen habe, einfach geliebt habe. Aber hier kommt sie über "passabel" nicht hinaus. Ihr schlechter Akzent machts auch nicht besser. Und das Problem ist nichtmal die andere Story, sondern dass die Figuren UND die Story so anders sind. Eins von beidem fänd ich okay. Ein Spinnoff in der Preacher-Welt mit anderen Charakteren oder eine andere Story mit Charakteren, die denen im Comic gerecht werden. Aber so wirkt es wie eine beliebige Serie mit (schlecht gemachten) Preacher-Texturen drauf.
Ich guck die zweite noch fertig. Vielleicht guck ich eine eventuelle dritte auch noch. Aus Liebe zur Inspiration (von Quellenmaterial kann man da nicht reden) und zu Ruth Negga. Mal gucken. Vielleicht auch nicht.
Ich hab das Gefühl, dass die sich im Storytelling von Folge zu Folge hangeln. Keine größeren metaphysischen Fragen, die verhandelt werden, keine besonders überzeugenden Charaktermomente... das einzige, was ich dahingehend ganz nett fand, waren die beiden Stellen, als freier Wille thematisiert wurden. In der ersten Staffel, als sich herausstellte, dass der vermeintlich gewalttätige Ehemann nur Teil einer SM-Beziehung war und in der zweiten Staffel, als Tulip sich gegen Jesses Verwendung der Stimme verwahrt. Aber das wurde auch beides eher als lahmer Seitengag verwurstet, als dass da eine ernsthafte Exploration stattgefunden hätte.
Diese Woche ist offenbar die erste Folge mit Herrn Starr. Und der hat auch so ein weiches Kinn. Das wäre eine Rolle für J.K. Simmons gewesen.

Je mehr ich beide Serien gucke, desto mehr befremdet mich Kowalskis Vergleich. Zwischen Preacher und Fargo liegen wirklich Welten. Besonders im Writing.
 
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Die neue Folge ist ja wieder was doof. Dieses cold opening. Die Hölle als Knast... yeah... fuckin' creative. Und das mit dem Höhlenmenschen ist einfach nur offensiv lahm. Als hätten die kein Autorenteam. Gerade das mit dem Höhlenmenschen ist so eine Idee, die einem kommen kann, wenn man stoned brainstormt. Und am nächsten Morgen fällt einem auf, wie Augenrolleninduzierend lahm die ist. Oder man hat ein Team von Autoren, die einem da widersprechen. Oder beides. Seth Rogen hat offenbar beides nicht. Wobei IMDB ja durchaus ein mehrköpfiges Autorenteam ausweist.
Ach ick wees nich...
Geht das wem anders auch so? Ich fürchte ja fast, dass da nur der beleidigte Fanboy aus mir spricht. Aber eigentlich glaube ich das nicht. weil ich ja wie gesagt grundsätzlich nichts dagegen habe, dass die Story mittlerweile gar nichts mehr mit dem Comic zu tun hat. Wenn es nur nicht so schlecht geschrieben wäre.
 
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