Methusalems ausspielen

M

mindblasted

Guest
Fakten auf den Tisch, niemand von uns hat wirklich das Zeug eine Kreatur darzustellen die über Jahrtausende hinweg existiert hat. Trotzdem gibt es solche Begegnungen und jeder hat seine individuelle Art sich an diese Darstellung anzunähern und diese absolut unmenschlichen Kreaturen auf irgendeine Art mit einem bestimmten Nimbus zu versehen.

Mich würde interessieren wie ihr versucht diesen zu erzeugen wenn eure Spieler an die Ältesten geraten.
Verpasst ihr ihnen ein wie auch immer übernatürliches Äußeres? Sind es Kreaturen die mehr aus Stein gemeißelt als aus Fleisch und Knochen zu sein scheinen? Seltsame Manieren und Raubtierhafte Gesten? Irgendwelche Demonstrationen unbeschreiblicher Macht?

Und wie händelt ihr, dass eure Spieler trotz dieses wahnsinnigen Ungleichgewichts a) nicht dumm aussehen im Angesicht einer solchen Naturgewalt und b) halbwegs geistig gesund und überlebend aus dieser Situation hervorgehen.

Ich denke halt irgendwo das so eine Begegnung einen Neonate ziemlich erschüttert zurücklassen sollte aber auch nicht dazu führen darf das der SL/NSC auf einmal im Rampenlicht steht ... schwierige Sache.
Vielleicht eignet sich auch eher keine direkte Begegnung oder ein Dialog sondern ein Vorbeiziehen knapp außerhalb der Reichweite der Vampire oder eine bedrohliche Gegenwart die aber so gut wie nie konkret wird.

Auch Beispiele über Auftritte Methusalems aus euren Runden fände ich cool. Mir gehts jetzt eher weniger um regeltechnische Seiten sondern mehr um Atmosphäre und irgendwelche besonderen Quirks.
 
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Als in unserer Gruppe ein Methusalem aufgetreten ist, war das schon eine große BEdrohung für die Gruppe/Stadt/Land... Aber unser Spielerleiter hat den Methusalem ein krankes Spiel mit der Gruppen spielen lassen, so anch dem Motto ich hab so übermenschlich Kräfte das Nation versklaven mit zu langweilig ist, ma gucken was noch so geht. Also er war uns ständig über, aht aber ehr aus dem Hintergrund herraus aggiert.
Dramatisches Ende war natürlich vorprogrammiert, denn "gewonnen" hat natürlich der Methusalem....
 
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Also ich würde einem derart alten Vampir immer ein paar besondere Zeichen verpassen, denn im Laufe seines langen Unlebens wird er sicher die eine oder andere Raserei versemmelt haben, wird sich Psychische Macken angeeignet haben.

Vampiren mit hoher Seelenstärke würde ich vielleicht diesen MarmorEffekt geben, Vampiren mit hoher Beherrschung funkelnde Augen. Im Prinzip einen Vampir erzeugen wie Anne Rice sie beschreibt.

Altertümliche Manieren und Sprache und Kleidung wäre auch Pflicht, denke ich.
 
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Dramatisches Ende war natürlich vorprogrammiert, denn "gewonnen" hat natürlich der Methusalem....

hat das denn noch Spaß gemacht? Das ist ja im Endeffekt genau das was ich nicht will... ich will das die Spieler "gewinnen" und mit einer Art "Aha-Effekt" aus der Runde hervorgehen. Also jetzt nicht das sie irgendeinen Methusalem schlachten, eher aber die Begegnung halt überleben udn während ihrer handlungsfähig bleiben.

Mmmh im Grunde lässt sich die Frage wohl auf zwei Punkte reduzieren:
1) Wie äonenalte Leute glaubwürdig darstellen das der Sense of Wonder nicht verloren geht ?
2) Wie eine Begegnung mit ihnen spannend, aufregend und aktiv(!) gestalten ?
 
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Immer erst indirekt spielen, also über Ghule bzw. Kinderchen des Methusalems. Die haben meistens eine ganze Armee zu ihrer Verfügung bzw. gewaltigen Einfluss.

