Ioelet

I am Iron Man!
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10. Oktober 2009
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Es ist wieder Zeit für myWoD. Ihr kennt das ja inzwischen.

Tut ihr nicht? Keine Angst, ab jetzt dann gleich schon.
(Und als Tip: Sucht mit der Forensuche nach myWoD - ich würde mich freuen, wenn ihr euch dort noch in den beiden Threads verewigt, falls ihr etwas interessantes zu präsentieren habt)

Grundsätzlich geht es um Folgendes:

Kaum jemand spielt komplett by-the-book. Nahezu jeder SL macht sich Gedanken zu SEINER PERSÖNLICHEN WoD, die er an seine Gruppe angepasst hat. Je nach Zielen, Stilrichtung und Geschmack entstehen so verschiedenste Konzepte. Einige davon widersprechen direkt dem offiziellen Setting. Einige wirken für außenstehende skurril.

Doch solang sie durchdacht sind und die beabsichtigte Wirkung erzielen, sind sie es wert irgendwo festgehalten zu werden. Vielleicht gibt es ja noch einen zweiten im Internet, der seine WoD gerne einmal so richtig knallbunt-überdreht und trashig haben möchte. Vielleicht will noch jemand Ideen finden, wie er seinen Spielern eine Spielwelt präsentieren kann, die eine einzige riesige Metapher auf den Nahostkonflikt ist - oder vielleicht list man auch einfach nur gerne ein paar inspirierende neue Sichtweisen und Eigen-Interpretationen.

Wie gesagt - jetzt ist wieder Zeit für myWoD.

Ab hier gibt es kein richtig und falsch mehr, kein "du bist ein Weichei" und kein "krankes Schwein". Präsentiert uns EURE stimmungsvollen Konzepte. Erklärt uns wie das zusammengehört. Gebt uns ein Gesamtbild. Gebt uns eure WoD.
Diesmal mit einer kleinen Änderung:
In meinem nächsten Post werde ich beschreiben, worum es konkret in diesem Thread gehen soll. Ich möchte etwas präsentieren, das ein wenig umfangreicher ist und sich nicht mit zwei drei Worten erklären lässt. Ich hoffe ihr freut euch darüber. Wenn nicht: Auch nicht wild - aber gönnt mir so oder so bitte den Spaß das erst einmal als Ganzes zu präsentieren.
Wenn ich fertig bin, werde ich dick "ENDE" darunter schreiben. Davor werde ich vermutlich mehr als nur ein oder zwei Posts schreiben. Ich würde mich freuen, wenn ihr für die Übersichtlichkeit die Sache nicht unterbrecht. Wenn ihr mir unbedingt zujubeln wollt (Super, Ioelet, weiter so!!!), könnt ihr mir ja auch eine PM schicken oder bis zum Ende damit warten.
Oder klickt einfach auf "gefällt mir".
Falls ihr zu eurer WoD etwas schreiben wollt würde ich diesmal empfehlen, einen eigenen Thread zu eröffnen, falls dies ähnlich umfangreich wird. Einfach als "myWoD(euer Name) - Deutsche Ventrue".
Aber das ist eure Sache. Mich störts nicht, wenn ihr diesen Thread mitbenutzt.

Kritik, sowie Verbesserungsvorschläge sind wieder ausdrücklich erwünscht und jeder der in diesem Thread postet erklärt sich damit dazu bereit sich auch selbst diese anzuhören. Aber auch dieses Mal gilt wieder, dass Kritik nicht bedeuten soll, dass man schreibt "deine WoD ist scheiße", sondern etwas wie "du schreibst, dass deine Ventrue besonders realistisch wirken soll, lässt aber an jeder Straßenecke zwei unsterbliche Kaiser zusammentreffen - das passt doch nicht zusammen, oder?" und Vorschläge wie "eigentlich würde es sich bei deiner bestehenden Abstammungslinie doch anbieten noch die Luitpoldinger als eigene Linie hervorzuheben. Die sind doch cool.".

Natürlich ist auch Lob absolut legitim und gern gesehen.
Insgesamt sollte man bei den Posts einfach das Gefühl haben, dass sich der Schreiber dabei etwas gedacht hat und es sollte klar werden was - der Rest ist Geschmackssache und subjektiv... mal schauen ob wir das ohne Flamewar hinbekommen... die bisherigen Male lief das ja perfekt.

So - und jetzt bitte erwartungsvolles Schweigen...
 
Ich leite - wie bereits ein anderes Mal beschrieben - eine Sandbox, also eine Chronik, die keine festgeschriebene Handlungsabfolge besitzt, sondern eine sehr detaillierte Spielwelt, die in erster Linie durch die Vampir-NSCs geprägt ist. Diese sind sehr detailliert ausgearbeitet, so dass die Spielwelt möglichst flexibel auf die Hanldungen der SCs reagieren kann. Und durch dieses Zusammenspiel entsteht die Handlung.

In meiner Runde befinden sich ausschließlich stark gesellschaftliche Charaktere, die sich inzwischen einen gewissen politischen Einfluss erarbeitet haben. Sie bestitzen selbst zwar keine große Macht, haben sich aber bedeutende Freunde gemacht und können somit vereinzelt ein entscheidendes Rädchen in der politischen Maschine sein.

Deshalb wurde es schließlich meiner Meinung nach notwendig meine Sandbox über die Stadtgrenzen (und die Grenzen diverser bei Reisen bereits bespielter anderer Domänen) zu erweitern, was letztendlich, bei grob 800 Kainiten allein in Deutschland, wohl eine ziemlich endlose und wenig effektive Arbeit wäre, wenn man ohne System vorginge.
Ich habe also beschlossen grob die politischen Strukturen, gesellschaftliche Strömungen und bedeutende Abstammungslinien in Deutschland zu definieren und charakterisieren. Dies ermöglicht mir dann beispielsweise derzeit, wo ich für eine Serie von Botengängen in kurzer Zeit 5 komplette neue Domänen so ausarbeiten will, dass sie diplomatisch stimmig zum Rest der Spielwelt sind, dass ich mich direkt zwischen einer Hand voll plausibler Optionen entscheiden kann - was grundsätzlich in der jeweiligen Gegend für eine vampirische Linie anzutreffen ist und warum, habe ich bereits geklärt.

Da meine Spieler Ventrue und Toreador sind, habe ich zu diesen beiden Clans besonders detaillierte Ausarbeitungen.

Gerade die Ventrue halte ich hier für besonders wichtig, denn:
Deutschland ist primär Ventrue-Land. Die diplomatischen Kontakte und Strukturen der Ventrue prägen somit die wesentlichen politischen Strukturen des Landes - selbst für Domänen, wo gar keine Ventrue leben.

Deshalb werde ich mit diesen auch in diesem Thread beginnen.

