Pendragon unter Dach und Fach

Skar

Dr. Spiele
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Hier ein press release:

[align=right]FOR IMMEDIATE RELEASE
Direct Inquiries to:
Philippe Boulle, Marketing Director
White Wolf Publishing
1554 Litton Drive
Stone Mountain, GA 30083
prboulle@white-wolf.com
404-292-1819 x203[/align]

ArtHaus Publishing Acquires Pendragon

Atlanta, GA, August 25, 2004 ? ArtHaus Publishing and Peter Corless of Green Knight Publishing have reached an agreement for ArtHaus to acquire ownership of the Pendragon Arthurian roleplaying game.

"It's with great pride that we become the publisher of Pendragon. This game is not only the first roleplaying game that emphatically stressed story over game mechanics, but the game mechanics themselves are so artfully designed that they actually add to the story and character development rather than detract," said Stewart Wieck of ArtHaus, which is a close publishing partner of White Wolf Publishing. "We're want above all for Pendragon to remain true to its artistic roots, but because of our position in the industry, we'll allow even more gamers the opportunity to see and play this great game."

One of the most admired and enduring pen-and-paper roleplaying games of the last thirty years, Pendragon allows players to take on the role of knights at King Arthur's court. Originally developed by award-winning game designer Greg Stafford, Pendragon has been widely hailed for its trend-setting emphasis on morality and moving beyond the "slay the monster" archetype that once dominated fantasy roleplaying.

Peter Corless acquired Pendragon from Chaosium, Inc. in 1998 and published under the Green Knight Press banner. "I am very pleased with ArtHaus' desire to carry on the Pendragon tradition of excellence in roleplaying and trust their dramatic vision and business capabilities," said Corless. "This will allow Green Knight to return to focus on other projects, such as Pendragon Online and Pendragon Fiction, while allowing the dice-and-paper roleplaying game fans a new source of products."

ArtHaus has acquired all of Green Knights remaining back stock of Pendragon roleplaying products and White Wolf will begin selling them shortly.
ArtHaus Publishing is a special projects publisher partnered with market-leader White Wolf Publishing. Under the ArtHaus banner, White Wolf has released a diverse array of roleplaying games. More information on the White Wolf family of brands can be found at www.white-wolf.com
Green Knight Publishing is a premier publisher of fiction, games and entertainments revolving around the world of King Arthur, Merlin and the Knights of the Round Table. A private company based in Mountain View, in the San Francisco Bay Area, Green Knight Publishing was founded by Peter Corless in 1998.
 
:eeek: Es ist immer traurig, wenn etwas schönes zerbrochen wird. :heul:

White Wolf hat mit seiner neuen und verbesserten WoD ja gezeigt, wozu sein Kreativ-Team fähig ist, und es besteht aller Grund zur Besorgnis, daß auch Pendragon in gleicher Qualität optimiert werden wird. :wand:

Na, dann sehen wir uns den Todeskampf von Pendragon mal an...
 
Da bereits bestätigt wurde, das das System weitestgehend unverändert bleibt und Arthaus schlicht und ergreifend das Budget fehlt um mit der Pendragon-Lizenz allzu große kreative Sprünge zu machen, bezweifle ich, das sich viel ändern wird.

Arthaus hat Green Knights bestände von Pendragon-Büchern aufgekauft, und das könnte bedeuten, das nun mehr Händler Pendragon anbieten werden, hat WW doch einfach ein besseres verteilernetz und nationale Distributoren, aber sonst....
 
Na genau passend zum film kommt diese Nachricht...

Ich hab mein altes Regelwerk für fünf euro bei ebay bekommen, bin damit Glücklich und werd es weiterhin beutzen! Einzig und allein die Sourcebooks interessioeren mich, doch wahrscheinlich werden sie eh nie den deutschen Markt erreichen!
 
Neuentwicklungen oder Veränderungen sind gar nicht einmal das, was mich so skeptisch, oder eher missmutig, stimmen. Ich finde es eher schade zu sehen, wie solche Klassiker "zentralisiert" werden. Ich fand es gut Dinge wie Pendragon oder Warhammer in den Händen kleinerer Verlage zu sehen.

mfG
jdw
 
blut_und_glas schrieb:
Ich finde es eher schade zu sehen, wie solche Klassiker "zentralisiert" werden.
Willkommen im Club! In der Software-Branche, wo ich meine Brötchen verdiene, ist solch ein Schlucken von wirklich guten Produkten kleiner und mittlerer Hersteller durch die Handvoll global agierender Konzerne der Normalfall. Was dann meist bedeutet, daß die Produkte langsam ihren Charakter, ihre besonderen, coolen Features verlieren, aber dafür im globalen Marketing des Großkonzerns landen (und untergehen).

