Löwenclub Meilensteine des Rollenspiels

Wir haben in dieser teils ja schon etwas in die Jahre gekommenen Runde viel über Historie des Rollenspiels, über zurückliegende Entwicklungen, aber auch über die Zukunft des Rollenspiels, seine Chancen im Wandel der Zeiten gesprochen.

Mir liegt aktuell ein Thema am Herzen, welches alle diese Punkte berührt, aber dann doch darüber hinaus geht.

Mir ist neulich bewußt geworden, daß ich bestimmte Rollenspiele, bestimmte Cons, bestimmte Rollenspielautoren, usw. besonders ins Herz geschlossen habe, weil ich mit diesen bestimmte MEILENSTEINE im von mir erfahrenen Hobby Rollenspiele verbinde.

So stellt für mich Gamma World 1st Ed. als mein erstes Rollenspiel, als mein Einstieg ins Hobby einen echten MEILENSTEIN dar.

Aber ich will hier nicht so weit in die Vergangenheit schauen, sondern auch den Blick auf die Gegenwart bzw. nähere Zukunft richten.

Für mich ist Funky Colts z.B. auch ein MEILENSTEIN. Ein Lichtblick, der aus der trüben, grau-in-grau "Dark"-heit der deutschen Rollenspielentwicklungen hervorgestochen ist, und sogleich das Herz erwärmte und die Spielfreude auftaute aus der verhärmten Kühlkammer deutsch-depressiver NDE-Vertreter.

Mein erster Celtic-Con war ein MEILENSTEIN. Einfach all die netten Leute dort - Orga, Spielleiter und Mitspieler - und die allgemeine Stimmung machen mir den Celtic-Con zu einem Con, den ich stets mit guten Gefühlen besuche. Das heißt nicht, daß nicht andere Cons auch nett wären, aber der Celtic-Con hat einen besonderen Platz bei mir.

Ich empfinde es auch als einen MEILENSTEIN, daß damals die deutsche RuneQuest-3-Ausgabe inhaltlich und von der Produktionsqualität besser war als ALLES, was von Avalon Hill zu RQ3 herauskam. Hier hat sich mir zum ersten Mal so richtig gezeigt, daß wir uns in Deutschland nicht (mehr) mit unseren Rollenspielprodukten gegenüber den "Profis" aus dem anglo-amerikanischen Raum verstecken mußten. - Und die weiteren Entwicklungen von Cthulhu oder Shadowrun oder - aktuell - Savage Worlds lassen sogar den Schluß zu, daß wir hierzulande ein paar Sachen durchaus BESSER machen können, als im Herkunftsland des Rollenspiels.

Ein markanter MEILENSTEIN ist meine Anmeldung hier bei den Blutschwertern gewesen. Ich bin ja damals ein "Engel-Flüchtling", einer der vielen "Vertriebenen" aus dem damals noch existenten F&S-Forum gewesen, und habe hier eine echte Erweiterung meines "virtuellen Wohnzimmers" gefunden.

Meine aktuelle Begeisterung für Barbarians of Lemuria könnte sich noch zu einem MEILENSTEIN entwickeln, da ich schon beim Lesen der aktuellen Auflage das Gefühl hatte, "dieses Regelwerk versteht mich". Ich habe mich beim Lesen regelrecht in dieses kleine, aber sehr feine Sword&Sorcery-Rollenspiel "verliebt". Mal sehen, ob es das Zeug zum Meilenstein hat.

Ich habe da noch so einige MEILENSTEINE in Erinnerung, die für mich besondere Bedeutung auf meinem Weg im Rollenspielhobby erlangt haben.

MEILENSTEINE dieser Art sind natürlich immer etwas Persönliches. Dennoch nehme ich mir die Freiheit und frage hier im Löwenclub mal in die Runde, was denn für die geschätzten Mitglieder ihre persönlichen Meilensteine, alte wie neue, sind.

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Ein ganz besonderer, wenn nicht sogar DER MEILENSTEIN für mich war ein lauer Sommerabend vor vielen Jahren, als ein damals noch junger Infernal Teddy im Kreise eines weiteren (mittlerweile jahrelangen) Weggefährtens sowie einiger weiterer altgedienter Bekannter, die erste gemeinsame Rollenspielrunde an der ich teilnahm.

Ein weiterer wichtiger und prägender MEILENSTEIN war für mich die Begegnung mit ShadowRun 2nd. Cyberpunk war lustig, DSA und AD&D machten Spaß, doch SR2 war damals für mich der heilige Gral den ich fand. Dieser Begegnung folgte eine jahrelange treue Anhängerschaft an ShadowRun. Auch wenn ich es mittlerweile kaum noch spiele, so hat es doch sehr lange einen extrem hohen Stellenwert bei mir innegehabt.

