[Juli 2007] Der nächtliche Antik-Trödelmarkt

Discordia

B! scheuert
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bäääääh... eigentlich sollte das ganze auf der Wiesen stattfinden aber da darf man ja leider keine Threads mehr verfassen


Enio wischte sich die Fliegen von seiner Sonnenbrille, die er wieder einmal völlig unnötigerweise trug. Das war der Nachteil an einer lauen Sommernacht: wenn man mit einem Motorrad spät Abends unterwegs war bekam man in der Regel mehr Insektenzeugs ab als sich jede Fledermaus nur wünschen konnte. Nichtsdestotrotz genoß der Brujah den Sommer und die Ausflüge mit seiner Maschine in denen er nicht naß und total dreckig wurde. Auserdem war ein Ausflug mit dem Moped viel interessanter, wenn man den Wind auf der Haut geniesen konnte und bei den Sterblichen nicht so auffiel, wenn man etwas weniger Klamotten trug. Da war es leichter zu ertragen, daß die Gesetze der Menschen sogar einen Untoten zwangen einen Helm auf einem Zweirad zu tragen.

Enio sicherte sein Motorrad mit den üblichen Maßnahmen und betrachtete die nächtlichen Umtriebigkeiten, die aufgrund des nächtlichen Antik-Trödelmarktes heute wieder einmal ausergewöhnlich hoch waren. Der Brujah hatte sich hier mit Cat verabredet und das war etwas was die beiden in letzter Zeit immer häufiger machten. Mitlerweile brauchten sie auch nicht mehr zwangsläufig einen Grund um sich zu treffen. Es war einfach angenehm die Zeit miteinander zu verbringen und sich mit jemand zu unterhalten, der in vielen Bereichen eine ähnliche Gesinnung hatte als man selbst. Für Enio war die Sache äußerst unkompliziert. Er hatte keinerlei Erwartungen an die Sheriff und sie hatte noch nie versucht ihn auf irgend eine Art zu verbiegen oder anzupassen. Man nahm sich so wie man war und das alleine war selbt unter Kainiten eine Seltenheit. Da war es einfach naheliegend, daß die beiden Vampire etwas mehr Zeit miteinander verbrachten. Enios Intentionen bezüglich der Gangrel hatten sich seit ihrer ersten Begegnung nicht geändert aber dennoch... manchmal ertappte sich der Italiener, daß er über Dinge nachdachte über die er eigentlich nicht nachdenken wollte und die in seiner bisherigen Existenz noch nie eine Rolle gespielt hatten. Er nahm sich immer noch jeden Tag vor, daß das so bleiben sollte. Unerkannt und feige schlichen sich erste Zweifel ein.

Schon von Weitem erkannte er Cat, die wie immer ihre langen Haare offen trug um die Merkmale ihres Clans zu verbergen. Sie wartete wie verabredet an der Litfassäule, die gleichzeitig den Beginn des Marktes darstellte. Enio hatte keine Ahnung ob er irgendetwas auf dem Trödelmarkt finden würde aber die Aussicht über eine ausergewöhnliche und vor allem alte Klinge zu stolpern genügte dem Turiner eigentlich schon um sich aufzuraffen unter Menschen zu gehen. Auserdem bestand die Chance, daß er auf jemand stoßen würde, der ihn vielleicht mit Teilen für seine Norton versorgen konnte. Hier in Deutschland war es ähnlich schlecht wie in Italien Ersatzteile für ein englisches Moped zu bekommen, das ein gewisses Alter überschritten hatte. Der Gesichtsausdruck des Brujahs war heute Nacht wenig mürrisch und er wirkte sogar entspannt als er an Cat herantrat. „Salve Cat. Du bist wie immer überpünktlich... eine sehr gute Angewohnheit. Na... bereit deinen antiken Körper ins Getümmel des Antik-Trödelmarktes zu werfen?“
 
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Cat war auch in äußerst guter Laune. Sie hatte Nina etwas Freigang genehmigt und Ernest war mal wieder im Café. Sie mochte Trödelmärkte. Erst recht, wenn es um antike Gegenstände ging. Also freute sie sich auf diesen Abend. "Hi Enio." Sie lachte über seine Bemerkung mit dem antiken Körper. "Normalerweise ist das nicht unbedingt ein Kompliment für eine Frau, aber gut ... lass uns ins Getümmel stürzen. Ich bin mal gespannt, ob was nettes für mich dabei ist." Dabei war sie noch nicht einmal sicher, ob oder was sie eigentlich suchte. Aber die Augen würde sie schon offen halten.
 