Anmerkung:
Ich habe mich wie immer vom Metaplot inspirieren lassen. Meine WoD ist hier ein Gemisch der 2. und 3. (2nd revised) Edition, mit sehr viel eigenen Ideen und Änderungen. Vor allem bei den Namen habe ich einiges geändert.
Wo ich mich noch an die Original-Vorlage erinnere, werde ich sie hervorheben, damit ihr bei Bedarf auch Elemente von mir stehlen könnt, aber dennoch eure Lieblings-WW-NSCs behalten könnt.
Ich habe SEHR viel Zeit mit historischen Recherschen verbracht um die kanitischen Strukturen (u.a. die Auswahl der jeweiligen Kinder zu verschiedenen Zeiten) plausibel zu machen. Wenn euch historische Fehler auffallen, könnt ihr mich gerne darauf aufmerksam machen.

Ich werde nicht komplett ins Detail meiner Welt gehen, weil ich ja auch garnicht weiß, ob bzw. welche Details euch interessieren. Also fragt ruhig weiter nach. Ich werde stattdessen ein wenig mehr darauf eingehen wie und warum ich meine Welt erstellt habe, damit ihr von den Methoden vielleicht selbst etwas anwenden könnt, wenn ihr Anpassungen an eurer WoD vornehmen wollt.

Aber jetzt endlich zu myWoD(Ioelet) - Deutsche Ventrue:
 
Schritt 1 - politische Grundstruktur uns Ausgangssituation:

Natürlich habe ich nicht bei Null angefangen. Ich hatte bereits die Ventrue meiner Domäne, die einer einzigen Familie angehören und deren Stammbaum ich nach oben bereits bis zu ihrem Ventrue-Vorsintflutlichen fortgesetzt hatte. Mit einer leichten Veränderung blieb das dann auch so erhalten.
Zudem habe ich die grobe politische Ausgangsstellung aus dem Dark-Ages-Buch "Europa" als mittelalterlichen Entwicklungsschritt übernommen:
Ein Ventrue-politisch zweigeteiltes Deutschland zwischen im Original Hardestadt auf der einen und Julia Antasia auf der anderen Seite.

Hier war ich dann doch recht fasziniert, wie interessant bereits die offiziellen Stammbäume teilweise sind. Und fand es schade, dass sie von offizieller Seite nie zusammengefasst wurde. Über ein oder zwei Ecken lässt sich zu eigentlichem jedem deutschen offiziellen Ventrue entweder eine Verwandschaft mit diesen Lagern finden - oder eine Anmerkung mit, wem sie sich gut verstehen.

Diese Zweiteilung hatte ich schon sehr früh beschlossen gehabt, bevor ich überhaupt mit meinem eigentlichen Ventrue-Projekt begonnen hatte, weshalb es schon sehr früh eine grobe Skizze davon gab, die ich jetzt rein als Entwicklungsschritt anfüge - sie ist alles andere als aktuell. Da hab ich noch einiges verändert. Im Westen wollte ich die Staufer (also Barbarossa ansiedeln).
Warum ich von Staufern rede?
Ich komme aus München und unsere Chronik spielt auch dort.
München wurde (real-historisch) durch das Engagement von Heinrich dem Löwen zu einer bedeutenden Stadt. Da er sogar eine offizielle WoD-Figur ist, bot es sich natürlich voll an, ihn auch in meine WoD als Stammvater meiner städtischen Ventrue zu übernehmen.

Welfen (Heinrich d. L.) vs. Staufer (Barbarossa) war somit eine Phase des Machtkampfes zwischen "Julia Antasja" und "Hardestadt". Warum ich die Namen in Anführungsstrichen schreibe?
Dazu gleich im nächsten Abschnitt.

Ich hatte in meinem ersten Entwurf somit den Welfen das alte Sachsen und Bayern zugeteilt - und den Osten gleich mit, damits nicht zu stückelig wird. Und die Staufer bekamen den Rest. Der Hanse-geprägte Norden sollte ein wenig eine eigene Färbung bekommen und wurde erst einmal ausgeklammert.
Deutschland.png

Nach unten setzte sich mein Stammbaum von Heinrich dem Löwen beginnend in die heute bei mir in München (un)lebenden Ventrue fort. (s. Stammbaum unten)
Hier muss ich gestehen, dass mir ein kleiner peinlicher Fehler unterlaufen ist, der im Nachhinein aber recht lehrreich war - und den ich auch mit einem sogar noch cooleren kleinen Twist doch noch zurechtbiegen konnte:
Ich wollte als Kinder von H.d.L. sächsische Adlige und hab deshalb mal Ahnenlinien im sächsischen Raum betrachtet.
Nur dass das "Herzogtum Sachsen" von Heinrich dem Löwen (grob da wo heute Niedersachsen liegt) mit dem heutigen Sachsen (Dresden und so) so ziemlich garnichts zu tun hatte, weshalb meine Domäne jetzt scheinbar völlig grundlos von dem ehemaligen Vogt eines ostdeutschen Kaffes regiert wird - möge mir jeder verzeihen, der aus Plauen kommt.

Ventrue.png

Da wären also:
  • Vogt Heinrich von Plauen (Heinrich war damals ein seeeeeehr häufiger Name und die "von Plauens" hießen sowieso fast alle so und wurden nur noch nummeriert) - kurz zum kleinen Twist: Die Vögte im heutigen "Vogtland" (also auch in Plauen) waren wohl eine Einrichtung von Barbarossa gewesen; zu der Zeit als Heinrich den Kuss erhielt, war jedoch die Zeit der Staufer längst vorbei und auch die Macht der Ventrue-Linie Barbarossas längst nicht mehr so dominant, weshalb die "Hardestadt"-Linie ihren Einfluss dort stärken konnte... und real-historisch die Welfen in dieser Gegend auch die sächsischen (diesmal "sächsisch" wie in Bundesland Sachsen) Pfalzgrafen stellen konnten
  • Albrecht von Sachsen-Wittenberg
  • Erich V. von Sachsen-Lauenburg
  • Siegmund von Bayern
  • Henriette Adelheid von Savoyen
Diese basieren alle auf real-historischen Figuren, wenn auch nur die letzten beiden historisch von Bedeutung sind - und außerhalb von München kennt die wohl auch kaum keiner.
Siegmund stellt hier eine wichtige Wende da:
Er ist der erste der Linie der den Kuss direkt in München empfing - also "koa zuagroaßta Saupreiß mea iis" - und der erste Wittelsbacher in der Blutlinie. Seine Zeugung leitete die Machtübernahme dieser Ventrue in München ein, nachdem die Macht nachdem HdL die Stadt verlassen hatte lange in den Händen anderer lag.
Falls Interesse besteht, kann ich das mal in einem extra Text über meine Vampirhistorie Münchens beschreiben.
Henriette ist als geborene Italienerin mit starken Verbindungen nach Frankreich ein wichtiges außenpolitisches Bindeglied.