Falls es doch zu einem Auge in Auge kommt möglichst keine "menschlichen" Emotionen zeigen. Bei Fehlverhalten der SC am besten sofortige Vernichtung als erstes, um den Welpen zu zeigen wo der Hammer hängt. Es sei denn diese unverschämten Dinger da sind noch eingeplant. Aber auf der anderen Seite hat man ja alle Welt der Zeit um Ersatz zu beschaffen ...
 
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als eigenschaft auf jeden fall über den dingen zu stehen bzw. desinteresse am alltäglichen geschehen, weil man genug erfahrung gesammelt hat um zu wissen, dass es sich ohnehin wiederholen wird oder überhaupt bedeutungslos ist.


nicht direkt handeln, da ...

1; die derzeitige technik wohl nicht benutzt werden will. sei es aus unwissenheit oder misstrauen oder eitelkeit.

2; man kein verlangen hat sich selbst zu zeigen, da man seine eigenen vorlieben hat und es einem einfach nicht interessiert wenn so ein 20 jahre alter bengel dir löcher in den bauch fragt wie es in pompeii und dergleichen ausgesehen hat.

3; es einfach sicherer ist. man kann zwar kämpfen, aber man muss das risiko nicht eingehen.

kurz um: du bist mächtig und weißt das auch. als folge davon vermeidest du das rampenlicht und bist der aussenwelt verschlossen und stehst im verdacht nur ein märchen zu sein. von den charaktereigenschaften ist man extrem berechnend und kalkulierend.

persönlich fand ich DEN methusalem meiner meinung nach in dem imperator aus star wars. besonders in episode VI - vollkommen ruhig und jederzeit herr der lage (man achte nur auf das grinsen als sich die lichtschwerter nur 5cm vor seinem gesicht befinden und er nur grinst ohne davor auch nur den anschein eines versuchs sich zu wehren macht, weil er genau weiß wie jeder reagieren wird.

natürlich ist das nur meine vorstellung eines methusalems. wird sicher einige geben die sich in eine vollkommene andere richtung entwickeln.
 
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Tja, ich hab derzeit ein ähnliches Problem, das sich anbahnt, denn die Chronik spielt im Viktorianischen London und irgendwann werden die SC dem Prinzen begegnen oder ihn zumindest von weitem sehen. Da ich leider aus der VA Reihe weder die Romane noch London by Night habe, stellt sich mir die Frage, wie ich Mithras stimmig beschreibe...?
 
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Wir hatten in unserer alten Runde im Zuge unserer Gehenna-Geschichte eine Begegnung mit einem uralten aquatischen Gangrel, Enki (alles nicht Metaplot ;) ). Der sah eigentlich ganz normal aus, weil er einfach nicht wollte, dass seine Tiermerkmale von anderen gesehen werden. Das ganze spielte sich auf Kreta ab, wo seine Erzeugerin, die gute Ennoia, in Gestalt eines riesigen, in einer unterseeischen Höhle wuchernden, blutroten Korallenriffs, schlief. Enki hatte vor, sich aufzuschwingen und sie auszutrinken und rief zu diesem Zweck all seine Nachkommen (und das waren eine Menge!) herbei, um sich für ihn zu opfern, damit er einfacher an sie herankam. Die Spielercharaktere waren einer alten Karte gefolgt, die sie aus der Krypta des Mailänder Doms gemopst hatten und platzten natürlich mitten rein. Ich weiß nicht, ob der Moment so schauerlich rüberkam, wie ich es gerne wollte, aber nach der kleinen Ansprache des Alten musste ich die Spieler nicht darauf hinweisen, dass sie eigentlich sowieso keine andere Wahl hatten, als dem Marschbefehl zu gehorchen. ;)



Edit: Aber Mithras ist schon eine echte Herausforderung, gerade weil er in so einem "normalen" Umfeld auftritt. Ich würd ihn vielleicht erstmal gar nicht beschreiben, sondern den Seneschall das meiste machen lassen. Wenn dann über x Sitzungen alle nur von der Ausstrahlung und Erhabenheit des Prinzen (fast ein lächerliches Wort für Mithras) getuschelt haben und man vielleicht vor lauter Ehrfurcht nichtmal seinen Namen nennt, muss er eigentlich nur noch im Elysium auf einer ganz normalen Sitzgelegenheit thronen wie ein antiker Herrscher auf einer Sänfte aus den erlesensten Schätzen. Die Charaktere könnten Schwierigkeiten haben, sich auf Gespräche mit anderen zu konzentrieren, wenn er im Raum ist, die Personen, die in seiner Nähe stehen könnten verblassen und fast unsichtbar erscheinen, gegen die pure Präsenz dieses Reliktes, Toreador können den Blick nicht abwenden, die Vertreter niederer Clans beschleicht das Gefühl, die Nähe des Prinzen nicht wert zu sein, ... *schauder*
 