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Enio schenkte der Gangrel ein für seine Verhältnisse seltenes Lächeln und verkniff sich den Kommentar, der in seinem Kopf herumschwirrte. Ihr zu sagen, daß sie nach seinen Maßstäben eigentlich gar nicht mehr als richtige „Frau“ galt würde wohl kaum einen positiven Einfluß auf die allgemeine Stimmung des Abends haben. Auserdem war sich der Turiner bewußt, daß seine Ansichten über das Thema „Sterbliche Frauen oder untote Weibsbilder - und was sie einem noch bedeuten nachdem man den Kuß erhalten hat“ ganz und gar nicht als allgemeingültig bezeichnet werden konnten. Letztendlich hatte Enio in der Vergangenheit schon des Öfteren bewiesen, daß er durchaus im stande war seine Anischten zu ändern. Wer konnte schon wissen ob der alte Haudegen irgendwann einmal seine Einstellung diesbezüglich ändern würde. Oder ob er es überhaupt konnte.

Im Moment jedenfalls war Enio mit sich selbst im Reinen und hatte lediglich vor einen unstressigen und schönen Abend mit Cat auf dem Markt zu verbringen. Zumindest waren der Ort und die Gelegenheit prädestiniert dazu. Enio ging sehr gerne auf Antik-Märkte. Es war nicht nur die Zweckmäßigkeit und der Nutzen der Enio hierher führte. So ein Markt gab dem Italiener jedesmal das Gefühl des Überdauerns. An vielen Ständen wurden Waren zum Verkauf angeboten, die vor langer Zeit hergestellt wurden und bis zum heutigen Tag existierten. Viele Dinge hatten nicht an Funktionalität verloren und manche das Vielfache an Wert dazugewonnen. Vielleicht spiegelte sich in solchen Dingen die Existenz der Vampire wieder... obwohl Enio nicht daran glaubte, daß ein Kainskind an Wert dazugewinnt, wenn es nur alt genug wird. Er hatte zuviel gegenteiliges erlebt um sich das einzubilden. Aber dennoch... ebenso wie eine Antiquität überdauerte ein Vampir.

Enio setzte sich in Bewegung und steurte auf die ersten Stände zu. „Na ich hätte so einiges was ich mir gerne zulegen möchte. Es wird wohl ein bißchen Glück dazugehören auf diesem Markt darauf zu stoßen. Ich bin immer noch auf der Suche nach einer Klinge aus Silber.“ Enio präsentierte ein für ihn typisches Schulterzucken. „Reine Vorsichtsmaßnahme... du weißt schon.“ Enio und Cat hatten sich bereits darüber unterhalten, daß der Brujah auf der Suche war nach Dolchen oder sogar Schwertern aus Silber. Das Ganze hatte sich aber bisher als schwerer herausgestellt als er erwartet hatte. Falls er auch hier nicht fündig werden würde, müßte er sich vielleicht doch mit dem Gedanken anfreunden sich eine Klinge anfertigen zu lassen. „Das ich hier über silberne Munition für meine 9mm stolpere halte ich jedenfalls für sehr unwarscheinlich... auserdem trage ich nicht allzu oft Schußwaffen mit mir herum, da würds auch verdammt wenig Sinn machen.“ Bei solchen Themen sprach Enio wie gewohnt so leise, daß auser Cat ihm niemand zuhören konnte. „Und wer weiß... vielleicht finde ich heute Nacht tatsächlich noch ein Federbein für meine Hinterradaufhängung. Die fühlt sich nämlich überhaupt nicht mehr gut an.“
 
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Der Finstertaler Antik Trödelmarkt war in der ganzen Region für seine herausragende Qualität bekannt. Händler aus ganz Europa kamen in die Stadt, um hier ihre exquisiten Stücke zu verkaufen und auch die hiesigen Sammler ließen sich nicht lumpen.
Egal ob es sich um Möbel, Bücher, Werkzeuge oder weitere Gegenstände handelte. Hier auf dem Platz war nahezu alles und aus beinahe allen Epochen der letzten Jahrhunderte zu erwerben.
Natürlich nur, wenn man auf das nötige Kleingeld und etwas Fachwissen zurückgreifen konnte. Für alle anderen blieb der Blick auf all die Kostbarkeiten und der Traum davon selbst irgendwann eines dieser unzähligen wunderschönen Stücke zu besitzen.

