Rezension Mystery Rummy Fall 2: Edgar Allan Poe - Doppelmord in der Rue Morgue [B!-Rezi]

Rilyntar

heiß begehrt
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Mystery Rummy


Fall 2: Edgar Allen Poe - Doppelmord in der Rue Morgue


Pegasus Spiele hat B! freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

Thema und Ziel des Spiels
Mystery Rummy ist ein Spielkonzept, welches die Faszination eines klassischen Kriminalfalls mit einem strategischen Kartenspiel auf der Grundlage bekannter Elemente des Rommé kombiniert.

Fall 2 basiert auf einer Geschichte aus dem Jahre 1841 von Edgar Allan Poe, nämlich Doppelmord in der Rue Morgue. Im Pariser Quartier St. Roch wurden zwei Frauen im vierten Stock ihres Wohnhauses grausam ermordet. Die Polizei verhaftet rasch Adolphe Le Bon als Verdächtigen. Doch der Meisterdetektiv C. Auguste Dupin weist mit viel Scharfsinn nach, dass in Wirklichkeit der frei herumlaufende Orang-Utan eines Seemannes auf der Durchreise die Morde beging. In Mystery Rummy Fall 2 wandeln Sie auf den Spuren von Meisterdetektiv Dupin. Sie wissen, dass der Orang-Utan der Mörder war, aber können Sie es auch beweisen?

Durch das Ausspielen von Hinweisen und Ereignissen erlangen Sie Punkte. Bonusmeldungen geben Extrapunkte. Wer den Urang-Utan fängt bekommt weitere Bonuspunkte. Der Spieler der am Schluss die meisten Punkte hat gewinnt.

Aufmachung
Mystery Rummy kommt in einer Klappbox daher, die das Aussehen eines Buches nachahmt. Auf der Rückseite erweckt ein Kästchen mit den Worten "Mit Team-Variante!" eine gewisse Aufmerksamkeit, ansonsten steht hier kurz Umrissen drauf was einen erwartet. Neben zwei Kartenfächern, die mit zwei praktischen Bändchen zum einfachen herausheben der Karten versehen sind, gibt es auf der Innenseite des Deckels eine kurze Info über Edgar Allan Poe. Der zweite Fall ist in einem schönen Grünton gehalten. Die Karten sind vollfarbig, beschichtet und hinreichend stabil. Statt vier Übersichtskarten wie im ersten Fall sind hier vier Kurzregeln beigelegt, welche kurz und kapp den Spielablauf umreißen. Die zeichnerischen Bilder auf den Karten versetzen einen stimmungsvoll ins 19te Jahrhundert. Auf jeder Karte findet sich außerdem ein Zitat aus dem Buch wieder.

Spielvorbereitungen
Jeder Spieler erhält eine Karte mit der Zugübersicht und der Orang-Utan wird in die Tischmitte gelegt. Die restlichen Karten werden gemischt und jeder Spieler bekommt einige Karten abhängig von der Spielerzahl. Die übrigen Karten bilden den Fallakte genannten Zugstapel. Davon wird die oberste Karte aufgedeckt, welche die Rue Morgue darstellt, gemeinhin als Ablagestapel bekannt. Der Spieler links vom Kartengeber beginnt das Spiel.
Bei vier Spielern spielen dabei jeweils zwei im Team gegeneinander, ansonsten kämpft jeder für sich.

Spielablauf
Am Spielanfang wird zunächst der Orang-Utan mit verdeckten Karten gefüttert. Das genaue Vorgehen ist dabei von der Spieleranzahl abhängig. Danach beginnt das Spiel. Es verläuft im Uhrzeigersinn und jeder Spieler führt dabei folgende drei Schritte in seinem Zug durch:

  • Zunächst zieht man eine Karte, entweder von der verdeckten Fallakte oder die offene Karte von der Rue Morgue.
  • Als nächstes darf man Karten spielen, muss das aber nicht.
  • Und als drittes und letztes muss man eine Karte ablegen.
Das Spiel endet entweder wenn ein Spieler seine letzte Handkarte auf die Rue Morgue legen kann oder weil die Herren Meisterdetektive am Tisch nicht kompetent genug waren ihrer Arbeit nachzugehen und den Zugstapel zum zeiten Mal aufgebraucht haben. Im ersten Fall wird noch unterschieden, ober der Fall während der ersten Fallakte oder während des zweiten Durchlaufs gelöst wird. Spielatmosphärisch heißt das dann, dass der Orang-Utan gefangen wurde (gibt satt Extrapunkte) oder zumindest als Mörder identifiziert werden konnte. Gelingt es den Spielern nicht den Fall zu lösen gibt es auch keine Punkte.