Die restlichen Ventrue sind hier eher nebensächlich. Die ganze Erklärung der Münchner Vampire soll eher dazu dienen ein Bild zu erzeugen, wie meine Ausgangslage war und was ich unter "Politik" und "Ventrue-Linien" überhaupt verstehe.
Falls euch Details interessieren: Fragt einfach.

Nun aber wieder weg von München zu meinem zweiten Arbeitsschritt.
 
Schritt 2 - Warum Hardestadt jetzt Thankmar heißt:

Ich werde es euch - und auch mir selbst - ersparen, jeden einzelnen verworfenen Entwicklungsschritt durchzukauen oder jeden Gedankenfetzen, den ich mal irgendwo notiert habe, sondern direkt bei der eigentlichen systematischen Entwicklung fortsetzen, wo ich die ganzen vielen kleinen Ideen dann wieder kombiniert habe.

Zuerst aber noch ein paar Worte zu meiner Motivation - um das ganze Projekt etwas verständlich zu machen und das "Was soll das alles überhaupt?" das möglicherweise in euren Köpfen gerade heranwächst ein wenig zu beruhigen:

Ich bin kein großer Fan davon, wie WW und F&S seine NSCs umsetzt. Die Ideen sind häufig sehr schön, aber jeder NSC wirkt letztendlich beim Lesen wie eine Parodie seiner selbst.
Ich hatte dies schon mal am Beispiel des Prinzen von Mailand bemängelt:
Er heißt wie eine real-historische Figur, lebt in der selben Stadt und hat die selben Lebensdaten - und ist dann doch nur irgendein "böser Mönch" gewesen, statt der unheimlich gruselige Typ, den es da real-historisch gab. Der originale Giangaleazzo Visconti stammt aus tyrannischem Haus das auch noch richtig inspirierende Nebenfakten hat (wie, dass auf sie ein wichtiges Tarot-Kartendeck zurückgeht), war skrupellos und durch und durch World of Darkness...

...kurz:
Die WoD-NSCs sind meist blasse klischeehafte Pappfiguren, die es mit der Tiefe realhistorischer Figuren - oder Figuren, die realhistorisch durch das Zeitgeschehen inspiriert sind - nicht mithalten können. Sie wirken nicht echt.

Nur um Missverständnissen vorzubeugen:
Ich übernehme nicht grundsätzlich alle NSCs von realen Vorbildern. Meist sogar nicht. Nur bei den Ventrue mache ich zumindest dahingehend eine Ausnahme, da einfach nahezu jeder Adlige aus höherem Hause bei Wikipedia zumindest namentlich erwähnt wird. Somit gibt es für einen Großteil potenzieller Ventrue inspirierende realhistorische Vorlagen - auch wenn ich bei einigen nicht die geringste Ahnung habe, was sich hinter diesem übernommenen Namen, dann in der Realität verbarg. Aber mir gefällt die Vorstellung, dass die Spieler einen Ventrue bspw. im "Gotha" wiederfinden könnten.

Um ein wenig den pappigen Beigeschmack loszuwerden habe ich deshalb auch die offiziellen Figuren, die ich grundsätzlich mit bestimmten Metaplotpunkten auch bei mir in der Chronik beibehalten wollte umbenannt und ein wenig verändert.

Hier kurz ein kleiner Überblick meines zwischenzeitlichen Ventrue-Stammbaums Deutschlands:
VentrueGER.png
Das stimmt alles zwar nicht mehr so ganz, aber zeigt beispielsweise, dass ich den in Berlin bei Nacht erwähnten Erik Eigermann zu einem Erik ohne Nachnamen gemacht habe - der ursprünglich der germanische Fürst Ariovist war.
Mir fehlten insgesamt ein wenig die Germanen, da ich es unpassend fand, dass sich wirklich kein Ventrue vor den Römern nach Deutschland gewagt haben soll, weshalb ich die ganze "Hardestadt"-Linie zu einer germanischen Linie ernannt habe.
Diese Ventrue sind stolz darauf germanische Fürsten zu sein - wenn auch nicht ganz zurecht, aber dazu komme ich später noch - und keine feigen Römer, die hinter den Legionen hergewackelt sind.
In dieser Absicht habe ich dann auch Hardestadt selbst zu einem solchen gemacht.

Und so war ich neben seinem (mMn) blöden Namen auch gleich die (mMn) noch blödere Geschichte mit dem Älteren und Jüngeren losgeworden und hatte stattdessen Thankmar - was (mMn) auch wesentlich spannender klingt, wenn man erwähnt, dass der uralte Thankmar noch heute aus dem verborgenen sein reich regieren soll, als "Hardestadt - oder vielleicht auch sein Kind, wer weiß das schon".

Unten fliegen noch zwei Namen herum, die ich als Ideen bereits hatte, aber noch nicht einordnen konnte. Lasst euch nicht verwirren.

Genau zu dieser Einordnung bzw. zu den Fragen "Was ist links und rechts vom Stammbaum?" und "Stammen alle deutschen Ventrue von Erik und Tinia ab?" komme ich im nächsten Abschnitt.
 
Schritt 3 - Blutliniendiagramme, wasn das?:

Nur noch als kurzer Nachtrag, damit später keine Verwirrung aufkommt:
Der grüne Punkt oben neben "Agnes von Poitou" verweist darauf, dass sie ersetzt wurde, da sie mir später nicht mehr in meinen Plan passte, weil sie mir dann doch realhistorisch ein wenig ZU wichtig war und meine germanischen Ventrue diesbezüglich ein wenig "langweiliger" sein sollten.

So. Die grobe Richtung ist nun also klar:
Römische Ventrue, die den Kuss an andere Römer und schließlich an den deutschen Kaiser weitergeben und von einem etruskischen (also vorrömisch italienischem) "Gott" abstammen auf der einen Seite - und auf der anderen Seite die Nachfahren tapferer Ventrue, die das germanische Volk zu seiner heutigen Bedeutung verholfen haben und verhindert haben, dass alles komplett alles romanisiert wurde.
(Na, ratet mal welche von beiden in meiner WoD mehr ihre Finger bei den Nazis drinhatten...)

Aber das ist nicht alles. Auch wenn diese beiden Zweige dominant sein sollen, sind sie sicherlich nicht die einzigen. Warum?
Weil ich die Wahl habe, diese beiden entweder zu den einzigen bedeutenden Ventruelinien Europas zu machen (was ich doof fände) oder aus irgendeinem seltsamen Grund jeder andere Ventrue mit seinen Machtansprüchen direkt an der deutschen Grenze stehen bleibt.