So war es natürlich kaum verwunderlich das die gesamte Wiesn bis zum Bersten gefüllt war. Dicht an dicht drängten sich die Besucher an einer schier unzähligen Masse an Verkaufsständen vorbei.
 
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Cat sah sich zuerst so die Menschenmassen an, aber nach kurz oder langem steckten die beiden mitten im Gewühl. Cat suchte eigentlich nichts besonderes. Sie blieb einfach recht nah bei Enio und überprüfte noch einmal den Sitz ihrer Haare. Wenn sich die Leute so nah an ihr vorbei schoben, hoffte sie, dass niemand genauere Notiz von ihren Ohren nahm. Aber warum sollte sie nicht auch einfach einmal Glück haben.

Die Sache mit den Silberwaffen war vielleicht interessant ... aber warum sollte sie nicht erst Ziege darauf ansprechen. Sie war sich sicher, sie hatte dies noch nicht getan. Mal sehen, ob er da was machen konnte. Ansonsten sah sie sich vor allem alten Schmuck an.
 
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An Kleingeld mangelte es Enio eigentlich nicht. Sollte sich ein Taschendieb an ihm versuchen wollen und sollte er wieder erwartend sogar erfolgreich sein, wäre das wohl heute sein Glücktag. Aber der Brujah lies sich nicht so leicht das Geld aus der Tasche ziehen... und schon gar nicht unfreiwillig.

Nachdem die beiden Kainskinder ein paar Augenblicke den Markt auf sich wirken liesen und sie sich den Strömungen des Menschenflusses angepaßt hatten, begann Enio auch schon ausschau nach möglichen interessanten Gegenständen zu halten. Es war nicht ganz einfach, da man an manchen Ständen warten mußte bis die ersten Menschentrauben vor einem weitergezogen waren und die Sicht frei gaben. Der Italiener mußte sich ein wenig zusammenreisen. Er konnte mit solchen Menschenansammlungen nun wirklich nicht viel anfangen und es kostete ihn ein wenig Mühe den einen odere anderen Passanten nicht anzugiften, weil er seinen Arsch nicht schnell genug aus Enios Weg bewegte. Letztendlich gelang es dem Turiner aber einigemaßen gelassen zu bleiben und sich ein bißchen an die Rumschubserei vor den Ständen zu gewöhnen.

Nach ein paar Minuten des Schländerns steuerte Enio auf einen Stand zu, der schon von Weitem seine Aufmerksamkeit erregte. Der Stand war recht groß und wurde links und rechts von Ständern eingerahmt, in denen sich Lanzen und altertümliche Hellebarden befanden. Die meisten solcher Stände deckten sich für gewöhnlich mit Imitaten und Nachbauten ein aber vielleicht hatte Enio ja Glück und traf auf einen seriösen Händler, der sogar noch eine Ahnung hatte von dem was er hier feil bot. "Hey Ciccionina. Laß uns mal das Zeugs da drüben etwas genauer anschauen. Vielleicht ist der Rost auf dem Stahl ja tatsächlich echt."
 
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Diese Bude war echt und ebenfalls seine darin ausgestellte Waffen. Die waren zwar nicht so prächtig poliert wie die Stücke der anderen Stände, aber man sah ihnen auf den ersten Blick an das sie dazu gemacht waren Menschen zu töten. Glänzend spiegelten sich die scharfen Schneiden im Licht der nackten Glühbirnen
Es waren Werkzeuge des Todes und keine Wandbehänge.

Ein großes Schild an der Rückwand des geräumigen Holzverschlages wies den Besitzer als Mickael Alban aus und wies ebenfalls daraufhin, das er seines Zeichens ein Meisterschmied der alten Handwerkskunst war. Anscheinend hatte er seine eigentliche Schmiede im Süden des Stadtteils Burg.

Überall auf den Ausstelltischen lagen zudem Dolche, Werkzeuge, antike Bücher, Schriftrollen und Dokumente und allerlei kleinerer Haushaltsgegenstände die so alt waren, das man ihren Zweck und ihre Benutzung allenfalls noch erraten konnte.

