KI-Illustrationen im Rollenspiel: Slop, Tool oder legitimer Workflow?

Dabris

17. Engel
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Ich hänge das Thema bewusst ohne Kulturkampf auf. Ich nutze KI-Bildtools, um Content- und Illustrationsbilder für mein Rollenspielprojekt „Wandorra“ zu erstellen – also Produktionsgrafik/Stimmung/Visualisierung fürs Setting, nicht „Galeriekunst“. Was von außen oft nach „schnell generiert“ aussieht, ist bei mir ein Workflow mit vielen Iterationen und Entscheidungen: Varianten testen, passende auswählen, Details korrigieren, Konsistenz über eine Serie herstellen, nachbearbeiten und am Ende so aufbereiten, dass es ins Layout passt. KI ist dabei ein Werkzeug – das Ergebnis entsteht durch Auswahl und Bearbeitung. (Und ja: ich kennzeichne KI-Bilder auch als solche.)


Ein aktueller Artikel von Michael Förtsch (1E9) versucht diese Einordnung ganz gut zu sortieren und beschreibt, warum das Netz von „AI slop“ überschwemmt wird, gleichzeitig aber auch Leute sehr bewusst mit den Tools arbeiten und dafür Kriterien einfordern.


Als einfache Leitplanke nimmt der Artikel sinngemäß eine Dreiteilung: Sehr schnell und massig ohne Idee/Kontext ist „Slop“. Sauber gemachte, aber klar zweckorientierte Bilder sind eher „Gebrauchs-Illustration“. Und „Kunst“ wird es (wenn überhaupt) dort, wo man Absicht, Prozess und eine erkennbare Autorenschaft über Zeit wahrnimmt – unabhängig vom Werkzeug.


Mich interessiert eure Praxis-Sicht: Woran macht ihr das fest? Was wäre für euch „okay“ als KI-Einsatz im Rollenspiel-Kontext (z. B. private Runde vs. veröffentlichtes Projekt)? Reicht Transparenz/Kennzeichnung – oder ist das für euch grundsätzlich ein No-Go?
 
Ich nutze KI bereits um Charakterbilder zu erstellen, und hin und wieder werden in einer privaten Rollenspielrunde über Discord auch KI-Bilder zur Visualisierung von NSCs und Schauplätzen benutzt. Finde ich ganz praktisch, da es auch relativ spontan geht.
 
Ich nutze es quasi exakt so wie Nightwind.
Ausserdem vermute ich dass die Illustrationsbranche wahrscheinlich gerade ziemlich in Aufruhr und Umschwung ist und mittlerweile sehr viele Illustratoren auch einfach KI als tool verwenden müssen, um konkurrenzfähig zu sein. Finde ich eigl schade, weil dadurch natürlich gefahr besteht, dass eine ganze Branche wegfällt oder substituiert wird, zumindest in großen Teilen.
 
Wegfallen wird sie nicht. Glaube ich nicht. Ändern wird sie sich. Ich könnte mir gut votstellen, das KI die Illustrationsbranche auch einen Schub geben könnte. Gerade weil Illustratoren wissen was sie tun, denke ich, das sie das Werkzeug KI besser nutzen könnten als andere um Bilder zu erstellen. Wenn ich mir vorstelle, das ich die Fertigkeiten von einen Illustrator hätte, dann würde ich sehr viel Zeit sparen. Jetzt benötigen ich sehr viel Zeit um ein Bild zu generieren was halbwegs meinen Vorstellungen entspricht. Danach helfe ich mir mit Photoshop um es zu finishen.

Wenn sie skizzen einlesen und diese in verschiedenen Stile z.b. erstellen lassen, könnten sie ihren Kunden, vorab schon mal zeigen, wie das Bild wirkt. Also ich hoffe, ihr wisst was ich meine.
 
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