Schon früh war mir klar, dass ich auf jeden Fall noch weitere französische Ventrue brauche, dass für die Münchner Vorgeschichte eine Ventrue-Familie extistieren muss, die Mitglieder des bayerischen Uradels rekrutierte und dass auch nach Osten hin nicht nur Tzimisce im Gebirge hausen - auch Polen und Tschechien bieten Platz für Ventrue. Und warum sollten die alle von einem stolzen 4.-Gen.-Germanen abstammen...

Puh... aber wo soll man da anfangen? Ich hab meine ganze Mathematik darauf geschmissen Populationsmodelle für Vampire zu entwickeln um zu bestimmen, welche Anzahl von 4.-Gen.-Vampiren plausibel wäre... vergesst es. Zu viele schwammige Parameter.
(aber was dabei noch so nebenbei entstanden ist, ist durchaus sehenswert. Mal für einen anderen Thread)

Also ein anderer Ansatz:
Warum am Anfang beginnen, wenn die Spieler doch die Ergebnisse sowieso früher entdecken würden? Ich sollte mich nicht daran orientieren, was es mal gab und ob und wie das heute irgendwo wichtig ist - sondern (eigentlich klar, wenn man das so formuliert) fragen "Was gibt es heute an wichtigen Linien?" und dann nach der Ursache suchen. Die europäische Geschichte ist umfangreich Reich genug, dass man sehr viel irgendwie rechtfertigen kann.

Dazu habe ich das "Blutliniendiagramm erfunden". Ausgangspunkt ist sowas hier:
ventrue-struk2.png
Eine Auflistung aller Volksgruppen, die ich als Zwischenstation für heute in Deutschland wichtige Blutlinien passend finde. Von oben nach unten grob zeitlich geordnet und von links nach rechts grob räumlich.
Anmerkung: Die "Balkanier" sind hierbei nicht auf den eigentlichen Balkan begrenzt, sondern sollen auch noch Ungarn, Rumänien und so abdecken.

So - und weiter?

...ich habe glaube ich schon ziemlich oft im Forum erwähnt, dass ich verdammt gerne während meiner Inspirationsphase würfle. Also auch hier.
Nachdem ich ein, zwei bunte Pfade einfach mal durchgehend von Babylon (das hier einfach mal für Ventrue aka. Veddharta steht) über ein paar Zwischenschritte eine Verbindung runter zu Deutschland gezeichnet hatte, die mir einfach offensichtlich erschienen, habe ich dies würfelinspiriert durch weitere Linien ergänzt.

Beispiel:
Ich hätte gerne einen alten Ventrue aus dem Gefolge von Alexander dem Großen. Nehm ich diesen als direkt als 4.-Gen.-Stammvater oder lass ich ihn von einem Griechen (möglicherweise Minoer) abstammen?
1-5 für den direkten Weg, 6-9 für den Griechen, 10 und er stammt sogar von nem Perser, der ihn als Feind bewunderte.
Oh, 5 - willkommen in meiner WoD 4.-Gen-Makedonier. In welche Richtung(en) hat das Schicksal deine Blutlinie geführt...

ventrue-struk.png

Nur um das klar zu machen.
Das Diagramm ist NICHT vollständig. Weder soll es bedeuten, dass Veddharta genau 7 Kinder zeugte, noch soll es heißen, dass alle Kinder des Makedoniers Griechen von der Halbinsel waren. Es kann sogar auch heißen, dass er selbst keinen einzigen Griechen zeugte, sondern selbst mit weiteren makedonischen Kindern nach Griechenland zog, und erst später in Rom weitere Kinder zeugte. Oder das sein wichtigstes makedonisches Kind, die Linie nach Griechenland und Rom weitertrug, während er selbst Makedonien nie verließ.

Es geht bei dem Diagramm um Blutlinien als "familiäre" (das Wort klingt für Vampire zu nett, Abstammung eben) und politische Machtgebilde - nicht um Einzelschicksale. Somit folgt die Linie dem Weg der jeweils bedeutendsten Zweige jeder Linie.

Noch eine Anmerkung:
Rot und lila sind vom Ursprung gleich, d.h. trennen sich erst auf dem Balkan - nur falls ihr euch wundert, wie sich auf dem Balkan auf einmal eine Linie aus dem Nichts erschaffen hat. ;)

Dieser Schritt und der folgende geschahen bei mir natürlich Parallel.
Im Folgenden beschreibe ich, was das Diagramm jetzt für meine WoD bedeutet.
 
Sind bei Dir die Hansestädte generell in Brujahhand?
Tztztz... Ihr sollt doch warten...
Aber ich will mal nicht so sein.

Nicht ganz, aber ja. Heißt:
Sie kontrollieren sie nicht komplett selbst, sondern haben sich mit dortigen Ventrue - und auch anderen Clans, die Anmerkungen oben mit Toreador und Nosferatu sind durchaus noch aktuell - arrangiert. Aber ja, die Prinzen von Bremen und Hamburg sind bei mir Brujah.
Allgemein mit Hanse ist das schwer zu sagen, weil da ja ne ganze Menge dazugehörte - und ich dafür meine deutschen Brujah noch nicht detailliert genug habe.
Und bisher meine Gruppe auch keinen Grund hatte recht weit nördlich zu reisen.

Die größte Detaildichte besitzt eindeutig Bayern - einfach weils relevanter für mich ist.
 
Warten ist doof...
Mir fiel bloß ein, dass Lübeck von Heinrich gegründet oder besser gesagt wieder gegründet wurde.
 
Auch wenn ich warten soll: ich find deine Aufstellung ziemlich cool. Sieht bei mir ähnlich aus, auch wenns natürlich nicht so weit in die Gegenwart geht (bei mir is spätestens in der weitesten Zukunft unserer Chroniken schluss, aktuell 1309).

Eine Frage habe ich allerdings: beziehst du dich mit "Babylonier" auf die Arakur-Linie? Da würde ich persönlich eher von einem sumerischen Ursprung sprechen, als von einem Babylonischen. Arakur war Herrscher von Uruk und zeugte dort auch Tiamat, wenn ich nicht ganz irre.

Edit:
Gerade gesehen, soll stellvertetend für Veddartha stehen. Da möchte ich noch klugscheißern, dass das ein indisch anmutender Name ist und die Ursprünge wahrscheinlich (da haben sie sich wohl am indogermanischen Verlauf orientiert) im prä-vedischen Indien liegen. Wahrscheinlich ist der Olle Ventrue von dort runter nach Sumerien (als es Babylon noch nicht gab, wenn man sich die Zeit anguckt), von dort nach Persien, Makedonien / Etrurien, Gallien und Germanien.

Abgesehen davon haben wir exakt den selben, historischen Stammbaum, was die territorialen Stufen angeht (Persien, Makedonien, Etrurien etc. etc.). Du hast aus Tinia einen männlichen, etruskischen Vorfahren gemacht, oder?
 
