Metadiskussion: Fantasy vs. SF

Was ist denn bei Star Wars "punkig"?

Und: Deine Vorstellungen von Space Operas kann ich weder mit Star Wars, noch mit Klassikern wie den Lensmen noch mit moderneren Romanen wie Bad Earth zur Deckung bringen.

Überhaupt geht es bei Deinen Einteilungen nur um die TECHNIK. Technik ist aber bei Science-Fiction nicht alles. 1984 ist ein Science-Fiction-Roman, dessen Technik keine (zentrale) Rolle spielt und auch nicht (wesentlich) gegenüber der im Entstehungsjahr 1948 vorliegenden Technik weiterentwickelt ist. Doch wird hier eine ZUKÜNFTIGE GESELLSCHAFTSORDNUNG geschildert, die das zentrale Thema ist. Daher ist es eben auch Science-Fiction.
 
Überhaupt geht es bei Deinen Einteilungen nur um die TECHNIK. Technik ist aber bei Science-Fiction nicht alles. 1984 ist ein Science-Fiction-Roman, dessen Technik keine (zentrale) Rolle spielt und auch nicht (wesentlich) gegenüber der im Entstehungsjahr 1948 vorliegenden Technik weiterentwickelt ist. Doch wird hier eine ZUKÜNFTIGE GESELLSCHAFTSORDNUNG geschildert, die das zentrale Thema ist. Daher ist es eben auch Science-Fiction.

verstanden.

Aber: Ist Science Fiction OHNE Technik denkbar?? Ich meine, ein Mindestmaß an Technik muss vorhanden sein, auch um Gesellschaftsordnungen innovativ zu gestalten;
Wobei Technik nicht unbedingt eindimensional zu verstehen ist. Für die Menschen der Steinzeit wäre die babylonische Zivilisation vermutlich ein Technik/ Entwicklung- und ein Gesellschaftswunderland gewesen, aber ausschließlich Feuer und Faustkeil zur Verfügung zu haben ermöglicht halt KEINE Science Fiction.

Denke ich.
 
Aber: Ist Science Fiction OHNE Technik denkbar??
Wie gesagt: Wenn man sich prizipiell auf die tradition des utopischen Romans konzentriert und dadurch dann rein soziologische Merkmale festmacht, die auch jeweils nur kleinere Änderungen wie radikalisierte Gesetzeslagen (aber innerhalb der Gesetze entsprechender Wissenschaften) ist es eine Grudsätzlich denkbare Möglichkeit. (Utopia von Thomas Morus oder auch der Sonnenstaat von Campanella, um jetzt mal zwei utopische Romane aus der Ursprünglichen Zeit zu nennen hatten ja auch weniger technische Spekulationen in sich. Und trotzdem werden gerade diese Romane als eine der Wurzeln der heutigen Science FIction diskutiert.)
 
Sci Fi behandelt immer eine "Zukunft".
Unsere Welt ist sehr technisch und es sieht so als würde das in Zukunft eher noch mehr als weniger so sein.
Einen Zusammenbruch der Zivilisation, der auch SciFi sein könnte, wurde durch das Genre der Endzeit amputiert,
Wenn ich also eine zukunftsvision ohne einen Zusammenbruch nehme ist es nach heutigem Stand zwingend notwendig Technik mindestens auf heutigem eigentlich sogar etwas höherem Niveau zu haben.
Allerdings kann diese eben wirklich auch einfach eine Kulisse ohne Relevanz sein.
 
Was ist denn bei Star Wars "punkig"?
Ist für mich genauso Punk wie V:tM oder Steampunk. Eben abgedreht anders ohne logisch zu sein dabei.
Überhaupt geht es bei Deinen Einteilungen nur um die TECHNIK. [...] ZUKÜNFTIGE GESELLSCHAFTSORDNUNG [...]
Technik ist für mich der entscheidende Faktor. 1984 ist für mich keine Science Fiction (also aus Sicht des Schreibers wars das damals natürlich, insofern sag ich mal es ist nicht primär SciFi bzw wäre gar keine, wenn es heute geschrieben würde) sondern eine Gesellschaftsdystopie. Was das mit SciFi vs. Fantasy zu tun haben soll ist mir nicht so ganz klar... das ist für mich Äpfel mit Autos verglichen weil weder eins das andere ausschließt noch bedingt.
Ich wiederhole aber gerne auch noch mal, dass ich mir zu dem Thema offensichtlich nicht so viele Gedanken gemacht hab wie die meisten hier und eigentlich hab ich auch nicht vor das nach zu holen ;)
 
Das lässt aber wiederum werke wie die "Zeitmaschine" oder "First and Last Men" außer acht.
Oder "Utopia", oder den "Sonnenstaat". ^^
sondern eine Gesellschaftsdystopie.
Und schwups: Schon sind wir wieder im Bereich gesellschaftlicher Spekulation... oder anders ausgedrückt: Im Kerngebiet der Gesellschaftswissenschaften. Orwell hat ja durchaus mit den Gegebenen damaligen gesellschaftlichen Tendenzen spekuliert udn möglichkeiten einbezogen, wie eine bestimmte Entwicklung zu Stande kommen kann.

Stephen Fry hat da mit "Geschichte machen" übrigens auch einen ziemlich interessanten Roman geschrieben, der mit Hilfe technischer Staffagen eine durchaus soziologische Theorie noch einmal unterstrichen hat. (Und wenn die entsprechende technische Staffage nicht dabei gewesen währe, würde ich den Roman immer noch in die SciFi einordnen.)
 