Beeindruckt und meine Rollenspielkarriere auf neue Wege gebracht hat dann auch die GURPS-Runde mit IT, so dass diese auch einen MEILENSTEIN darstellt. Denn GURPS brachte mich dazu geradezu unerlässlich ständig an irgendetwas rumzubasteln. Und auch heute noch erinnere ich mich gerne zurück an Arachno-Douglasien und einen beleidigten Mitspieler, der leider nichts von der superheißen und drallen Blondine (NSC) hatte, weil er darauf bestanden hat, dass sein Charakter ein Full-Borg ist (tja, keine Drüsen, keine Sekrete und Hormone...).

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Ein MEILENSTEIN für mich war auch der Eintritt in einen Rollenspielverein. Das hat mich über die normalen Kontakte an Uni und über das Kampfkunsttraining hinaus mit Rollenspielern ganz anderer "Vorgeschichte" zusammengebracht.

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Mein persönlicher erster MEILENSTEIN (MS) in Sachen Rollenspiel war wohl DSA.
Damals noch beinahe druckfrisch kam durch meinen Kumpel René die "Die Helden des Schwarzen Auges" (2te Edition) Box ins Haus. Und damit das Rollenspiel.

Der nächste MS war vielleicht der Tag, als ich den Laden Beutelsend in Berlin entdeckte - und somit die Wahrheit über die Auswahl am Rollenspielmarkt.
Wir hatten bis dahin nur DSA, AD&D, MERS, Midgard, und Sturmbringer gekannt. Die hat man nämlich bei Spielbrett (In Berlin Spandau, RIP) oder auch mal im Bahnhofshandel (Berlin-Rathaus Spandau, "Werken Spielen Schenken", RIP) bekommen.

1991 kam es zu DEM MS in meinem Rollenspielerdasein. HârnMaster erschien in erster Edition auf deutsch, und ich wurde damals durch die Wunderwelten (wer hätte DAS geahnt?) darauf aufmerksam.

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Ein MEILENSTEIN waren für mich natürlich die Anfänge des Hobbys bei mir. DSA, D&D, Sternengarde, Der Hexer von flammenden Berg und andere Spielbücher. Das habe ich sehr genossen und gelebt.

Mit dem ersten Con (Ratcon in Dortmund) kam ein weiterer MEILENSTEIN und ich rutschte mehr in die Szene hinein und ich möchte diese Erfahrung nicht missen. Außerdem kamen erste Kontakte mit Verlagen und Autoren zustande.

Um 1994 (?) herum kam ich dann ans Internet (14.400er internes Modem). Die Einwahl fand über AOL statt und die dortigen Chaträume waren noch ein kleiner Kreis - man kannte sich. Irgendwann nahm das schnell weiter zu und ich schwenkte auf (RPG-)Newsgroups um, wo ich fleißig mitlas. Am meisten in Erinnerung geblieben ist mir damals "Dirk vom Laden" aka "Dirk Remmecke".
Später kam dann das Schreck-Net hinzu und das führte mich zu...

...Vampire (aus der alten WoD). Ein weiterer MEILENSTEIN, wo ich meine besten Rollenspielerfahrungen als Spieler gesammelt habe. Der alte Zauber, den ich in den Anfängen verspürt hatte, wurde hier wieder aktiviert und führte zu sehr intensiven Spielerlebnissen...

... und zu diesem Forum, dass einen weiteren MEILENSTEIN für mich darstellt. Durch diese Austauschplattform habe ich meinen Horizont stark erweitern können und viele nette Leute kennengelernt.

Meine Mitarbeit bei der RPC seit 2006/7 war der letzte große MEILENSTEIN. Hier kann ich meine Vorstellungen voll einbringen und teilweise sogar "Visionen" in Angriff nehmen.

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Die Cyberpunkwelle (inkl. SR) - wo zum erstenmal Gesellschaftskritik eine Rolle spielte.
Mage:tA - das tatsächlich die Spieler erleuchtete
The Moonlittrod - ein Changeling PbEm das eine wundervolle weltweite Gemeinschaft schaffte
Nobilis - dank eines Mitspieler, der beruflich als Regisseur & Schauspieler tätig ist, neue Dimensionen zum Thema Darstellugn schafft

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DER Meilenstein war für mich ganz eindeutig Shadowrun (anfangs noch die erste Edition, bis dann recht schnell die zweite Edition folgte). Mein erster Kontakt mit dem Hobby Rollenspiel, mein Einstiegssystem und bis heute - trotz oder vielleicht aufgrund - aller Macken MEIN Lieblingssystem.

Dann war die Erkundung der virtuellen Rollenspielszene auf jeden Fall ein Meilenstein. Das Diskutieren mit anderen Betreibern des Hobbys, das Kennenlernen von guten Bekannten bis neuen Freunden und vor allem das Erweitern des eigenen Horizonts waren und sind für mich die Eckpfeiler meiner Motivation zur Kommunikation im Internet.