Warten ist doof...

Mir fiel bloß ein, dass Lübeck von Heinrich gegründet oder besser gesagt wieder gegründet wurde.

Oh, cool - danke. Das wusste ich noch garnicht.

Eine Frage habe ich allerdings: beziehst du dich mit "Babylonier" auf die Arakur-Linie? Da würde ich persönlich eher von einem sumerischen Ursprung sprechen, als von einem Babylonischen. Arakur war Herrscher von Uruk und zeugte dort auch Tiamat, wenn ich nicht ganz irre.

Ich gehe die Sache von der Gegenwart aus an.

Wer genau also der 3.-Gen-Vampir ist, ist bei mir noch relativ offen. Babylon steht hier eher als nichtreligiöser Platzhalter für "Erste und Zweite Stadt".

Gerade gesehen, soll stellvertetend für Veddartha stehen. Da möchte ich noch klugscheißern, dass das ein indisch anmutender Name ist und die Ursprünge wahrscheinlich (da haben sie sich wohl am indogermanischen Verlauf orientiert) im prä-vedischen Indien liegen. Wahrscheinlich ist der Olle von dort runter nach Sumerien (als es Babylon noch nicht gab, wenn man sich die Zeit anguckt), von dort nach Persien, Makedonien / Etrurien, Gallien und Germanien.
Auch Veddharta ist für mich eher ein Platzhalter für "3.-Gen-Vampir der Ventrue". ;)

Abgesehen davon haben wir exakt den selben, historischen Stammbaum, was die territorialen Stufen angeht (Persien, Makedonien, Etrurien etc. etc.). Du hast aus Tinia einen männlichen, etruskischen Vorfahren gemacht, oder?

Weiß ich noch nicht sicher, aber ich denke schon.

Bei alten Ventrue macht männlich mMn mehr Sinn.
 
Schritt 4 - Die Geschichten:

So... und was bringt das alles?

Das bringt eine ideale Ausgangssituation um eine locker-leichte historische Entwicklung der Ventrue zu erstellen. Irgendwie muss man die verschieden Abzweigungen rechtfertigen. Wie also ist denn nun die germanische Linie nach Deutschland gekommen. Direkt über Griechenland?
Und was hat es mit diesen kleinen fitzeligen Seitenstummeln in Gallien und Byzanz auf sich.

Und hier ein ganz wichtiger Tip:
Bob Ross war ein weiser Mann als er einen Satz sagte, der mMn für nahezu alle kreativen Bereich gilt. Nicht nur fürs malen, sondern auch beim RPG.

"We don't make mistakes, just happy little accidents."​

Auch wenn etwas auf den ersten Blick komisch erscheinen mag: Spinnt es doch erst einmal bis zum Ende durch. Häufig sind die seltsamen Dinge, geniale Twists. Versucht nicht euch zwanghaft irgendwelche abgefahrenen Sachen auszudenken. Abgefahrene Sachen sind auch in der Realität meist Dinge, die anders liefen als erwartet. Absichtlich konstruierte Besonderheiten sind wesentlich schwieriger plausibel umzusetzen, als einfach einen eigenen Fehler kunstvoll einzuarbeiten.

Komische bedeutungslose Seitenlinie von griechischen Galliern?
Denkste. Es gab Griechen in Gallien: Massilia - Marseilles war ursprünglich ein antiker Handelsstützpunkt der Griechen - schon als Rom noch ein unbedeutendes Kaff war. Die Gründungssage, nach der ein griechischer Händler die Tochter eines dortigen Fürsten heiratete, passt mMn super zu diplomatisch geschickten Ventrue, die über Jahrhunderte planen.
Und: Massilia hatte stets ein leicht zwiespältiges Verhältnis zu sowohl Rom als auch Gallien. Da mein Gallien eher Gangrel-dominiert sein sollte, war ich also ziemlich zufrieden.

Wesentlicher Ausgangspunkt, warum überhaupt Gallien auf meiner Liste gestanden hatte, war neben der Nähe zu den Germanen auch die Tatsache, dass ich im Metaplot auf einen "Antonius der Gallier" gestoßen war, weshalb der griechische Stammvater der Ventrue Marseilles auch eben diesen Namen erhielt... bzw. heute so genannt wird. Da Antonius nicht griechisch ist, hieß er wohl nicht so.
Ist aber auch irrelevant, wie sich gleich zeigen wird. Antonius sollte schließlich abgesehen von seiner Gründung Marseilles ziemlich in Vergessenheit geraten.

Zur weiteren Entwicklung dieser Linie will ich einfach nur kurz aus meinen eigenen Notizen zitieren:

Im Anschluss kam es zu einer bedeutenden Spaltung, die die auch heute noch wesentlichen zwei Linien voneinander trennte:
Während die römischen Nachkommen Tinias begannen auf das deutsche Gebiet Einfluss zu nehmen, schenkte Mythen zu Folge der aus der Starre erwachte Veddharta dem Fürsten Ariovist den Kuss.
In Wahrheit erhielt er den Kuss von Antonius, der sich an den schwer kontrollierbaren Galliern (und ihre Gangrel) für vorangegangene Kriege einerseits und an den Römischen Eroberern dafür rächen wollte, dass sie Massilias Unabhängigkeit nicht mehr akzeptieren wollten.

Zum Verständnis kann ich hier nur an Wikipedia verweisen: Ariovist, hatte im 1. Jhdt v. Chr. einige germanische Stämme vereint und gemeinsam mit einigen Gallierstämmen anderen Gallierstämmen in den Hintern getreten - die Römer ließen ihn gewähren.
Dann jedoch verteilte er die gewonnen Gebiete unter den Germanen und machte ziemlich klar, dass es nicht sein Ziel war ein paar Gallier zu unterstützen, sondern er wurde zu einem ernstzunehmenden Gegner der Römer.
Zusammen mit der erstaunlich diplomtisch geschickten Vorgehensweise für einen "Barbaren", gab er für mich einen guten germanischen Ventrue ab.

Er verlor allerding gegen die Römer (damals als Ghul), zog sich nach Germanien zurück, erhielt den Kuss von Antonius, der ihn ausbildete und einen germanischen Gangrel diablerieren ließ - und ihn dabei unterstützte sich als Kind Veddhartas auszugeben um den Römern einen Feind entgegenzusetzen, der sich ihnen entgegenstellen konnte... und selbst nicht in Gefahr zu geraten.
Die Wahrheit kennen heute nicht einmal mehr die germanischen Ventrue - lediglich ein paar verrückte Gangrel erzählen sich ein paar Geschichten über die feige Diablerie an ihrem Ahn.