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Edit: Aber Mithras ist schon eine echte Herausforderung, gerade weil er in so einem "normalen" Umfeld auftritt. Ich würd ihn vielleicht erstmal gar nicht beschreiben, sondern den Seneschall das meiste machen lassen. Wenn dann über x Sitzungen alle nur von der Ausstrahlung und Erhabenheit des Prinzen (fast ein lächerliches Wort für Mithras) getuschelt haben und man vielleicht vor lauter Ehrfurcht nichtmal seinen Namen nennt, muss er eigentlich nur noch im Elysium auf einer ganz normalen Sitzgelegenheit thronen wie ein antiker Herrscher auf einer Sänfte aus den erlesensten Schätzen. Die Charaktere könnten Schwierigkeiten haben, sich auf Gespräche mit anderen zu konzentrieren, wenn er im Raum ist, die Personen, die in seiner Nähe stehen könnten verblassen und fast unsichtbar erscheinen, gegen die pure Präsenz dieses Reliktes, Toreador können den Blick nicht abwenden, die Vertreter niederer Clans beschleicht das Gefühl, die Nähe des Prinzen nicht wert zu sein, ... *schauder*
Danke, besonders die Sache mit dem Getuschel find ich gut.
 
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Die Vorstellung eines Methusalems als Prinzen entspricht witzigerweise ungefähr genau dem wie ich es mit einem antiken Brujah gehandhabt habe der bis vor kurzem noch offen auf dem Thron Valencias saß.
Seneschall und Seherin als Sprachrohre, komplett blutsgebundene Brut (muskulöser, großer Männer) als Hände (eines boshaften, ikonenartigen Kind-Ahnens) und alleiniges Augenöffnen in Gegenwart anderer Kainiten direkt mit Majestät kombiniert. Die Vorbereitungsphase (Hinweise, Tuschelei) hatte ich so leider nicht, schade :/

Die nächste "Methusalemsbegegnung" (eigentlich war der gute Prinz garnicht so alt gewesen, hatte halt lange Starrephasen und 4-5 sehr mächtige Disziplinen) soll dann halt aktiver sein.

Obwohl ich mir gerade überlege das Ganze mehr in eine Art Alien-Horror abgleiten zu lassen und wieder nicht einen ganz so Alten zu nehmen. Vielleicht einen mehrere Jahrhunderte alten Wight ... oder besser ein Wesen was nah an der Grenze ist aber noch genug Eigenantrieb hat um andere Ziele auszuüben als direkt die Gruppe zum Abendessen zu verputzen.
Habe bisher halt nur auf ein sehr mächtiges und altes Wesen das erwachte hingewiesen und ich komme gerade irgendwie vom Intrigentrip weg hin zu Survival-Horror evtl kombiniert mit einem Wettrennen um irgendeinen MacGuffin und mit einigen Möchtegern-Diableristen.

Vielleicht einen Gangrel-Ahnen oder schwächeren Nictuku-Abkömmling der bis kurz vor Ende nie wirklich in Erscheinung tritt aber irgendwo im Dunkeln lauern muss. Gerade für den Assamiten und den Gangrel in der Runde dürfte es eine spannende Erfahrung sein selbst einmal zu den Gejagten zu gehören.
 
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Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: Beschreibungen wie für andere 0-8-15 NSC sind hier meist Fehl am Platz. Nicht auf Details versteifen, da diese einem Methusalem einfach nicht gerecht werden können. Am besten finde ich passen hier Beschreibungen der Gefühle, die in den SC aufkommen, wenn sie einmal die Chance bekommen ein solches Wesen zu betrachten.
Auch lässt sich mit gut beschriebenen Gefühlen, wie Wildheit, Erhabenheit, pure Macht, schon im Vorfeld stimmungsvoll und subtil einsetzen, z.B Tiere könnten sich seltsam verhalten wenn ein 4. Gen. Gangrel in die Nähe der stadt kommt/Menschen meiden instinktiv die straßen, weil sie unbewusst spüren wie eine uraltes Raubtier in der Nähe ist. Auch Mithras erhabene Ausstrahlung zeigt sich vielleicht nicht nur wenn man vor ihm steht, sondern lässt sich fühlen wenn man nur den Häuserblock nähert, in dem er residiert.
Was den Disziplineinsatz angeht würde ich auch (außer bei extremen Kampfsituationen) eher subtil angehen, es braucht halt einfach nicht Disziplinen Stufe 9 um ein paar Neonates beizukommen, das lässt die Spieler meist zittern, bei dem Gedanken, was ein Methusala ansonsten anstellen kann, wenn man ihm quer kommt.