Das erste Mal zu leiten, war (rückblickend) ein Meilenstein. Ohne Vorwarnung ins kalte Wasser geworfen und ziemlich schnell gemerkt (bei aller Entwicklung, die ich gemacht habe), daß ich für diese Position innerhalb der Gruppe wie geschaffen bin und meine (natürlichen) Talente nahezu perfekt einsetzen kann. Dazu die Möglichkeit dem (Lieblings)System eine persönliche Note zu geben und sich selbst immer wieder hinterfragen, neue Kniffe lernen und Erleben eigener Regelanpassungen.

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Okay meine MEILENSTEINE:

• Cowboy und Indianer spielen.
• Der Versuch "Cyberiade" von Stanislaw Lem zu lesen. Mit 7 war ich aber zu doof zu.
• Der Fundus an SF-Literatur in unserer Stadtbibliothek (bis ich 10 war hatte ich alle durch), auch alle erhältlichen Karl Mays. Und das im kommunistischen Polen.
• "Asterix" und "Valerian und Veronique" Comics in der Stadtbibliothek in HG.
• Der SF- und, weniger meine Richtung, Fantasy-Buchständer in den 3 gut bestückten Buchläden in HG.
• Spielen von "Risiko" als erstes KoSim.
• Terranauten, ich stieg so bei #50 ein.
• Perry Rhodan, 5-te (so bis #60) und 4-te Auflage (MdI-Zyklus, so #200 bis #260)
• Bericht über D&D anläßlich des Erscheinens von D&D in D im HR-Fernsehen (Gänge und bemalte Zinnminiaturen, ich war begeistert)
• D&D Rote Box in Deutsch. Mein erster Auslfug in Rollenspiele
• Palast der Silberprinzessin. Das erste Abenteuer das ich durchgespielt habe.
• Sternengarde. Mein erstes SF-Rollenspiel
• AD&D Dungeon Masters Guide. Eigentlich ein Fehlkauf weil ich dachte das wäre die Englische Version der noch nicht erhältlichen blauen D&D Box in Buchform. Mein erstes Englisches Rollenspiel (und das auch schon 1985)
• Midgard in B5, mein erstes deutsches Rollenspiel das ich ernst nahm. Trotz der, im vergleich zu DSA oder D&D, amateurhaften Aufmachung. Aber Inhalt geht halt über Form.
• Traveller (in deutsch) mit seinem Weltenbausystem und Levellos.
• Rolemaster /Spacemaster. Weil hier zuerst gesehen habe wie ein System für mehrere Genres verwendet wurde.
• GURPS. Eines der ersten Systeme wo man seinen SC baute und nicht erwürfelte. Kein "Was kann man denn Sinnvolles aus diesen Werten basteln" mehr. Auch eines der ersten Systeme wo mir meine SCs im Gedächtnis haften blieben, eben weil sie das waren was ich spielen wollte, und nicht was mit diesen Werten spielbar war.

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Mein erster Meilenstein:

Als ich von meinem Vater das Buch "Märchenmond" vorgelegt bekam. Ich war jung, kannte bisher nur das Fernsehen und es war mitten in einem schrecklich langweiligen Urlaub. Resultat war, dass ich das Buch innerhalb von 2 Wochen drei mal gradezu verschlungen habe. Das sehe ich als Startpunkt meiner Reise ins Rollenspielherz.

Mein zweiter Meilenstein:

Meine erste Runde Rollenspiel. Es war DSA. Ich habe das System bisher lediglich zwei weitere Male gespielt, aber diese erste Runde hat mich dermaßen gefesselt, beeindruckt und in unbekannte Gefilde geworfen, dass ich seit dem ein beständiges Hobby habe, dass ich mit jedem Jahr mehr liebe.

Mein dritter Meilenstein:

Meine Rollenspielrunde. Wir waren meistens nur 3 Mann. Selten mal 4 oder sogar mehr. Dennoch haben wir begeistert und voller Intusiasmus jedes Wochenende gespielt. Meistens D&D aber auch gelegentlich andere Systeme. Was wir drei damals geschaffen haben konnte bisher von nichts übertroffen werden.

Mein vierter Meilenstein:

Mein erstes Larp Con. Mythodea 05. Rein Objektiv gesehen habe ich damals wenig gemacht und von meinem heutigen Kenntnisstand war es nicht mal das beste. Aber alleine dass es das erste war reicht aus um es dermaßen in meinem Gdächtnis festzubrennen, das ich jedes weitere Con damit vergleiche. Unbeschreiblich.

mein fünfter Meilenstein:

RATTEN!! Ich habe das System gefunden, gespielt und ich liebe es. Punkt.

Mein sechster und jüngster Meilenstein:

Dieses Forum. Ich habe mich noch nicht lange angemeldet aber es ist eine Plattform, auf die ich mich einfach freue ohne das ich weitere Zweifel habe. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

mfg
Corven