Die Linie splittet sich dann in Deutschland weiter auf. Die "Berlin bei Nacht"-Ventrue müssen noch rein (auch hier natürlich etwas verändert), Hardestadt/Thankmar bekommt seinen Platz... aber das hatten wir ja alles schon; das wäre passender für einen vampir-historischen Artikel.

Zu den anderen Linienetwas kürzer:
Die Römer sind ja bereits bekannt.
Interessant ist sicherlich noch die graue Linie, die "Italienisch-Kaiserliche" Linie. Um diese Linie wirklich zu erklären, die in meine geheimnisvoll Geschichte der Merowinger, verwickelt ist, bräuchten wir zuerst einen Artikel über meine Toreadorlinien.
Vereinfacht lässt sich sagen, dass während die gelbe Linie versuchte die Reste des römischen Reiches zu bewahren, die graue und blaue die Zeit der Völkerwanderung nutzten um im neu entstandenen Frankenreich an Macht zu kommen - und sich dabei gegenseitig das Unleben schwer machten.
Die grauen stehen hierbei für Etrusker, die in Konflikten mit den römischen Ventrue, schon früh die Fühler nach Norden streckten und nach dem Untergang Roms einen Teil der Merowingischen Oberschicht unter ihrer Kontrolle hatten.
Die blauen hingegen sind treue Römer, die sich jedoch entgegen der als römisch bezeichneten Linie dazu entschlossen, etwas völlig neues aufzubauen - mit geeigneter Unterstützung... aber auch dazu bei den Toreador.
(Ich muss zugeben, dass dieser Teil um Rom, Merowinger, Frankenreich und Karolinger mein persönliches Highlight ist - verstehe aber jeden, der mit diesen ganzen Adelsgeschlechtern und Völkern nichts anzufangen weiß. Deshalb will ich das hier nicht erklären, wenn es geeignetere Zusammenhänge gibt.)

Bleiben die Roten (und lilanen) und hellblauen, die sich über Jahrhunderte weg, nach dem Zerfall der Römischen Reiches (und später nochmal nach dem Ende des Oströmischen) langsam vom Balkan und Griechenland ausgehend durch die Karpaten kämpften und schließlich in Bayern&Österreich bzw. dem östlichen Mitteleuropa eine feste Heimat fanden und dort einen Schutzwall gegen die Tzimiscze bildeten.
Erste frühe Ankömmlinge in Bayern sicherten sich einen wichtigen Einfluss auf den bayerischen Uradel und sind deshalb für meine Chronik farblich gesondert hervorgehoben. Sie herrschten noch direkter und offener, vor allem über Gebiete der Luitpoldinger und Wittelsbacher - die späteren Ventrue (rot) nutzten eher einen indirekteren Einfluss auf die Luitpoldinger, Babenberger und schließlich Habsburger und konnten sich mit dieser Strategie wesentlich besser halten.

Der Vollständigkeit halber noch die grüne Linie, zu der ich mir noch nicht viele Details überlegt habe. Es soll eine alte griechische Händlerlinie sein, die weniger der Macht als dem Reichtum folgt - und somit eher in Städten anzutreffen ist, die nicht Ventrue-regiert sind, da sie den anderen Clans ein guter und treuer Bündnispartner sind, solange sie davon profitieren können.

(Ich habe die Farben noch eingefügt, damit wenn ihr zwischen Text, Karte und Diagramm hin und herscrollt ihr wieder schnell das passende findet - hilft das, oder siehts nur blöd aus?)

Ich befürchte, dass in diesem Abschnitt manches gehetzt war. Ich muss dazu sagen, dass es schwierig ist das Endergebnis in ein paar klare Sätze zu packen. Denn das Ziel war gerade, dass ich durch den ganzen Prozess ein derart tiefes Verständnis für die Strukturen der Ventrue meines Mitteleuropas bekommen habe, dass sich das schwer zusammenfassen lässt.

Außerdem driftet alles weitere in unzählige thematische Richtungen:
Historisches, Geschichte der Adelshäuser, kainitisch-politische Strukturen, einzelne Kainiten, einzelne Domänen.

Ziel war es nicht einen kompletten fertigen Katalog aller Ventrue zu erstellen, als es mir zu ermöglichen auf dieser breiten und tiefen Basis, schnell neue Domänen und Kainiten erstellen zu können - und von jedem sofort zu wissen, welche Rolle er im großen nächtlichen Schachspiel der Ventrue spielt.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit - ihr könnt mir jetzt sehr gern Fragen stellen, wenn ihr wollt.

Deutschlandvent.png
(die Farben stimmen mit denen des Diagrammes überein)
(Anmerkung: Bayern ist nicht zufällig bunter als der Rest. Zum einen wird hier zwischen lila und rot recht detailliert unterschieden. Als zweites hat der sächsische Heinrich der Löwe sich mit München einen Ort mitten im Gebiet der bayerischen Ventrue gekrallt. Und vor allem: Mein Bayern ist einfach detaillierter. Der ein oder andere bunte Fleck wird also sicherlich auch noch außerhalb Bayerns für Unruhe sorgen - fehlt aber bisher, weil ich noch keine Details dazu habe.)

ENDE
 
Ich gehe die Sache von der Gegenwart aus an.

Wer genau also der 3.-Gen-Vampir ist, ist bei mir noch relativ offen. Babylon steht hier eher als nichtreligiöser Platzhalter für "Erste und Zweite Stadt".

I see. Wobei Babylon wie gesagt natürlich nicht alt genug ist. Aber wenns eh nurn Platzhalter is.

Auch Veddharta ist für mich eher ein Platzhalter für "3.-Gen-Vampir der Ventrue". ;)

Ich habs mir leicht gemacht: Veddartha ist der Sohn Enochs, der Clansgründer der Ventrue. Ich steh aber auch nicht so auf die Maskerade-Art, aus Vorsintflutlichen namenlose, mythologische und ungreifbare Figuren zu machen (in Antike und Altertum sind sie einfach greifbarer, immer hin laufen noch ein paar Kinder von denen rum, die was über die verklickern können..)

Weiß ich noch nicht sicher, aber ich denke schon.

Bei alten Ventrue macht männlich mMn mehr Sinn.

Joa, White Wolf war sich da ja selbst nicht sicher. Haben zuerst aus einem männlichen, etruskischen Gott eine weibliche Ventrue gemacht (wohl weils für die Amis weiblich klang, mit dem "a" am Ende) und im nächsten Buch wieder nen männlichen. Ich blieb bei der Weiblichen, passte mehr in meinen Hintergrund. Ist aber auch die einzige "Tochter" von Veddartha / Ventrue bei mir.

Wie gesagt, gefällt mir alles - und ich bin gespannt auf die Geschichten ;) (und schweige nun brav in stiller Erwartung)
 
So, erstmal fertig. Ich zieh noch schnell meine Rüstung an und mache mich bereit zur Feedback-Aufnahme.