Liebe Grüße
die Crinos Inc.
 
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Finde ich auch sehr schön, man muss aber aufpassen dass man die Charaktere nicht durch solche Beschreibungen zwingt, einen NSC sympathisch zu finden oder sie eben in eine Richtung drückt. Und was das erhabene Gefühl einen Häuserblock weiter angeht: Finde ich auch toll, aber hier ist die Gefahr, dass Spieler mit wenig Gefühl für Stimmungsbeschreibungen und einem ungesunden Pragmatismus sowas nutzen, um die Zuflucht eines Methusalems zu finden oder sowas.
 
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Häuserblock? Wie reden hier von Methusalems. Ah, da fällt mir die Seele Wiens wieder ein ... Muss Wiener Blut mal wieder lesen. ^^ Da ist eine der besten Beschreibungen eines Methusalems drin, wie ich finde.
 
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Da fällt mir eine Stelle aus „Berlin by night“ ein …

… in der „Kain“ beschrieben wird, der ja dann letzten Endes gar nicht Kain ist …

… die ich im Folgenden mal kurz sinngemäß wiedergeben will:

Beschreibe ihn nicht in körperlichen Begriffen, versuche lieber sein Verhalten und seine Ausstrahlung zu beschreiben, dass es den Spielern das Aussehen suggeriert.
Beschreibe die Macht, welche er verströmt, die Augen, deren intensiver Blick die Aufmerksamkeit auf sich zieht, wie das Licht die Motten. Beschreibe die Eleganz der Bewegungen, die Anmut mit der er durch den Raum zu schweben scheint. Beschreibe den Ausdruck von schier unfassbarer Macht, der in sein Gesicht geschrieben steht.
Fasse ihn nicht in Merkmale, mit denen du andere Personen beschreibst, denn dann wirkt er zu gewöhnlich, zu greifbar… und wenn er so real wirkt, dann verliert er die Aura der Furcht und der Macht mit der er sich umgibt. Lass die Spieler spüren, wer er ist, aber sag ihnen nie, wie er aussieht…

Es kommt dann noch ein Abschnitt zu „Rollenspieltipps“, diese sind aber schon sehr speziell auf diesen einen Charakter maßgeschneidert… Auch wenn das Gefühl von (nahezu) unbegrenzter Macht und quasi Unverwundbarkeit durchaus auf mehr als nur einen Alten zutreffen dürfte. Was sollten diese minderen Wesen einem Methusalem schon anhaben können… die sind ja sogar noch weniger als Ameisen… sie zu zertrampeln würde noch nicht einmal Freude bereiten. Auch der dort angesprochene Gedanke, dass schon die bloße Tatsache dich zu erblicken eine schier unglaubliche Demonstration deiner Gunst ist, gefällt mir…

Wollte gerne eine Internetseite zum Thema Megalomanie verlinken, habe aber auf die Schnelle nichts brauchbares gefunden :D


PS: Falls es irgendjemandem aufgefallen ist: Ich habe den vorher geposteten Artikel wieder zurückgezogen, um keine Schwierigkeiten mit dem Copyright zu bekommen, da ich es mir erlaubt habe, eine ganze Passage zu zitieren... daher müsst ihr jetzt mit einer sinngemäßen Zusammenfassung leben. Und wer das Buch selbst hat, der kann ja nachlesen :)
 
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ich stelle mir Methusalems ungefähr so vor wie die Drachen aus Shadowrun.

Es ist möglich einen ihrer Pläne zu durchkreuzen und man freut sich,.....

......, allerdings stellt man später fest das es genau das war was der Drache wollte und man ihm damit sogar einen gefallen getan hat.
 
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