Hat denn keiner wenigstens mal die Wiki-Artikel gelesen?

Science-Fiction [ˌsaɪəns ˈfɪkʃən̩] (auch Sciencefiction, fachsprachlich oft Science Fiction, nach alter Rechtschreibung Science-fiction; abgekürzt Sci-Fi, SciFi [saɪ̯fɪ̯] oder SF) ist ein Genre innerhalb der Literatur und des Films, aber auch anderer Disziplinen wie etwa der bildenden Kunst, das den Einzelnen, die Gesellschaft oder die Umwelt in zeitlich, räumlich oder historisch (oft radikal) alternativen Konstellationen betrachtet. Science-Fiction entwirft – häufig in der Zukunft verortete, teilweise auch räumlich entfernte – Konstellationen des Möglichen, beschreibt deren Auswirkungen auf die Gesellschaft und den Menschen und reichert reale wissenschaftliche und technische Möglichkeiten mit fiktionalen Spekulationen an.

Fantasy (von engl. fantasyPhantasie“) ist ein Genre der Phantastik, dessen Wurzeln sich in der Mythologie und den Sagen finden. Ähnlich wie die benachbarten Genres Science Fiction und Horror, findet Fantasy ihre wichtigsten Ausprägungen in Literatur und Film, außerdem aber auch in Musik und bildender Kunst sowie neuerdings im Bereich der Gesellschaftsspiele, Computerspiele sowie Pen-&-Paper- und Liverollenspiele.
Als modernes Subgenre der Phantastik stellt die Fantasy übernatürliche, märchenhafte und magische Elemente in den Vordergrund. Oft bedient sie sich der Motive alter Mythen, Volksmärchen oder Sagen. So tauchen Sagengestalten wie Zwerge oder Zauberer auf, aber auch eigens erfundene Wesen oder anthropomorphe Tiere. Häufig wird die Handlung in eine fiktive Welt verlegt, die sich deutlich von der irdischen Realität unterscheidet. Das Fiktionale gilt innerhalb des imaginären Hintergrundes als real.
 
Und SF soll kein Subgenre der Phanatstik sein?
 
Und SF soll kein Subgenre der Phanatstik sein?

Natürlich ist es das. Prinzipiell ist ALLES Phantastik, nur auf die Versatz- und Stilelemente kommt es an.

Grob gesagt bedienen sich die einen bei den Wissenschaften, die anderen bei Märchen und Sagen.
 
Die Phantastik existiert als Metagenre auch nur im deutschen. Das die SF dazugehört ist durchaus korrekt, aber ansonsten finde ich die Definition etwas problematisch
 
Natürlich ist es das. Prinzipiell ist ALLES Phantastik, nur auf die Versatz- und Stilelemente kommt es an.

Grob gesagt bedienen sich die einen bei den Wissenschaften, die anderen bei Märchen und Sagen.
Ich glaube da muss noch Evolution oder Sozialisation bei der SF mit in die Definition rein und dann reicht das für mich voll und ganz aus.
 
Fantastic gibt es auch im Englischen.

Aber ich gebe dir mit der Definition recht. Man kann es nicht einfach in ein Definitionskorsett zwängen, da es einfach zuviele Überschneidungen mit anderen Genres gibt.

Im Grunde ist selbst die Geschichte eines FedEx-Bediensteten der in der Südsee Schiffbruch erleidet und auf einer einsamen Insel überlebt schon Phantastik. Sobald ein Unbeteiligter etwas erzählt hat er schon seine Phantasie bemüht, um die Ereignisse für den Zuhörer in einen Kontext zu bringen...
 
Evolution und Sozialisation sind ja schon implizit drin, denn in der SF geht es wie gesagt um technische, kulturelle, ökonomische und ökologische Entwicklungen vom Standpunkt des Autoren aus...
 
Sobald ein Unbeteiligter etwas erzählt hat er schon seine Phantasie bemüht, um die Ereignisse für den Zuhörer in einen Kontext zu bringen...
Wenn also der Schiffbrüchige von einem Land der Riesen oder der Zwerge berichtet, dann ist das allein aufgrund des IRREALEN Elements der Riesen und Zwerge schon Phantastik.
Wenn er von einem Schwarzen, mit dem er sich angefreundet hat, berichtet und von Kopfjägern, dann ist das irreale Element nicht vorhanden. Es ist immer noch eine FIKTION, aber keine, die man als Phantastik bezeichnen würde.
Wenn er von einem Schiffbruch berichtet, davon, wie er sich auf einer Insel durchgeschlagen hat, bis er entdeckt und gerettet wurde, und wenn dies ein - natürlich durch seine Erinnerung gefilterter - Tatsachenbericht ist, dann ist das KEINE Fiktion.

Wenn jemand aber einen "Tatsachenbericht" abgibt, wie er mit seinem Handelsraumschiff auf einem technologisch unterentwickelten Planeten notlanden mußte und wie er sich durchschlug und mit den rückständigen Mitteln das Schiff wieder flott machen konnte, dann ist das eben wiederum FIKTION des IRREALEN. Phantastik halt.
 
Im Grunde ist selbst die Geschichte eines FedEx-Bediensteten der in der Südsee Schiffbruch erleidet und auf einer einsamen Insel überlebt schon Phantastik. Sobald ein Unbeteiligter etwas erzählt hat er schon seine Phantasie bemüht, um die Ereignisse für den Zuhörer in einen Kontext zu bringen...
Das fällt bei mir unter "sense of wonder".

Und das kommt für mich ja noch vor Fiktion, die wiederum vor Phantastik kommt.
 
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