@Arngeir
Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich wirklich den Anfang mit Kain will. Fix ist es bei mir erst ab der 3. Generation, dass die existieren und wie und warum und so...
Deswegen haben die noch keinen festen Namen - weil ich noch flexibel bin, ob die dann alle gemeinsam in der 2. Stadt aufgewachsen sind oder nur zufällig alle im Nahen Osten rumhingen...
 
Deine Rüstung ist zumindest bei mir eher unnötig, ich finds ziemlich cool, was du da alles draus gemacht hast. Ich bin nicht so ins Detail gegangen, vor allem aber die Trennung zwischen etruskischer und römischer Linie, die dann in merowingische und karolingische Linie übergeht, finde ich interessant (werde ich mich von inspirieren lassen, da ich gerade eine Chronik zur fränkischen Zeit vorbereite, mit emphasis auf die Ventrue, versteht sich..).

Es ist vor allem schön zu lesen, dass es noch einen anderen, bekloppten Geschichts- und Blutlinienfetischisten gibt, der von Adam und Eva über die Minoer und historische, germanische Stammesführer bis in die Neuzeit alles durchplant, um eine funktionerende Mindmap zu haben. Deswegen von mir:

(y) - fünf Sterne und ein "Und was ist mit Tee den Malkavianern"? :p :D
 
Deine Rüstung ist zumindest bei mir eher unnötig, ich finds ziemlich cool, was du da alles draus gemacht hast. Ich bin nicht so ins Detail gegangen, vor allem aber die Trennung zwischen etruskischer und römischer Linie, die dann in merowingische und karolingische Linie übergeht, finde ich interessant (werde ich mich von inspirieren lassen, da ich gerade eine Chronik zur fränkischen Zeit vorbereite, mit emphasis auf die Ventrue, versteht sich..).
Es ist vor allem schön zu lesen, dass es noch einen anderen, bekloppten Geschichts- und Blutlinienfetischisten gibt, der von Adam und Eva über die Minoer und historische, germanische Stammesführer bis in die Neuzeit alles durchplant, um eine funktionerende Mindmap zu haben.
Dann warte noch ein bisschen. Ich schmeiß bald noch die Torries hinterher. Geht ja schneller, weil ich die ganze Herangehensweise nicht nochmal erklären muss. Da Toreador und Ventrue sich ja oft und gut ergänzen, wird das auch wesentlcih zum Verständnis meiner Ventrue beitragen.
Und ja, dann kommen auch die Minoer ordentlich ins Spiel, in Griechenland und Rom wird ordentlich intrigiert und als ich meine Merowinger-Geschichte fertig hatte, bin ich wie ein Kind durch die Wohnung gehüpft.

Manchmal ist es einfach saucool, wenn man eine Idee im Hinterkopf hat, historisch recherschiert - und dann passt die Historie sowas von perfekt zu dem, was man sich überlegt hatte, dass es schon fast unheimlich ist.

Deswegen von mir:

(y) - fünf Sterne und ein "Und was ist mit Tee den Malkavianern"? :p :D
Freut mich - und:
Die Malkavianer haben noch nicht so etwas ausführliches. Ich befürchte auch, sie bekommen es nicht in dieser Form, da ihre Strukturen schwer logisch planbar sind. Es wird da wohl eher darauf hinauslaufen, dass ich die Historie nach besonders schrägen Ereignissen absuche und in den entsprechenden Ecken zu entsprechenden Zeiten immer wieder mal ein paar Malks einstreue.

Ich hab noch zwei "kleine" (haaaaaaaaaaaaaaaaaahahahahahahahahahaha...) Berechnungen gemacht:
Einmal eine komplette Berechnung der kanitischen Bevölkerungsentwicklung in Europa, sowie darauf aufbauend die jeweiligen Altersverteilungen basierend auf menschlicher Bevölkerungsentwicklung, Quotenveränderungen und geschätzten Sterbewahrscheinlichkeiten.
Und dann daraus wiederrum Schätzungen für die Verteilung deutscher Kainiten nach Clans von 5000 v.Chr. bis heute.

Deshalb hab ich da schon grobe Anhaltspunkte, wann ich wo wie viele Malks brauche - und sie sind bei mir tendenziell ein junger Clan, der erst mit der Urbanisierung hohe Zahlen aufweisen konnte.

Somit laufen die bei mir wohl grob der Urbanisierung hinterher:
Ein paar in Griechenland, erster kleiner Boom in Rom, Anwachsen in Byzanz, möglicherweise im Schlepptau von Mönchen nach Mitteleuropa, dort lange eher unbedeutend, dann in der Neuzeit ein Anwachsen bis zu einem Höhepunkt im Dritten Reich (ich liebe solche kleinen Anspielungen in meiner WoD) und dann ein leichter Rückgang auf heutige Werte.
Eher schwach ausgeprägtere Linien - die sich eher ideologisch als geographisch unterscheiden (Psychiater vs. Visionäre vs. "Ich bin nicht verrückt - ihr seid es" vs. Fanatiker vs. usw.).
 
Manchmal ist es einfach saucool, wenn man eine Idee im Hinterkopf hat, historisch recherschiert - und dann passt die Historie sowas von perfekt zu dem, was man sich überlegt hatte, dass es schon fast unheimlich ist.

I say indeed I say!

Das geht mir oft so. Manchmal hab' ich das Gefühl.. das sind gar keine ausgedachten Personen. Die Geister von Mithras, Veddartha und Co. sitzen mir im Nacken und flüstern mir ihre Lebensgeschichten zu. Und ich bin nur ein Ventil, dass diese Geschichten im Spiel zum Leben erweckt.. und dafür werden sie mich irgendwann belohnen.

ähem.

Freut mich - und:
Die Malkavianer haben noch nicht so etwas ausführliches. Ich befürchte auch, sie bekommen es nicht in dieser Form, da ihre Strukturen schwer logisch planbar sind. Es wird da wohl eher darauf hinauslaufen, dass ich die Historie nach besonders schrägen Ereignissen absuche und in den entsprechenden Ecken zu entsprechenden Zeiten immer wieder mal ein paar Malks einstreue.

Das finde ich schonmal einen guten Ansatz!

Ich hab noch zwei "kleine" (haaaaaaaaaaaaaaaaaahahahahahahahahahaha...) Berechnungen gemacht:
Einmal eine komplette Berechnung der kanitischen Bevölkerungsentwicklung in Europa, sowie darauf aufbauend die jeweiligen Altersverteilungen basierend auf menschlicher Bevölkerungsentwicklung, Quotenveränderungen und geschätzten Sterbewahrscheinlichkeiten.
Und dann daraus wiederrum Schätzungen für die Verteilung deutscher Kainiten nach Clans von 5000 v.Chr. bis heute.