In Schritt zwei werden durch das Ausspielen von Karten die heiß begehrten Punkte generiert. Neben genau einem Ereignis darf man beliebig viele Hinweiskarten spielen. 3 oder mehr Hinweiskarten einer Farbe können dabei als Meldung gespielt werden, oder einzeln um eine am Tisch vorhandene Meldung zu ergänzen.

In Fall 2 bilden dabei immer 2 Meldungen einer Farbgruppe (z.B. hellblau und dunkelblau) eine Bonusmeldung, die 10 Extrapunkte wert sind, wenn man beide besitzt. Zu jeder Farbgruppe gibt es auch ein Ereignis, dass erst gespielt werden kann, wenn beide Meldungen bereits gespielt wurden. Sollte es einem Spieler gelingen das Ereignis und beide dazugehörigen Meldungen zu besitzen, kann das sogar dazu führen, dass die Gegenspieler keine Punkte bekommen, wobei dies eine Besonderheit des Spiels für Fortgeschrittene ist, die auch auf Turnieren Anwendung findet.

Jedes Mal wenn eine Meldung gemacht wird, muss der Orang-Utan mit einer Karte gefüttert werden, entweder von der Fallakte oder von der Rue Morgue. Gelingt es einem Spieler seine letzte Handkarte auf den Ablagestapel zu legen bevor die erste Fallakte verbraucht ist, so hat er den Orang-Utan gefangen und bekommt alle dessen Karten in seinen Spielbereich und damit jede Menge Extrapunkte.

Fazit
Mystery Rummy 2 macht definitiv Spaß. Die Spielzeit ist angenehm kurz. Es ist festzuhalten, dass das Spiel mit unterschiedlicher Spieleranzahl etwas anders zu spielen ist. Im Spiel zu zweit wird das Spiel meist durch fangen des Urang-Utans beendet. Bei mehr Spielern wird das jedoch schwer, wenngleich der Spielspaß zunimmt. Beim Spiel zu dritt kommt es auch am Häufigsten vor, dass man den Fall gar nicht erst zum Abschluss bringt und ohne Punkte ausgeht. Bei drei Spielern ist es auch recht selten, dass man eine Farbgruppe inklusive dessen Ereignis erlangt, und damit andere Spieler von der Wertung ausschließen kann. Man kann sagen, zu dritt bietet das Spiel die meiste Herausforderung, aber auch das größte Frustpotenzial. Das Team-Spiel zu viert ist dahingehend wieder einfacher, da jeweils zwei Spieler einen Spielbereich mit Karten füllen. Hier liegt die besondere Herausforderung darin durch geschicktes Austauschen von Karten möglichst viele Bonuspunkte zu ergattern und gleichzeitig zu verhindern, dass es dem anderen Team gelingt, einen selber von der Punktewertung auszuschließen.
Verglichen mit Mystery Rummy Fall 1 ist Mystery Rummy Fall 2 angenehmer zu spielen, da insbesondere die Endabrechnung wesentlich leichter ist als bei Fall 1. Positiv hervorheben sollte man außerdem, dass die Atmosphärentexte auf den Karten verglichen mit dem von Fall 1 viel besser zu lesen sind, dank anderer Schriftart und vor allem größerer Schrift. Auch das Regelheft hat eine um 1pt größere Schrift bekommen.
Alles in allen ein gelungenes Spiel. Bleibt nur noch zu sagen: Klappe zu, Affe tot - Fall gelöst.

Inhalt
1 Anleitung
66 Spielkarten, davon
* 49 Hinweise
* 12 Ereignisse
* 1 Orang-Utan
* 4 Spielzugkarten

Daten
Titel: Mystery Rummy Fall 2: Edgar Allan Poe - Doppelmord in der Rue Morgue
Originaltitel: Mystery Rummy: Murders in the Rue Morgue
Autor: Mike Fitzgerald
Illustrationen: Virginijus Poshkus
Art: Kartenspiel
Einband: Box
Verlag/Publisher/Label: Pegasus Spiele Verlag
Erscheinungsjahr: 2009
Originalverlag: U.S. Games Systems, Inc.
Ersterscheinungjahr: 1999
2-4 Spieler
ab 8 Jahren
Spieldauer: 20-40 Minuten
Preis: 9,95 €
EAN 4250231781063
Art.-Nr. 17851G
Seiten: 66
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