So etwas ist wirklich schade. Ich bin der Meinung, je "industrieller" ein Spieleverlag vorgeht, damit meine ich, je mehr Wirtschaftler ALLEIN das Sagen über die Produktpalette und die Produktinhalte haben, desto weniger "Charakter" haben die Produkte. Ich mag liebevoll detailiert produzierte Rollenspiele lieber, weil man da noch den Funken der Begeisterung und die Identifikation mit dem Produkt spürt. Das ist bei Großverlagen (was auch immer für die Rollenspielbranche schon groß sein mag - White Wolf sicherlich) und ihren "strategisch" plazierten Produkten eben anders.

Ja, ich weiß auch, daß ein Kleinstverlag dann auch mal einfach nicht mehr existieren kann, weshalb ein Produkt sterben kann. Auch fehlen kleinen Verlagen die Mittel und die (Markt-)Macht um in den großen Verkaufskanälen präsent zu sein (in USA z.B. Wallmart, Toys'r'us, Amazon.com,...). Das mag alles daher aus wirtschaftlicher Sicht Sinn machen, doch mögen muß man es ja nicht.
 
Pendragon war effektiv tot. Ich bin froh, dass sich nochmal jemand der Thematik annimmt, aber für einen Kleinverlag wäre allein schon die Last der Historie dieses Spiels zu gross gewesen. Natürlich besteht die Chance, dass Arthaus es mit einer neuen Edition ganz fürchterlich verbockt, aber es ist auf jeden Fall interessanter als diese jahrelange Funkstille.
Und da es ja ein Klassiker ist, gibt es viele Editionen, auf die man zurückgreifen kann.

Viel schlimmer finde ich es, wenn jemand eine interessante Lizenz kauft, dann ein fürchterliches Spiel daraus macht und dann die Lizenz nach dem Motto "Wenn wir es schon nicht geschafft haben, soll es zumindest auch kein anderer schaffen." in den Tresor legt.

Und was das Schlucken von Kleinen angeht: Ich denke, dass kann man für alle Branchen geltend machen. Dafür kommt aber auch immer Neues nach ...



P.S.: Habe ich schon erwähnt, dass ich immer noch Hoffnungen für ein Dune RPG habe. ;)
 
blut_und_glas schrieb:
Weil nichts neues herauskam? Hätte es denn etwas neues so dringend gebraucht?

Brauchen tut ein Klassiker dieses Kalibers gar nichts mehr. Wenn man von Pendragon spricht, ist wirklich alles Essenzielle bereits erschienen. Selbst die noch zu Green Knight-Zeiten angekündigten Faeries & Grail-Supplements braucht man nicht wirklich. Insbesondere für Faeries gibt es viele gute Substitute, die man nutzen kann (z.B. das für Ars Magica).

Ich denke aber, dass Neuerscheinungen, auch wenn sie nicht State of the Art sind, das Interesse erhalten, Beiträge zu inspirieren, etc. Man braucht nur mal schauen, wie die Message-Zahlen in der alten Yahoo-Group explodiert sind, seitdem die Nachricht von dem Verkauf durchgesickert ist.
Wenn die Fahne aber nur von ein paar Internet-Aktivisten hochgehalten wird, stirbt das Spiel. (Hallo Wastelands, hallo Star Frontiers, hallo Timemaster, etc.)

blut_und_glas schrieb:
Dann viel Glück beim Warten und Suchen oder viel Spass mit Fading Suns. ;)

Bei Fading Suns rollen mir zu viele d20 hinters Klavier. Da warte ich lieber ... ;)
 
Strand schrieb:
Wenn die Fahne aber nur von ein paar Internet-Aktivisten hochgehalten wird, stirbt das Spiel. (Hallo Wastelands, hallo Star Frontiers, hallo Timemaster, etc.)
Ja, das stimmt durchaus. Wenn die "kritische Masse" an Fans/Käufern unterschritten wird, dann lohnt es sich für einen Verlag nicht mehr irgendwelche Unterstützung für dieses sterbende System zu geben. Mit der Zeit ist es dann tot.

Oder auch nicht.

Glorantha z.B. hat mehr Wiederauferstehungen hinter sich als so manch eine zentrale Figur einer Weltreligion.

Castle Falkenstein ist eigentlich tot, wenn man nur die englischsprachigen Neuerscheinungen zu diesem Spiel in Betracht zieht (Übersetzungen sind ja nicht wirklich neues Material). Andererseits finde ich es in unseren CF-Runden sehr lebendig!