Deshalb hab ich da schon grobe Anhaltspunkte, wann ich wo wie viele Malks brauche - und sie sind bei mir tendenziell ein junger Clan, der erst mit der Urbanisierung hohe Zahlen aufweisen konnte.

Somit laufen die bei mir wohl grob der Urbanisierung hinterher:
Ein paar in Griechenland, erster kleiner Boom in Rom, Anwachsen in Byzanz, möglicherweise im Schlepptau von Mönchen nach Mitteleuropa, dort lange eher unbedeutend, dann in der Neuzeit ein Anwachsen bis zu einem Höhepunkt im Dritten Reich (ich liebe solche kleinen Anspielungen in meiner WoD) und dann ein leichter Rückgang auf heutige Werte.
Eher schwach ausgeprägtere Linien - die sich eher ideologisch als geographisch unterscheiden (Psychiater vs. Visionäre vs. "Ich bin nicht verrückt - ihr seid es" vs. Fanatiker vs. usw.).

I see what you did there mit den Berechnungen, allerdings möchte ich bei den Malkavianern noch einen kleinen Anstoß geben: die theokratischen Strukturen der ältesten Zivilisationen laden dazu ein, gerade die Malkavianer in frühester Zeit durch die divination ihrer "Gaben" (die dann weniger als Flüche betrachtet wurden) zu nutzen, um ihnen eine wichtige Rolle zuzusprechen. Orakeltum und Wahrsagerwesen war in Gebieten wie Mesopotamien, Akkad und Sumer regelrecht institutionalisiert und soweit ich mich erinnere, ist zumindest von zwei ziemlich alten Malkavianern die Rede, die da rumgelaufen sind - Nissiku, dem Listenprinzen (der sogar den Beinamen "Der Babylonier" trägt) und ein anderes Kind von Malkav, das nicht weiter benannt wird.

Griechenland ist bereits ein guter Anhaltspunkt, wenn man sich den Dionysischen anguckt. Das passt einfach zu perfekt zu den ganzen Ekstasis- und Bacchanten-Kulten und Mänaden, die da rumgehüpft sind. Dann natürlich Rom und jenseits der Antike würde ich so verfahren wie du. Dazu noch ganz kurz am Rande: ich glaube, dass der vermeintliche Wahnsinn der Kaiser und der Verfall Roms intime gerne auf die Malkavianer geschoben und sie deswegen im Sprung zum Mittelalter einen ersten Image-Einbruch erlitten haben. Das dürfte eine relativ zersplitterte Population und die Einordnung als Mindere erklären. Der zweite Einbruch kommt ja dann mit der "Entedeckung" der klinschen Psychatrie (da stehen im Victorian Ages nette Dinge...).
 
I see what you did there mit den Berechnungen, allerdings möchte ich bei den Malkavianern noch einen kleinen Anstoß geben: die theokratischen Strukturen der ältesten Zivilisationen laden dazu ein, gerade die Malkavianer in frühester Zeit durch die divination ihrer "Gaben" (die dann weniger als Flüche betrachtet wurden) zu nutzen, um ihnen eine wichtige Rolle zuzusprechen. Orakeltum und Wahrsagerwesen war in Gebieten wie Mesopotamien, Akkad und Sumer regelrecht institutionalisiert und soweit ich mich erinnere, ist zumindest von zwei ziemlich alten Malkavianern die Rede, die da rumgelaufen sind - Nissiku, dem Listenprinzen (der sogar den Beinamen "Der Babylonier" trägt) und ein anderes Kind von Malkav, das nicht weiter benannt wird.
Hehe... und wieder einmal kann ich nur sagen:
Die Ecke hab ich zeitlich und räumlich bisher garnicht.

Aber einer meiner Rahmenhandlungsfäden könnte vielleicht mal tatsächlich die SCs in diese Richtung führen - wenns dazu kommt, melde ich mich nochmal.
Von den Ecken hab ich bisher nur so viel Ahnung, wie man aus zwei Folgen TerraX dazu halt lernen kann.

Das geht mir oft so. Manchmal hab' ich das Gefühl.. das sind gar keine ausgedachten Personen. Die Geister von Mithras, Veddartha und Co. sitzen mir im Nacken und flüstern mir ihre Lebensgeschichten zu. Und ich bin nur ein Ventil, dass diese Geschichten im Spiel zum Leben erweckt.. und dafür werden sie mich irgendwann belohnen.
Sei vorsichtig: Mit "Wissen sammeln" könnte es sein, dass du bei den Nossis auf der Liste stehst...
 
Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich wirklich den Anfang mit Kain will. Fix ist es bei mir erst ab der 3. Generation, dass die existieren und wie und warum und so...
Deswegen haben die noch keinen festen Namen - weil ich noch flexibel bin, ob die dann alle gemeinsam in der 2. Stadt aufgewachsen sind oder nur zufällig alle im Nahen Osten rumhingen...

So leicht größenwahnsinnig angehauchte Typen wie Dich (sorry :p ) sollte man zwar nicht zu viel loben, aber ich sehe das sehr, sehr ähnlich:
Bis zu den Clansgründern gibt es zumindest noch ein paar Vampire (nämlich deren Kinder) die aus erster Hand erfahren haben, wie das damals gewesen sein soll. Natürlich sind sie dabei darauf angewiesen, dass Mama und Papa die Wahrheit sagen, klar, und als verlogene Mistkerle (und -mädels) von Vampiren müssen die das nicht unbedingt getan haben. Trotzdem kann man da halbwegs noch das eine mit dem anderen in der real-historischen Geschichte in Verbindung und Einklang bringen.

Alles was vor der dritten Generation liegt, ist selbst (und absichtlich!) in den Supplements so uneinheitlich, unterschiedlich und widersprüchlich gestaltet, dass es da keinen Sinn macht "seine Wahrheit für seine WoD" zu suchen. Denn: Wen kümmert das im Mittelalter oder in der Moderne noch? Im Grunde beruft sich jeder einzelne Clan darauf, dass sein Gründer entweder der absolute Liebling Kains war - oder als einziger noch dessen "wahre" Philosophie (TM) vertritt. Jedem seine eigene (Un-)Lebenslüge...

@Gesamtprojekt:
Wahnsinnig geil! Man riecht förmlich, dass da gewaltig viel Arbeit drin steckt und das Ergebnis kann sich nicht nur blicken lassen, sondern wäre es eigentlich wert, als Fan-Supplement veröffentlicht zu werden. In weiten Bereichen besser als das Original :)
 
Planst Du Albrecht den Bären auch noch irgendwie einzubinden? Historisch gesehen war er ja Zeit seines Lebens der Gegner Heinrichs. Der "Krieg" zwischen beiden war ja auch andauernder als die Streitereien zwischen dem Kaiser und dem Herzog.
 
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