Dann plötzlich fielen die Blicke der beiden beinahe gleichzeitig auf ein gerolltes Dokument mit einem ungebrochenen Siegel. Das Papier war alt und vergilbt und zeigte an den Außenseiten bereits erste Risse. Anscheinend war das Pergament bereits im Begriff unter den Folgen des Alters zu verfallen.
Das jedoch war nicht das besondere. Von diesen und ähnlichen Dingen gab es hier ja eine ganze Menge. Das besondere war die Form des Siegelabdruckes. Sowas war hier sicherlich einzigartig und doch für die meisten Kainiten so deutlich zu erkennen!
 

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Enio hätte fast wässrige Augen bekommen... wenn er dazu in der Lage gewesen wäre. Der Brujah war ein Meister im anwenden und benutzen von Klingen aller Art aber er sah sich ganz bestimmt nicht als Fachmann, wenn es darum geht die Echtheit oder Qualität eines Dolches oder Schwertes zu beurteilen. Aber dennoch fiel es ihm an diesem Stand nicht sonderlich schwer zu erkennen was er hier für Schätze vor sich hatte. Ein prüfender Griff hier und da und das Abschätzen von Gewicht und Balance genügte Enio meist um festzustellen ob eine Klinge etwas taugte oder nicht.

Enio war fast schon zu vertieft in sein Steckenpferd als das er noch ein Auge für andere Dinge gehabt hätte aber es gab nunmal Zeichen und Symbole, die für ewig in die Seele des Italieners eingebrannt waren und über die er in seiner Existenz schon viel zu oft gestolpert war. Abrupt hielt Enio inne und starrte auf das Dokument und dessen unheilvolles Siegel. Sein Blick wanderte augenblicklich zu dem Verkäufer und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Der Inhaber des Standes war gerade in ein Gespräch mit einem potentiellen Kunden vertieft und Enio versuchte nicht unbedingt die Aufmerksamkeit des Verkäufers auf sich zu ziehen. Stattdessen sah er zu Cat und mußte nicht lange raten ob sie das Siegel auch bemerkt hatte, da sie ebenfalls auf das Schriftstück starrte. Die verdammten Tzimiscen! Enios Mund formte einen stummen Fluch, den die Gangrel wohl problemlos auch ohne Worte verstehen würde. Die beiden Kainiten sahen sich einander an und keiner mußte ein Wort sagen.

Enio wartete bis der Verkäufer zu ihnen blickte und setzte ein begeistertes Lächeln auf. "Entschuldigung bitte... aber was hat es denn mit diesem Papier hier auf sich? Das ist ja ein wunderschönes Stück und das Siegel ist ja einfach einzigartig." In der momentanen Situation lag es für Enio nahe den naiven Interessenten zu spielen. Es konnte gut sein, das dieser Mickael Alban überhaupt nicht wußte was es mit dem Schriftstück auf sich hatte und wo sein Ursprung lag. Aber genau so gut konnte es sein, daß der Verkäufer sich sehr wohl bewußt war mit was er hier Handel trieb und welche Art von Kundschaft das eventuell anziehen konnte. Enio hoffte, daß Cat so geistesgegenwärtig war und die Aura des Standinhabers lesen würde. Vom jetzigen Stand der Dinge war für Enio noch nicht mal sicher ob dieser Alban überhaupt ein Mensch war.
 
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"Ooh, da haben sie aber ein sehr gutes Auge bewiesen guter Mann. Die Dokumente und einige der seltenen Stücke da vorne stammen aus dem Nachlass der geschlossenen Gemeinde Sankt Johann zu Finster in Burg. Sie wissen schon. Eine der Drei die wegen dem Zusammenschluss der beiden Stadthälften aufgegeben wurden."

Er nahm eine erstaunlich schwere Bibel vom Tisch und drückte sie Enio in die Hand.

"Echtes achtzehntes Jahrhundert. Handgebunden! Für sie nur 2.900 Euro. Ist ein echtes Schnäppchen könnte man sagen!"

Er ergriff das nächste Stück, augenscheinlich eine kleine schwarze Marienstatue und gab sie Cat.