Star Frontiers war in den Achtzigern eine von mir im Wechsel mit Traveller gerne gespielte Sci-Fi-Rollenspiel-Variante mit coolem Flash-Gordon-Pulp-Feeling und - für ein Rollenspiel dieser Zeit - brauchbaren Fahrzeugregeln, die uns reichlich Spaß bei Verfolgungsjagden in Skimmern gemacht haben.
Gerade Star Frontiers in der alten Fassung ist noch unvergessen und die alten Regelwerke und Abenteuer sind als HTML- oder PDF-Version kostenlos herunterladbar.
Trotzdem wäre es defacto tot, da auch das Fan-Material kaum noch Neues beinhaltet.

Das ist für mich das deutlichere Anzeichen eines toten Systems: die Fans produzieren nichts mehr dafür, die Diskussionsgruppen stagnieren und kaum jemand spielt das noch.

Aber gerade bei Star Frontiers wird es im Rahmen der D20-Modern-Veröffentlichungen eine Renaissance manchen Materials geben.

So wenig ich vom D20-System begeistert bin, so gut finde ich es, daß für D20 einiges an Hintergrundmaterial publiziert wird, welches auch totgeglaubte Spielwelten (obschon nicht deren Regelsysteme) wieder zum Leben erweckt.

Auch das The Babylon Project-Rollenspiel von Chameleon Eclectic war de facto tot. - Richtig tot. - Umso erfreuter bin ich, daß es jetzt mit der Babylon 5-D20-Veröffentlichung von Mongoose aktuelles (und gut produziertes!) Material zu meiner Lieblings-Sci-Fi-Serie als Rollenspiel-Setting gibt. So hatte die D20-Ubiquität zumindest in diesem Bereich auch was Gutes (auch wenn ich die D20-Regelstatistikangaben weitestgehend ignoriere - ich spiele das nämlich nach meiner eigenen B5-"Savage Worlds"-Conversion. ;)).

Daher habe ich nicht prinzipiell etwas gegen eine Neuauflage, Überarbeitung oder dergleichen. Es kommt nur darauf an WER diese WIE macht, und WAS dabei herauskommt. Eigentlich ist nur das Endergebnis wirklich von Belang, doch kann man von bestimmten Verlagen aufgrund ihrer Vorgeschichte (Karma nach Everway-Lesart) eine bestimmte Qualität eines von diesem Verlag erzeugten Endproduktes erwarten (White Wolfs Karma in dieser Hinsicht dürfte ja allgemein bekannt sein).

Ich bin ziemlich sicher, daß es z.B. bei den D20-Adaptionen (ich kann ja nicht alles kennen ;)) durchaus Licht und Schatten gibt. Die B5-Adaption gehört tendenziell meiner Meinung nach zur Lichtseite (eigentlich sind fast alle schlechten Punkte an B5-D20 - alle bis auf einen - durch Unzulänglichkeiten des D20-Systems für genau diese Art von Hintergrund-Setting bedingt - was nicht heißen soll, daß D20 für andere Settings nicht durchaus geeignet wäre).

Es ist immer die Frage, mit welchem Enthusiasmus ein neuer Verlag einen Hintergrund oder ein ganzes Rollenspielsystem aufgreift und mit wieviel Elan es dann vorangetrieben wird. Halblebige Übernahmen, lieblose Veröffentlichungen (wie z.B. die meisten RuneQuest-Publikationen von Avalon Hill damals :() tun nämlich ihren Teil dazu, daß ein schwächelndes System oder ein Nischenprodukt auf den "Boot Hill" der Rollenspiele wandert.
 
Zornhau schrieb:
Es ist immer die Frage, mit welchem Enthusiasmus ein neuer Verlag einen Hintergrund oder ein ganzes Rollenspielsystem aufgreift und mit wieviel Elan es dann vorangetrieben wird. Halblebige Übernahmen, lieblose Veröffentlichungen (wie z.B. die meisten RuneQuest-Publikationen von Avalon Hill damals :() tun nämlich ihren Teil dazu, daß ein schwächelndes System oder ein Nischenprodukt auf den "Boot Hill" der Rollenspiele wandert.

Für mich war Pendragon schon auf dem "Boot Hill" und White Wolf versucht nun eine Reanimation. Angesichts des Stils der Firma habe ich natürlich Sorgen, aber ich hoffe, die Tatsache, dass sie den Versuch unter ihrem Arthaus-Label machen, hilft dem Spiel, sich von dem Wod-Kram abzugrenzen.


P.S.: Apropos Boot Hill. Kennt noch jemand das RPG vonTSR? Es hat so manchen lausigen Kieler Con in den 80er Jahren gerettet. Ich wette, dieses System wird auch nochmal an den trudelnden d20-Ballon gehängt. Ein Harcover mehr oder weniger scheint die grossen der d20-Branche (Mongoose, Green Knight) ja nicht mehr zu schrecken.
:rolleyes:
 
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