"Die Jungfrau Maria. Aus Ebenholz und geweiht durch unseren Herrn Bischhof persönlich. Bringt den Segen unseres Herrn in ihr Haus. Weil sie so wunderbare Augen haben und ihre Schönheit das Herz eines alten Mannes noch einmal zum pochen bringt, für nur... 4.000 Euro! Jeden verdammten Cent wert, aber das wissen sie sicher!"
 
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Verdammter Prellbock! Was glaubt der eigentlich was er hier verkauft? Enios Sensibilität für derartige Kunst kam der einer Sumpfunke gleich und er würde sich wohl eher den rechten Arm amputieren lassen als 4000 € für so eine dämliche Figur aus Sonstwas-Holz zu berappen, selbst wenn sie vom heiligen Petrus persönlich angepisst worden wäre. Nun ja... es half natürlich bei solchen Fällen, daß der Arm selbstverständlich wieder nachwachsen würde. Auch das Buch das er in den Händen hielt interessierte den Brujah eigentlich nicht sonderlich aber er warf trotzdem einen Blick darauf und wenn es nur war um den Schein des Interessenten zu wahren. Der Mine von Enio war nichts von seinen Gedanken anzusehen. Er betrachtete das Buch mit großen Augen und strich mit den Fingern behutsam über den Einband. "Wirklich ausgezeichnet... sowas schönes hält man nicht oft in Händen."

Vielleicht war es nur Zufall aber wenn man etwas empfindlich war könnte es einem so vorkommen als ob der Verkäufer mit dem Buch und der kleinen Figur von der Schriftrolle ablenken wollte. Zumindest hatte er die niemandem in die Hand gedrückt und schon gar keinen Preis genannt. Enios Blick fiel erneut auf das Schriftstück und das allzu bekannte Siegel darauf. Scheinbar geistesabwesend legte er das Buch wieder zurück und betrachtete das Dokument. Seine Mine war aufgesetzt und spiegelte eine gewisse Sammlerleidenschaft wieder, die der Italiener ganz bestimmt nicht sein eigen nennen konnte. Es fehlte nur noch das Enio glasige Augen bekam und zum Stottern anfing. "Sagen sie guter Mann... ist denn das Siegel des Dokuments sogar noch unverletzt? Es sieht fast danach aus. Ich meine... das wäre einfach wunderbar. Es gibt fast nichts aufregenderes als ein altes Dokument, das man nicht öffnen kann ohne das Siegel zu zerbrechen. Man ist ständig hin und hergerissen zwischen dem Drang das Stück zu öffnen und dessen Geheimnisse zu ergründen und dem weisen Entschluß das Schriftstück nicht zu öffnen um dem alten und wunderschönen Siegel keinen Schaden zuzufügen. Herrlich spannend nicht wahr?" Spätestens jetzt wurde warscheinlich auch Cat klar, daß in der sonst so verschlossenen und etwas mürrischen Persönlichkeit des Brujahs ein kleines schauspielerisches Talent schlummerte das auf Abruf parat stand. Man kaufte ihm ohne weiteres ab, daß er für derartige antike Gegenstände ein Fable hatte und eine Sammelleidenschaft an den Tag legen konnte, die an Idiotie grenzte.

"Aber jetzt sagen sie doch mein Freund... was soll denn das gute Stück kosten"
 
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Out of Character
Ich habe leider ein Problem, ich komm nicht an meinen Charakterbogen. Den habe ich als Bilddatei angehängt, oben, aber der Link zeigt nix an ... ich kann also nicht Auspex würfeln. Kann sich jemand darum kümmern, dass ich wieder meine Daten habe? Ansonsten such ich meinen Bogen von der letzten MS Spiel.
 
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Out of Character
habe ich dir per ICQ geschickt.
 
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"Autsch mein Herr, sie wissen wirklich wo man den Finger hinlegen muss, damit es richtig weh tut, was? Üble Geschichte muss ich sagen, echt übel! Diese Schriftrolle war zusammen mit zwölf weiteren in einer hölzernen Kiste im Keller der Pfarrei verborgen. Ich dachte das wäre endlich der ganz große Wurf, immerhin habe ich ein kleines Vermögen in den gesamten Nachlaß investiert und bis zu dem Moment sah es fast nach nem Verlustgeschäft aus. Dachte ich hätte endlich mal Glück und seh also hinein! Na, und was glauben sie?
Hat die Truhe doch über die Zeit ne ganze Menge Feuchtigkeit abbekommen und nur diese eine hat die Zeit bis zu meiner Entdeckung unbeschadet überstanden. Können sie sich vorstellen welch ein Vermögen ich verdient hätte, wenn der Schimmel da nicht seine gierigen Wurzeln reingeschlagen hätte? Alle anderen völlig verdorben, unleserlicher Matsch der in tausend Stücke zerfiel! Eine Schande, wirklich es ist zum heulen.
Aber sie haben recht, ich sollte mich von dieser traurigen Erinnerung trennen. Sagen wir für 300 Euro? Ist sie sicher wert und wer weiß welche Geheimnisse das alte Papier in seinem Inneren noch verbirgt?"

Der Mann grinste freundlich und wandte sich mit einer Handbewegung ab, die wohl verdeutlichen sollte, das er gleich wiederkommen würde. Mit einem lauten Ausruf der Freude ging er zu einem anderen Kunden der an seinem Stand wartete.
 
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Enio lauschte den Ausführungen des Verkäufers und belgeitete seine Geschichte an den richtigen Stellen mit einem Kopfschütteln und einem entsetzten Gesichtsausdruck über den Verlust der restlichen Papiere. Als ob es ihn auch nur ein Stück interessieren würde was der Typ überhaupt zu sagen hatte.

An der Stelle wo es um den Preis ging mußte sich der Brujah fast ein Lächeln verkneifen. 300 € waren nun wirklich kein Problem. Enio griff bereits in die Tasche um nach dem Geld zu kramen als sich der Standinhaber auf einen anderen Kunden stürzte. „Fast schade“, brummte der Italiener in seine Brusttasche hinein und sah danach Cat an. „Bei dem Preis lohnt es sich ja noch nicht mal zu feilschen. Bin echt mal gespannt über was für einen Scheiß wir jetzt schon wieder gestolpert sind. Was denkst du über den Typen? Wirkt auf mich eigentlich als ob er keinen Blassen hätte was er mir eigentlich verkaufen will.“ Enio hatte nicht den Eindruck gewonnen, daß dieser Verkäufer etwas auf dem Kerbholz hatte. Aber wer konnte das schon mit Gewissheit sagen?
 
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Cat war nicht die große Schauspielerin, aber sie hielt sich zurück ohne groß auf sich aufmerksam zu machen. Sie besah sich den Typen etwas genauer.

[dice0]

Der Preis für die Rolle war wirklich fast schon etwas lächerlich, aber um so besser für die beiden. Sie zuckte leicht mit den Schultern, als Enio in ihre Richtung sah. Sie konnte nicht sagen, mit was für einem Typen sie es zu tun hatten. Neugierde war schon da und eigentlich würde sie sofort die Rolle lesen wollen, aber sie hatte gelernt, sich doch manchmal in Geduld zu üben.

"Ich habe leider überhaupt keine Ahnung, bei dem Typen. Aber ich glaube auch, dass er keine Ahnung hat, was er da eigentlich in seinen Händen hält. Und besser, er bekommt es auch nicht mit. Also zahlen wir die 300 und gut ist. Falls seine Geschichte stimmen sollte ... schade um die restlichen Papiere."
 
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Momente später kehrte der redselige Händler zu den beiden zurück. Noch immer zierte ein ausgesprochen kundenfreundliches Lächeln seine Lippen.

"Und haben sie sich entschieden?"

Vorsichtig nahm er Cat die Statue wieder aus der Handund stellte sie zurück auf den Auslegetisch. Seine Augen versprachen ewige Freundschaft auch für den Fall das seine Kunden sich dazu entscheiden sollten, nichts zu kaufen.
 
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Enio schenkte dem Verkäufer ein sympathisches Lächeln und blieb weiterhin in seiner bisherigen Rolle. Mittlerweile war der Brujah jedoch zu dem Entschluß gekommen, daß es höchstwarscheinlich überhaupt nicht nötig gewesen war den interessierten Sammler zu spielen und er das Dokument auch ohne viel netter Worte und aufgesetztem Verhalten von dem Typen verkauft bekommen hätte. Aber es wäre bestimmt nützlich gewesen, wenn Enios sich in der Situation befunden hätte einen horrenden Preis herunterzuhandeln und Überredungskunst mit ein wenig vampirischer Präsenz zu hilfe hätte nehmen müssen.

„Ja das haben wir. 300 Euro erscheint mir ein angemessener Preis. Ungeachtet dessen was vielleicht drin steht. Wer weiß ob ich es überhaupt öffnen werde.“ Enio hielt dem Verkäufer die drei Hunderter entgegen. „Könnten Sie mir unter Umständen etwas mitgeben worin ich es tragen kann. Ich würde das Schriftstück nur sehr ungern in meine Jackentasche stecken.“ Tatsächlich war Enio nicht so daran interessiert ob das Dokument einen Knick bekommen würde oder nicht. Es gab andere Gründe warum man sich etwas mit dem Siegel der Unholde nicht in die Brusttasche steckte.
 
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"Der Bruch des Siegels könnte in der Tat einen horenden Wertverlust bedeuten mein Herr. Möglich, wenn auch unwahrscheinlich das er sich aber auch verdoppelt. Man weiß es erst, wenn man es getan hat, nicht wahr? Aber was auch immer sie letztlich mit dem Dokument anfangen, ihre Investition wird sich sicher gelohnt haben!"

Der Mann lächelte feist, steckte auf Enios Bitte hin das Pergament in einen Leinenbeutel und kassierte anschließend das Geld traditionell im direkten Austausch mit der Ware.
Anschließend verlor Alban allerdings sichtlich das Interesse an Enio und Cat, da die beiden ja nun den Status als potentielle Kunden verloren hatten.
So wünschte der Schmied ihnen nur noch eine angenehme Nacht und viel Glück für ihre weitere Suche auf dem Markt und wandte sich dann endgültig ab.

Doch was tat man nun mit einem altertümlichen Pergament, das ganz offensichtlich das Machwerk eines untoten Unholds darstellte?
 
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Enio wandte sich um sobald er die Tasche in der Hand hatte, die er vor sich her trug als wenn der Verkäufer ihm gerade C4 eingepackt hätte. Ein bißchen übertrieben vielleicht aber der Brujah hatte einfach in seinem Unleben zuviele böse Überraschungen erlebt.

Als sie sich ein Stück von dem Stand entfernt hatten drehte sich Enio zu Cat und sprach mit gedämpfter Stimme. „Ich will ja jetzt nicht die Spaßbremse spielen aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß es keine so gute Idee wäre mit dem Schriftstück den Bummel auf diesem Markt fortzusetzen. Ich kann mir vorstellen das du genau so neugierig bist wie ich und wissen willst was in dem Dokument drin steht... aber ich würde es eigentlich gerne vorerst versiegelt lassen. Tzimisce neigen dazu ihre Werke mit ähnlichen Zaubern zu versehen wie Tremere und wer kann schon wissen was passiert wenn wir das Ding öffnen.“ Enio hatte anscheinend tatsächlich ein oder zweimal zuviel üble Erlebnisse mit Artefakten der Unholde erlebt.

„Vorschlag: Wir rufen Victor an und treffen uns mit ihm. Der soll auf jeden Fall dieser... Johanna noch bescheid geben. Die hats doch damals in Florenz so wichtig mit Dokumenten und Papieren gehabt. Ich schätze mal, daß die sich damit vielleicht recht gut auskennt... falls überhaupt was drin steht, das groß untersucht oder interpretiert werden muß.“ Enio war sich natürlich im Klaren darüber, daß Cats Schatz ebenfalls zu dem Clan der Hexenmeister gehörte aber Ernest war einer der letzten, den er heute Nacht noch treffen wollte.
 
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Cat nickte bestätigend zu Enios Worten. "Da hast du auf jeden Fall recht." Sie war auch schon fast dabei Enio zu unterbrechen, denn ihr erster Gedanke ging natürlich an Ernest, den sie hier gerne angerufen hätte. Aber Viktor und vor allem Johanna waren hier eine äußerst gute Wahl.

"Ja, lass uns hier erst einmal ganz von dem Massen verschwinden und suchen uns einen ruhigeren Ort. Ich würde fast den Park vorschlagen, da gibt es ruhige Plätze, die keiner kennt und wenn was explodiert, machen wir nicht viel kaputt." Sie grinste und griff zu ihrem Handy.
 
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